H. Dieter Neumann - Tod auf der Rumregatta

  • Titel: Tod auf der Rumregatta
    Autor: H. Dieter Neumann
    Verlag: Grafit
    Erschienen: März 2016
    Seitenzahl: 253
    ISBN-10: 3894254718
    ISBN-13: 978-3894254711
    Preis: 11.00 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Ganz Flensburg ist auf den Beinen, denn auch in diesem Frühjahr findet wieder die Rumregatta statt. Das Event lockt alljährlich Segler aus der ganzen Welt an die Ostsee. Die gute Stimmung wird jedoch jäh getrübt, als am Kai die Leiche eines jungen Afrikaners gefunden wird. Schnell gibt es einen Verdächtigen: Unweit des Tatorts wird ein betrunkener Studienkollege des Opfers aufgegriffen. Zugleich weist aber ein bei der Leiche gefundenes Schmähschild eher auf eine rassistisch motivierte Tat hin. Erneut ein Fall, in dem sich die Kommissare Helene Christ und Edgar Schimmel über die Richtung ihrer Ermittlungen zunächst nicht einigen können.
    Gleichzeitig hängt bei Helene privat der Haussegen schief. Die Frage nach der gemeinsamen Wohnung lässt zwischen ihr und Freund Simon Simonsen die Fetzen fliegen.


    Der Autor:
    H. Dieter Neumann, geboren 1949, war Offizier in der Luftwaffe der Bundeswehr und in verschiedenen internationalen Dienststellen der NATO. Anschließend arbeitete der diplomierte Finanzökonom als Vertriebsleiter und Geschäftsführer in der Versicherungswirtschaft, bevor er sich ganz aufs Schreiben verlegte. Der passionierte Segler ist verheiratet, hat zwei erwachsene Töchter und lebt in Flensburg.


    Meine Meinung:
    Eigentlich ist es doch ganz einfach. Man nehme zwei Buchdeckel, packe dazwischen eine Krimihandlung und schreibt auf den vordernen Buchdeckel „H. Dieter Neumann“ - und man kann sich dann darauf verlassen, dass man dann zwischen den beiden Buchdeckeln beste Krimiunterhaltung geboten bekommt.
    Auch mit seinem dritten Helene-Christ-Krimi schafft es der Autor seine Leserinnen und Leser wieder gut zu unterhalten. Auch ein Niveauabfall findet nicht statt – ganz im Gegenteil. Dieser dritte Krimi um die Kommissarin Helene Christ ist der bisher beste Krimi aus dieser Reihe. Zupackend, rasant, dabei aber immer authentisch bleibend.
    Das was dort beschrieben wird, ist alles andere als Utopie oder ein Fantasiegebilde. Es ist leider traurige Realität. Denn dieses Buch ist mehr als ein Krimi; Dieter Neumann zeigt uns die dunkle Seite von internationalen Wirtschaftsbeziehungen, in denen es nur um den Profit geht – zu Lasten von Menschen, die diesem Gebaren mehr oder weniger hilflos ausgeliefert sind. Der Autor zeigt uns die häßliche Fratze der Globalisierung und des ungezügelten Kapitalismus.
    Die handelnden Personen sind – wie in den beiden Vorgängerbänden auch – authentisch und realitätsnah. Normale Menschen, wie man sie täglich überall treffen kann.
    Dadurch, dass man die Hauptpersonen nun schon im dritten Band lesend begleitet und ihnen „zuschaut“, werden sie einem immer vertrauter.
    Es ist einer von diesen Krimis, die es schaffen auch über den Tellerrand zu schauen. Da steht zwar eine Krimihandlung im Mittelpunkt, aber der Blick des Lesers wird immer wieder auch auf aktuelle Tagesereignisse gelenkt. Etwas, was leider sehr vielen anderen Krimis fehlt. Die führen lediglich ein „Nur-Krimi-Eigenleben“, als könnten sie losgelöst vom „normalen“ Leben existieren.
    „Tod auf der Rumregatta“ (die Erklärung was die Rumregatta überhaupt ist – fand ich hochinteressant) ist ein Kriminalroman aus der Feder (der bewährten Feder) von H. Dieter Neumann, der mich gut unterhalten hat und dessen Schluß überzeugt, gepaart mit Vorfreude auf den vierten Fall von Helene Christ - der hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lässt.
    9 Eulenpunkte für beste Krimiunterhaltung.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • :anbet


    Zitat

    Original von Voltaire
    Dieser dritte Krimi um die Kommissarin Helene Christ ist der bisher beste Krimi aus dieser Reihe. Zupackend, rasant, dabei aber immer authentisch bleibend.
    Das was dort beschrieben wird, ist alles andere als Utopie oder ein Fantasiegebilde. Es ist leider traurige Realität. Denn dieses Buch ist mehr als ein Krimi; Dieter Neumann zeigt uns die dunkle Seite von internationalen Wirtschaftsbeziehungen, in denen es nur um den Profit geht – zu Lasten von Menschen, die diesem Gebaren mehr oder weniger hilflos ausgeliefert sind. Der Autor zeigt uns die häßliche Fratze der Globalisierung und des ungezügelten Kapitalismus.


    Dass du genau diese Punkte als wesentlich an diesem Buch herausstellst, macht mich ungeheuer froh. Danke, Voltaire. Mehr kann man sich als Autor nicht mehr wünschen.

  • Titel: Tod auf der Rumregatta
    Autor: H. Dieter Neumann
    EAN: 9783894251994
    Originalausgabe: Erscheinungsdatum 15.03.2016
    Verlag: Grafit Verlag
    Seiten: Format ePUB i ; 224 (Printausgabe)
    Serie: Helene Christ 3


    Beschreibung von Thalia:
    Ganz Flensburg ist auf den Beinen, denn auch in diesem Frühjahr findet wieder die Rumregatta statt. Das Event lockt alljährlich Segler aus der ganzen Welt an die Ostsee. Die gute Stimmung wird jedoch jäh getrübt, als am Kai die Leiche eines jungen Afrikaners gefunden wird. Schnell gibt es einen Verdächtigen: Unweit des Tatorts wird ein betrunkener Studienkollege des Opfers aufgegriffen. Zugleich weist aber ein bei der Leiche gefundenes Schmähschild eher auf eine rassistisch motivierte Tat hin. Erneut ein Fall, in dem sich die Kommissare Helene Christ und Edgar Schimmel über die Richtung ihrer Ermittlungen zunächst nicht einigen können.
    Gleichzeitig hängt bei Helene privat der Haussegen schief. Die Frage nach der gemeinsamen Wohnung lässt zwischen ihr und Freund Simon Simonsen die Fetzen fliegen.
    Als dann der Hinweis vom LKA kommt, dass ein Schiff auf der Rumregatta nur zur Tarnung eines großangelegten Drogenschmuggels mitsegelt, nimmt der Fall eine ganz neue Wendung und die Ermittler müssen sich zusammenraufen.


    Autor nach Thalia:
    H. Dieter Neumann, Jahrgang 1949, war Offizier in der Luftwaffe der Bundeswehr und in verschiedenen internationalen Dienststellen der NATO. Anschließend arbeitete der diplomierte Finanzökonom als Vertriebsleiter und Geschäftsführer in der Versicherungswirtschaft, bevor er sich ganz aufs Schreiben verlegte. Der passionierte Segler ist verheiratet, hat zwei erwachsene Töchter und lebt in Flensburg.
    Meine Meinung:


    Der 3. Teil der Helene Christ Serie ist wieder hervorgehend und spannend geschrieben. Es gibt nur einen Begriff: Pageturner.
    Dieter Neumann versteht es, seinem Leser buchstäblich an einer Regatta teilnehmen zu lassen, der Leser spürt die Brise der Ostsee, riecht das Meer.
    Die gut recherchierten Brennpunkte in der Welt werden hervorragend geschildert und stimmen den Leser nachdenklich.
    Zwei Morde geschehen während der Rumregatta und Helene Christ spürt mit ihrem Bauchgefühl, dass nicht jedes Motiv zum Täter führt. Doch lässt sie ihr Bauchgefühl erst einmal außer Acht, damit der Graue nicht schimpfen kann.
    Der Graue mit seiner Vorliebe zu bestimmten Gummibärfarben und wenig Bedarf an Schlaf ermittelt wieder auf seiner Weise.
    Wir dürfen wieder Friedel Papke, Simon Simonson und Frau Sörensen erleben.


    Fazit:
    Wieder ein toller Krimi der leider viel zu schnell ausgelesen wurde. Sehr empfehlenswert nicht nur für Freunde von Ostseekrimis.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Dieter Neumann gelingt es in seinem mittlerweile dritten Fall für Helene Christ erneut die Brücke zu schlagen zwischen internationalem Verbrechen und dem beschaulichen Leben in Flensburg.


    Flensburg bereitet sich auf die alljährliche Rumregatta vor, an der dieses Jahr auch Friedel Papke auf seiner Seeschwalbe als Zuschauer dabei sein will. Bevor es jedoch losgeht stolpert er erst einmal über einen Toten.
    Helene Christ und ihr Kollege Schimmel beginnen zu ermitteln und haben gleich mit diversen Schwierigkeiten zu kämpfen, so muss die Familie des Opfers in Ghana benachrichtigt werden und diverse Vernehmungen in englisch geführt werden.
    Auch tun sich mehrere Motive in den Ermittlungen auf, so dass es relativ lange dauert, bis wir erfahren, was denn nun wirklich passiert ist.


    Ich habe das Buch innerhalb eines Tages gelesen, nicht nur weil es wirklich spannend war, sondern weil ich mich wirklich wohl gefühlt habe damit. Helene, den Grauen und Simon wieder zu sehen war wie ein Treffen alter Bekannter. Es war schön zu erleben, wie Helene und der Graue als Team mittlerweile gut funktionieren und wie es bei Simon und Helene in der Beziehung weitergeht. Und die tollen Beschreibungen Flensburgs und der Rumregatta haben ihr übriges dazugetan. Für mich zumindest im Kopf ein Kurzausflug an die Ostsee.


    Von daher freue ich mich bereits auf den nächsten Band!

  • Ein Regionalkrimi von der Flensburger Förde. Wirklich? Jein, denn da sind alle typischen Zutaten des Rezeptes Regionalkrimi drin. Lokalkolorit, Dialekt, Liebes- und Familienleben der Ermittler, Lokalpolitik, Humor und Mord.


    Der Autor dieses Krimis aber geht über dieses Rezept weit hinaus, weil er seinem Grundrezept Zutaten beifügt, die den Erfindern des Grundrezeptes vermutlich zu schwer verdaulich sind. H. Dieter Neumann generiert damit eine völlig andere Art des Regionalkrimis, keine Ex- und Hoppunterhaltung, einmal gelesen, einmal genossen und weg. Seine Kost liegt länger im Magen oder genauer bewegt länger im Kopf. Er verarbeitet Themen, die sonst in Politthrillern vorkommen - kein Wunder - er hat mit Politthrillern angefangen, bevor er zur leichteren Sprache, aber eben nicht zur leichteren Unterhaltung fand.


    In diesem dritten Band der Reihe um Helene Christ spielt natürlich auch der Tod eine Rolle. Eine Leiche mit dunkler Hautfarbe, da geht der Verdacht auch schnell mal Richtung Dunkeldeutschland. Genau das macht die Krimis von H. Dieter Neumann so sympathisch - ermittelt wird nicht von Superschnüfflern, die schon am Tatort dieses Bauchgefühl haben und dies durch alle Widrigkeiten ignoranter Chefs bis zur Verhaftung durchreißen - sondern da gibt es Menschen, die auch Fehler machen, irrtumsbehaftet sind und so zieht sich die Lösung des Falles durch etliche Ermittlungsansätze und Überlegungen hin. Auch einen deus ex machina Rechtsmediziner sucht man vergeblich. Weitererzählt wird die private Geschichte von Helene Christ, die von der Seeschwalbe und natürlich die von Frau Sörensen. Endlich mal kein Catcontent.


    Ich jedenfalls kann mich nur den Sätzen manches Vorposters anschließen: Ich warte mit Spannung und Ungeduld auf Band vier fortfolgende der Reihe.

  • Dies ist der 3. Fall von Helene Christ und nachdem mir die beiden ersten Bände der Reihe schon so gut gefallen haben, war ich sehr gespannt auf Teil 3.


    Die Stärke dieser Reihe ist meiner Meinung nach die Verknüpfung von internationalen Verbrechen bzw. politisch „heiklen“ Themen und dem klaren, humorvollen, aber auch liebevoll geschilderten Lokalkolorit.
    Deshalb musste ich „Tod auf der Rumregatta“ einfach lesen und ich wurde nicht enttäuscht. Das, was ich lesen wollte, habe ich bekommen. Im Gegenteil habe ich das Gefühl, dass der Autor sich noch einmal sprachlich und auch im Figuren- und Spannungsaufbau weiterentwickelt hat.


    Bereits im Prolog konfrontiert uns H. Dieter Neumann mit einer erschütternd ehrlich geschilderten Realität, die von den meisten Menschen schlicht ausgeblendet wird. Das macht sehr nachdenklich.
    Im völligen Gegensatz dazu steht dann die farbenfrohe Schilderung der Rumregatta im Flensburger Hafen, der Schiffe, der Buden, dem bunten Treiben dort, was große Lust macht, einmal dort vorbeizuschauen. Und dann die Figuren: Helene Christ, „der Graue“, Simon, Frau Sörensen (der heimliche Star der Reihe), aber auch alle Nebenfiguren, die alle so herrlich ungekünstelt und authentisch wirken und deren Beschreibung so vollkommen ohne Kitsch auskommt. Hier findet man menschlich agierende Ermittler, die eben nicht heldenhaft à la Hollywood „dem Bösen“ das Handwerk legen, sondern eben auch einmal mit ihrer eigenen Hilflosigkeit konfrontiert werden. Gleichzeitig versuchen sie, alles zu tun, was sie nur können und was ihnen (gesetzlich/rechtlich) möglich ist. So erzielen sie ihre Erfolge erleben aber auch Misserfolge.


    Diese Krimireihe hat für mich mittlerweile auch den Anspruch in all diesen Bereichen so realistisch, wie es in einem solchen Roman eben möglich ist, zu sein. Das ist hier wieder großartig gelungen. Abgesehen davon finde ich den Kriminalfall selbst einfach spannend und unterhaltsam. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und freue mich nun sehr auf Teil 4!

  • Ich verneige mich vor Dieter Neumann. Wieder einmal hat er es geschafft mich mit seinem dritten Regionalkrimi total in den Bann zu ziehen.


    Dieter Neumann schafft es immer wieder mit seinen Morden internationale Themen anzusprechen. Im ersten Band Menschenhandel, dann die Mafia und jetzt ein neuer Brennpunkt. Verraten möchte ich darüber hier nichts, um dem Leser die Spannung nicht zu nehmen. Dieter Neumann hat wieder einmal sehr gut recherchiert und es auch entsprechend rüber gebracht und das macht seine Krimis auch aus.


    So ist es erschreckend, wieviel ich nicht mitbekomme, was ich überhaupt nicht weiß. Wie groß die ganzen Themen sind und wieviele Menschen dabei betroffen sind und ... sterben. Und man kann nichts dagegen tun, weil alles zu mächtig ist, viele die Augen verschließen und wahrscheinlich keiner so richtig die Tragweite kennt. Harte Themen, die an die Nieren gehen. Da kann man immer wieder dankbar sein, dass es uns so gut geht.


    Sehr gut gefällt mir die Mischung, aus denen seine Krimis bestehen. Internationale Verbrechen, Humor, menschliche Ermittler mit Kanten und Ecken, die nicht perfekt sind und doch ihr Bestes geben und natürlich die wundervolle Gegend rund um Flensburg.


    In diesem Krimi schafft es der Autor sehr gut und überzeugend das Flair der Rumregatta rüberzubringen. Lebendig, farbig und voller Lebensfreude hat man dieses Spektakel vor Augen.


    Die Menschlichkeit der Emittler und unser aller Liebling Frau Sörensen geben diesem Krimi neben all seiner Dramatik, Traurigkeit und Gewalt immer wieder eine Auflockerung, eine gewisse Leichtigkeit und stets am rechten Platz einen Schmunzler. Eine absolut gelungene Mischung. Ein Krimi den ich einfach nur empfehlen kann, nicht nur für Leser aus der Region, und der von mir absolut verdiente 10 Punkte erhält.


    Ich freue mich jetzt schon auf den 4. Band aus dieser Reihe.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Die gekonnte Vermischung von Kleinstadt-Charme und Große Welt-Verbrechen ist es, was Dieter Neumanns Lokalkrimis auszeichnet. Das merkt man schon beim Lesen des Prologs dieses Bands. Eine grausame, unmenschliche Welt jenseits unserer Vorstellungskraft tritt uns dort entgegen. Auf den Müllplätzen der „Dritten Welt“. Müllplätzen, die eigentlich die unseren sind ...


    Im krassen Gegensatz dazu steht das bunte Treiben rund um die Flensburger Rumregatta, ein verrücktes Wettsegeln bei dem die üblichen Regeln auf den Kopf gestellt werden und eigentlich niemand so recht gewinnen will.
    Mitten im Trubel um Marktbuden und Nippesstände geschieht jedoch ein Mord und die junge Kommissarin Helene Christ zieht mit ihrem erfahrenen aber etwas grummeligen Kollegen Schimmel los, um den oder die Täter zu ermitteln. War es ein fremdenfeindliches Attentat, das dem jungen Nigerianer das Leben kostete? Spielte Eifersucht eine Rolle? Hat der verwirrte junge Mann etwas damit zu tun, der direkt neben der Leiche aufgegriffen wurde?


    Natürlich sind auch Simon und Frau Sörensen wieder mit von der Partie. Zur Rumregatta ist Schrotthändler Papke, der eigentliche Besitzer der Seeschwalbe, mal wieder angereist um sich, mit zwei Freunden, von Simon durch die Gegend segeln zu lassen und natürlich ebenfalls den Festbetrieb zu genießen ... nur dummerweise ist Papke derjenige, der praktisch über die Leiche stolpert.


    Dieter lässt uns wieder teilhaben an der Arbeit der ermittelnden Beamten, ihren Sackgassen, Verirrungen und neuen Spuren und bleibt dabei gewohnt solide und realistisch, was immer wieder eine angenehme Abhebung gegen die übliche Konkurrenz ist, ebenso wie die Vermischung von Humor mit schwergewichtigen Themen, die einem eigentlich das Lachen im Halse steckenbleiben lassen. Nie wirkt diese Kombination plump oder gezwungen, sondern vielmehr wie ein Abbild des wahren Lebens.


    Die Auflösung kann diesmal zwar nicht nochmal zum Schluss mit einer unerwarteten Wendung aufwarten, dafür aber passiert etwas anderes, das in einem fiesen Cliffhanger endet... :cry


    Auch der dritte Band um die Kommissarin Helene Christ hat mich nicht enttäuscht und die Qualität der vorherigen Bände weiter hochgehalten. Er lässt mich, nicht zuletzt natürlich auch durch den Cliffhanger, dem nächsten Band entgegenfiebern.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

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  • Darum geht’s:


    Simon freut sich, mit Friedel Papke, dem Besitzer der Seeschwalbe und dessen Freunden, die Rumregatta begleiten zu dürfen. Doch Papke stolpert nachts am Hafen über die Leiche eines jungen Afrikaners. Simons Freundin, die Polizistin Helene Christ und ihr Kollege Schimmel haben mehrere Ansatzpunkte für ein Motiv. War es eine Beziehungstat oder kam der Mörder aus einer ortsansässigen rechtsradikalen Gruppe? Und was hat der ehemalige Studienfreund des Opfers, der sturzbetrunken neben dem Toten saß, mit der Tat zu tun?


    So fand ich’s:


    Für das Ermittlerduo Christ und Schimmel ist dies bereits der dritte Fall. Aus der jungen, findigen Polizistin und dem grummeligen Oldtimer mit viel Erfahrung ist inzwischen ein gut funktionierendes und harmonierendes Team geworden.


    Der spannende Mordfall passiert ausgerechnet am Wochenende der Rumregatta und so mischen sich Gewaltverbrechen mit maritimem Vergnügen, Urlaubsatmosphäre mit regionalen Gaunern und internationalen Verbrechern. Auch wenn hier die Polizei gute Arbeit macht, passieren auch Pannen und das macht Helene und Schimmel, den “Grauen”, nur umso menschlicher. Sympathisch waren sie mir sowieso schon aus den Vorgängerbänden.


    Simon fungiert nebenbei als Hilfs-Sheriff, auch wenn er gerade mit Helene im Streit liegt. Die beiden wollen zusammenziehen und Simon hält sein großes Haus für perfekt dafür, doch Helene will nicht im Heim ihrer Vorgängerin wohnen.


    Die beiden ersten Bücher aus dieser Reihe haben mir schon gut gefallen, aber dieser aktuelle Band konnte sich noch steigern. Die Charaktere sind nach wie vor menschlich und realistisch, mit Tiefe, Leidenschaft und Humor ausgestattet, die Mordermittlung war spannend und beschränkte sich nicht auf regionale Themen, sondern packt wieder einmal ein heißes Eisen an. Aufgelockert wird das Ganze durch die maritime Atmosphäre und das Urlaubsfeeling von Meer, Segelbooten und Wind, der einem um die Nase weht.

  • Ich habe dieses Buch in der Leserunde mit Autorenbegleitung gelesen und bin begeistert. Zum Inhalt wurde ja schon genug geschrieben, deshalb hier mein persönlicher Eindruck:


    Auch mit diesem dritten Band ist es Dieter Neumann gelungen ein brisantes Thema so spannend zu verpacken, dass die Spannung fast unerträglich ist. Ganz nebenbei erfährt man sehr viel über die "Rumregatta", über die ich überhaupt nichts wusste, natürlich kommt aber auch die Liebe nicht zu kurz.


    Ein sehr spannender Krimi, dessen Thema mich ehrlich gesagt schockiert hat. Von mir bekommt dieser Krimi die vollen 10 Punkte und ich bin gespannt auf den nächsten Band. :anbet


    Vielen Dank auch noch für die tolle Autorenbegleitung durch die Leserunde.


    Viele Grüße :wave

  • Tod auf der Rumregatta ist der 3. Fall von Helene, Simon und Frau Sörensen und aus meiner Sicht eine weitere Steigerung zu den beiden ersten Fällen. Unglaublich, wie es Dieter Neumann schafft, ein internationales Wirtschaftsthema in einen lokalen Mordfall an der Flensburger Förde einzubinden, ohne dass das Ganze überladen wirkt, ordentich Spannung aufgebaut wird und dann umfasst das Buch nur knapp über 200 Seiten. Ich bin restlos begeistert. In den vorangegangenen Fällen war dies ja auch schon der Fall, aber Fall Nr. 3 hatte es wirklich in sich.
    Der Epilog ist ein harter Einstieg und nichts für schwache Nerven und hat mich nach Beenden des Buches auch einwenig nachdenklich zurückgelassen.
    Ich bin schon richtig gespannt auf den 4. Teil und auch wie es beziehungsmäßig zwischen Simon und Helene weitergeht. Welche Geheimnisse hat Helene noch aus der Vergangenheit?
    Ich wünsche Dieter Neumann bei der Wahl seiner nächsten Themen wieder ein gutes Händchen und die optimale Dosierung der Zutaten, wie immer.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Ich habe den Eindruck, nun sind wirklich alle durch, und die Leserunde ist beendet. Für eure engagierte Teilnahme danke ich euch allen ganz herzlich. Wieder einmal war es mir ein riesiges Vergnügen, das Buch noch einmal mir euch gemeinsam zu durchleben.


    Für die durchwegs überaus positiven, ja sogar begeisterten Kommentare danke ich euch ebenfalls sehr herzlich. Ihr habt mich damit wieder einmal glücklich gemacht. Ich weiß, dass die Eulen mit ihrer Meinung und auch mit deutlicher Kritik nicht hinter dem Berg halten, daher weiß ich eure tollen Reaktionen ungemein zu schätzen. Sie bestärken und ermutigen mich in besonderer Weise.


    Lieben Dank an alle Leserundenbeteiligten - und auf bald!


    Euer Dieter

  • Ich kann gar nicht mehr so viel beitragen, da das meiste schon geschrieben wurde.


    Für mich wird die Reihe um Helene Christ und den "Grauen" immer besser. Es steigert sich von Band zu Band.
    Gefielen mir schon die ersten beiden Bände, so ist dieser noch einmal eine Schippe besser. Und das ist gar nicht so einfach, wenn man die ersten schon kennt :grin


    Besonders mag ich die Entwicklung von Helene & Simon und auch Schimmel.
    Gerade bei Helene & Simone hat man das Gefühl, sie sind fast reale Bekannte, die man begleitet. So eindringlich, realistisch sind sie beschrieben. Mit ihren normalen Nöten, Sorgen und Freuden.


    Auch Fallmäßig ist es diesmal wieder ein hochbrisantes und sehr spannendes Thema.


    Dieter hat die Gabe, die Normalität und das Spannende mit brisanten Themen so zu verknüpfen, daß das lesen einfach nur ein Genuß ist.


    Fazit
    Auch der dritte Teil der Reihe um Helene Christ und Kommissar Schimmel ist wieder sehr gut gelungen, mit hochbrisantem Thema gespickt und führt die Reihe spannend und weiter.


    Nun muß Dieter bitte nur noch ganz fix schreiben, damit ich weiterlesen kann und den vierten, fürnften, sechsten....Teil endlich in den Händen halte :grin

  • Ich bin mal wieder mit Helene Christ, Frau Sörensen und Simon Simonsen zu einem Abenteuer mit der Seeschwalbe aufgebrochen. Das dritte Abenteuer war es mittlerweile und ich bekomme langsam Angst vor der kriminellen Energie in Deutschlands nördlichster Stadt. Das das Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg seinen Sitz hat, wird mir dadurch immer verständlicher. Aber Flensburg hat auch schöne Seiten. Die titelgebende Rumregatta und ihre historische Verankerung waren mir bis zum Lesen des Buches völlig unbekannt. Das mag ich besonders an Regionalkrimis, wenn man darüber noch ein paar weitere Details der einzelnen Regionen und Städte erfahren kann.


    Wie auch bei den beiden Vorgängern wird bei „Tod auf der Rumregatta“ die norddeutsche Umgebung mit brisanten politischen und wirtschaftlichen Themen verknüpft, so dass hierdurch auch noch eine Menge Tiefgang vermittelt wird und es nicht lediglich eine seichte Krimihandlung ist. Dieses Mal geht es in die Welt der afrikanischen Mafia und die deutsche Neonaziszene.


    Von mir gibt es für dieses spannende Buch 9 Punkte.