Details:
Seitenzahl: 416 Seiten
Verlag: Drachenmond Verlag
Erschienen: 18. Dezember 2015
Inhalt:
In den Wäldern von Brigansk ist kein wohlhabender Bürger sicher. Dort kommt es immer wieder zu Überfällen durch die Robins, eine Diebesgruppe, die sich für die Armen einsetzt. Die Waise Kateryna ist deren unumstrittene Anführerin, was ihr den Hass des Fürsten von Templow einbringt. Als hätte sie damit nicht schon genügend Probleme, taucht ein junger Mann auf und bittet sie um Hilfe. Nash gehört den seltenen Protektoren an, die die Magie beschützen, und ist verzweifelt auf der Suche nach seiner entführten Großmutter. Kat willigt ein und zusammen mit ihrem besten Freund Juri begleitet sie Nash auf eine gefährliche Reise. Bald stellen sie jedoch fest, dass hinter der Entführung viel mehr steckt und ihnen mächtige Gegner gegenüber stehen Könige, Protektoren, Assassinen und die Zeit selbst. Obwohl Kat geschworen hat, sich niemals wieder zu verlieben, beginnt sie Gefühle für Nash zu entwickeln. Als dann ihre kleinen Drachen erkranken, muss Kat sich entscheiden. Rettet sie ihre einzige Familie oder öffnet sie ihr Herz für Nash? Eines weiß sie mit Sicherheit: Jede Entscheidung kann ihr Untergang sein.
Kurzroman Leben oder Sterben: Würdest Du töten, um zu leben? Dein Leben ist zu Ende, viel früher, als du jemals gedacht hättest. Du bist jung und wolltest noch so vieles erleben und eine eigene Familie gründen. Dafür ist es nun zu spät. In der Unterwelt gibt man dir die Chance auf ein zweites Leben doch der Preis ist hoch. Könntest du das Leben eines anderen Menschen beenden, um deines zu verlängern?
Meine Meinung:
Anfangs bin ich wunderbar in das Buch hineingekommen. Ich habe die ersten Abschnitte sehr gern gelesen und bis dahin hätte ich dem Buch die volle Punktzahl gegeben. Die Robin-Hood-Thematik finde ich sehr interessant, allerdings kommt sie doch ziemlich zu kurz. Das hätte man weiter ausbauen können, da ich es ehrlich gesagt erwartet hatte angesichts der Inhaltsangabe.
Doch im Laufe des Buches verliert die Handlung leider das, was ich anfangs gemocht hatte. Es kommen immer mehr Handlungsstränge dazu, von denen keiner so wirklich aufgelöst wird, potentiell spannende Szenen werden viel zu schnell beendet, sodass mir auch die Spannung insgesamt gefehlt hat und die Charaktere verlieren leider alle an Charme.
Das ist so schade! Gerade Kateryna fand ich anfangs wirklich interessant und toll beschrieben. Doch sie entwickelt sich in meinen Augen immer mehr zu ihren Ungunsten. Das gleiche gilt ebenfalls für die meisten anderen Charaktere.
Die Drachen finde ich ein sehr interessantes Thema, da es auch um Muttergefühle geht und wie weit man für seine Kinder gehen würde. Doch irgendwie fand ich den Umgang damit nicht so gelungen. Zuerst kam es zu kurz, dann wurde es plötzlich sehr wichtig – aber nicht wirklich spannend beschrieben – und dann war es mit einem Mal wieder abgehakt. Vielleicht hätte man das entweder ganz weglassen oder aber von Anfang an stärker miteinarbeiten sollen…
Am enttäuschendsten fand ich das Ende. Irgendwie hört das Buch mittendrin auf, ohne dass die vielen offenen Fragen geklärt worden sind. Das Buch ist nicht wirklich in sich abgeschlossen und auch wenn es mehrere Teile geben wird, so hätte ich mir doch einen eindeutigeren Schluss gewünscht. Vor allem, da plötzlich ein zweiter Roman daran gehängt wird.
Die Kurzgeschichte (die eigentlich fast so lang ist wie der „Hauptteil“ um Kateryna) liest sich wirklich schön und überzeugt mit tollen Ideen. Aber ich habe nicht so ganz verstanden, warum man das Buch unbedingt zweiteilen musste, da die Geschichte um Kat und Nash alles andere als abgeschlossen war. Für mich war die zweite Geschichte an dieser Stelle einfach nicht passend. Ich hätte ehrlich gesagt lieber Kats Handlung zu Ende erzählt bekommen, um mich dann in Ruhe auf eine neue Protagonistin einzustellen.
Fazit:
Ich habe viel Kritik geübt, aber das mache ich nur, weil ich es so unsagbar schade finde, dass das große Potential des Buches ein wenig verschenkt wurde. Es gab so tolle Ideen und gerade am Anfang, als die Handlung noch zielgerichteter war, hat mir der Roman sehr gut gefallen. Doch leider verliert er gegen Ende hin immer mehr und endet für mich nicht ganz rund. Auch die eigentlich sehr gute Kurzgeschichte hätte meiner Meinung nach an anderer Stelle veröffentlicht werden sollen oder in die Haupthandlung miteinbezogen werden.
Insgesamt hätte „Kateryna“ große Chancen zum 10 Punkte Buch gehabt, doch leider sind es letztendlich 6 Punkte geworden. Trotz allem ist es ein sehr gut lesbares und unterhaltsames Buch mit sehr schönen Ideen.