Titel: Grieche sucht Griechin
Autor: Friedrich Dürrenmatt
Originalsprache: Deutsch
Inhalt:
Arnolph Archilochos führt ein ziemlich fades Leben: er ist ein Mann mittleren Alters, etwas dicklich, hat ein langweiliges und schlecht bezahltes Job als "Unterbuchhalter", lebt in einer heruntergekommenen Wohnung im Armenviertel, ist sehr religiös (gehört zu den "Altneupresbyteranern der Vorchristen"), vermeidet Alkohol, Rauchen und alles unmoralische Verhalten. Er führt ein strenges Leben nach seinen Moralvorstellungen und pflegt seine "sittliche Weltordnung", die von 10 Personen geherrscht werden, die seiner Meinung nach die sittliche Moral vertreten. Eines Tages gibt er eine Annonce in der Zeitung, "Grieche sucht Griechin", um seine Herzensdame kennenzulernen, und kurz darauf lernt er Chloé kennen, die sein Leben von Grund auf veraendert und seine "sittliche Weltordnung" katapultiert.
Meine Meinung:
Das ist die erste Prosa, die ich von Dürrenmatt gelesen habe, und ich muss dazu sagen, dass sie sich vom Stil her von seinen Theaterstücken nicht wesentlich unterscheidet, man kann sie sich sehr gut als Theaterstück vorstellen. Durch die Geschichte begleitet uns die typische Ironie und der Sarkasmus von Dürrenmatt, die einen immer wieder schmunzeln laesst.
Diese Geschichte ist im Grunde eine heftige Gesellschaftskritik, die alle Gesellschaftsschichten und politische Parteien sowie die Kirche umfasst und die Heuchelei auf allen Ebenen aufdeckt. Nicht nur die Gesellschaft, sondern auch die angepriesenen Moralvorstellungen stellt der Autor in Frage und laesst sie heftig wanken.
Ich habe dieses Buch gerne gelesen, es hat aber bei mir nicht dieselbe Begeisterung hervorgerufen wie die Theaterstücke des Autors. Ich habe es sehr schnell gelesen und genauso schnell vergessen, es hat mich nicht nachhaltig beschaeftigt oder beeinflusst, vielleicht weil ich die hier behandelten Themen von dem Autor in seinen anderen Werken schon kenne, die meiner Meinung nach gelungener sind.