ZitatOriginal von Lumos
Damit hab ich jetzt kein Problem, eher schon, dass sie ihre Anliegen zu agressiv vorträg. Nämlich, dass die Menschen durch ihren Egoismus, ihre Selbstüberschätzung und Ausbeutung der Umwelt sich selbst die Lebensgrundlage entziehen und vor dem Abgrund stehen. Nach ihrer Ansicht, ist dieser Weg kaum noch umkehrbar, sprich wir gehen dem unausweichlichen Ende der Menschheit entgegen. Und das nicht irgendwann in ferner Zukunft.
Wer will diesen Fakten schon ins Auge sehen, verstörend wie sie sind.
Wenn ich nicht "Anständig essen" von Frau Duve gelesen hätte, dann hätte ich ihr das nicht abgekauft. Diese Roman "Macht" ist voll von aggressiv vorgetragenem Anliegen, da gebe ich dir vollkommen Recht. Nur dass man mit dieser Art niemand mehr überzeugt. Man kann dem Leser schon zutrauen, dass er seine Schlüsse selbst zieht, im besten Fall die richtigen. Die Autorin traut uns das nicht zu, habe ich jedenfalls so empfunden. Sie stößt uns mit der Nase rein. Und das hat für mich nicht unbedingt nur mit dem Aufzeigen der harten, nackten Realität zu tun.
Im Übrigen halte ich das Buch nicht für ein Männer feindliches Buch. Ich hatte beim lesen eher das Gefühl, dass man die Geschlechter, gerade auch im der ausweglosen Situation im Keller, hätte austauschen können. Aber das ist mein Eindruck.