Dtv, Taschenbuch, 1997
240 Seiten
Kurzbeschreibung:
Schöne Tage - man wünscht sie anderen, und man wünscht sie sich selbst. Manche schönen Tage scheinen vorprogrammiert: Hochzeiten, Jubiläen, Geburtstage und natürlich der Urlaub. Wer sich selbst besser kennt, weiß auch, daß es oft die unauffälligen Stunden sind, die Glück und Zufriedenheit ausmachen und am Ende das Leben verändern. Einige dieser Augenblicke sind eingefangen in dieser Sammlung mit Erzählungen von Heimito von Doderer, Christa Wolf, Herbert Rosendorfer, Barbara Frischmuth, Siegfried Lenz, Madison Smartt Bell und anderen klugen Autoren.
Mein Eindruck:
Dieses schon nicht mehr ganz neue Buch kam mir gerade recht als ich mal wieder Lust hatte, Kurzgeschichten zu lesen.
14 Erzählungen sind enthalten. Thema der Anthologie ist die Bescheibung besonderer Momente im Alltag.
Da gibt es ganz kurze, unspektakuläre Texte wie der von Marie-Louise Kaschnitz “Schmetterling auf meiner Hand”. Die Autorin sieht genau hin und beschreibt detailliert.
Ganz anders wirkt die längere, humorvolle Geschichte von Siegfried Lenz “Ein geretteter Abend”, die ich schon kannte, aber gut noch einmal lesen konnte.
Ein Fragezeichen hinterließ die rätselhafte Story von Margriet De Moor, aber immerhin konnte man ihren ganz spezifischen hohen Ton beim lesen spüren.
Der Text von Peter Härtling ist ein Roman-Ausschnitt (Eine Frau), der leicht bitter wirkt, jedoch durch Wortwitz in den Dialogen gemildert wird.
Den Alltag eines ganz normalen Tages beschreibt Christa Wolf in einer der Geschichten um den 27.September. Das stammt aus ihrem Buch Ein Tag im Jahr. Sie hat jahrelang immer diesen einen Tag im Jahr beschrieben.
Ein weiterer Autor ist in diesem Band vorhanden, den ich sehr schätze. Franz Hohler, der besonders live sehr witzig ist. Seine Geschichte um eine rätselhafte Fotografie hat etwas surreales.
Neben diesen gelungenen Erzählungen bleiben auch noch einige, mit denen ich nichts anfangen konnte und ein paar bleiben ungelesen.