Die Reise der Amy Snow - Tracy Rees

  • Die Reise der Amy Snow von Tracy Rees


    Erschienen am 14.03.2016 im List Verlag
    Taschenbuch, 476 Seiten


    Die Autorin: Tracy Rees studierte in Cambridge und hat acht Jahre in einem Sachbuch Verlag gearbeitet.
    Ihr Roman "Die Reise der Amy Snow" wurde aus über tausend Einsendungen in einem Schreibwettbewerb als Gewinner ausgewählt und wurde sofort nach Erscheinen zum Lieblingsbuch der englischen Leser.
    Tracy Rees lebt in South Wales, England.



    Inhalt: England, Januar 1831. Im verschneiten Park des elterlichen Anwesens findet die achtjährige Aurelia einen nackten, ausgesetzten Säugling: Amy Snow.
    Gegen den willen ihrer Eltern setzt Aurelia durch, dass Amy im reichen Haushalt der Vennaways bleiben darf.
    So wird Amy von den Dienstboten in Küche und Garten großgezogen und wird zunächst Aurelias Spielgefährtin und später, auch wieder unter Missbilligung der Eltern Aurelias, zu Ihrer persönlichen Zofe und Freundin.
    Als Aurelia 1848 nach langer Krankheit stirbt, hinterlässt sie Amy einen kleinen Geldbetrag und einen geheimnisvollen Brief, der die Freundin auf eine Schatzsuche schickt.
    Amy begibt sich auf eine lange Reise quer durch England auf der Suche nach sich selbst und Aurelias Vermächtnis.


    Meine Meinung: Schon nach dem ersten Seiten war ich von der authentische Atmosphäre dieses Romans gefangen. Tracy Rees entführt den Leser durch ihre bildhafte, anmutige Sprache ins viktorianische England ohne dabei altmodisch oder langweilig zu werden.
    Vielmehr passt der Schreibstil perfekt in die damalige Zeit und Lebensart, fast meint man einen Roman von Jane Austen vor sich zu haben, während man in Amys Gedanken eintaucht.
    Während ihrer Suche entwickelt sich Amy von einem schüchternen Mädchen zu einer selbstbewussten jungen Frau. So ist es nicht nur eine Reise durch England, sondern auch eine Reise zu sich selbst - mit all den guten und schlechten Erfahrungen, die ein junger Mensch durchleben muss um erwachsen zu werden.
    Die Briefe, die Aurelia ihrer Freundin an den jeweiligen Stationen hinterlässt, fand ich sehr berührend.
    Zeigen Sie doch, wie gut sie sich in Ihren Schützling hineinversetzen konnte. Gleichzeitig versteht auch Amy immer besser die Beweggründe von Aurelia kurz vor ihrem Tod die Familie und die Freundin für Monate zu verlassen.
    Mir hat dieser historischer Roman sehr gut gefallen, bis auf ein paar kleine Längen im Mittelteil bleibt der Roman spannend bis zum Schluss.


    Fazit: Ein Leckerbissen für Fans des viktorianischen Englands!


    9 Punkte

  • Das Jahr 1831 in Surrey, England. Die zehnjährige Aurelia Vennaway findet im Schnee ein neugeborenes Baby und nimmt es kurzentschlossen mit nach Hause ins Herrenhaus Hatville Court. Sie gibt dem Mädchen den Namen Amy Snow und "überredet" ihre nicht begeisterten Eltern die Kleine zu behalten. Sie willigen ein unter der Bedingung, dass ihnen das Kind niemals unter die Augen kommt.
    Als Amy alt genug ist, arbeitet sie in der Küche. Dann wird Aurelia schwer krank und besteht darauf, dass Amy von nun als Freundin und Gesellschafterin bei ihr wohnt. Die Mädchen werden unzertrennlich trotz ihres gesellschaftlichen Unterschiedes und Aurelia gibt sich große Mühe, Amy vor ihrer kalten und zornigen Mutter zu beschützen. Amy ist für Aurelia die Schwester, die sie niemals hatte.
    Aber mit Aurelias Tod ändert sich alles. Ihre Eltern jagen Amy von Hatville House davon und verstoßen sie. Amy ist gerade siebzehn, alleinstehend, mittellos und hat keine Ahnung wie es weitergehen soll.
    Aber Aurelia hat vorgesorgt und beschützt ihre Freundin auch noch nach ihrem Tod. Amy erhält einen Brief, in dem Aurelia sie auffordert, eine Reise anzutreten. Die einzige Bedingung: Amy darf niemandem davon erzählen und sobald ein weiterer Brief von Aurelia eintrifft, muss sie zum nächsten Ziel weiterreisen. Für Amy wird es eine Reise in Aurelias Vergangenheit und zu einem Geheimnis, das sie ihr nicht mitteilen konnte. Aber es ist auch eine Reise zu Amys eigenem Leben, das sie auf Hatville Court nie wirklich hatte und zu ihrer Zukunft.


    Tracy Rees hat mit diesem Buch einen Schreibwettbewerb gewonnen und das wundert mich überhaupt nicht. Was für eine wunderbare Geschichte! Mit Amy Snow hat die Autorin eine interessante Heldin auf Reisen geschickt, man muss sie einfach mögen, denn für die damalige Zeit ist sie eigenwillig und unkonventionell. Aurelia war für sie ihre Welt und als sie auf dieser Reise nach und nach mehr über sie erfährt, wächst sie an diesen Erfahrungen und wird von dem jungen verhuschten Mädchen zu einer starken jungen Frau.
    Das Ganze ist flüssig geschrieben, gefühlvoll und spannend. Die Sprache ist sehr bildhaft, das viktorianische England erwacht beim Lesen zum Leben und das damalige Bild der Frau in der Öffentlichkeit wird treffend beschrieben, man merkt, dass die Autorin sich damit eingehend beschäftigt hat. Geschickt führt sie den Leser durch die Geschichte, von Ort zu Ort und am Ende setzen sich alle Puzzleteile zusammen. Aber bis dahin lernen wir mit Amy und Aurelia zwei starke Frauen kennen, die trotz der damaligen Konventionen versuchen ihr Leben nach ihrem Willen zu gestalten.


    Wer historische Romane mag, die im viktorianischen England spielen und eine junge Frau auf der Reise zu sich selbst begleiten möchte und wer außerdem Rätsel und Geheimnisse mag, dem kann ich "Die Reise der Amy Snow" auf jeden Fall empfehlen.

  • Über das Buch:
    Als Baby wurde Amy Snow ausgesetzt. Mittellos und von allen gehasst wird sie auf dem noblen Hatville Court aufgezogen. Die schöne Tochter des Hauses, Aurelia Vennaway, ist Amys einzige Freundin und der wichtigste Mensch in ihrem Leben. Als Aurelia jung stirbt, bricht Amys Welt zusammen. Aber Aurelia macht ihr ein letztes Geschenk: ein Bündel Briefe, das Amy auf Schatzsuche schickt. Einen Code, den nur Amy entschlüsseln kann. Am Ende erwartet Amy ein Geheimnis, das ihr Leben verändern wird. Amy Snow begibt sich auf eine Reise quer durch England. (Quelle: http://www.ullsteinbuchverlage.de)


    Über die Autorin:
    Tracy Rees studierte in Cambridge und hat acht Jahre in einem Sachbuchverlag gearbeitet. Ihr Roman "Die Reise der Amy Snow" wurde aus über tausend Einsendungen in einem Schreibwettbewerb als Gewinner ausgewählt. Sie lebt in South Wales, England. (Quelle: http://www.ullsteinbuchverlage.de)


    Meine Meinung:
    Mir hat der Roman von Tracy Rees sehr gut gefallen, ich kann die englischen Buchhändler nur verstehen, dass sie dieses Buch zu ihrem Lieblingsbuch erkoren haben. Amy Snow auf ihrer Reise begleiten zu können ist ein sehr einmaliges Leseerlebnis, dass man selber erlebt haben muss.
    Amy ist eine junge Frau, die man direkt ins Herz schließt, sie ist eine sehr ungewöhnliche Persönlichkeit, mit Ecken und Kanten, die einem direkt sympathisch ist. Die Freundschaft die Amy mit ihrer verstorbenen Freundin Aurelia verbindet ist außergewöhnlich, sie sind mehr als Freundinnen, Schwestern, Vertraute; sie kennen einander in- und auswendig. Oder doch nicht?
    Aurelia schickt Amy auf eine Reise, auf eine Reise die ihr Leben verändern wird, denn Amy wird Menschen kennen lernen, die Aurelia wichtig waren und die sie bis zu deren Tod nicht hat kennen lernen dürfen. Menschen die Amy helfen, die „wahre“ Aurelia kennen zu lernen, denn Aurelia hat ein Geheimnis welches sie zu Lebzeiten Amy nicht anvertrauen konnte, doch nach ihrem Tod soll Amy es erfahren.
    Was das Buch so besonders macht, ist der grandiose Schreibstil, eigentlich sind Bücher die aus der Ich-Perspektive geschrieben werden nicht so mein Fall, aber gerade dieses Buch hat mich eines besseren belehrt. Tracy Rees schreibt eine so mitfühlende, authentische Story, dass man als Leser eins wird mit Amy und somit Amy nicht nur auf diese Reise begleitet, sondern diese Reise genau so erlebt wie Amy sie erlebt. Diese Autorin kann ich einfach nur empfehlen und ihr nächstes Buch wandert mit Sicherheit auf meinen Wunschzettel, denn Tracy Rees schreibt so mitreißend und wundervoll, dass ich formlich jedes Wort aufgesogen habe.
    Der Aufbau des Romans ist sehr ausgefeilt und es macht einfach Spaß, denn neben der Reise erleben wir auch immer wieder Rückblicke, Erinnerungen von Amy, an die sie sich erinnert, wenn Aurelia ihr eine Aufgabe innerhalb ihrer Schnitzeljagd stellt. Menschen denen Amy auf ihrer Reise begegnet halten Briefe von Aurelia bereit, diese Briefe sind typografisch in kursiver Schrift gekennzeichnet. Ein sehr abwechslungsreicher Roman der nie langweilig wird und ruck zuck gelesen ist.
    Besonders hervorheben möchte ich noch die Zeichnung der Charaktere, sie sind teilweise sehr eigenwillig und skurril, aber man muss sie lieben, da sie echte „Originale“ sind und Tracy Rees sie so beschreibt, dass man sie alle mögen muss. Wir begegnen keinem Charakter der auswechselbar wäre, jeder hat seinen Platz und den muss er oder sie genau dort ausfüllen wo die Autorin ihn oder sie hingesetzt hat. Es passt einfach alles rundherum.
    Ich kann diesen Roman nur empfehlen, er macht einfach Spaß und er hat es verdient eine ganz große Leserschar zu bekommen.


    10/10 P.

  • Die Autorin (Quelle: Buecher.de)
    Tracy Rees studierte in Cambridge und hat acht Jahre in einem Sachbuchverlag gearbeitet. Ihr Roman "Die Reise der Amy Snow" wurde aus über tausend Einsendungen in einem Schreibwettbewerb als Gewinner ausgewählt. Sie lebt in South Wales, England.


    • Produktdetails (Quelle: Buecher.de)
    • Verlag: List
    • Seitenzahl: 476
    • 2016Deutsch
    • ISBN-13: 9783471351369
    • ISBN-10: 3471351361
    Aurelias Geheimnis
    Die junge Aurelia Vennaway verließ vorsichtig den Salon. Sie wollte hinaus, ins Freie, und sie ging. Doch dort draußen fand sie etwas, was dort nicht hingehörte…
    Nur mit Widerwillen, und weil sie nicht unbarmherzig dastehen wollte, behielt Aurelias Mutter den Säugling, ein kleines Mädchen im Haus. Allerdings nur unter der Bedingung, dass sie ihr nicht unter die Augen kommen durfte…
    So wuchs Amy Snow – diesen Namen hatte ihr Aurelia gegeben – auf dem Gut der Vennaways auf. Am Ende war sie die Zofe und Freundin Aurelias. Und nur ihr hatte sie es zu verdanken, dass es ihr einigermaßen gutging…
    Doch dann wurde Aurelia krank. Sie hatte nicht mehr lange zu leben…
    Und sie nutzte diese Zeit, die ihr noch blieb, um zu reisen. Eigentlich wollte sie nach drei Monaten zurück sein, doch immer wieder zögerte sie die Heimkehr hinaus…
    Nach Aurelias Tod musste sie Hatville Court verlassen. Zum Glück hatte ihr Aurelia etwas Geld hinterlassen. Auch erhielt sie noch ein Paket, von dem jedoch Aurelias Eltern nichts wissen durften. Auch darin fand sie noch Geld und einen Brief, in welchem Aurelia sie bat, eine Reise zu unternehmen. Diese Reise würde sie an verschiedene Orte bringen, eine Art Schatzsuche. Und an jedem Ort würde sie Hinweise für den nächsten finden…
    Amy hatte Aurelia geliebt und ihr Tod ging ihr furchtbar nahe. Deshalb erfüllt sie ihr diesen Wunsch und entdeckte Seiten von Aurelia, die sie vorher nicht gekannt hatte. Nein, Aurelia hatte ihr nicht alles verraten, obwohl sie Vertraute waren…
    Und am Ende kam dann eine Überraschung, und Amy verstand….
    War es das Baby, das Aurelia im Schnee draußen gefunden hatte? Warum weigerte sich ihre Mutter zunächst, es im Haus zu behalten? Warum änderte sie dann ihre Meinung? Wie hatte Aurelia erreicht, dass es Amy einigermaßen gutging? Warum hatte Aurelia nicht mehr lange zu leben? Was hatte sie für eine Krankheit? Wieso zögerte sie die Heimkehr bei ihrer Reise immer wieder hinaus? Und warum schickte sie Amy auf Reisen? Amy bekam Briefe, die Aurelia vor ihrem Tod geschrieben hatte, warum immer einen Brief an einem neuen Ort? Warum hatte sie Amy angelogen? Und wieso verstand Amy dann? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung
    Das Buch fing schon sehr schön an, als Aurelia im Prolog das Baby fand. Im ersten Kapitel geht es dann mit Aurelias Beerdigung und Testamentseröffnung weiter. Ab hier wird von Amy Snow erzählt, wie das Leben bei und mit Aurelia war. Sie erzählt auch, wie es ihr auf ihrer Reise erging und zwischendurch lasen wir mit ihr Aurelias Briefe die einiges offenbarten. Der Schreibstil der Autorin ist unkompliziert, es gibt keine Fragen, was sie mit diesem oder jenem Wort/Satz gerade meint. Die Charaktere hat sie sehr schön beschrieben. Ich konnte sie und auch die Landschaft direkt vor mir sehen. Ich war auch sehr schnell in der Geschichte drinnen und konnte mich sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen. Ich hätte mit Amy heulen können, als Aurelia von ihrer tödlichen Krankheit erfuhr und sie letztendlich starb. Ich hasste Aurelias Mutter, die das Baby weggeben wollte, obwohl sie doch auf einen Esser bei ihr nicht ankam. Und ich war auch ungehalten mit Amy über Aurelias Forderung die Reise immer wieder fortzusetzen. Am Ende war ich froh, dass Amy es getan hatte. Denn es gab eine Überraschung am Ende, die sich aber vorher schon abzeichnete. Doch das Buch war spannend von Anfang bis Ende. Es hat mich dermaßen gefesselt, dass ich es nicht aus der Hand legen mochte. Ich habe es praktisch in einem Rutsch durchgelesen und es bekommt von mir eine Lese-/Kaufempfehlung und die volle Bewertungszahl.

  • Nach diesen ausführlichen Beschreibungen wiederhole ich das alles nicht noch einmal.


    Ich war sofort in die Geschichte eingetaucht mit den authentisch handelnden Figuren in einer tollen Atmosphäre. Der Einstieg mit den geheimnisvollen Briefen und dadurch die Entwicklung von Amy haben mir sehr gut gefallen.


    Ein herrlicher Schmöker, was will man mehr. Von mir auch eine unbedingt Leseempfehlung!

  • Mir fällt es schwerer als meinen Vorrednern, eine Rezension zu verfassen, weil mir das Buch nicht ganz so zugesagt hat.


    Ich hatte meine Probleme mit dem Schreibstil. Der mag ja zum viktorianischen Zeitalter passen, ist aber so gar nicht mein Fall. Er war sehr ausschweifend, etwas hölzern und nicht sehr fesselnd. Mir kam es so vor, als ob ich lediglich Beschreibungen lesen würde und konnte keinen richtigen Bezug zu den Charakteren aufbauen - weder zu Amy noch zu Aurelia. Am interessantesten fand ich einige der Nebencharaktere - Mrs Riverthorpe war eine davon.


    Die Schatzsuche, auf die ich sehr gespannt war, konnte meine Erwartungen auch nicht so recht erfüllen. Zwar hat es am Anfang sehr spannend angefangen, aber irgendwie schlief diese Schnitzeljagd mehr und mehr ein und das Geheimnis am Ende wurde dummerweise ein paar Kapitel vorher schon mehr oder weniger angekündigt, sodass auch dieses dann keine Überraschung mehr war. Trotzdem fand ich die Umsetzung der Suche und die ausgeklügelte Verteilung von Aurelias Briefen wirklich sehr gelungen und besonders am Anfang war ich sehr interessiert an der Auflösung.


    Schade, ich finde, hier wurde Potential verschenkt. Insgesamt habe ich den Roman etwas schleppend gelesen, mit einigen längeren Pausen dazwischen, besonders zum Ende hin. Vielleicht hatte ich mir zu viel versprochen oder bin einfach nicht der Typ für diesen viktorianisch anmutenden Schreibstil, aber ich wurde am Ende immer enttäuschter vom Buch.
    Ich vergebe durschnittliche 6 Punkte.

  • Mich hat das Buch im Buchladen, aufgrund des Covers, Buchtitel und Klappentext schon magisch angezogen. Der Schreibstiel ist leicht und flüssig... Die Geschicht fesselt einen von den ersten Seiten und bleibt auch bis zum Schluss spannend, ohne das vorher schon Details vom Ausgang der Geschichte verraten werden. Allerdings hätte auch ich mir paar Szenen weniger Ausschweifend gewünscht.


    Von mir daher 4,5 von 5 Büchereulen.