'Tod in der Provence' - Seiten 078 - 166

  • Der Hausverwalter wird jetzt aber mit aller Gewalt als Verdächtiger dargestellt. Die Rechtsmedizinerin sagt, dass es eine lange Axt gewesen sein muss und der Mörder viel Kraft braucht, um die Knochen mit einem Schlag durchzuschlagen. Und dann taucht der Hausverwalter natürlich mit einer Axt auf und schlägt einen dicken Ast mit einem Hieb durch.


    Jeremy kommt aber auch als Mörder in Frage. Er erwähnt ja, dass er Bilder in mehreren Galerien hat und dadurch viel rumfährt. Und dabei könnte er dann seine Opfer finden.

  • Ich glaube auch nicht mehr, dass es der Hausverwalter war. Das mit der Axt und dem beindicken Ast wäre wirklich zu auffällig. An Jeremy habe ich auch schon gedacht, wegen den abgedeckten Portraits in seinem Atelier mit verlaufener rötlich-brauner Farbe. Vielleicht hat er ein paar Rothaarige gemalt?
    Und das mit Anouk :yikes Der Alptraum von jeder jungen Frau! Ich habe wirklich mit ihr mitgefühlt. Im ersten Moment, als der Mann sie angesprochen hat, habe ich gehofft, dass es Leclerc wäre, der nochmal zurückgefahren ist, weil er sich Sorgen um sie gemacht hat.

  • Tja, wer weiß - vielleicht IST Albin ja zurückgefahren? Weiß man's? :grin


    Aber der Hausverwalter: Schlägt er wirklich nen Ast durch? Ich glaube, er hat das eher nur vor, um das Zeug beiseite zu schaffen. Es gibt ja übrigens Autoren, die extra mit dem Zaunpfahl winken, damit man einen Verdächtigen ausschließt, aber... Ich weiß wirklich nicht, welche Rolle Lehmann noch so spielen wird... :gruebel

  • Zitat

    Original von SvenKoch
    Aber der Hausverwalter: Schlägt er wirklich nen Ast durch? Ich glaube, er hat das eher nur vor, um das Zeug beiseite zu schaffen.


    Das verstehe ich jetzt nicht so ganz. Die Formulierung ist da ja eigentlich eindeutig:


    "Dann hieb er mit der Axt mit einem gewaltigen Schwung auf einen etwa beindicken Ast ein und spaltete ihn mit einem einzigen Schlag."

  • Zitat

    Original von ti-do
    Das mit dem Atelier kommt aber erst im nächsten Abschnitt...

    Kann nicht sein, als ich das geschrieben habe war ich noch gar nicht weiter. Ich habe gerade nochmal nachgeschaut: Auf Seite 148 (in der E-Book-Ausgabe) steht "Hanna ließ den Blick durchs Atelier schweifen. Für einen Moment blieb sie mit dem Blick an einem Bilderstapel hängen, der in der hinteren Ecke der Scheune an der Wand lehnte. Ein Tuch lag darüber und verdeckte den größten Teil der Motive. Aber es schien sich um Porträts zu handeln. Frauenporträts, gemalt mit stark verdünnter Farbe, die in rötlich-braunen Schlieren an den Leinwandrändern herabgelaufen war."
    Vielleicht hast du an eine andere Szene gedacht?

  • Ich habe meine Lieblingsstelle gefunden. :-]
    "Der Hund, der schwimmen kann, besitzt ein Herrchen mit einem Rendezvous. Die Welt wird immer verrückter."


    Beide Fakten sind eigentlich nichts Besonderes, aber in der Kombination Albin und Tyson ist es quasi, als hätte man zwei gleichpolige Magnete miteinander verbunden.

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Ich habe meine Lieblingsstelle gefunden. :-]
    "Der Hund, der schwimmen kann, besitzt ein Herrchen mit einem Rendezvous. Die Welt wird immer verrückter."


    Die Stelle ist genial! Hatte ich mir sofort notiert. Mit der Anmerkung, dass das auch ein prima Buchtitel wäre, angesichts der derzeitigen Modeerscheinung sperriger und abstruser Buchtitel.


    Abgesehen davon denke ich auch, dass die Beiden prima zusammenpassen. Und ich finde es sehr einfühlsam beschrieben, wie Albin nach und nach seinen Hund "entdeckt" (u. a. in der Szene auf S. 104)
    .
    Die Kollegen wussten schon was sie tun, als sie aus Tyson und Albin ein Team gemacht haben ;-).


    Die meiste Zeit bin ich so gefangen von den Beschreibungen der Menschen und der Gegend, dass ich richtig aufschrecke, wenn es dann wieder wegen des eigentlichen Falls zur Sache geht. Ein psychopathischer Serienkiller will nicht so recht in diese Atmosphäre passen :-(.


    Gerissen, wie Albin in Kapitel 10 Berthe umgarnt und iher Schwäche für schokogefüllte Croissants für seine Zwecke nutzt :lache.


    S. 96 hat mir der erfrischende Pragmatismus bezüglich des Malens im Freien gefallen. Die Insekten bleiben in der Farbe kleben :lache.
    Malvenfarbener Abendhimmel und glutrote Dörfer - klingt arg kitschig. Kaufen bestimmt in erster Linie Engländer *g*.


    Auch die Kontaktaufnahme der beiden kleinen Mädchen scheint mir sehr authentisch beschrieben. Klingt sehr danach, als würde sich der Autor mit so was auskennen.


    Lehmann kann ich mir nicht als Täter vorstellen. Mit einer Frau und einer kleinen Tochter - nee, das passt nicht.


    Petrarca, oder Peter Aka :grin, nimmt in diesem Abschnitt einen erstaunlichen Raum ein. Dieser Typ von der Petrarca Stiftung, den Hannah bei der Beerdigung kennenlernt, ist mir auf den ersten Blick irgendwie nicht sympathisch. Kann nicht genau sagen, warum - Bauchgefühl, das mich allerdings oft trügt ;-).


    Hat echt Samuel Beckett dort vor Langeweile Warten auf Godot geschrieben *kicher*. Ich kenne zwei seiner Stücke und finde sie entsetzlich langweilig - was wiederum passt ;-).

  • Hier steckt viel Wahres drin:


    Ja, der Autor kennt sich mit solchen Kleinkindern aus.


    Ja, die Fliegen kleben auf dem Öl.


    Ja, kaufen viele Engländer und Amis.


    Ja, Beckett hat das dort geschrieben.


    Ja, ein irrer Killer mag nicht in diese Landschaft passen - daher habe ich ihn hineingesetzt :grin


    Diese sperrigen Titel mag ich übrigens gar nicht. Dafür aber diese Szene im Blumenladen total gerne. Ich hab mich noch beim Korrekturlesen immer gefreut, wie er da rumdruckst wegen der Blumen, hihi...

  • Also Spannung gibt es ja hier genug und der Täter ist mehr als grausam. Bei Anouk scheint Albin ja einen siebten Sinn gehabt zu haben. Ich habe echt mit ihr mitgelitten. Der Täter scheint unvorsichtig zu werden. Schon die zweite Tote, die gefunden wurde und nicht wie die anderen, nicht wieder aufgetaucht ist. Ich denke, hier hätte er die Zeit gehabt, sie verschwinden zu lassen. Und dann noch so kurz hintereinander. Was hat der Täter vor?


    Mit Veronique hat Albin ja eine ganz Nette gefunden. Sie weiß auf jeden Fall, was sie will. Bin gespannt, wie das mit den beiden weitergeht. Tyson ist so niedlich ... und überrascht Albin immer wieder aufs Neue. Ein tolles Gespann die beiden. Ich habe das Gefühl, Albin lernt Tyson erst langsam so richtig kenne.


    Albin weiß genau wie er an seine Informationen kommt. Geschickt der Mann. Langjährige Erfahrung und gute Menschenkenntnis :grin, wenn ich da an die Croissants denke.


    Jeremy ist mir sympathisch. Ich bin jetzt auch soweit schon mal auf Tätersuche zu gehen. Jeremy ist da keiner meiner Favoriten. Der Hausverwalter: Wäre mir zu offensichtlich. Aber, wer weiß.


    Hanna bleibt mir weiterhin sehr sympathisch. Ihren Mann kann ich immer noch schlecht einschätzen. Liegt vielleicht daran, dass er im Moment viel Streß hat und dadurch nicht einfach zu handhaben ist. Ist auf jeden Fall sehr launisch, aber andererseits tut er sehr viel für seine Familie. Mal sehen, wie er sich entwickelt, wenn er erst mal etwas zur Ruhe kommt. Ob er eine Geliebte hat? Glaube ich nicht. Ich denke, dass er derzeit einfach zu viel Stress. Die Selbständigkeit, dann die Beerdigung, das Haus. Allerdings ist es doch schon etwas merkwürdig, dass er seiner Frau scheinbar nicht alles mitteilt. Hmmm. Mal sehen, was da noch kommt.


    Ich bin auf jeden Fall begeistert von dem Buch. Suchtfaktor hoch. Total spannend und sehr brutal, wenn man an diesen psychopathischen Täter denkt. Aber einen richtigen Verdacht habe ich immer noch nicht. Also weiter geht es.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Zitat

    Original von SvenKoch
    Dafür aber diese Szene im Blumenladen total gerne. Ich hab mich noch beim Korrekturlesen immer gefreut, wie er da rumdruckst wegen der Blumen, hihi...


    Ein richtiger Mann eben, der Albin.
    Mir hat gefallen, dass Véronique ihn da nicht gross zappeln lässt.


    Zitat

    Ja, Beckett hat das dort geschrieben.


    Das beruhigt mich. Ich dachte schon, es wäre die pure Ironie und für mich blamabel, dass ich sie nicht als solche erkannt habe :-).


    Ich fühle mich sehr wohl in diesem Buch mit seinen Figuren. Die Szenen mit dem Mörder sind für mich jedes Mal wie eine kalte Dusche. Ich mag mich da gar nicht so drauf einlassen und muss mir dann immer vergegenwärtigen - du liest ja eigentlich einen Krimi.


    Anouk hätte ich in den Hintern treten wollen ob ihres Leichtsinns.
    Ich glaube nicht, dass Albin rechtzeitig auftaucht um sie zu retten.
    Wenn sich die Geschichte in den gewohnten Bahnen bewegt, wird er es gerade so schaffen, Hannah zu retten.
    Aber vielleicht kommt ja alles ganz anders.

  • Die Blumenladenszene ist wirklich gelungen. Ich musste mir Albin vorstellen, wie er sonst nach Polizeimanier die Fakten sichtet, sortiert und eben keinen Bedarf an Frauen mit Hintern hatte. Er hat in seinem Privatleben ja schon drei Frauen, mit denen es nicht lief, bzw. mit denen er keinen Kontakt mehr hat. Jetzt wird er auf Veronique aufmerksam gemacht und es reift dieser Wunsch, mit ihr auszugehen. Ein pragmatisch denkender Mann geht halt hin, sucht einen Vorwand und lädt sie dann zum Essen ein. Wie gut, dass Veronique nichts Romantisches erwartet und ablehnt. Die beiden könnten ein gutes Team werden.

  • Bei Veronique und Albin habe ich mir gedacht: Mit dem Alter wird man ja einfach pragmatischer und realistischer in vielen Dingen. Wozu also groß romantisch Herumspielen? Die zwei sind erwachsen genug, dass sie wissen, was sie wollen und einschätzen können, was sie bekommen. Albin ist auch niemand, der groß herumeiert. Veronique auch nicht. Bei Jeremy, der um Hanna schwarwenzelt, und bei Hanna, die zerissen ist, ob ihr das gefällt oder nicht, hat das Flirten wiederum eine andere Qualität.


    Dennoch sind natürlich ein bisschen Schmetterlinge und Flirten und Schüchtern bei Albin un Vero dabei, und das gefiel mir so besonders: So eine "reife" Turtelei , ein unaufgeregter dritter Frühling, dezent giggelnde Rentner, ohne albern zu sein...

  • Der vorhin zitierte Titel hätte was :chen aber ehrlich, mir gefallen diese langen Titel auch nicht


    Von Albin habe ich ja so eine gewisse Vorstellung und diese Hemmungen im Laden von Veronique einfach passend. Ich sehe ihn dabei vor mir mit seiner Rumdruckserei :lache


    Ansonsten stimme ich mit Lumos überein, ich versinke auch in die Schilderung der Provence mit allem drum und dran, aber dann diese grausamen Morde. Sie sind wirklich wie eine kalte Dusche :write


    Wie nicht anders zu erwarten, gibt Anouk das Geld nicht fürs Taxi aus und diesen Fehler merkt sie leider zu spät - oje


    Also Jeremy mag ich nicht, er ist mir zu glatt und auch aus dem Bauch heraus, ich trau ihm nicht. Genauso wenig traue ich Lehmann. Die beiden habe ich derzeit im Visier, deshalb sind sie es wahrscheinlich nicht :chen außerdem mag ich Victor Picard nicht, aber der ist vermutlich nur hinter dem Manuskript her.


    Ich denke, daß Sven den Täter uns schon einmal kurz vorgestellt hat, ihn wieder verschwinden ließ und am Ende ist alles klar :-]