wieder ist ein großer Politiker gegangen:
https://www.tagesschau.de/inland/genscher-123.html
Hans Dietrich Genscher gestorben
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Ich hatte ja erst die Befürchtung, dass es ein schlechter Aprilscherz ist, aber es scheint ja wohl zu stimmen.
Ich war von ihm immer sehr beeindruckt, und immer wenn der Prager Balkon gezeigt wird, habe ich Gänsehaut. Ich kann mich noch daran erinnern, das auch live gesehen zu haben.
Da ist wieder ein großer Politiker gegangen.
R.I.P. -
Bei ihm war es eigentlich abzusehen. Es war die Tage schon mal ein Artikel in der Presse, dass es ihm nicht gut geht und er keinesfalls auf Westerwelles Trauerfeier zu erwarten ist. Bin mir jetzt gar nicht sicher, ob diese schon war oder ob Genscher jetzt vorher noch gestorben ist. Irgendwie hatte ich nach Ostern oder Anfang April im Kopf, bin nicht sicher.
Genscher mochte ich auch immer sehr und natürlich bleibt vor allem diese Szene aus Prag in Erinnerung. Das war jetzt der letzte von den bedeutenden Politikern, die ich noch aus meiner Kindheit kenne.
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Zitat
Original von Gwendy
Bei ihm war es eigentlich abzusehen. Es war die Tage schon mal ein Artikel in der Presse, dass es ihm nicht gut geht und er keinesfalls auf Westerwelles Trauerfeier zu erwarten ist. Bin mir jetzt gar nicht sicher, ob diese schon war oder ob Genscher jetzt vorher noch gestorben ist. Irgendwie hatte ich nach Ostern oder Anfang April im Kopf, bin nicht sicher.Westerwelle wird, so weit ich weiß, morgen beerdigt.
Genscher mochte ich auch immer sehr und natürlich bleibt vor allem diese Szene aus Prag in Erinnerung. Das war jetzt der letzte von den bedeutenden Politikern, die ich noch aus meiner Kindheit kenne.
Nunja, Helmut Kohl lebt ja noch. Auch wenn er nicht mehr sehr gesund ist ...
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Zitat
Original von churchill
Nunja, Helmut Kohl lebt ja noch. Auch wenn er nicht mehr sehr gesund ist ...
Stimmt, Kohl hat ich jetzt gar nicht auf dem Zettel. Wobei der erst später kam, oder? Vom Alter her auf jeden Fall. Er ist ja erst knapp über 80...
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Blüm ist ja auch noch aktiv, erst letzte Woche war in der Zeit ein recht beeindruckender Artikel von ihm aus Idomeni.
Kohl mochte ich nie so richtig..... -
Es gibt von Genscher ein noch relativ neues Buch:
"Meine Sicht der Dinge"
Das habe ich mir heute gekauft!
Kurzbeschreibung:
Der Mann, der immer dabei war. Vier Jahrzehnte Politik für Deutschland WORUM GEHT ES? Als er 1992 zurücktrat, war er Europas dienstältester Außenminister. Er gehörte den Kabinetten Brandt, Schmidt und Kohl an. Hans-Dietrich Genscher ist politisches Urgestein der Bundesrepublik. Mehr als drei Jahrzehnte lang hat er die Geschicke des Landes maßgeblich mitbestimmt, nicht zuletzt die außenpolitische Absicherung der Deutschen Einheit. Neben Helmut Schmidt ist er heute der erfahrenste Staatsmann unseres Landes. Im Gespräch mit Hans-Dieter Heumann nimmt er zu aktuellen Fragen der Weltpolitik Stellung und blickt auf Schlüsselszenen seiner politischen Karriere zurück. WAS IST BESONDERS? Ein sehr politisches, zugleich sehr persönliches Buch. Genscher stellt »seine Sicht der Dinge« dar, die sich in Vielem von den Darstellungen seiner politischen Weggefährten – von Helmut Schmidt bis Helmut Kohl – unterscheidet. WER LIEST? • Leser der Bestseller von Helmut Schmidt, Egon Bahr und Richard von Weizsäcker • Alle, die sich für aktuelle Fragen der Weltpolitik interessieren -
Ist das so oder hab ich nur das Gefühl, dass seit Monaten fast wöchentlich irgendjemand stirbt, der mein Leben auf irgendeine Art entweder beeinflusst oder zumindest begleitet hat?
Ich glaube, ich werde alt.Aber ich finde, 89 ist ein stolzes Alter, da ist es ok zu gehen.
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Genscher war ein Politiker von Format. Etwas, das man heutzutage unter den Politikern (aber nicht nur da) nicht mehr allzuhäufig findet.
89 ist ein hohes Alter, da "darf" man auch gehen.
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Naja, wenn wir erst einmal in dem Alter sind (und das noch mitbekommen!), mögen wir darüber auch anders denken, aber es ist natürlich ein gesegnetes.
Seit heute Mittag kam gefühlte mindestens 14x die Balkonszene im TV - und ich habe immer noch jedes Mal eine Gänsehaut.
Er war wohl ein kluger Mann, weitsichtiger Politiker und ebenso seinem Land wie Europa, vor allem aber dem Frieden verbunden.
Er wird fehlen.
Wie Schmidt. -
Zitat
Original von maikaefer
Seit heute Mittag kam gefühlte mindestens 14x die Balkonszene im TV - und ich habe immer noch jedes Mal eine Gänsehaut.
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Zitat
Original von oemchenli
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Wenn es nur Gänsehaut wäre, mir werden dann auch die Augen noch immer feucht. Irgendwie bin ich dankbar, doch schon zur Wende ein Alter gehabt zu haben, das was damals geschehen ist, doch besser verstanden zu haben, als ein nach 1980 Geborener. Ich werde nie vergessen, wie ich im Sommer 1989 in England dazu befragt wurde, ob ich/ wir noch an die Möglichkeit eines vereinten Deutschlands glauben und auch ob "wir" uns noch schuldig fühlen für den 2. WK/ den Völkermord.
Ich habe Genscher vor vier Jahren einmal kurz gesehen, er kam aus dem Fahrstuhl vom Adlon und ich stand gerade davor. Er hatte auch wieder den gelben Pullover an - ich habe Genscher gern gemocht und nach Weizsäcker und Schmidt ist es nun wieder jemand, dessen Stimme/Meinung bis ins hohe Alter zählte.
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Er war einer der schlechtesten Außenminister der Bundesrepublik, aber just in dem Zeitpunkt der richtige Mann am richtigen Ort.
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Natürlich ist es nicht schön wenn ein Mensch stirbt.
Aber mit 89 Jahren muss man wohl schon damit rechnen, das es zuende gehen kann.Mich stört dieser Hype um Genscher, mich stört, das man ihm posthum quasi einen Heiligenschein verleihen möchte. Dabei ist er ganz gewiss nicht die Lichtgestalt gewesen zu der man ihn jetzt machen möchte.
Genscher war nie ein echter Liberaler.
Genscher war ein unglaublicher Zauderer und schaute bei seinen Entscheidungen darauf, das man ihn nicht an den Karren fahren konnte.Und nun scheint man ihn auf seine unvollendete Rede auf dem Balkon der Prager Botschaft in 1989 reduzieren zu wollen. Aber das war doch nicht die Summe seines politischen Lebens.
Nein, ein großer und echter Liberaler ist er nie gewesen.
Eine große und echte Liberale das ist Hildegard Hamm-Brücher (94), Genscher hatte nicht auch nur in Ansätzen deren Format.Man erinnere sich nur daran:
Hinweise auf den Spion im Kanzleramt, Günter Guillaume, wurden von ihm nicht an Willy Brandt weitergegeben. Brandt trat daraufhin 1974 zurück.
Weiland 1982 waren es Genscher und von Lambsdorff, die auf eine ganz miese Art und Weise Helmut Schmidt hintergingen und nichts dabei fanden, von einem auf den anderen Tag mit der CDU ins Bett zu steigen.
Auf die Frage von Helmut Schmidt ob die FDP die sozialliberale Koalition verlassen wollte, hatte Genscher seinerzeit mit einem klaren Nein geantwortet. (Quelle: Günter Verheugen).Nur weil jemand gestorben ist, muss man ihn nicht auf einen Sockel heben den er nicht verdient hat.
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Niemand stirbt mit einer weißen Weste. Zum Menschen gehören auch Schattenseiten, also Fehler, Versäumnisse, Schwächen und vieles mehr.
Der Nachruf ist ein Moment des Erinnerns und des Vergebens. Ich finde es richtig, dass wir uns an die guten Seiten erinnern - an das Positive, was den Menschen so außergewöhnlich gemacht hat. Außerdem beurteilt man den Verstorbenen zurückhaltender und oft erkennt man die Person in einem anderen Licht.
Genscher prägte die deutsche Nachkriegsgeschichte wie kaum ein anderer. Daran werde ich mich erinnern.