Die Prinzessin von Arborio von Bettina Balaka

  • Die Prinzessin von Arborio ist ein gelungenes Buch. Es liest sich leicht und schnell, da weder der Schreibstil noch die Geschichte schwer zu verstehen ist.
    Das Cover des Buches ist sehr schön. Es sticht sofort ins Auge, wobei es im Gegensatz zur schwarzen Witwe steht, da es bunt und fröhlich wirkt.
    Trotzdem, dass mir das Buch gut gefallen hat und ich es nicht aus der Hand legen konnte, hat mir etwas gefehlt. Die ersten Kapitel des Buches sagten im Grunde schon alles Wichtige, sodass einen auf den nächsten Seiten keine großen Überraschungen erwarteten.


    Zorzi ist ein interessanter Charakter, welcher nicht all zu komplex erscheint, mir jedoch dennoch gefällt.
    Körber dagegen fand ich etwas dürftig. Ich habe seine Handlungen nicht immer nachvollziehen können, jedoch sollte man jemanden, der sich in eine schwarze Witwe verliebt, nicht allzu sehr nachvollziehen können.


    Nun zur Geschichte. Zorzi, eine Italienerin in Wien, bringt insgesamt drei Männer um, mit welchen sie zuvor in einer Partnerschaft zusammengelebt hatte. Die Gründe für die Morde sind verschieden, um die Spannung nicht rauszunehmen werde ich nicht näher auf diese eingehen.
    Zorzi wird erst nach dem dritten Mord in Verdacht genommen von einem Profiler namens Körber.
    Dieser findet Zorzi faszinierend und verliebt sich während seiner Besuche im Gefängnis in diese, so wie sie sich in ihn. Trotz der lebenslangen Haft, die Zorzi bevorsteht, geht er eine Beziehung mit ihr ein. Schenkt ihr sogar einen Ring. Achtet jedoch präzise darauf, dass sie nicht schwanger wird, obwohl dies Zorzis größter Lebenswunsch wäre Kinder zu bekommen.
    Den Abschluss der Geschichte bildet Zorzis Flucht, bei der sie einen Optiker schwer verwundet, aus der Haft und die Suche nach ihr. Wobei Zorzi nach der Flucht nicht nochmal festgenommen wird, wird ihre Spur für kurze Zeit wiedergefunden. Zu diesem Zeitpunkt merkt Körber, dass Zorzi verrückt sein muss, da diese ihrem neuen Freund erzählte, dass Körber sich schlecht um sie gekümmert habe und sie ihn deshalb verlassen musste.


    Alles in allem gefällt mir das Buch. Es ist absolut lesenswert, wenn man mal etwas Unkompliziertes lesen möchte.

  • Gebundene Ausgabe: 200 Seiten
    Verlag: Haymon Verlag; Auflage: 1 (8. März 2016)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3709972396
    ISBN-13: 978-3709972397



    Kurzbeschreibung


    Die Mörderin und der Profiler - eine etwas andere Liebesgeschichte
    Verliebt, enttäuscht, tot


    Elisabetta Zorzi ist attraktiv, beruflich erfolgreich und begehrt - und sie ist eine schwarze Witwe, wie sie im Buche steht. Die beliebte Restaurantchefin ist es gewohnt, dass sie bekommt, was sie will. Und sie ist sich ihrer anziehenden Wirkung bewusst. Ihre Mitarbeiter schwärmen genauso von ihr wie ihre Kunden und ihre Verehrer. Und keiner von ihnen ahnt, wie gefährlich es ist, sich in ihre Nähe zu begeben. Denn einmal in Missgunst gefallen, müssen die Männer in Elisabetta Zorzis Leben sterben. Einer nach dem anderen.Eine Liebesgeschichte mit Nervenkitzel


    Die charmante Mörderin trauert gerade um ihren jüngst verstorbenen Ehemann, als sie von dem Kriminalpsychologen Arnold Körber überführt wird. Körber ist fasziniert von Zorzis Verbrechen - noch mehr aber von ihr selbst. Nach vielen Verhören muss er sich schließlich eingestehen: Er ist dem Reiz dieser Frau erlegen. Die Serienmörderin und der Profiler - ob diese Liaison ein gutes Ende nehmen kann?


    Unterhaltungsliteratur vom Feinsten
    Bissig, spannend, klug und von bezwingender Leichtigkeit: zu Recht gilt Bettina Balàka als Meisterin intelligenter Unterhaltung. In ihrem neuen Buch verbindet sie mühelos Krimi und Liebesgeschichte zu einem außergewöhnlichen Roman - scharf beobachtet, brillant erzählt und wunderbar amüsant.



    Autorin


    Bettina Balàka, geboren in Salzburg, lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Zahlreiche Buchveröffentlichungen, Theaterstücke und Hörspiele. Vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Theodor-Körner-Preis (2004), dem Salzburger Lyrikpreis (2006) und dem Friedrich-Schiedel-Literaturpreis (2008).




    Meine Meinung


    Bei diesem Buch hat mich eindeutig der Klappentext angefixt.


    Elisabetta Zorzi, Restaurantbesitzerin in Wien, erfolgreich, charmant und umschwärmt von Mitarbeitern und Gästen. Nur bei der Auswahl ihrer Männer hat sie kein glückliches Händchen bewiesen. Dem ersten Ehemann will sie anfangs seine Wünsche erfüllen und lässt sich nach seinen Vorstellungen und seinem Geld von Chirurgen verschönern. Nur sein Hobby Bergsteigen, dem sie notgedrungen auch nachgehen muß, wird ihm schlussendlich zum Verhängnis. Beim zweiten Mann macht sie wieder diesen Fehler, zuerst passt sie sich an und muß dann entdecken, daß er sie betrügt. Mit sehr viel List und „Notlügen“ bringt sie ihn dazu, daß er ihr eine Waffe beschafft. Das ist dann sein Ende. Dann lernt sie nach einem Verhältnis meinem Arzt, der seine Familie nicht verlassen will Chuck, den Australier und Personal Trainer kennen. Im Bett können seine Leistungen Zorzi nicht überzeugen, aber trotzdem zieht er nach kurzer Zeit bei ihr ein. Nachdem diese Beziehung für Zorzi sehr enttäuschend ist, hat Chuck einen tödlichen Mountainbike-Unfall, verursacht durch ein vergiftetes Sportgetränk. Jetzt wird Arnold Körber und sein Team hinzugezogen. Zorzi macht ihren ersten Fehler und wird verhaftet. Es ist zwar jedes Mal ein Mord, aber mich brachte die schwarze Witwe Elisabetta Zorzi zum Schmunzeln.


    Kriminalpsychologe Arnold Körber hat bereits erfolgreich zwei Bestseller geschrieben. Er attestiert Zorzi eine überdimensionale Anpassungsbereitschaft. Eigentlich möchte sie nur eine ganz normale Familie mit Kindern gründen. Das war mit diesen Partnern nicht möglich und nun schwebt das Damoklesschwert der Wechseljahre über ihr.


    Körber erliegt auch den Reizen von Zorzi und leidet nun unter Hybristophilie (Liebe zu Schwerverbrechern). Es geht soweit, daß es während der Haftzeit nicht nur Gespräche zwischen den beiden gibt, sondern es kommt zu einem intimen Verhältnis. Zorzi hat sich dort den Gegebenheiten überraschenderweise angepasst, sie arbeitet, liest und bekommt ihr Essen vom Restaurantkoch Massimo geliefert. Bei einem Augenarztbesuch gelingt Zorzi die Flucht und Körber findet eine Spur, die ihn nach Berlin führt – aber das Ende möchte ich hier nicht verraten!


    Zorzis Spitzname „Prinzessin von Arborio“ kommt von den Risotti-Kreationen ihres Restaurantkochs Massimo.



    Fazit


    Der Autorin Bettina Baláka hat hier einen wahrlich gelungenen Liebesroman bzw. Krimi abgeliefert. Und wie im Klappentext erwähnt brillant und leicht erzählt, toll beobachtet und das immer mit einem gewissen Augenzwinkern. Die Figur der Elisabetta Zorzi und auch ihre Männer wurden detailliert vorgestellt. Die Schauplätze und die Handlungen wurden sehr lebendig und realistisch beschrieben, so daß ein echtes Kopfkino ablaufen konnte. Nach dem Lesen kann ich nur sagen – 1a!



    Edit: Allgemeine Infos ergänzt

  • Wahre Liebe!


    Kann man sich in eine Romanfigur verlieben? Das geht. Bettina Balàka schafft mit „Die Prinzessin von Arborio“ bei mir dieses Kunststück. Dabei ist Zorzi nicht unbedingt eine Traumfrau, obwohl sie von Ehemann Nr. 1 entsprechend Silikonverstärkt wurde, denn sie meuchelt ihre Lebensabschnittspartner mit der Hingabe einer von der Liebe und den Männern enttäuschten Italienerin. Die Herren der Schöpfung einfach nur verlassen, einen Schlussstrich ziehen kann sich Zorzi einfach nicht vorstellen oder ist einfach zu banal. Sie ist eine Frau der Tat. Eine Restaurantchefin mit Vorliebe für guten Reis und allerlei kulinarischer Schmankerl.


    Auch der Polizist Arnold Körber kann ihren Reizen nicht widerstehen, die eben nicht nur von Schönheitsoperationen herrühren. Nein, ihr wirklicher Reiz baut auf der Klarheit ihres glasharten Charakters auf, der immer wieder über die Wirrnis ihres destruktiven Liebeslebens obsiegt. Für die einen ist das Töten undenkbar, für die anderen ist es machbar. An diesem prägnanten Satz lässt Bettina Balàka ihre Protagonistin sich entlang hangeln.


    Gerade zu Beginn ist das Buch mit ungeheurer Fabulierlust und Wucht erzählt. Das alles ist witzig, hat Tempo und Tiefe, die Autorin kennt die Menschen und findet immer die richtigen Worte und Vergleiche. Es macht Spaß dieses Buch zu lesen, auch wenn das männliche Geschlecht nicht immer gut wegkommt, bin ich sehr angetan von dem Gelesenen. Der Roman kommt einfach pfiffig und unterhaltsam daher und will doch ernst genommen werden. Er bezieht sein Gewicht aus dem Zwischenmenschlichen.


    Die Autorin schickt Zorzi und die Minus-Männer, von hünenhafter Gestalt über das Minenfeld von Frau-Mann Beziehungsübungen und lässt die Liebe explodieren, um sie gleich anschließend wieder auferstehen zu lassen. Sprachlich ist der Roman imposant und über weite Strecke fesselnd erzählt. Eine funkelnde Perle unter den Büchern dieses Frühjahres. Einzig die Schlussphase zeigt dezente Mängel, zum einen weil mir zu viel bereits frühzeitig klar war, zum anderen läuft die Geschichte dramaturgisch nicht mehr hundertprozentig rund. Aber was ist das schon gegen eine Romanfigur zum Liebhaben? Eben.