Michal Krygier und Alicja Wasilka-Krygier: Wieselwusel [3 - 6 Jahre]

  • Michal Krygier und Alicja Wasilka-Krygier: Wieselwusel
    fabulus Verlag 2016. 28 Seiten
    ISBN-13: 978-3944788203. 14,95€
    Vom Verlag empfohlenes Alter: 3 - 6 Jahre
    Originaltitel: Balagan
    Übersetzerin: Marion Voigt


    Verlagstext
    Ein liebenswertes Ungeheuer namens Wieselwusel
    (poln.: Balagan = Chaos, Tohuwabohu) wird zum Freund der Familie. Irgendwann ist er plötzlich da und bringt manches durcheinander: Keller, Aufzug, Wohnzimmer, Nähkorb, Werkstatt, Badezimmer, Spülbecken, Gartenbeet, Kinderzimmer und Weihnachtsbaum zeigen deutlich seine Spuren. Alle Familienmitglieder haben ihre Strategien, um die Ordnung wiederherzustellen. Aber sie sind sich einig: „Ohne Wieselwusel ist das Leben langweilig.“


    Der Verfasser
    Michal Krygier, Polonist, Journalist und Werbetexter, lebt in Warschau; er gründete 2012 den Verlag iKropka zusammen mit seiner Frau, Alicja Wasilka-Krygier.


    Die Illustratorin
    Alicja Wasilka-Krygier ist Grafikerin und Absolventin der Akademie der Bildenden Künste Warschau. „Balagan“ ist ihr Verlagsdebüt. Die polnische Originalausgabe war für die Gestaltung als Buch des Jahres 2013 von IBBY Polen nominiert, sie zählt zu den „The White Ravens“-Empfehlungen 2014.


    Die Übersetzerin
    Marion Voigt, Slawistin und Lektorin, hat sich auf der Warschauer Buchmesse 2013 in „Balagan“ verliebt.


    Inhalt
    Sie kennen das sicher. Ein geheimnisvolles Monster bringt die Garnrollen im Nähkasten durcheinander, versteckt das Sportzeug der Kinder und richtet im Kinderzimmer täglich neues Chaos an. Niemand bekommt das Monster zu Gesicht, aber Ihre Kinder versichern Ihnen, dass es in Ihrem Haushalt leben muss. Zu diesem Chaos, das im Polnischen „Balagan“ genannt wird, hat das Autoren-Paar Krygier und Wasilka-Krygier ein Bilderbuch gestaltet. Konzentriert auf die Farben Orange und Blaugrün und mit feinem Fasermaler-Strich gezeichnet, bieten sie dem Betrachter einen Blick ins tägliche Chaos. Im Keller sind die Einmachgläser umgeworfen worden, in Omas Nähkorb hat das Wieselwusel vermutlich gemeinsam mit der Katze gewütet. Es war in Mamas Handtasche aktiv, in Papas Werkzeugkasten und im Kinderzimmer des Erzählers, der aufgrund der Menge an Spielzeugautos vermutlich ein Junge ist. Niemand hat es bisher gesehen (ich konnte das Wieselwusel im Buch auch nicht finden), aber es kann doch nur ungesehen aus dem Keller in den Aufzug und dann in die Wohnung geschlichen sein.


    Das Buchcover gibt außer der Überschrift aus fein dekorierten Buchstaben zunächst nichts über den Inhalt des Buches preis. Auf Doppelseiten sind in vielen Details die Dinge zu entdecken, die das Wieselwusel durcheinander gebracht hat. Die einzige sichtbare Person im Buch ist die Mutter des kleinen Erzählers, die schockiert auf das Chaos in ihrer Handtasche und im Badezimmer blickt. Die Besitzverhältnisse sind deutlich nach Geschlechtern getrennt: Männer besitzen Werkzeug, Omas Handarbeitskörbe, Frauen Handtaschen und kleine Jungen haben viele Autos gesammelt. Das sind genau die persönlichen Dinge, an die niemand gern ein unsichtbares Wieselwusel lässt.


    Fazit
    „Wieselwusel“ spricht Kinder an, die in ihren Büchern keine bereits bekannten Kinderbuchfiguren vorfinden wollen, sondern gemeinsam mit einem Vorleser gern selbst Details entdecken und erzählen möchten, was da wohl passiert sein könnte. Identifikationsmöglichkeiten für Mädchen gibt es im Buch weniger als für Jungen.


    8 von 10 Punkten