Nur ein Tag - Gayle Forman (ab 14 Jahren)

  • Inhalt:
    Allysons Leben ist genau wie ihr Koffer – überlegt, geplant und ordentlich gepackt. Doch am letzten Tag ihrer dreiwöchigen Europatour lernt sie Willem kennen. Als freier, ungebundener Schauspieler ist er all das, was die 18jährige Allyson nicht ist, und als er sie einlädt, mit ihm nach Paris zu kommen, trifft sie spontan eine für sie untypische Entscheidung. Sie ändert ihren Plan und geht mit ihm. Allyson erlebt einen Tag voller Abenteuer und Romantik, Freiheit und Nähe – bis Willem am nächsten Morgen nicht mehr da ist.


    Rezension:
    Abenteuerfeindlich, so wird Allyson von ihrer besten Freundin Melanie beschrieben, denn sie sagt viel zu oft Nein. Als ihr dann der wildfremde Willem am Ende ihrer dreiwöchigen Europatour anbietet, einen Tag mit ihr in Paris zu verbringen, probiert sie mal etwas völig neues aus - und sagt Ja.


    "Nur ein Tag" ist der erste Band einer Dilogie von Gayle Forman und wird aus der Sicht von Allyson Healey erzählt, die wir kennenlernen, als sie sich gerade am Ende ihrer dreiwöchigen Tour durch Europa in Stratford-upon-Avon befindet, um sich Shakespeares Hamlet anzuschauen.


    Allyson ist eine wahnsinnig tolle Protagonistin, deren Entwicklung mich absolut begeistern konnte! Am Anfang des Buches befindet sie sich noch in einem Käfig, in dem ihre Eltern sie gesteckt haben und in dem sie sich gar nicht mal so unwohl fühlt. Als sie dann ungewöhnliche Spontanität zeigt und gemeinsam mit Willem, den sie gerade erst kennengelernt hat, einen Tag in Paris verbringt, beginnt sie langsam aus diesem Käfig auszubrechen. Sie fängt an ihr Leben selbst zu gestalten, es zu leben und zu genießen.


    Diese Entwicklung fand ich einfach großartig und sie hat dazu beigetragen, dass mich auch die restliche Geschichte packen konnte. Es gab allerdings auch Stellen im Buch, die mich nicht so fesseln konnten, trotzdem hat mir die Geschichte insgesamt richtig gut gefallen!
    Auf den ersten Blick ist es eine lockere, leichte Geschichte, aber dann ist sie doch wieder überraschend tiefsinnig! Gemeinsam mit Allyson begibt man sich auf eine Reise, nicht nur durch Europa, sondern auch auf eine Reise des Erwachsenwerdens.


    Ein bisschen schade fand ich, dass wir nicht mehr über Willem, mit dem Allyson den Tag in Paris verbringt, erfahren haben. Nachdem "Nur ein Tag" aber mit einem ziemlichen Cliffhanger endet, muss ich den zweiten Band einfach lesen und hoffe natürlich, dass wir da mehr über den sympathischen, aber ziemlich undurchsichtigen Niederländer erfahren werden.


    Fazit:
    In "Nur ein Tag" erzählt Gayle Forman, wie ein einziger Tag ein ganzes Leben verändern kann.
    Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen, auch wenn es ein paar Stellen gab, die mich nicht so packen konnten. Aber die Entwicklung von Allyson fand ich großartig und die wunderschöne Geschichte über das Leben konnte mich begeistern! Deshalb bekommt das Buch fünf Kleeblätter und ich bin schon gespannt, wie die Geschichte im zweiten Band weitergehen wird.
    10/10

  • Details:
    Seitenzahl: 432 Seiten
    Verlag: FJB
    Erschienen: 22. März 2016


    Inhalt:
    Allysons Leben ist genau wie ihr Koffer – überlegt, geplant und ordentlich gepackt. Doch am letzten Tag ihrer dreiwöchigen Europatour lernt sie Willem kennen. Als freier, ungebundener Schauspieler ist er all das, was die 18jährige Allyson nicht ist, und als er sie einlädt, mit ihm nach Paris zu kommen, trifft sie spontan eine für sie untypische Entscheidung. Sie ändert ihren Plan und geht mit ihm. Allyson erlebt einen Tag voller Abenteuer und Romantik, Freiheit und Nähe – bis Willem am nächsten Morgen nicht mehr da ist.


    Ein überwältigendes Buch über Liebe, Identität und die Zufälle des Schicksals.


    Autorin:
    Gayle Forman, geboren 1971, begann ihre journalistische Karriere beim ›Seventeen Magazine‹
    und arbeitete dann für große Zeitschriften wie ›Cosmopolitan‹, ›Glamour‹ und ›Elle‹, bevor sie anfing, Romane
    zu schreiben. Inzwischen hat sie etliche Bestseller veröffentlicht. Sie lebt mit ihrer Familie in Brooklyn, New York.


    Meine Meinung:
    Es gibt Bücher, die einem sehr gut gefallen, die aber keinen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Und es gibt Bücher, die einen bewegen, zum Nachdenken anregen und Sehnsüchte wecken. Solche Geschichten bleiben im Gedächtnis haften, weil sie sämtliche Emotionen wach rufen, die wir empfinden können, weil sie uns bewegen und verändern.
    „Nur ein Tag“ ist definitiv ein solches Buch.


    Sprache:
    Die Sprache ist sehr flüssig zu lesen, sodass man gar nicht merkt, wie schnell die Seiten dahinfliegen. Gayle Forman schafft es mit einer Leichtigkeit Emotionen und Charaktere zu transportieren, ohne sich zu sehr darauf zu konzentrieren. Ganz nebenbei lernen wir Allyson kennen, ihre Familie, ihre Freunde und vor allem ihre Gefühlswelt. Denn gerade die innere Entwicklung, die Allyson durchmacht, kann die Autorin so wunderbar und hervorragend darstellen, dass man sich als Leser direkt hineinversetzen kann.


    Figuren:
    Allyson ist generell eine tolle Protagonistin. Vielleicht liegt es daran, dass ich mich selbst sehr in ihr wiedererkenne und deshalb umso mehr mitfiebere. Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass Allyson lernt ihre Ängste zu überwinden und sich selbst zu finden, was mich sehr beeindruckt hat. Denn genau darum geht es in „Nur ein Tag“. Es ist auch eine Liebesgeschichte, aber vor allen Dingen ist es eine Reise zu sich selbst, zu der Person, die man eigentlich sein möchte.


    Willem gefällt mir ebenfalls gut, da man ihn nicht wirklich einschätzen kann. Deshalb bin ich umso gespannter auf den zweiten Teil des Romanduos, das seine Sicht der Dinge erzählt. Man weiß nie, ob Willem es ernst meint mit Allyson oder ob es für ihn nur ein Spiel ist. Man lernt ihn lediglich als lebenslustigen Mann kennen, dessen Leidenschaft für Abenteuer und Reisen ansteckend ist, der jedoch auch seine traurigen Seiten hat – die allerdings nur kurz angeschnitten werden. Er ist eine sehr interessante Figur und ich kann Allyson sehr gut verstehen, dass sie sich spontan entscheidet mit ihm nach Paris zu fahren.


    Handlung:
    Die Handlung ist in meinen Augen eine Meisterleistung.
    Allyson und Willem sind insgesamt nur einen einzigen Tag zusammen und doch verändert er sie für das darauf folgende Jahr vollkommen.
    Sie sehen sich ein Jahr lang nicht und trotzdem ist er immer anwesend.
    Sie kennen sich im Grunde gar nicht und dennoch hat man auch als Leser das Gefühl, als wäre Willem einem vertraut.
    Gayle Forman schafft hier etwas ganz außergewöhnliches, das mich wirklich zutiefst beeindruckt hat.


    Nach dem Tag in Paris erfahren wir schlaglichtartig wie es Allyson im weiteren Verlauf geht. Dabei wird im Grunde immer ein Ereignis pro Monat herausgepickt – eine Methode, von der ich eigentlich nicht sonderlich angetan bin. Doch hier funktioniert es so wunderbar, dass ich mir nichts anderes vorstellen könnte. Man hat nie das Gefühl in den Wochen, die nicht detailliert erzählt werden, etwas zu verpassen oder dass es störend wäre, dass die Handlung geraffter dargestellt wird. Im Gegenteil. Diese Einsichten reichen völlig aus, um Allysons Entwicklung zu erkennen und sich in sie hinein zu fühlen.
    Wahnsinn! Ich muss einfach noch einmal betonen, wie wunderbar Gayle Forman das gelöst hat.


    Doch es geht nicht nur um die Liebesgeschichte um Willem, sondern auch um Allyson selbst. Sie war an jenem einen Tag in Paris ein anderer Mensch, war mehr sie selbst als jemals zuvor in ihrem Leben. Die Handlung erzählt also vor allen Dingen Allysons Weg zurück zu dieser Person, zurück zu ihrer wahren Natur. Und das geschieht so glaubwürdig, dass ich mich vollkommen in sie hineinversetzen konnte.


    Nebenbei weckt „Nur ein Tag“ auch eine ungeahnte Sehnsucht zum Reisen. Man will am liebsten sofort zum nächsten Bahnhof und einfach in irgendeinen Zug steigen. Man wünscht sich plötzlich Abenteuer, neue Städte, neue Länder und Begegnungen. Noch ein Punkt, der mich einfach nur begeistert hat, denn solche Gefühle zu wecken, ist nicht selbstverständlich.


    Fazit:
    „Nur ein Tag“ ist ein absolut umwerfendes, großartiges und atemberaubendes Buch über Zufälle, Liebe, Schicksal und vor allen Dingen die Reise zu sich selbst. Obwohl nicht viel Action geboten wird, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen, weil es mich so berührt und gefesselt hat. Allysons Reise zu sich selbst hat mich zum Nachdenken angeregt und mich nachhaltig beeindruckt, ebenso wie sie es geschafft hat, eine gewaltige Portion Fernweh in mir zu wecken. Am liebsten würde ich sofort zum Flughafen oder Bahnhof und einfach in die nächste Maschine steigen – nur wegen dieses wundervollen Romans.
    Bitte unbedingt lesen!!!!!
    Natürlich gibt es hier die vollen 10 Punkte.

  • Ich durfte das Buch in einer Hörrunde entdecken. Nachdem ich jetzt die zwei Rezension, die es hier schon gibt, gelesen habe, denke ich, dass es auf jeden Fall eine Geschichte ist, die gelesen besser rüber kommt als gehört. Zum einen liegt dies sicherlich an der Vorleserin. Weibliche Hörbuchinterpreten haben es bei mir erfahrungsmäßig immer etwas schwerer, da ich einfach dunkle, sonore Stimmen lieber mag. Jodie Ahlborn hat eigentlich eine ganz angenehme Stimme. Aber im Laufe des Hörbuches macht sie etwas, was ich bei keinem Vorleser mag. Sie versucht ihre Stimme immer stark zu verändern, wenn sie bestimmte Personen, vor allem bestimmte Frauen, liest. Und dann wird es schon mal kreischend, schrill und unangenehm.


    Ebenfalls gestört hat mich, dass die Hauptperson Allyson zwar eine Entwicklung durchmacht, aber zwei Drittel des Buches ist sie fürchterlich naiv und anstrengend blauäugig und ihre Handlungen sind meist fremdbestimmt. Und die Mutter ist nervtötend gluckenhaft und dominant und ich habe nicht verstanden, warum die Tochter sich nicht schon viel früher gegen ihre Eltern aufgelehnt hat.


    Die Liebesgeschichte ist nett aber sie hat mich nicht berührt, da man Willem kaum kennenlernt und außer dass er wohl ein großer Womanizer ist, erfährt man nichts über ihn und er verschwindet ziemlich sang- und klanglos. Daran krankte das Hörbuch prinzipiell; dass ich einfach mit den Darstellern nicht warm geworden bin und die Geschichte auch wenig Spannung oder Unvorhergesehenes bietet. Ich fand es auch ziemlich unrealistisch, dass ein einziger Tag mit einem netten jungen Mann so heftige Umwälzungen und Gefühle bei Allyson ausgelöst hat. Sicherlich hat es bei ihr schon geschwelt und Willem war das I-Tüpfelchen. Aber das kam alles bei mir nicht richtig rüber.


    Ich schätze mal, ich war erstens nicht die Zielgruppe, die wohl eher im Teenageralter zu finden ist, und hatte zweitens etwas anderes erwartet - mehr Liebesgeschichte, mehr Reiseerlebnisse, mehr Drama - so dass mich das Hörerlebnis leider überhaupt nicht fesseln konnte und ich froh war, als ich die CDs durch hatte. Das ist bei einem Hörbuch bei mir immer die Gefahr. Wenn es mir nach zwei, drei CDs nicht gefällt, dann höre ich auch nur noch oberflächlich zu, bin mit meinem Gedanken oft nicht mehr bei der Geschichte. Aber das sagt dann auch etwas über die Story aus. :-(


    Von mir nur 5 Punkte für das Hörbuch.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Das Lächeln der Fortuna - Extended Version - Rebecca Gablè


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Ach so, da bin ich jetzt überfragt. :wow


    edit: Ich glaub, ich habe es gefunden.


    Rezi

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Das Lächeln der Fortuna - Extended Version - Rebecca Gablè


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

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  • Inhalt


    Allysons Leben ist genau wie ihr Koffer – überlegt, geplant und ordentlich gepackt. Doch am letzten Tag ihrer dreiwöchigen Europatour lernt sie Willem kennen. Als freier, ungebundener Schauspieler ist er all das, was die 18jährige Allyson nicht ist, und als er sie einlädt, mit ihm nach Paris zu kommen, trifft sie spontan eine für sie untypische Entscheidung. Sie ändert ihren Plan und geht mit ihm. Allyson erlebt einen Tag voller Abenteuer und Romantik, Freiheit und Nähe – bis Willem am nächsten Morgen nicht mehr da ist.


    Quelle: Fischer FJB





    Meinung


    "Nur ein Tag" ist der erste Teil des Roman-Duos "NUR EIN TAG ... UND EIN GANZES JAHR".


    "Nur ein Tag" ist in zwei Teile unterteilt – Teil eins Ein Tag und Teil zwei Ein Jahr.
    Ein Tag hat mir gut gefallen.
    Direkt zu Beginn bin ich in der Geschichte drin gewesen. Der Schreibstil ist leicht gehalten, sodass ich auch locker lesen konnte.
    Die Handlung ist interessant gestaltet. Sie hat mich schon gepackt. Und durch den guten Lesefluss habe ich auch direkt Teil eins durchlesen können.
    Allyson mag ich. Ich konnte mit ihr direkt eine Freundschaft knüpfen. Obwohl sie anfangs vernünftig und anständig erscheint, trifft sie eine spontane, verrückte Entscheidung. Sie geht mit Willem, den sie gerade erst kennen gelernt hat, nach Paris und verbringt mit ihm dort einen ganzen Tag.
    Ich finde es von ihr mutig und leichtsinnig gleichzeitig. Immerhin ist Willem ein Fremder und es hätte auch nach hinten losgehen sollen. Doch sie wollte etwas untypisches, verrücktes tuen. Und somit erlebt sie einen unvergesslichen Tag in Paris mit einem bitteren Ende.


    Ein Jahr hat mich leider enttäuscht.
    Ich habe in diesem Teil Allyson größtenteils nervig empfunden. Ständig bemitleidigt sie sich selbst. Sie verbrachte mit Willem einen Tag und dann trauert sie ihm hinterher – ein ganzes Jahr. Ich kann ihre Gedanken und Gefühle nachvollziehen, aber ihr Verhalten nicht. Sie lässt sich gehen, ist meist desinteressiert und schließt sich von der Gesellschaft ab. Ich habe den Eindruck bekommen, dass sie depressiv ist. Immer wieder hat sie die Gedanken an Willem – fast bei allein Gelegenheiten und Situationen. Das hat mir nach einer gewissen Zeit die Nerven geraubt. Schließlich ist auch die Sympathie zu ihr verflogen.
    Die Handlung ist eher öde gewesen. Die Authentizität und die Spannung sind verflogen. Und der Reiz zum Weiterlesen ist fast nicht mehr da gewesen. Der zweite Teil hat mich einfach nicht mehr gepackt.
    Nur zum Schluss hin ist es etwas spannender gewesen. Und das Ende hat meine Neugier wieder geweckt, sodass ich mich interessiert an "Und ein ganzes Jahr" gewidmet habe.






    Fazit


    "Nur ein Tag" ist eine gute Geschichte, die mich zu Beginn gepackt hat, aber im späteren Verlauf leider nicht mehr. Die Protagonistin ist mir durch ihr Verhalten später unsympathisch und nervig geworden.
    Die Geschichte hätte interessanter und spannender gestaltet werden können.