Emma Mills - Jane & Miss Tennyson (ab 14 Jahren)

  • 477 Seiten
    Königskinder Verlag
    ET: 18.03.2016
    OT: First & Then
    Übersetzerin: Katharina Diestelmeier
    Altersempfehlung: ab 14 Jahren


    Inhalt
    Die 17jährige Devon Tennyson lebt in Florida und geht in die 12 Klasse der Temple-Sterling-Highschool. Es ist ihr Abschlussjahr und sie hat keine Ahnung, wie sie sich ihre Zukunft vorstellten soll. Sie ist ein unauffälliger Teenager mit einer normalen Familie und einer Vorliebe für Jane-Austen-Romanen.
    Doch seit ihr 14jähriger Cousin Foster Teil ihrer Familie ist und der attraktive aber abweisend wirkende Star der Footballmannschaft Ezra mit ihr gemeinsam in den Sportunterricht der 9. Klasse geht, gerät ihr beschauliches Leben immer mehr aus den Fugen.


    Gestaltung
    Das Cover ist sehr schön mit einem romantischen Rosenmotiv gestaltet und wenn man denn Schutzumschlag entfernt entdeckt man einen rosaroten Einband, ebenfalls mit Rosen. Abgerundet wird dieser rosa Mädchentraum mit einem pinkfarbenen Lesebändchen.
    Etwas erstaunt habe ich festgestellt, dass es kein Impressum gibt und der Name des Verlages ist nur versteckt auf der Rückseite zu finden. Lediglich die kleine Krone auf dem Cover weist deutlicher auf den Verlag Königskinder hin.


    Meine Eindrücke
    Von Anfang an bin ich in diesem Buch versunken. Der leise Humor und die angenehm ruhige und doch interessante und unterhaltsame Entwicklung der Geschichte haben mir sehr gut gefallen.


    Wie viele Jugendliche heutzutage ist Devon ein typischer Teenager, der noch nicht weiß, wo sein Weg hingeht. Auf welches College soll sie gehen? Will sie überhaupt aufs College? Und wie um alles in der Welt soll sie das schaffen?
    Zusätzlich beschäftigt sie ihr Cousin Foster, der seit kurzem bei ihrer Familie wohnt, weil seine Mutter sich nicht um ihn kümmert. Er ist ein Sonderling, der Devon oft mit seinen Eigenarten und seiner Anhänglichkeit auf die Nerven geht. Es ist schön zu lesen, wie sich die Beziehung der beiden entwickelt und verändert. Foster war für mich eines der Highlights in diesem Buch. Er hat seine ganz eigene Art Dinge wahrzunehmen und zu beurteilen und trifft mit seinen Äußerungen oft schmerzlich genau den Kern der Wahrheit. Aber wenn es um ihn selbst und seine Gefühle geht, lässt er kaum einen Blick hinter die Fassade zu.


    Devon als Hauptfigur hat kaum Ecken und Kanten und sie selbst hat auch das Gefühl nichts Besonderes zu sein. Auch wenn sie anfangs fast schon etwas langweilig wirkt, entdeckt man beim Lesen nach und nach, was für ein liebenswerter und warmherziger Mensch sie ist. Ihre Mitschüler und Freunde vertrauen ihr und fühlen sich in ihrer Nähe wohl und mir als Leserin ging es genauso. Sie ist eher zurückhaltend und trotzdem schafft sie es immer wieder, auch die verschlossensten Mitschüler aus der Reserve zu locken. Man muss sie einfach mögen.
    Und so erleben wir im Laufe der Geschichte, was Devon in ihrem letzten Schuljahre erlebt, welche emotionalen Verwicklungen es unter den Jugendlichen gibt und dass nicht alles und jeder so ist, wie es auf den ersten Blick wirkt.


    Umgeben wird Devon von einigen mehr oder weniger interessanten Mitschülern, wie z.B. ihrem langjährigen besten Freund Cas, dem attraktiven aber verschlossenen Ezra, dem charmanten Jordan, der wunderschönen Lindsay oder der schwangeren Marabelle. Gerade bei Marabelle habe ich mich gefragt, warum die Autorin sich so eine ungewöhnliche Figur einfallen lässt, nur um sie im Laufe der Geschichte im Hintergrund verschwinden zu lassen, ohne die sie betreffenden offenen Fragen zu beantworten.


    Ursprünglich bin ich davon ausgegangen, dass Devons Vorliebe für Jane Austen häufiger Thema des Buches sein würde. Es gibt aber nur ab und zu einen Gedanken, wie die ein oder andere Situation wohl zu Janes Zeiten abgelaufen oder ausgedrückt worden wären. Ähnlichkeiten mit Figuren aus Janes Austens Romanen mögen vorhanden sein, doch für mich verkörpert Devon weder Emma noch Ezra Mister Darcy. Was mich an die Klassiker erinnert ist das Hin und Her der möglichen Beziehungen, wobei hier für mich doch relativ schnell klar war, wo die Reise hingeht.
    Da ich nur zwei Romane von Jane Austen gelesen habe und die Lektüre schon viele Jahre zurückliegt, sind mir vielleicht auch einige Parallelen entgangen, was meinem Lesevergnügen jedoch keinen Abbruch getan hat.


    Zum Glück hatte ich die Kurzbeschreibung bei Amazon schon wieder großteils vergessen, als ich begann das Buch zu lesen, denn leider verrät diese Teile der Handlung, die teilweise erst Ende des Buches zur Sprache kommen.


    Von der Seitenzahl sollte man sich nicht abschrecken lassen, denn die Seiten sind nicht allzu dicht bedruckt. Die englische Orginalausgabe hat im Vergleich dazu lediglich 272 Seiten.


    Fazit: Ein Wohlfühlbuch rund um die Erlebnisse einer liebenswerten und warmherzigen Protagonistin und ihren Mitschülern im letzten Jahr auf der Highschool.


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  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Jane Austen vs. Football


    Aufgrund des sehr schönen Covers bin ich überhaupt erst auf diese Geschichte aufmerksam geworden. Da es sich hier um ein Debüt handelt, begann ich unvoreingenommen mit der Lektüre.


    In der Geschichte geht es um Devon, die am liebsten Jane Austen Bücher liest, gerade weil ihr Leben nicht dem der Figuren aus den Romanen entspricht. Und dann zieht ihr Cousin Foster bei ihr ein und ihr Leben ändert sich daraufhin total. Wird sie den Trouble meistern können?


    Devon fungiert hier als Ich- Erzählerin, so dass man ganz nah an ihren Gefühlen dran ist, was mir gut gefallen hat. Sie ist ein glaubhafter Charakter mit Ecken und Kanten, den man einfach lieben muss. Eben das typische Teenagermädchen mit allen Problemen, die sich in der Jugend ergeben, so dass man sich bei ihr in jedem Fall wiederfindet. Aber auch die anderen Charaktere wissen zu überzeugen. Ezra wirkt zwar zu Beginn sehr egozentrisch, aber im Verlauf der Handlung mausert er sich immer mehr. Auch sehr berührt hat mich Foster mit seinen 14 Jahren, er wirkte schon so erwachsen.


    Dass Football im Buch eine recht große Rolle spielt, das hat mich nicht gestört, denn so habe ich eher noch dazu gelernt.


    Die Handlung ist mit den Ideen von Jane Austen verknüpft, aber deren Romane stehen nicht im Vordergrund. Ich fand das ok, denn nur so kann der Roman zu einer eigenen Geschichte werden. Wer will schon einen Austen- Abklatsch lesen?


    Die Schreibe der Autorin ließ sich angenehm lesen, ich habe zu keiner Zeit gespürt, dass es sich hier um einen Erstling handelt.


    Durch diesen Roman konnte ich selbst noch einmal an mein Abschlussjahr denken und was für eine tolle Zeit das war.


    Fazit: Spannende Geschichte mit überzeugenden Charakteren, die ich sehr gern weiterempfehle. Lesenswert!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten