Titel: Frohburg
Autor: Guntram Vesper
Verlag: Schöffling und Co.
Erschienen: März 2016
Seitenzahl: 1001
ISBN-10: 3895616338
ISBN-13: 978-3895616334
Preis: 34.00 EUR
Wie soll man dieses Buch beschreiben?
Keine einfache Sache.
Auf dem Buchdeckel ist zu lesen:
„FROHBURG ist ohne Zweifel das opus magnum von Guntram Vesper, zugleich für den Autor der Ausgangspunkt von allem: Der Ort seiner Geburt 1941, Jugend, Aufwachsen und Erwachen, die Flucht der Familie 1957, das umliegende Land die Folie der Geschichtsbetrachtung einer deutschen Epoche. Hier werden ein Land und eine Zeit gültig festgehalten, Kultur und Politik, Krieg und Nachkrieg, ein umfassendes, großartiges Portrait deutschen Lebens im zwanzigsten Jahrhundert; ein gewaltiges Prosawerk, das neben die großen Bücher von Peter Kurzeck, Walter Kempowski und Uwe Johnson zu stellen ist. FROHBURG ist ein Füllhorn an Geschichten, zumeist aus eigenem Erleben grundiert, eine große autobiographische Erzählung, ein Welt-Buch im Überschaubaren, ein Geschichts- und Geschichtenpanorama, wie wir schon lange keines hatten.“
Das Buch, dieser autobiographische Roman, enthält eine unglaubliche Fülle von Geschichten; Geschichten die nicht chronologisch erzählt werden. Vielmehr hat man den Eindruck, der Autor erzählt so, wie es ihm gerade durch den Kopf geht. Immer wieder muss man zurückblättern weil einen die Personen- und Namensvielfalt so manches Mal überfordert.
Dieses Buch zu lesen ist ohne Frage eine anstrengende Aktion. Kaum Absätze, dazu so mancher Satz der wie aus Zusammenhang gerissen, erscheint. Auch der Stil des Autors ist gewöhnungsbedürftig – alltäglich ist er (der Stil) ganz gewiss nicht.
Für diesen Roman erhielt Guntram Vesper in diesem Jahr (2016) den Preis der Leipziger Buchmesse.
Was bleibt von diesem Roman beim Leser in Erinnerung.
Sicher das Gewicht. Das Buch ist nicht bahn- oder bustauglich, es wiegt einfach zu viel um es mal so eben mit sich herumzutragen. Auch eine Damenhandtasche kommt hier wohl an ihre Grenzen.
Inhaltlich bleibt wohl weniger in Erinnerung. An das eine oder andere wird man sich wahrscheinlich erinnern, an das Buch in seiner Gesamtheit aber wohl eher nicht.
Dieser Roman wirkt unstrukturiert und scheitert fast an der eigenen Fülle.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es nicht wenige Leser gibt, die dieses Buch resigniert beiseite legen. Es erschlägt den Leser – jetzt nicht unbedingt auf das Gewicht bezogen.
6 Eulenpunkte – zu mehr reicht es leider nicht. Trotzdem sicher ein lesenswertes Buch, ein Buch wie gemalt für die elitären Feuilletonisten – die wahrscheinlich als einzige das Buch in seiner Gesamtheit begreifen – oder meinen es zu begreifen.