A Gathering Place (Cape Light 3) - Thomas Kinkade & Katherine Spencer

  • His mother used to say that life is never perfect; there are only happy moments, beams of sunlight breaking through the clouds.* (Seite 140)


    358 Seiten, kartoniert
    Verlag: Jove Books, New York NY 2005
    ISBN-10: 0-515-13984-X
    ISBN-13: 978-0-515-13984-6


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    Achtung: Kurzinhalt wie „Meine Meinung“ verraten zwangsläufig das Ende der Vorgängerbände sowie weiteren Inhalt von dort.


    Zum Inhalt (Quelle: eigene Angabe)


    Das Buch setzt kurze Zeit nach den Ereignissen des Vorgängerbandes „Home Song“ ein. Nachdem die Wahl vorbei ist, haben Emily und Sara mehr Zeit, sich kennenzulernen. Aber für Ruhe bleibt nicht viel Zeit. Saras Verhältnis zu Luke wird enger, und sie muß sich langsam der Frage stellen, ob sie eine richtige Beziehung möchte oder nicht.
    Derweil hat Dan Forbes die Zeitung „Messenger“ an seinen aus Californien gekommenen Sohn Wyatt übergeben, aber der wird nicht so richtig glücklich mit der Familientradition.
    Schließlich muß Reverend Ben mit ganz eigenen Problemen innerhalb seiner Familie kämpfen. Auch ein Pastor ist nur ein Mensch, hat seine Fehler und kommt irgendwann an seine Grenzen.
    Trotz des etwas langsameren Tempos in einer Kleinstadt hält das Leben mit seinen Höhen und Tiefen die Menschen dort ganz schön auf Trab.



    Über die Autoren


    Thomas Kinkade wurde 1958 in Sacramento geboren und wuchs in Kalifornien auf. Er war seit 1982 verheiratet und Vater von vier Töchtern. Er bezeichnete sich selbst als „Maler des Lichts“; er verstarb am 6. April 2012.


    - < Klick > - die Website von Thomas Kinkade (in englischer Sprache)
    - < Klick > - der deutsche Wikipedia-Eintrag
    - < Klick > - der englische Wikipedia-Eintrag



    Katherine Spencer ist das Pseudonym von Anne Canadeo, wie man auf der Website von Simon & Schuster nachlesen kann. Sie lebt in der Nähe von New York.


    - < Klick > - die Seite bei Simon & Schuster



    Meine Meinung


    Willkommen in Cape Light, einer kleinen Stadt, in der Sie noch niemals gewesen sind, aber die Sie tief im Herzen kennen. Willkommen zuhause. So schrieb Thomas Kinkade im Vorwort zum ersten Band „Cape Light“ der gleichamigen Buchserie. Selten hat für mich eine Beschreibung besser gepaßt als hier. Es war in der Tat, als ob ich wieder nach Hause kommen würde - wenn schon nicht in realiter, dann wenigstens lesend. Dabei ist dieses Buch durchaus nicht nur „lichtdurchflutet“, wie ich in der Rezension zum zweiten Band schrieb, sondern es gibt mehr als genug dunkle, fast schon tragische Momente. Wie im richtigen Leben eben.


    Genau das ist etwas, was mich so sehr an diesen Büchern erstaunt. Eigentlich lese ich so einen Roman, um mich von der „richtigen Welt“ ablenken zu lassen, um ihr zumindest zeitweise in eine bessere (?) zu entfliehen. Aber eben eine solche findet sich hier gerade nicht. Die Menschen haben ihre Ecken, Kanten und Macken. Es ist zum Weinen und zum Lachen. Es gibt Freud und Leid. Mißverständnisse, Streit, Versöhnung - oder auch unüberbrückbare Gegensätze. Wie im richtigen Leben eben.


    Viele der schon bekannten Figuren sind auch hier wieder dabei; es war für mich, als ob ich zu Besuch bei alten Bekannten bin. Dabei haben sich die in den Vorgängerbüchern begonnenen Handlungsfäden und Probleme weiter entwickelt - teils bis (fast) hin zur Katastrophe. Bei Charly und Lucy werden die Eheprobleme akut; ein „weiter so“ gibt es nicht mehr. Zwar sind Luke und Lucy weit entfernt von eine Ehe, aber genau das ist ihr Problem: wie ernst soll die Beziehung werden, sind ihre Vorstellungen unter einen Hut zu bringen? Und dann sind da noch Emily und Dan, die sich zueinander hingezogen fühlen - aber Dan hält nach wie vor daran fest, nach dem Ausheilen seines Beinbruches zu einem mehrjährigen Segeltörn aufbrechen zu wollen. In Vorbereitung dessen hat er die Leitung seiner Zeitung an seinen Sohn übergeben. Der sollte schon immer ins Familienunternehmen einsteigen - aber gefragt, ob er das will, wurde er nicht.


    Das ist nur ein Teil der Problemlagen, denen sich die Figuren stellen müssen. Besonders schlimm trifft es dabei Reverend Ben, der als Pastor zwar ein Vorbild sein will, aber privat „auch nur“ ein Mensch ist - der Konflikt mit seinem Sohn Mark droht zu eskalieren, was ihn selbst wiederum in einen inneren Konflikt stürzt wie das zu seinem Beruf als Pastor paßt.


    Obwohl auf den knapp dreihundertsechzig Seiten als mehr als genügend Konfliktstoff vorhanden ist, empfand ich auch dieses Buch rundum als Wohlfühlbuch. Kinkade und Spencer haben einen Schreibstil, daß selbst an den Stellen, da sich doch die eine oder andere Träne ins Auge verirrte, nie eine positive Grundstimmung weichen wollte. Das ist mir so bisher nur bei wenigen Büchern passiert.


    Da die meisten Figuren schon bekannt waren, hatte ich keine Schwierigkeiten mit ihnen, konnte sie mir gut vorstellen, ja habe bisweilen sogar deren Stimme im Kopf gehört, als ob ich sie im richtigen Leben getroffen und reden gehört hätte, so daß ich nun weiß, wie ihre Stimme klingt. Die Entwicklung der Handlungsstränge empfand ich als durchwegs sehr konsequent und folgerichtig, bis hin zu den Selbstzweifeln des Pastors, wie er denn seinen Gemeindemitgliedern Ratschläge geben soll, wenn er in ähnlichen Situationen eben diese seine Ratschläge als „hohl und leer“ empfindet und ihnen selbst nicht folgen kann. Seine Predigt (S. 323f), die er nach einem einschneidenden Erlebnis in seiner Familie hält, ist mehr als beachtenswert und sollte auch dem geneigten Leser vor Augen führen, daß das Leben nicht ewig währt und im Angesicht des Endes andere Dinge als Stolz, Geld und Karriere zählen.


    Als „Wohlfühlbuch“ habe ich auch diesen Band der Reihe bezeichnet, und genau so habe ich ihn schließlich beendet: in dem ich mich durch und durch wohl fühlte, sogar beim letzten Satz leise lachen mußte. Wenn man Lilian Warwick kennt, kein Wunder. Sie bleibt sich auch in diesem Buch wieder mehr als treu. Ihre Reaktion auf das Ende dieses Buches wird wohl im nächsten Band beschrieben - ich freue mich schon darauf.



    Kurzfassung


    Freud und Leid, Lachen und Weinen, Kommen und Gehen - selten habe ich so gerne über die Großen und kleinen Dinge in einer Kleinstadt gelesen wie hier.



    * = Sinngemäße Übersetzung:
    Seine Mutter pflegte zu sagen, daß da Leben niemals perfekt ist; es gibt nur glückliche Momente, Sonnenstrahlen die durch die Wolken brechen.
    .

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")