Linus Geschke - Und am Morgen waren sie tot

  • Titel: Und am Morgen waren sie tot
    Autor: Linus Geschke
    Verlag: Ullstein
    Erschienen: März 2016
    Seitenzahl: 394
    ISBN-10: 3548287034
    ISBN-13: 978-3548287034
    Preis: 9.99 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Oktober 1997: Zwei junge Pärchen zelten im deutsch-belgischen Grenzgebiet. Zwei Tage später wird eines der Paare tot im Wald gefunden, das andere bleibt verschwunden. Gegenwart: Der Kölner Reporter Jan Römer berichtet in der Rubrik "Ungelöste Kriminalfälle" über die Morde. Was geschah in jener Nacht in den Ardennen? Fiel das zweite Paar demselben Täter zum Opfer, oder brachten sie selbst ihre Freunde um und tauchten nach der Tat unter? Gemeinsam mit seiner besten Freundin Mütze beginnt Jan Römer zu ermitteln - und sticht in ein Wespennest ...


    Der Autor:
    Linus Geschke, geboren 1970, arbeitet als freier Journalist für führende deutsche Magazine und Tageszeitungen, darunter Spiegel Online, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Manager Magazin. Dazu verfasst er für das Special-Interest-Magazin "unterwasser" Tauch- und Reisereportagen und bedient alle zwei Monate eine Kolumne ("Nachgedanken"). Mit seinen Reportagen hat der Kölner mehrere Journalistenpreise gewonnen.


    Meine Meinung:
    Was soll man zu diesem Buch groß sagen? Mehr Thriller als Krimi, dazu spannend und in sich stimmig. Linus Geschke hat es wirklich drauf. Der Bengel kann schreiben!
    Das ist eines dieser Krimis/Thriller, die man einfach nicht aus der Hand legen kann, bei denen man das Buch erst dann zur Seite packt, wenn man auch die letzte Seite gelesen hat. Und so ist das auch hier. Hervorzuheben ist, das man anschließend nicht herummeckert über eine vermeintlich unlogische Story, über Figuren die alles andere als glaubwürdig sind.
    Nein, ganz im Gegenteil.
    Ich habe mich auf das Beste unterhalten gefühlt, bin auch mit Schluß sehr zufrieden – selbst wenn man vielleicht das eine oder andere geahnt hat bzw. meinte etwas zu ahnen, so ist Linus Geschke der Schluss wirklich meisterhaft gelungen – und das Ergebnis für mich war:
    Der Autor lässt mich sehr zufrieden zurück.
    Dieser Krimi/Thriller hebt sich so wohltuend von dem ganzen Schrott ab, der oftmals unter der Überschrift „Kriminalroman“ firmiert.
    Hier bei „Und am Morgen waren sie tot“ stimmt einfach die Mischung, der Plot, die Umsetzung einer Idee, die handelnden Personen – eigentlich lässt der Krimi nur wenig bis gar keine Wünsche offen.
    Man kann nur hoffen, dass Linus Geschke bald wieder einen „Jan Römer“ auf die Reise ins Krimiland schickt. Okay, wenn er selbst seine Qualitätsstandards hält, dann warte ich gern ein oder zwei Tage länger – mehr aber auch nicht. Meiner Geduld sind sehr enge Grenzen gesetzt.
    Ob man nicht vielleicht einfach mal die Eifel besuchen sollte? Dieses Buch inspiriert dazu.
    Fazit: Ein gut erzählter Krimi/Thriller, spannend und in sich stimmig. Der Spannungsbogen blieb immer auf Anschlag und hing nicht einmal für einen kleinen Moment durch. Eine wirklich ausgezeichnete Krimiautorenleistung.
    10 Eulenpunkte

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich habe diesen Krimi hier bei den Eulen in einer Leserunde gelesen.


    Dort war man sehr begeistert über dieses Buch und ich kann mich dem auch nur anschließen.


    Ein lange zurückliegender, ungeklärter Mord an einen jungen Paar und ein weiteres Paar das verschwunden ist. Darüber berichtet der Journalist Jan Römer in seiner Zeitung. Als sich daraufhin ein Mann bei ihm meldet, der behauptet Informationen darüber zu haben, fängt für Jan Römer eine spannungsreiche Suche nach den Geschehnissen in der Vergangenheit an.
    Eine wirklich fesselnde Geschichte, die man gar nicht mehr zur Seite legen mag, bis man weiß wie sich alles aufklärt.
    Die Figuren sind sehr gut beschrieben und die Gruppe um Jan Römer ist sehr sympathisch und man fiebert so richtig mit ihnen.


    Nach „Die Lichtung“ bekommt auch dieser Krimi eine klare Leseempfehlung.

  • Wie bereits im ersten Band „Die Lichtung“ greift der Journalist Jan Römer wieder einen alten Fall auf. Dieses Mal geht es um zwei Pärchen, die ein gemeinsames Wochenende in der Eifel verbringen wollen. Sie übernachten im Wald und positionieren ihre Zelte ein wenig entfernt voneinander, damit die Privatsphäre gewährleistet werden soll. Zwei Tage später werden die Leichen von einem Pärchen gefunden, Susanne wurde vergewaltigt und Thomas wurde erstochen. Das andere Pärchen Britta und Christian sind bis heute spurlos verschwunden.


    Bei seiner Recherche wird Jan wieder von Stefanie Schneider, genannt Mütze, unterstützt. Es meldet sich ein Zeuge und will gegen einen größeren Geldbetrag Informationen an Jan verkaufen. Doch beim Besuch kommt es zu einem Überfall im Garten und der Zeuge wird erschossen. Jan und Mütze fahren in die Eifel befragen Polizisten, Einwohner und kommen immer mehr in die Nähe des Bösen.



    Der Autor hat es geschafft, mich als Leser von der ersten Seite an zu packen. Er schildert die Vorkommnisse in der Vulkanlandschaft der Eifel so bildhaft, daß ich mich mittendrin fühlte. Die einzelnen Figuren wurden so detailliert beschrieben, daß ich sie quasi vor Augen hatte und etlichen davon möchte ich im realen Leben niemals begegnen. Ebenso wurde ein Stück deutsche Geschichte mit eingearbeitet und der Autor erläutert dies sowie seine Recherchearbeit in einem informativen Nachwort.


    Für mich hat dieser Krimi alle Elemente vereint, die ein Pageturner haben muß. Es stimmen der Plot, das Tempo, die Schauplätze, die Atmosphäre, die Figuren und die Auflösung! Der Schreibstil ist fesselnd und lässt einen erst aufhören zu lesen, wenn das Buch zu Ende ist. Ein echtes Highlight, doch nun heißt es wieder warten auf den nächsten Band mit Jan Römer.


    Von mir natürlich volle 10 Punkte :-]

  • Wow, was für ein Krimi.
    Ich habe jetzt schon gemerkt, daß jeder folgende Krimi oder Thriller es sehr schwer hat und haben wird, hier mitzuhalten.


    Der zweite Fall, den der Journalist Jan Römer gemeinsam mit seiner besten Freundin "Mütze" recherchieren muß - wieder ein alter ungelöster Kriminalfall - hat es in sich und natürlich ermittelt Jan auch wieder.


    Als ein angeblicher Zeuge sich nach dem Artikel in der Zeitung meldet, Jan zu sich bittet, damit er ihm alles erzählen kann, passiert etwas unerwartetes.


    Später ist Jan so weit, daß er den Fall schon aufgeben möchte, doch dann ergeben sich neue Anhaltspunkte.....


    Dieser zweite Fall gefiel mir sehr gut, fast noch ein klein wenig besser als der erste Teil - und der war schon super.


    Es stimmt für mich einfach alles.
    Die Sprache, die Protagonisten und die Handlungsweisen.
    Jan ist ein sehr sympathischer Journalist, seine beste Freundin mag ich einfach zu gern. Die beiden zusammen wirken für mich fast wie ein perfektes Paar. Also Paar in dem Sinne - "tolles Team"


    Aber auch die Nebencharaktere sind wunderbar gezeichnet. Sehr realistisch und auch authentisch wirkend,.
    Und - für mich besonders schön - bestimmte alte Bekannte des ersten Teils kamen hier wieder vor und konnten sich beweisen.
    Aber auch die "Bösen" sind hervorragend dargestellt, derart gut beschrieben, daß man sie fast vor sich sehen kann.


    Auch besonders zur Geltung kam in diesem Fall die Eifel und ihre Landschaft, die so beschrieben wurde, daß ich sie mir bildlich vorstellen konnte, obwohl ich persönlich noch nie dort war.


    Der Schreibstil ist flüssig, spannend und sogartig, so daß das unterbrechen nicht leicht ist. Dazu kommt, daß das Thema sehr interessant und aktuell ist.


    Fazit
    Ein wunderbarer zweiter Teil der Reihe um den Journalisten Jan Römer, der thematisch sehr interessant ist - hochspannend mit wunderbaren Protagonisten die authentisch herüberkommen und fast wie gute Bekannte wirken.
    Der Schreibstil gewohnt flüssig, so daß man nicht genug bekommen kann.


    Für Fans guter Krimis sehr empfehlenswert.


    Doppelfazit.
    Ich will mehr - viel mehr - von Jan und seinen Mitstreitern lesen :grin

  • Ich habe auch in der LR mitgelesen und möchte mich auch hier nochmal beim Autor für die engagierte Begleitung bedanken - es hat viel Spaß gemacht! :blume


    Nachdem mir Die Lichtung schon ausnehmend gut gefallen hatte, habe ich Und am Morgen waren sie tot mit großer Spannung erwartet - und ich wurde nicht enttäuscht! :-]


    Auch dieser Fall ist wieder ein ungelöster aus der Vergangenheit, den Jan Römer im Rahmen seiner journalistischen Tätigkei ausgräbt, doch er spielt in einem anderen Jahrzehnt und ist auch vom Thema her komplett anders als der erste Fall. Diesmal schickt uns der Autor in die Eifel, wo in den 90er-Jahren zwei junge Pärchen beim Zelten überfallen werden - das eine wird am nächsten Morgen ermordet aufgefunden, das andere bleibt spurlos verschwunden.


    Als Jan von einem Mann, der angeblich alle Zusammenhänge kennt und auch über Beweismaterial verfügt, zu einem Treffen gebeten wird, fährt er hin - und muss mitansehen, wie dieser Mann vor seinen Augen von einem Heckenschützen erschossen wird. Das versprochene Beweismaterial verschwindet spurlos und Jan nimmt die Ermittlungen auf, immer unterstützt von seiner besten Freundin "Mütze" und von Arslan, dem gewitzten türkischen Boxclub-Besitzer mit der "schwierigen Kindheit".


    Es geht um viel in diesem Buch und das allem zugrunde liegende Thema ist hochinteressant. Dabei gelingt es dem Autor, ein Netz aus Verstrickungen zu spinnen, das den Leser bis zuletzt in Atem hält. Es bleibt spannend bis zum Schluss, sodass man das Buch am liebsten in einem Rutsch durchlesen möchte.


    Auch die Charaktere wirken alle sehr lebendig - v.a. wenn Jans Gegenspieler, ein wirklich perfider Fiesling, auftritt, bekommt man beim Lesen regelrecht Gänsehaut.


    Was mich besonders freut, ist, dass Linus Geschke mit Jan Römer, Mütze und Arslan drei wirklich sympathische Protagonisten erschaffen hat - die drei sind eine wirklich erfreuliche Abwechslung zu all den problembeladenen, kaputten Ermittlern, die oft vor lauter persönlichen Problemen kaum zum Ermitteln kommen und es manchmal nur mithilfe von Unmengen Nikotin und Alkohol bis zur letzten Seite ihres jeweiligen Falles schaffen!


    Von mir gibt es für Und am Morgen waren sie tot auf jeden Fall volle Punktzahl, auch wenn ich gern was dafür abziehen würde, dass ich mit dem Buch viel zu schnell durch war! ;-) Jetzt heißt es wieder warten bis zum Herbst 2017, bis der nächste Band erscheint...


    LG, Bella

  • Ein klug aufgebauter von der ersten bis zu letzten Seite äußerst spannender Krimi um den Journalistin Jan Römer und seine Kollegin Mütze.


    Spezialisiert auf ungeklärte Kriminalfälle spürt er dieses Mal einem Mord an einem jungen Pärchen nach, das gut 10 Jahre vorher beim Zelten in der Eifel bestialisch zu Tode kam.


    Das Buch kann man innerhalb ein paar Stunden lesen, denn es ist so mitreißend und hat keinerlei Längen, allerdings ist man am Schluss enttäuscht, dass es schon aus ist. :grin Ein Nägelkauer bester Güte.


    10 verdiente Punkte plus Sternchen für die engagierte Begleitung der Leserunde. Freu mich auf die nächste. :-]

  • Über den Inhalt wurde bereits alles gesagt, so dass ich mich auf meine eigene Meinung beschränke.


    Was passiert, wenn man zur falschen Zeit am falschen Ort ist?
    Die erschreckende Antwort gibt dieser Krimi.


    Der Autor hat mich direkt mit der ersten Seite abgeholt und in die Eifel katapultiert.
    Das Buch ist spannend von Anfang bis Ende, ohne Längen und wartet mit einer logischen, nachvollziehbaren Auflösung auf.


    10 Punkte

  • Kurzbeschreibung von Amazon:
    Oktober 1997: Zwei junge Pärchen zelten im deutsch-belgischen Grenzgebiet. Zwei Tage später wird eines der Paare tot im Wald gefunden, das andere bleibt verschwunden. Gegenwart: Der Kölner Reporter Jan Römer berichtet in der Rubrik »Ungelöste Kriminalfälle« über die Morde. Was geschah in jener Nacht in den Ardennen? Fiel das zweite Paar demselben Täter zum Opfer, oder brachten sie selbst ihre Freunde um und tauchten nach der Tat unter? Gemeinsam mit seiner besten Freundin Mütze beginnt Jan Römer zu ermitteln ― und sticht in ein Wespennest ...


    Über den Autor
    Der 1970 geborene Linus Geschke arbeitet als freier Journalist für führende deutsche Magazine und Tageszeitungen, darunter SPIEGEL ONLINE, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, Manager Magazin. Dazu verfasst er für das
    Special-Interest-Magazin unterwasser Tauch und Reisereportagen und bedient alle zwei Monate eine Kolumne (»Nachgedanken«). Mit seinen Reportagen hat der Kölner mehrere Journalistenpreise gewonnen.



    Meine Meinung:
    Wie auch bereits den ersten Band "Die Lichtung" habe ich "Und am Morgen waren sie tot" im Rahmen der Leserunde hier im Forum gelesen (nochmal ein herzliches Dankeschön an Dich, Linus, dass Du die Runde wieder begleitet hast).


    Ich war von "Die Lichtung" seinerzeit sehr begeistert. Dementsprechend hoch war natürlich meine Erwartungshaltung. Wenn wir ehrlich sind ist das keine gute Ausgangsbasis, wenn man mit einem Buch beginnt. Die Wahrscheinlichkeit enttäuscht zu werden ist sehr hoch. Einfach weil die Erwartungen so hoch sind, dass man auf einmal ein eigentlich "ganz gutes" Buch richtig schlecht findet.


    Hier wurde ich jedoch nicht enttäuscht.


    Von Anfang an schafft es der Autor, dass man das Buch eigentlich nicht mehr zur Seite legen will.


    Was ist wirklich damals in der Eifel passiert? Was ist mit Christian und Britta passiert? Sind sie auch tot und wenn ja, warum hat man ihre Leichen nie gefunden? Wenn sie noch leben warum haben sie sich nie bei der Polizei, Verwandten oder Freunden gemeldet?


    Und was haben die dubiosen, in der Gegend sehr aktiven Neonazis mit der ganzen Sache zu tun?


    Besonders hervorheben möchte ich, dass hier nicht das klischeehafte Bild der dummen Neonazis gezeichnet wurde, sondern Jan Römer und Mütze einem hoch intelligenten und nicht zu unterschätzenden "Gegner" gegenüber stehen.


    Bis zum Ende wird dem Leser nicht klar, was wirklich "die Wahrheit" ist. Man hätte sie sehen können, aber wird geschickt in die Irre geführt.


    Von mir gibt es ganz klar 10 Eulenpunkte und Nachfolgebücher dieses Autors werden für mich nun ganz klar zur Pflichtlektüre!

  • Das war Krimikost vom Feinsten. Ich habe das Buch gerade zugeklappt und bin begeistert. Jan Römer ist eine Hauptperson, die mir sehr gut gefallen hat, den das Vorgängerbuch habe ich nicht gelesen (werde das aber schnellstens nachholen). Auch die anderen Personen, besonders Arslan, haben mir gut gefallen. Ein guter und intelligent aufgebauter Plot, die Eifel als Schauplatz jenseits des Schemas, das in vielen Krimis bedient wird, und vor allem Spannung, Spannung Spannung, das sind die Zutaten dieses Krimis. Ich habe eigentlich keine negativen Anmerkungen und bin froh, für mich eine Autorenneuentdeckung gemacht zu haben.

  • Zitat

    Original von Jasmin87
    9 Rezensionen und immer 10 Punkte :yikes :yikes
    Das Buch MUSS ich haben!


    Jasmin, das Buch war wirklich super. Ich hatte auch "Die Lichtung" bereits gelesen und fand es schon toll, aber das neue Buch von Linus Geschke hat mir noch besser gefallen. Da kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen. Ich hab das Buch auch mit der Leserunde gelesen und Linus hat diese sehr nett begleitet. Und hat auch die Nachzügler (wie mich :-)) nicht im Regen stehen lassen. Vielen Dank auch dafür!

    Liebe Grüße
    Sabine


    Ich :lesend"Talberg 1935" von Max Korn

    Ich höre "Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes

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