Der Traum vom Horizont - Alexandra Fischer

  • Zur Geschichte:
    Die Familie von Bahlow wandert im Jahre 1902, von Potsdam nach Deutsch-Samoa aus und will dort einen Neuanfang wagen mit einer Plantage. Karl von Bahlow will endlich erfolgreich werden und beweisen das er was kann, seine Frau Rosa und die drei Töchter müssen sich an das neue Leben anpassen und jede erlebt ihren weiteren Werdegang auf ihre ganz eigene Art und Weise. Die Töchter lernen das Leben kennen, aber auch das lieben und leiden.


    Zur Autorin:
    An einem goldenen Herbsttag in den wilden Siebzigern erblickte Alexandra Fischer das Licht der Welt. Schon früh begann sie, Geschichten zu schreiben, auch gerne mal mit Filzstift auf eines ihrer Kleidungsstücke. In der Schule war sie vernarrt in Reizwort-Aufsätze und trieb ihre Mathe-Lehrer in den Wahnsinn, weil sie die Textaufgaben zu ganzen Romanen ausweitete. Irgendwann wurde das Leben dann so aufregend, dass das Schreiben immer weniger wurde, aber vor nicht allzu langer Zeit spielte eine böse Heuschrecke Schicksal und führte Alexandra zurück zu ihren Wurzeln und zu ihrem Traum. Sie fing wieder mit dem Schreiben an und hört seitdem nicht mehr damit auf. Vermutlich sitzt sie auch jetzt gerade mitten im schönen Bayern auf einem Bauernhof, den sie sich mit Mann, Hund, Katzen, Kaninchen, Hühnern und Enten teilt, und haut in die Tasten.


    Meine Meinung:
    Die über 700 Seiten sollten nicht abschrecken, denn ich habe mich auf keiner einzigen Seite gelangweilt. Ein wundervoller Schmöker, der, aufgrund der guten Einteilung der Kapitel, mich als Leserin niemals in Verwirrung brachte, denn jeder Abschnitt handelt von einem Familienmitglied oder einer nahe stehenden Person.
    Die Familie von Bahlow und die hinzu zukommenden Charakter sind wundervoll ausgearbeitet und der Schreibstil lässt sich hervorragend lesen. Zudem wird einem das Leben auf Samoa mit Traditionen und der Lebensweise näher gebracht, was gut in die Geschichte einfließt.
    Ich liebe ja solche Geschichten wo man als Leserin die Protagonisten über einen längeren Lebensabschnitt begleitet und sie nicht nur im Hier und Jetzt erlebt.
    Wie man miterlebt wie sie erwachsen werden, das Leben kennen lernen und was das Schicksal mit ihnen so vor hat. Das kommt in diesem Buch sehr gut rüber und das hat mich so daran gefesselt.
    Karl von Bahlow macht es seiner Frau und seinen Töchtern auch nicht gerade einfach sich auf Samoa wohl zu fühlen. Man spürt beim Lesen förmlich die Perspektivlosigkeit der Frauen und das sie keine Freude am Leben haben, bis endlich jemand in das Leben der Familie tritt und einige Mauer einreißt.
    Cover und Titel finde ich auch sehr harmonisch und passend, was manchmal leider nicht so der Fall ist.
    Ein Buch zum Wegträumen in ein anderes Land und eine ganz andere Zeit.
    Ich bin gespannt und freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung.