Titel: Hippie Sommer
Autorin: Inge Kutter
Verlag: Arche
Erschienen: März 2016
Seitenzahl: 204
ISBN-10: 3716027464
ISBN-13: 978-3716027462
Preis: 18.99 EUR
Das sagt der Klappentext:
Elena ist Ende zwanzig und arbeitet als Unternehmensberaterin rund um die Uhr. Schlaflose Dauerpower. Bis sie an Weihnachten bei ihren Eltern zusammenbricht. Burnout.
Jetzt sitzt Elena in einem Klinikzimmer. Und hat auf einmal Zeit: keine E-Mails mehr, keine Powerpoint-Präsentationen, das Handy hat man ihr abgenommen. Zeit, sich zu erinnern.
An einen lange verdrängten Sommer, den sie 'Hippiesommer' nennt, obwohl sie in den 1990ern aufwuchs. Sie hat die Musik ihrer Eltern gehört und ein lilafarbenes Kleid ihrer Mutter getragen, für eine Schulaufführung des Musicals Hair. Die Zukunft lag vor ihr, alles schien möglich. Doch dann verflog diese Leichtigkeit plötzlich, und für Elena gab es nur noch eines: ihre Karriere. Den Grund dafür glaubt Elena in den Ereignissen jenes Sommers zu finden, dem letzten ihrer Jugend.
Die Autorin:
Inge Kutter wurde 1980 geboren, schrieb als Redakteurin der Wochenzeitung DIE ZEIT über Psychologie und Karriere. Seit Anfang ist sie Chefredakteurin von ZEIT Leo. Sie hat Journalistik in München und Paris studiert. Sie lebt in Hamburg.
Meine Meinung:
Ein wunderbarer, sehr gefühlvoller und überaus lesenswerter Roman. Es ist eines dieser Bücher die dem Leser mehr geben als nur ein temporäres Lesevergnügen. Wenigstens ging es mir bei diesem Roman so. Da wurden Saiten angeschlagen, von denen ich gar nicht wusste, das sie noch vorhanden waren. Aber egal, das gehört natürlich jetzt auch nicht hierher.
In diesem Roman treffen zwei Generationen aufeinander, die Distanz zwischen diesen Generationen ist schon beträchtlich, hätte aber erheblich verringert werden können, wenn die Menschen nur endlich lernen würden zuzuhören und Verständnis für den jeweils anderen aufzubringen. Die Autorin schildert eben diesen Generationskonflikt. Da versuchen die Eltern, insbesondere die Mutter die Tochter auf den selbstgegangenen Weg zu bringen, die Tochter dagegen will nur eines: sich völlig vom Einfluss, von den Vorstellungen der Mutter lösen.
Dieser Roman ist an keiner Stelle gefühlsduselig oder überbordend sentimental. Ganz im Gegenteil. Vielmehr macht die freundliche Distanz der Autorin zum Geschehen dieses Buch zu einem echten Leseerlebnis.
Schon die ersten Sätze hatten es mir angetan:
„Das ist die Geschichte von Elena. Ich kann es auch gleich sagen: Sie geht nicht gut aus.“
Aber vielleicht neigt man auch im Alter nur zu Sentimentalitäten, die man so rd. 30 Jahre früher nicht einmal ansatzweise gedacht hätte.
Ein sehr lesenswertes Buch. 9 Eulenpunkte für ein Buch das für mich ein ganz persönliches Lesehighlight ist.