Der silberne Schwan - Benjamin Black

  • OT: The Silver Swan
    2. Band der Quirke-Reihe


    Kurzbeschreibung:
    Als Billy Hunt, ein Freund aus Collegetagen, den Dubliner Pathologen Quirke bittet, seine verstorbene Frau nicht zu obduzieren, riecht dieser den Ärger schon von weitem. Angeblich hat sich die attraktive Deirdre das Leben genommen. Doch Quirke entdeckt Einstiche an der Leiche. Und er beginnt nachzuforschen. Deirdre war die Besitzerin des Schönheitssalons «Der silberne Schwan», hinter dessen glanzvoller Fassade sich Abgründe auftun. Ehe er sich’s versieht, wird Quirke in einen Skandal hineingezogen, in dem sexuelle Obsessionen, Prüderie und Erpressung zusammenkommen.


    Über den Autor:
    Benjamin Black ist das Pseudonym des 1945 geborenen John Banville, der zu den bedeutendsten zeitgenössischen Autoren Irlands gehört. Sein umfangreiches literarisches Werk wurde mehrfach, auch international, ausgezeichnet. Für seinen Roman »Die See« erhielt er 2005 den Man Booker Prize. John Banville lebt und arbeitet in Dublin.


    Über den Sprecher:
    Uli Krohm weiß Wikipedia etwas zu berichten.


    Meine Meinung:
    Um es vorweg zu nehmen: "Der silberne Schwan" konnte die hohen Erwartungen, die der Vorgänger geweckt hat, leider nicht erfüllen. Zwar überzeugt der Roman zweifelsohne sprachlich, fällt aber aus anderen Gründen gegenüber dem ersten Auftritt ("Nicht frei von Sünde") des Pathologen Quirke im Dublin der 1950er Jahre ab. Zum einen ist das Verhalten des Protagonisten des Öfteren (vor allem aber zu Beginn im Umgang mit der Bitte seines alten Bekannten) weder glaubwürdig noch nachvollziehbar. Zum anderen ist die Atmosphäre hier längst nicht so dicht wie im ersten Band der Reihe, was aber auch auf die Kürzungen der Hörbuchversion zurückzuführen sein könnte. Der Fall selbst ist nicht wirklich spektakulär, irgendwie drängt sich das Gefühl auf, die Geschichte in dieser oder einer ähnlichen Variante schon einmal gehört zu haben. All das klingt eher enttäuschend, wäre nicht das Ende, dieser Clou, mit dem Benjamin Black aka John Banville seine schriftstellerische Raffinesse unter Beweis stellt und den Hörer sozusagen im letzten Moment doch noch versöhnlich stimmt.


    Bislang hatte ich noch nicht das Vergüngen, aber ich kann bestätigen: Uli Krohm ist ein toller Sprecher, an seiner Leistung gibt es auch bei diesem Hörbuch nichts auszusetzen.


    Ich vergebe knappe 7 Punkte.