'Tod auf der Rumregatta' - Seiten 001 - 069

  • Dann fange ich mal an.


    Ich bin ja eigentlich gar kein typischer Krimi-Leser, bzw. greife selten zu Büchern aus diesem Genre. Deshalb war ich einerseits froh über diesen Prolog. Denn genau diese hier angekündigte Verknüpfung zwischen einem politisch "heiklen" Thema und den so farbenfroh geschilderten Orten und Personen rund um Frau Sörensen, ist es, was mich an den anderen beiden Helene-Christ-Fällen so begeistert hat. Andererseits ist diese ausweglose Situation derart bitter und grausam geschildert, dass es mir die Kehle zugeschnürt hat. Denn das ist ja nicht erfunden, dass ist Realität. Ich habe irgendwann einmal eine Reportage über den Giftschrott in Ghana und die Kinder, die dort leben, bzw. arbeiten, gesehen. Das ist erschütternd, unternommen wird allerdings auch nichts. Der Profit ist wohl wie immer zu groß.


    Meint man die giftigen Dämpfe fast zu riechen, hat man im Gegensatz dazu fast das Gefühl die Schiffe und Buden im Flensburger Hafen zu sehen und natürich die kleine wachsame Frau Sörensen auf ihrem Schiff. :-)


    Zum Mordfall selbst kann ich so noch gar nichts schreiben. Mein Gefühl sagt mir im Moment, dass der Graue dieses Mal den richtigen Riecher hat. Auf jeden Fall ist es sehr spannend und ich werde auch gleich noch ein bisschen weiterlesen "müssen".


    Und natürlich bin ich gespannt, ob Helene und Simon ihre privaten Probleme in den Griff bekommen.

  • Ja wie jetzt :-) Bin ich doch glatt die erste, nix von wegen hinterhertrödeln ;-)


    Der erste Abschnitt flutschte weg wie nix. Das erste Kapitel hatte Dieter ja schon in Hannover gelesen, das war zum Eintsieg sehr nett.


    Den Prolog fand ich sehr gruselig, allerdings ist das wohl ganz nah an der Realität.


    Das Opfer, Senyo, hat also "Energie- und Umweltmanagement - Entwicklungsländer" studiert.
    Wer denkt sich denn solche Namen für nen Studiengang aus?
    Passt ja thematisch richtig gut zum Prolog, daher tippe ich mal drauf, dass der Mord vermutlich nichts mit rechtsradikalen zu tun hat, sondern eher irgendwas mit Rohstoffhändlern. Gibt es auch ne Rohstoffmafia?


    Schimmel wird mir von Band zu Band symphatischer, irgendwie lernt man ihn immer besser kennen. Ich bin ja mal gespannt was es mit den Andeutungen Simon gegenüber hat....
    Helene und Simon sind ja im moment ein wenig auf Krawall, ich kann Helene durchaus verstehen, dass sie nicht in das Haus einziehen will, aber wenn Simon sogar den Umbau anbietet, sollte da doch ein Kompromiss zu finden sein.
    Ich bin ja auch ins Haus meiner Vorgängerin eingezogen, allerdings hatten die beiden nicht gebaut, sondern gekauft. Und nachdem mein Mann schon ne Weile alleine gewohnt hat, war es auch nach seinem Geschmack eingerichtet und ich habe ja meine Sachen auch dazugetan.


    Aber gut, vielleicht hat Helene ja auch noch andere Gründe so vehement gegen einen Einzug zu sein.....

  • Zitat

    Original von Saiya
    Denn genau diese hier angekündigte Verknüpfung zwischen einem politisch "heiklen" Thema und den so farbenfroh geschilderten Orten und Personen rund um Frau Sörensen, ist es, was mich an den anderen beiden Helene-Christ-Fällen so begeistert hat.


    Genau das ist jedes Mal mein Ziel. Schön, wenn´s klappt. Danke! :knuddel1

  • Zitat

    Original von Dieter Neumann


    Gegenfrage: Gibt es etwas, mit dem Verbrecher nicht versuchen, Geld zu machen? Einfach weiterlesen ... :lache


    :-)


    Ach übrigens, über die Bezeichnung "der Graue" stolpere ich jedes mal wieder und über lege mir welches Grauen damit wohl gemeint ist :lache bis mir dann wieder einfällt, dass ja Schimmel damit gemeint ist.

  • Zitat

    Original von streifi


    Ach übrigens, über die Bezeichnung "der Graue" stolpere ich jedes mal wieder und über lege mir welches Grauen damit wohl gemeint ist :lache bis mir dann wieder einfällt, dass ja Schimmel damit gemeint ist.


    Ich stolpere auch, allerdings schiebt sich vor mein geistiges Auge eher für einen kurzen Moment ein Magier, bis Schimmel dann selbst wieder übernimmt. :lache

  • Die ersten Kapitel waren wieder herrlich. Dieter - dein Ziel ist dir wieder mal voll und ganz gelungen. Erst ein Prolog, der heftig an die Nieren geht, dann sehr atmosphärische Beschreibung der Situation rund um Simon und das Schiff. Und mitten hinein dann der Mord.
    Mir tat der arme Papke leid - erst Stress mit Püppi, die lieber ein Haus in Griechenland als ein Segelschiff hätte, dann stößt er auch noch beim nächtlichen Pinkeln auf eine Leiche.


    streifi : Ich bin nicht ganz sicher, ob ich Helene verstehen kann. In Fällen von Scheidung, gerade, wenn über gemeinsame Kinder/gemeinsamen Bekanntenkreis noch Kontakt mit der Ex besteht, da kann ich mir vorstellen, dass das nicht so einfach ist, ins ehemalige Familienhaus zu ziehen. Aber hier ist die Ex tot - und Simon scheint mir auch nicht der Mensch zu sein, der keine Änderungen zulässt und überall Bilder seiner Ex hängen hat. Und dann gleich das Mittagessen platzen zu lassen, weil er das Thema anspricht? Ok, war nicht geschickt von ihm, gerade auch wie er es formuliert hat - aber lösungsorientiert arbeitet Helene hier auch nicht gerade an der Beziehung.


    Lesebiene : Mich bringen Dieters Romane auch gern zum Googeln, neben der Klärung von ein oder zwei Segelbegriffen hab ich mir wunderschöne Bilder vom Gaffelmarkt und der Rumregatta angeschaut.


    Wenn das Wetter so bleibt, lese ich den zweiten Abschnitt nachher auf der Terrasse. Endlich Frühling.

  • Der Prolog war wirklich heftig zu lesen, da hat es mir beim Lesen auch die Kehle zugeschnürt, das alles ist ja leider grausame Reailtät.
    Umso größer der Kontrast nach den ersten seiten in Flensburg, den Prolog noch im Kopf, habe ich bei dem Wohnungsstreit von Simon und Helene nur den Kopf geschüttelt. Verstehen kann ich Helene da auch absolut nicht, warum sie so auf stur stellt.
    Zum Mord kann ich nix sagen, bin weit über den ersten Abschnitt rausgeschossen, aber es war so schön gemütlich hinterm Haus in der Sonne :-]

  • Der Prolog könnte auch für einen Horrorthriller passen. Das ist mehr als Gänsehautfeeling, denn leider gibt es so etwas tatsächlich.
    Papke ist wieder dabei. Der Typ ist echt klasse. Und nach einem tollen sehr feuchtfröhlichen Abend trifft er eine Leiche jenseits des stillen Örtlichens.
    Eigentlich hätte Papke vor Schreck ausgenüchtert sein müssen.


    Und was hat der Graue Schimmel Simon angedeutet?

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Endlich hab ich auch Zeit zum schreiben ...


    Eigentlich mag ich keine Prologe, weil ich diese Ahnungen, die über einer Geschichte schweben nicht so schätze -


    knackig müssen sie sein - Hier war alles stimmig - und ich muss zustimmen - den Gestank und die Dämpfe und die Hoffnungslosigkeit sind greifbar - und gruselig


    und dann kommt das Wichtige - wir werden stimmungsmäßig nicht gequält - sondern können uns nun auf Frau Sörensen freuen - und unsere Protagonisten -


    Helene kann ich so gar nicht verstehen, aber sie will wohl gerade einfach nicht vernünftig sein - ich wette da brodelt was aus der Vergangenheit, sonst ist das nicht nachvollziehbar.


    Na ja - Geschickt ist Simon da natürlich nicht gerade - wäre ja auch zu einfach ...


    Und ja - Schimmel wird immer wichtiger für die Geschichten ... - man wartet quasi immer auf ihn ...

    Binchen
    :write
    Kein Lesen ist der Mühe wert, wenn es nicht unterhält. (William Somerset Maugham) ;-)

  • Der Prolog war wirklich sehr krass. :wow Der hat mich ganz schön gerüttelt. Wenn man Menschen zwingt wie Tiere zu leben, dann werden sie wohl auch zu welchen...(ohne jetzt den Tieren zu nahe treten zu wollen).


    Wie der Zusammenhang zu der Leiche ist, wird sich wohl noch herausstellen. Immerhin scheinen die Eltern des Studenten eher zu den Besserverdienern zu zählen, also keine Verwandten zu der Familie aus dem Prolog könnte man meinen.


    Im Zusammenspiel hat es schon bitter gewirkt, als Simon zu Frau Sörensen sagt, sie soll den Müll nicht fressen als sie an der Fischsemmel rumgefressen hat. :-( Ansonsten ist die kleine Dame natürlich wie üblich der Star im Hintergrund. Der gute Herr Schimmel ist auch schon eifrig dabei alle zu verhören und sich zu überlegen, wie das alles zusammenhängen könnte. Mir gefällt, dass er diesmal auch nicht gleich so stur in eine Richtung losprescht sondern im Gegenteil es als seine Aufgabe sieht zu verhindern, dass Helena sich da auf etwas versteift. Ich mag ihn einfach. :-]


    Irgendwas stimmt nicht mit diesem Schiff aus Lettland... offenbar wollte man verhindern, dass die kostenlose Besatzung etwas mitbekommt, wovon auch immer. Also hat man sie mit Alkohol und K.O.-Tropfen soweit runtergefahren, dass das Gedächtnis nicht mehr mitspielt. Das Schiff zu untersuchen sollte also auf jeden Fall ergiebig sein, selbst wenn es mit dem Mord nichts zu tun haben sollte.


    Ach jeh, stimmt ja. Der Friedel wird gedrängt die Seeschwalbe zu verkaufen, das hatte Dieter ja auf dem Eulentreffen schon vorgelesen. Da kann man wirklich nur hoffen, dass Simon die Summe aufbringen kann oder er sie vielleicht irgendwie abzahlen darf. Wäre ja Schade, nach all den überstandenen Mühen, sie jetzt doch noch endgültig zu verlieren.


    Helenes Einstellung zu Simons Haus kann ich ehrlich gesagt auch nicht so ganz nachvollziehen. Gut, den Gedanken der dahinter steht zwar schon zum Teil, aber ich könnte von einem Mann den ich liebe nie einfach so fordern, dass er das Haus verkauft in dem er glücklich ist, nur weil ich mit dem Geist meiner Vorgängerin nicht klarkomme. Immerhin, sie zweifelt ja selbst auch ein wenig. Vielleicht kommt sie noch auf den Trichter (oder er gibt nach, gutmütiger Kerl der er ist).


    Mal sehen wie es jetzt weitergeht und wie die Zusammenhänge sich entwirren.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Zitat

    Original von Ellemir
    Lesebiene : Mich bringen Dieters Romane auch gern zum Googeln, neben der Klärung von ein oder zwei Segelbegriffen hab ich mir wunderschöne Bilder vom Gaffelmarkt und der Rumregatta angeschaut.


    Über DAS Wort stolpere ich, wenn ich es lese. Bei uns hier gibt es nämlich einen "Grafflmarkt", da gibts vielleicht auch das eine oder andere alte Schlachtschiff zu bewundern, aber eher nicht zu Wasser. :lache

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

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