Gebundene Ausgabe: 400 Seiten
Verlag: Diogenes, 2016
Kurzbeschreibung:
Einst war er der 'Große Zabbatini', der 1939 in Berlin als Bühnenzauberer Erfolge feierte, heute ist er ein mürrischer alter Mann in Los Angeles, der den Glauben an die Magie des Lebens verloren hat. Bis ihn ein kleiner Junge aufsucht, der mit Zauberei die Scheidung seiner Eltern verhindern will. Ein bewegender und aberwitziger Roman über verlorene und wiedergewonnene Illusionen.
Über den Autor:
Emanuel Bergmann, geboren 1972 in Saarbrücken, ging nach dem Abitur nach Los Angeles, um dort Film und Journalismus zu studieren. Er war viele Jahre lang für verschiedene Filmstudios, Produktionsfirmen und Verlage in den USA und Deutschland tätig. Derzeit unterrichtet er Deutsch, übersetzt Bücher und schreibt Artikel für diverse deutsche Medien. ›Der Trick‹ ist sein erster Roman.
Mein Eindruck:
Der Trick erzählt vom Leben eines jüdischen Jungen namens Moshe Goldenhirsch, der zum Zauberer “Der große Zappatini” wird.
Die Kapitel wechseln immer zwischen Vergangenheit (ab ca. 1914) und Gegenwart (2007).
Moshe wird in Prag geboren und läuft als Junge mit einem Zirkus weg, sein Judentum verleugnet er, doch die kommenden Jahre des Nationalsozialismus werden auch ihn nicht verschonen.
Die Passagen dieser Zeit beschreiben sogar ein Treffen des jungen Zauberers mit Adolf Hitler. Das hat mir eher missfallen, da das kaum die Grausamkeit der Realität zeigt.
Auch die Bombardierung Berlins 1943 und Moshes Deportation nach Theresienstadt und Auschwitz werden angerissen, alles relativ oberflächlich.
Manche Zufälligkeit kaufe ich nicht so ganz, z.B. als Moshe im Lager seinen Vater wiedertrefft, den er Jahre nicht gesehen hat..
Moshe überlebt das KZ nur, weil er als Zauberer den Kommandanten beeindrucken konnte, der daran interessiert ist.
Moshe gelingt es durch einen Trick sogar, … (Halt, das darf noch nicht verraten werden).
Obwohl die Beschreibungen des Holocaust kaum mit realen Berichten standhalten können, sind sie doch dramaturgisch geschickt eingesetzt.
2007 ist Zappatini ein alter Mann. Der 10jährige Max stöbert ihn in einem Altersheim auf, weil er hofft, der Zauberer könnte seinen Eltern, die sich scheiden lassen wollen, einen Liebeszauber verpassen.
Die Passagen mit dem alten Grantller und dem naiven Jungen sind jetzt nicht so originell, das gab es schon öfter und besser. Viele Szenen sind humorvoll. Man kann sich manche Passagen gut als unterhaltenden Fernsehfilm vorstellen.
Insgesamt kein schlechter Roman und man darf gespannt sein, was von dem Autor noch folgt.
ASIN/ISBN: 3257244002 |