"Das Buch" von den Hohlbeins (ca. 12 J.)

"Das Buch" liegt ebenfalls normalerweise in meinem Regal. Im Moment liest es mein 14 jähriger Sohn und ist total begeistert. Mal schauen, was im Sommer so als Leseexemplare kommen wird, wenn nichts besonderes dabei ist, werde ich "Das Buch" mit in den Urlaub nehmen, damit ich endlich mal ein wenig Zeit dafür habe.

Ich bin zwar kein Fantasy-Fan, aber irgendwie spricht mich dieses Buch an.

Werde schauen, ob es meine Bücherei hat, da ist nicht viel verhaut, sollte es mir dann doch nicht gefallen.

Ich hatte das Glück, schon mal in das Buch reinschnuppern zu können. In Weinheim war die 1. Fantasynacht und da hat der Autor persönlich sein Werk vorgestellt.

Irgendwie fand ich das Buch zwar auch spannend, aber auch verwirrend. Wo das erste mal, der Sprung in der geschichte kam, hab ich mich total gewundert.

Ich war von dem Buch sehr enttäuscht. Normalerweise gefallen mir die Bücher der Hohlbeins (wenn sie zusammen geschrieben wurden) sehr gut und bis jetzt hab ich nur "Krieg der Engel" nicht soooo toll gefunden.

Aber mit "Das Buch" ist wirklich eine tolle Idee vergeigt worden. Man hätte locker 300 Seiten kürzen können, das wäre eine wahre Wohltat gewesen. Zum Hohlbein-Einstieg sicher gut geeignet, weil es schon spannend ist. Aber typisch hohlbein'sche Sätze wie "Etwas geschah" oder "Es war nicht die bloße Abwesenheit von Licht, sondern die Anwesenheit von etwas anderen, älterem und unsagbar bösen" oder so ähnlich.

Ich hoffe, dass das Ehepaar sich noch ein paar gute Sachen einfallen lässt und meine Hoffnungen auf das nächste gemeinsame Buch nicht enttäuscht!

Wendy

"Das Buch" ist meiner Meinung nach eine Glanzleistung der Hohlbeins. Es finden sich Elemente der "unendlichen Geschichte" von M. Ende darin, aber auch kleine Teile früherer Romane der Beiden. Es ist spannend geschrieben und die permanenten Sprünge, die ja immer nur etwa zwei Tage betreffen mit lediglich anderen Erinnerungen, erhöhen die Spannung ins Unermeßliche. So gesehen ist es ein sehr gutes Jugendbuch. Wie ich allerdings schon bei "Spiegelzeit" sagte, richtig verstehen kann man es nur als Erwachsener. Denn auch in diesem Werk hat Hohlbein einige "Botschaften" in den Hintergrund eingearbeitet, die zum Denken anregen. Man muß sie halt nur finden.

Na, das klingt ja mal richtig gut. Ich habe es mal zu meinen Favoriten hinzugefügt... Vielleicht komme ich ja irgendwann einmal dazu...

@Demo: Ich hätte gerne deine Gabe, diese Hintergrundgedanken aus Hohlbeins Büchern rauszulesen. Das Buch war für mich der Horror. Die Idee war genial, keine Frage, allerdings hatte ich beim Lesen das Gefühl, Hohlbein traut uns Lesern nicht zu, dass wir das System durchschauen.
Nach etwa 300 Seiten hat's wohl jeder kapiert, dann könnte die Handlung schon Richtung Erklärung und Showdown gehen :-]. Aber nein, Das Buch muss ja 890 Seiten haben, was bedeutet, dass wir Leser, über weitere 400 unnötig die Handlung wiederholende Seiten, auf unser Ende warten müssen.

Für mich war es die reinste Qual und so viele Fragen blieben, wie so oft, völlig ungeklärt oder es wirken Dinge am Schluss unlogisch, so als hätte Hohlbein am Anfang noch nicht gewusst, wie das Buch endet.

Das ist die Krux mit Büchern, Wendy. Der eine findet sofort einen Zugang, der andere nicht. Hinzu kommen noch verschiedene Geschmäcker. Deshalb sieht jeder auch etwas anderes in einem Buch. Ich habe das, glaube ich, schon einmal ausgeführt. Deshalb muß sich auch jeder selbst seine Meinung bilden. Was wir hier posten, ist ohnehin nur unsere eigene subjektive Meinung und kann nicht allgemeingültig sein.
Zwischen und hinter den Zeilen zu lesen, das habe ich in meinem Beruf gelernt, da ich viel mit politischen Texten zu tun hatte. Was vordergründig "nein" hieß, bedeutete aber zwischen den Zeilen gelesen "ja". So ist das Leben.

Damit hast du jetzt auch in feinster politischer Manier meine Frage umgangen, WAS denn nun eigentlich die große Botschaft hinter diesem Buch ist :lache.

Kennst du den berühmten Satz im Islam? "Es steht alles im Buche des Lebens verzeichnet." Genau das ist der Grundgedanke, auf dem Hohlbein seinen Roman aufgebaut hat. Die gesamte Handlung soll zeigen, daß daraus nicht unbedingt Fatalismus entstehen muß, sondern daß im Gegenteil der Einzelne seinen Eintrag im Buch des Lebens selbst gestaltet. Um genau diese Überlegungen und die damit verbundenen Konsequenzen geht es.
Wenn man natürlich nur einen Abenteuerroman erwartet, dann findet man den auch. Erst wenn man die grundsätzlichen Überlegungen, die hinter dem Thema stehen herausfiltert, kann man auch seine eigenen Gedanken dazu überprüfen.

@Demo: Ja, das ist mir natürlich schon aufgefallen. Aber das machte das Buch für mich auch nur auf den ersten 300 Seiten interessanter. zB wenn Hohlbein so Beispiele bringt wie das mit dem Baby, das überfahren wird, wo man gerne die Vergangenheit ändern würde, damit das Baby überlebt und aufwachsen kann, selbst wenn dieses Baby vielleicht zu jemandem namens Adolf Hitler wird.

Dieses Beispiel ist bei mir sofort hängengeblieben :-], da hab ich schon gestaunt. Muss ich zugeben. Aber was für mich das große Problem dieses Buches ist, ist eben, dass es unnötig lang ist. Und ich beschwere mich normalerweise nicht über dicke Bücher, aber ab der Mitte wird Das Buch einfach nur noch mühsam.

Ich sagte doch schon, jeder sieht in einem Buch etwas anderes. Für mich jedenfalls bot auch der Rest noch genügend Ansätze zum Philosophieren. Erinnerst du dich vielleicht an den Satz in "Katzenwinter":
"Das Böse kommt nur dann herein, wenn du es einlädst."? Genau auf dieser Philosophie ist der ganze Roman aufgebaut. Und wenn du den Faden erst mal erkannt hast, dann erschließt sich dir der ganze Roman unter einem völlig anderen Licht. Hohlbein liebt es offenbar, seine Hintergründe zu verschlüsseln und nur versteckt einfließen zu lassen. Gerade deshalb mag ich ihn ja so, denn seine Romane verlangen dem Leser viel ab.
Als reine Unterhaltungsliteratur läßt er sich natürlich auch verwenden. Aber da wird man ihm sicher nicht gerecht.

Es wurde mir neulich in der Buchhandlung empfohlen, als ich nach Büchern über Büchern fragte. Hörte sich gut an, hat den Weg in meine Tasche aber noch nicht gefunden.

Aber was nicht ist, kann ja noch werden

Für mich war das Buch auch nichts, vieleleicht hab ich mich auch einfach nur an ihren Büchern überlesen, aber am Ende habe ich echt viele Seiten übersprungen....

Ich habe es schon etwas länger in meinem Regal stehen, habe mich bis jetzt aber noch nicht so richtig rangetraut.
Aber das wird sich jetzt ändern, habe es jetzt ziemlich weit nach oben auf meiner Liste angesetzt. Wird wohl eins der nächsten sein, die ich Angriff nehmen werde.

meiomei ihr schafft mich

Ein neues Hohlbeinbuch und ich hab es noch nicht gelesen?
*zur Buchhandlung rennt*