Robert B. Parker - Kevin Bartlett ist verschwunden

  • Der Autor: Bekannt wurde Robert B. Parker - neben seinen Krimis um dem Polizeichef der Kleinstadt Paradiese Jesse Stone - zuerst mit seinem Privatdetektiv Spenser, welcher sich durch fast 40 Romane hindurchermittelt und der in den 80er Jahren auch eine eigene Fernsehserie erhielt - welche komischerweise niemand kennt.


    Das Buch: Das Ehepaar Bartlett heuert Spenser an um ihren verschwundenen Sohn Kevin zu finden, da die lokale Polizei in diesem Fall keine Fortschritte macht. Spenser beginnt sich zuerst am Kevins Schule umzuhören, wo er auf die attraktive Schulpsychologin Susan Silverman trifft....


    Meine Rezension. ....welche uns Spenser-Fans längst als Teil von Spensers moralischem Gewissen bekannt ist. Hier nun treffen sie zum ersten Mal aufeinander.


    Aber das nur nebenbei....


    Spenser sucht seine Klienten auf und betritt eine doch recht bizarre Welt des dekadenten Reichtums. Kevins Mutter hält sich für eine Künstlerin, die ihre überschäumende Kreativität mit großen Mengen Alkohols im Zaum zu halten versucht und dabei noch andere Möglichkeiten Findet überschüssige Energien gleich welcher Art abzubauen. Ihr Mann ist ein Schwächling und kaum in der Lage dieser Situation Herr zu werden.


    Als dann eine Lösegeldforderung eintrifft scheint der Fall klar zu sein....


    Schon in diesem frühen Kriminalroman erleben wir Spenser so, wie wir ihn kennen: Immer einen lustigen Spruch auf den Lippen, mit welchem er seinen gegenüber einlullt und dafür sorgt, das er weniger ernst genommen wird als das gut wäre. Auch ist er hier schon - auch eine Art Markenzeichen - eine Nervensäge, jemand der so lange Fragt bis ihm die Antwort gefällt.


    Dabei übersieht man leicht das er durchaus über eine beachtliche Bildung verfügt, was in der Ich-Erzählung immer wieder durchscheint. So kennt er zum Beispiel diverse Vögel mit Namen, und auf seinem Weg passiert er auch nicht einfach einen dicken Baum, sondern eine Rotbuche.... Kleinigkeiten vielleicht, allerdings zeigen diese das in Spenser doch mehr steckt als sein - oft genug genervter - gegenüber erkennt.


    Wieder einmal beschert uns Parker einen vergnüglichen Ermittlerkrimi der sanfteren Sorte, der trotz der fast vollständigen Vermeidung brutaler und gewalttätiger Szenen großartig zu unterhalten vermag.