Wolf Haas - Der Knochenmann

  • Buchmeinung zu Wolf Haas – Der Knochenmann


    „Der Knochenmann“ ist ein Kriminalroman von Wolf Haas, der 1997 bei Rowohlt erschienen ist. Dies ist der zweite Fall für den Privatdetektiv und Expolizisten Simon Brenner.


    Klappentext:


    Jetzt ist schon wieder was passiert …


    Der Löschenkohl, eine Grillstation mit dem Flair einer Möbelhalle, ist in der ganzen Steiermark berühmt für seine Massenausspeisungen. Die Gäste lassen sich ihren Heißhunger auf die gigantischen Backhendl so leicht nicht verderben. Auch nicht von den menschlichen Gebeinen, die man in den Abfallbergen aus Hühnerknochen entdeckt. Doch bevor der Brenner beim steirischen Hendl-König herumschnüffeln kann, fließt schon das nächste Blut …


    Meine Meinung:
    Das besondere an dieser Reihe ist die Erzählform. Man kann sich vorstellen, das der Erzähler dies am Stammtisch vorträgt. Die Abenteuer des Simon Brenner aus der Sicht eines guten Freundes. Mich fasziniert diese Form ungemein. Wenn etwas nicht so gut gelaufen ist, findet der Erzähler gute Gründe für dieses Missgeschick und ihm ist auch nichts Menschliches fremd. Bei der Erzählung fliesen auch humorvolle Passagen ein und auch der ein oder andere Umweg wird eingeschlagen. Andererseits hat man das Gefühl auf dem gleichen Wissensstand zu sein wie die Hauptfigur. Für mich als Niederrheiner war das Buch etwas beschwerlich, weil doch eine österreichische Grundtonart dominierte. So musste ich manche Stellen ein zweites Mal lesen. Während der Lektüre hat man jederzeit das Gefühl, bei Simon Brenner dabei zu sein. Man leidet und freut sich mit ihm. Bei der Auflösung des Falles hat er aber den ein oder anderen Gedankenblitz, der mich überrascht hat.
    Wolf Haas reiht sich in die Liste der österreichischen Kriminalautoren ein, die man zumindest einmal probegelesen haben sollte. Es ist kein schwermütiger nordischer Stoff, sondern angenehm leichte Unterhaltung, ohne dabei seicht zu werden.


    Fazit:
    „Der Knochenmann“ begeistert mehr durch die Form und die Details des Vortrags als durch den eigentlichen Kriminalfall. Mich hat diese Form verzaubert und ich werde auch die Fälle des Simon Brenner weiter verfolgen. Vier Sterne oder 80 / 100 Punkten sind meine Bewertung.

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone