Titel: Tod auf der Rumregatta
Autor: H. Dieter Neumann
Verlag: Grafit
Erschienen: März 2016
Seitenzahl: 253
ISBN-10: 3894254718
ISBN-13: 978-3894254711
Preis: 11.00 EUR
Das sagt der Klappentext:
Ganz Flensburg ist auf den Beinen, denn auch in diesem Frühjahr findet wieder die Rumregatta statt. Das Event lockt alljährlich Segler aus der ganzen Welt an die Ostsee. Die gute Stimmung wird jedoch jäh getrübt, als am Kai die Leiche eines jungen Afrikaners gefunden wird. Schnell gibt es einen Verdächtigen: Unweit des Tatorts wird ein betrunkener Studienkollege des Opfers aufgegriffen. Zugleich weist aber ein bei der Leiche gefundenes Schmähschild eher auf eine rassistisch motivierte Tat hin. Erneut ein Fall, in dem sich die Kommissare Helene Christ und Edgar Schimmel über die Richtung ihrer Ermittlungen zunächst nicht einigen können.
Gleichzeitig hängt bei Helene privat der Haussegen schief. Die Frage nach der gemeinsamen Wohnung lässt zwischen ihr und Freund Simon Simonsen die Fetzen fliegen.
Der Autor:
H. Dieter Neumann, geboren 1949, war Offizier in der Luftwaffe der Bundeswehr und in verschiedenen internationalen Dienststellen der NATO. Anschließend arbeitete der diplomierte Finanzökonom als Vertriebsleiter und Geschäftsführer in der Versicherungswirtschaft, bevor er sich ganz aufs Schreiben verlegte. Der passionierte Segler ist verheiratet, hat zwei erwachsene Töchter und lebt in Flensburg.
Meine Meinung:
Eigentlich ist es doch ganz einfach. Man nehme zwei Buchdeckel, packe dazwischen eine Krimihandlung und schreibt auf den vordernen Buchdeckel „H. Dieter Neumann“ - und man kann sich dann darauf verlassen, dass man dann zwischen den beiden Buchdeckeln beste Krimiunterhaltung geboten bekommt.
Auch mit seinem dritten Helene-Christ-Krimi schafft es der Autor seine Leserinnen und Leser wieder gut zu unterhalten. Auch ein Niveauabfall findet nicht statt – ganz im Gegenteil. Dieser dritte Krimi um die Kommissarin Helene Christ ist der bisher beste Krimi aus dieser Reihe. Zupackend, rasant, dabei aber immer authentisch bleibend.
Das was dort beschrieben wird, ist alles andere als Utopie oder ein Fantasiegebilde. Es ist leider traurige Realität. Denn dieses Buch ist mehr als ein Krimi; Dieter Neumann zeigt uns die dunkle Seite von internationalen Wirtschaftsbeziehungen, in denen es nur um den Profit geht – zu Lasten von Menschen, die diesem Gebaren mehr oder weniger hilflos ausgeliefert sind. Der Autor zeigt uns die häßliche Fratze der Globalisierung und des ungezügelten Kapitalismus.
Die handelnden Personen sind – wie in den beiden Vorgängerbänden auch – authentisch und realitätsnah. Normale Menschen, wie man sie täglich überall treffen kann.
Dadurch, dass man die Hauptpersonen nun schon im dritten Band lesend begleitet und ihnen „zuschaut“, werden sie einem immer vertrauter.
Es ist einer von diesen Krimis, die es schaffen auch über den Tellerrand zu schauen. Da steht zwar eine Krimihandlung im Mittelpunkt, aber der Blick des Lesers wird immer wieder auch auf aktuelle Tagesereignisse gelenkt. Etwas, was leider sehr vielen anderen Krimis fehlt. Die führen lediglich ein „Nur-Krimi-Eigenleben“, als könnten sie losgelöst vom „normalen“ Leben existieren.
„Tod auf der Rumregatta“ (die Erklärung was die Rumregatta überhaupt ist – fand ich hochinteressant) ist ein Kriminalroman aus der Feder (der bewährten Feder) von H. Dieter Neumann, der mich gut unterhalten hat und dessen Schluß überzeugt, gepaart mit Vorfreude auf den vierten Fall von Helene Christ - der hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt.
9 Eulenpunkte für beste Krimiunterhaltung.