310 Seiten
Kurzbeschreibung
Als Annikas Mutter ihr erzählt, dass sie schwer krank ist und bald sterben wird, will Annika nur noch eins: weg, und zwar schnell. Sie nimmt ihren lange überfälligen Urlaub und flüchtet sich in ein abgeschiedenes Dorf in den Südtiroler Dolomiten. Doch im Entspannen war die dreißigjährige Karrierefrau noch nie sonderlich gut, und schon nach einem Tag fällt ihr in ihrem schicken Hotel die Decke auf den Kopf. Um der erdrückenden Leere in ihrem Inneren zu entkommen, beschließt sie, sich beim Gipfelstürmen auszupowern, und nimmt sich kurzentschlossen einen Bergführer. Samuel ist vollkommen anders als alle Männer, die Annika je kennengelernt hat. Seine Liebe zu den Bergen ist mitreißend, ansteckend, und bald bemerkt Annika, dass sie mit jedem Meter, dem sie sich der Bergspitze nähert, auch ihrem eigenen Herzen näher kommt...
Über die Autorin
Julie Leuze, geboren 1974, studierte Politikwissenschaften und Neuere Geschichte in Konstanz und Tübingen, bevor sie sich dem Journalismus zuwandte. Mittlerweile widmet sie sich ganz dem Schreiben von Romanen für Erwachsene und Jugendliche. Ihr Buch "Der Geschmack von Sommerregen" wurde als bester deutschsprachiger Liebesroman des Jahres 2013 mit dem "DeLiA-Award 2014" ausgezeichnet.
Julie Leuze lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in Stuttgart.
Mehr zur Autorin: www.julieleuze.de
Meine Meinung
Annika ist eine Karrierefrau wie aus dem Bilderbuch: gestylt bis in die Haarspitzen, konsequent, ein Kontrollfreak und um keine Antwort verlegen. Erstaunlicherweise legt sie viel Wert auf gutes Essen und genießt das auch sehr. Annika ist eine ziemliche Zicke und behandelt ihre Mitmenschen ziemlich arrogant. Hin und wieder wird ihr das auch bewusst, diese Stellen habe ich immer sehr genossen.
Als sie erfährt, dass ihre Mutter Krebs hat und bald sterben wird, ergreift sie die Flucht und bucht das nächste für 3 Wochen freie gute Hotel. So landet sie in Südtirol, obwohl sie mit der Bergwelt so überhaupt nichts anfangen kann.
Für Faulenzen im Wellness-Bereich fehlt ihr die Zeit und so bucht sie einen Bergführer.
Der leistet ganze Arbeit, denn er öffnet ihr die Augen für die traumhafte Landschaft und gleichzeitig für ihre wünsche und Sehnsüchte. Annika beginnt langsam ihre harte Schale zu öffnen. Rückblicke erzählen von ihrer Kindheit und ihrer Freundin und so wird deutlich, warum Annika tickt wie sie tickt.
Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und habe erst spät geschlafen, weil ich dringend wissen musste, wie die Geschichte endet. Eigentlich bin ich kein großer Fan von Liebesgeschichten und hier war eigentlich von der ersten Begegnung an klar, worauf es hinausläuft, dennoch habe ich die Geschichte von Annika und Samuel mit Begeisterung verschlungen. Sie war überhaupt nicht kitschig, sondern einfach schön. Und durch Annikas Selbstfindung bekommt das Buch mehr Tiefgang als ich erwartet hätte.
Durch die Erkrankung der Mutter ist der Tod natürlich auch ein großes Thema. Trotzdem ist es keins dieser traurigen Bücher, in denen sich alles nur um das Ende eines kranken Menschen dreht.
Von mir gibt es 9 Punkte für wunderschöne Lesestunden mit diesem berührenden Buch!