Rosie ist ziemlich impulsiv. Das hat auch ihr Ex-Freund Joey zu spüren bekommen, als sein Mustang bei einem von Rosalitas Wutausbrüchen in Flammen aufging. Dumm nur, dass er darüber mächtig verärgert war, Rosies Versuche die Situation zu klären, als Stalking angesehen und deshalb eine einstweilige Verfügung gegen sie erlassen hat. Rosie ist jedoch längst noch nicht fertig mit ihm. Möchte ihm ihre Verzweiflung über sein fremd gehen erklären und ihm sagen, wie sehr sie ihn immer noch liebt.
Um nicht noch tiefer in den Schlamassel zu geraten, soll sie den Sommer möglichst weit weg verbringen. Dass Nachbarsjunge Matty, der wie ein Bruder für Rosie ist, zu einem Roadtrip aufbricht, kommt Rosies Eltern nur allzu gelegen. Statt die ersten Wochen mit jobben zu verbringen, wird sie von ihren Eltern dazu verdonnert Matty und seine nerdigen Kumpels Logan und Spencer zu begleiten.
Rosie ist eine tolle Protagonistin. Sie ist temperamentvoll, hat ein Händchen für Fettnäpfchen und jede Menge Ecken und Kanten. Sie kann sich schnell für etwas begeistern - Jungs! - und ziemlich stur sein. Eine gewisse Oberflächlichkeit gehört ebenfalls zu ihren Eigenschaften. Diese kann sie in Gegenwart von Matty und den beiden Brüdern nicht lange aufrecht halten, denn alle drei sind auf ihre Art sehr besonders und tiefsinniger, als sie auf den ersten Blick scheinen. Hinter ihren etwas gewöhnungsbedürftigen Interessen wie Wissenschaft, Star Trek und Country Musik, stecken richtige nette Kerle mit Charakter. Zum ersten Mal in ihrem Teenagerleben erfährt Rosie, dass es wichtiger ist hinter die Fassade zu blicken, als den schönen Schein zu wahren.
„Wie mein Sommer in Flammen aufging“ ist ein Jugendbuch nach meinem Geschmack. Sehr gerne habe ich mich gemeinsam mit Rosie und den Jungs auf den Roadtrip begeben und gemeinsam mit ihnen interessante Sehenswürdigkeiten besucht, spannende Erlebnisse durchlebt und sie dabei begleitet, wie sie alle ein kleines Stück mehr zu sich selbst gefunden haben.
Rosies Temperament sorgt während der Fahrt für Spannung und witzige Momente. Auch wenn man ihr immer wieder vorhält, dass sie sich an gewissen Punkten ein bisschen zügeln sollte, finde ich sie genau richtig, so wie sie ist. Für ihre weitere Zukunft wünsche ich ihr, dass sie all das erreicht, was sie sich in ihrem hübschen Dickschädel für die Folgezeit vorgenommen hat.
Wie ihr seht, habe ich die junge Protagonistin sehr ins Herz geschlossen und bin von der Autorin so gefangen genommen worden, dass ich das Gefühl hatte, selbst Teilnehmerin der Reise zu sein. Ein Leseerlebnis, das mir viel Vergnügen bereitet hat.