Empfohlenes Alter: 12-15 Jahre
Klappentext
Tomoe weiß, dass sie kämpfen wird. Auch wenn der Krieger Yoshinaka ihr verboten hat, am entscheidenden Feldzug gegen den Clan der Heike teilzunehmen. Sie ist eine Samurai – die goldene Kriegerin. Doch erst als sie einen taktischen Sieg erringt, erntet sie den Respekt des jungen ehrgeizigen Feldherrn. Und je länger sie Seite an Seite kämpfen, desto mehr wächst die gegenseitige Faszination – und Tomoes Liebe. Doch Yoshinaka begehrt Tomoes sanfte und zurückhaltende Schwester.
Über den Autor
Federica de Cesco, geboren in der Nähe von Venedig, wuchs in verschiedenen Ländern mehrsprachig auf und studierte in Belgien Kunstgeschichte und Psychologie. Heute lebt sie mit ihrem Mann, einem japanischen Fotografen, in der französischen Schweiz. Sie hatte bereits über fünfzig höchst erfolgreiche Romane für Kinder und Jugendliche (z. B. den Jugendbuch-Megaseller „Der rote Seidenschal“) sowie mehrere Sachbücher verfasst, als ihr mit dem Roman „Silbermuschel“ ein fulminantes Debüt in der Erwachsenen-Belletristik gelang. Allein ihr Bestseller „Die Tibeterin“ verkaufte sich bisher fast 200.000mal im Blanvalet Taschenbuch.
Mein Fazit
Ein bisschen zu meiner Schande muss ich sagen, dass "Die goldene Kriegerin" zu den ältesten Büchern in meinem SUB gehört. Es wurde also ganz dringend Zeit dieses Buch in die Hand zu nehmen.
Warum ich das Buch damals gekauft habe, kann ich nicht mehr sagen, aber etwas daran muss mich daran angesprochen haben - sonst wäre es nicht bei mir gelandet. Was auch immer ich mir davon versprach - gehalten hat die Geschichte es nur bedingt.
Die Heldin der Geschichte, Tomoe, erzählt als alte Frau rückblickend von ihrem aufregenden Leben als Kriegerin an der Seite ihrer Geschwister. Sie hat viel gesehen in ihrem Leben. Krieg, Zerstörung, Tot, Hinterlist; aber auch Mut, Taperkeit und Liebe.
Die Autorin hat mit Tomoe eine, wie ich finde, sehr mutige und starke Heldin geschaffen, die die Tugenden Mut, Ehre und Tapferkeit über die gesamte Länges Buches nicht nur daherplappert sondern auch umsetzt. Sie hält an die in der Kindheit geknüpften Bande und einem einmal geleisteten Schwur fest. Dabei bleibt sie sich dennoch selbst treu und vertritt ihre Ansichten fest gegenüber ihren Geschwistern.
Die Beschreibungen von Orten und Landschaft sind gelungen, sehr bildhaft und schön beschrieben. Ebenso wie die einzelnen Charaktere der Geschwister gut dargestellt sind, auch wenn sie, bedingt durch die Erzählweise, oftmals nicht ganz so eingehend beleuchtet sind. Ich konnte mir dennoch recht gut ein Bild von ihnen machen.
Die meiste Handlung in der Geschichte nehmen die einzelnen Kriege und Kämpfe ein. Auf das Warum und Wieso wird leider nur recht sporadisch eingegangen. Dazwischen liegen immer wieder Zeitsprünge, die recht unterschiedlich ausfallen. Mal sind es nur ein paar Monate, dann wieder scheinen einige Jahre zwischen zwei Kriegen zu liegen. (Dazu gibt es keine näheren Angaben, aus dem Kontext heraus würde ich dieses jedoch so vermuten. In dem einen Kapitel sind die Geschwister noch 13 Jahre alt, zwei Kapitel später ist Tomoes Schwester bereits schwanger.) Zu Anfang war das alles recht interessant zu lesen, denn die Kampfszenen waren interessant geschrieben. Ab ungefähr der Hälfte des Buches fand ich jedoch, dass es sich arg in die Länge zog. Die einzelnen Ränkespiele nahmen viel Raum ein, die Zusammenhänge wurden aber nur halb erwähnt. Auch die Interaktion der Geschwister untereinander nahm stark ab. Übrig blieben dann lediglich seitenweise Kampfhandlungen, die sich häufig ziemlich ähneln.
Das Ende fand ich etwas dürftig. Da das Buch in der Gegenwart mit einer alten Tomoe beginnt, hätte ich mir gewünscht, dass das Ende hier wieder einen Bogen zum Anfang schlägt. Ich hatte etwas das Gefühl, dass die Geschichte mittendrin abgeschnitten wurde.
"Die goldene Kriegerin" erhält von mir 6 Eulenpunkte.