Suche characterbasierte, nicht zu ernste Sci-Fi Bücher

  • Ich würde gerne mehr Sci-Fi lesen. Während ich Fantasy bevorzuge gibt es ein paar wirklich schöne Sci-Fi Universen. Ich mag gerne die O.R.I.O.N Space Opera Serie, vieles von Philipp K. Dick und die Elder Serie des Warhammer 40k Universums.


    Was mich immer von Sci-Fi abhält ist das (vielleicht fälschliche) Gefühl, dass sehr viele Sci-Fi Bücher zu Plot-basiert sind. Ich bevorzuge ganz klar Charater-basierte Geschichten. Mit einem Schiff voller Akteure kann ich nichts anfangen. Ich brauche 2-3 Personen, die ich auch intim kennen lerne und sinnvolle Dialoge.


    Außerdem mag ich es nicht, wenn Bücher sich all zu Ernst nehmen. Ein bisschen Augenzwinkern, etwas Ironie und viel Spass bei der Sache sind mir wichtig. Nicht nur grim-dark, ernst, verbissene 'guck mal wie Erwachsen wir sind' Geschichten.


    Ach ja, und ich mag Technik, aber ich will auch nicht Seitenlang Technobabble lesen. Ich kann damit leben, wenn gewisse Dinge einfach gehen, solange die Bücher damit konsistent sind.


    So, nachdem ich jetzt wahrscheinlich allen Sci-Fi Fans ordentlich vor den Kopf gestoßen habe, fällt jemandem etwas für mich ein? :help

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  • Was Ironie und Spass angeht würde ich Robert Sheckley empfehlen. Ist auch nicht so weit weg von Philip K. Dick. Allerdings auch nicht wesentlich charakterbasierter als PKD.


    Gute charakterbasierte SF schreiben z.B. Maureen F. McHugh (ABC Zhang), Pat Cadigan, Nancy Kress, Michael Bishop, Ian Watson und viele mehr.

  • Vielleicht wäre Elizabeth Moon etwas, sie ist zwar eher ernsthaft, stellt aber ihre Protagonistinnen und deren Entwicklung und Emotionen stark in den Vordergrund.


    Ich empfehle One a hero (Deutsch: Heldin wider Willen)


    Esmay Suiza wollte niemals eine Heldin sein: Bei durchschnittlichen Leistungen hat sich die zurückhaltende junge Frau früh für eine technische Laufbahn entschieden, anstatt eine Karriere innerhalb der Kommandoebene der Flotte anzustreben. Doch dann bricht auf der "Despite" eine Meuterei aus, die Esmay inmmitten einer Kampfsituation als ranghöchsten Offizier zurücklässt -- und mit einem Mal entwickelt sie Fähigkeiten, die sie sich selbst nicht zugetraut hätte.


    Geradezu ungläubig empfängt die Admiralität die heimkehrende Heldin zu Beginn des Romans: Wie konnte ein solches Talent so lange unerkannt bleiben? Erst auf einem Landurlaub kommt Esmay einem schrecklichen Kindheitstrauma auf die Spur, durch das sie sich selbst verstehen lernt.


    Mit dem ruhigen Leben ist es nun vorbei, Esmay wird befördert -- und nun kommt der erste auf Deutsch erschienene Band von Moons Space-Opera so richtig in Schwung!

  • Schonmal danke für die Tips.


    Googol : Die ganzen Autoren muss ich mal in Ruhe am Wochenende ansehen.


    One a hero hört sich sehr gut an. Leider gibt es das Buch gar nicht bei Amazon :-(
    Ups, es heißt Once a hero, das gibt es. Bestellt ! :-)


    Es darf ruhig auch was Modernes sein, ich kaufe meine Bücher ganz gerne frisch. Und auch immer gerne Englisch. Auf Deutsch lese ich eigentlich nur deutsche Autoren. (aka wenn es halt sein muss ;-))

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  • Das sieht auch sehr cool aus.


    Wie liest man die Serie, ich bin etwas verwirrt. Gut, die chronologische Reihenfolge entspricht nicht der Erscheinungsreihenfolge, aber in den chronologisch ersten Bänden lebte der Hauptcharakter noch gar nicht? Das scheint mir komisch, gehören die dann überhaupt richtig zur Serie, oder ist es nur zufällig das gleiche Universum?
    Kannst du mir empfehlen, mit welchem Buch ich anfangen sollte? Falling Free, Ethan of Athos oder was ganz anderes?

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  • Nicht zu ernst war für mich klar der Auslöser, mal wieder die Stahlratte zu empfehlen. Uralt, aber ich finde es immer noch gut. Ich bin mir nicht sicher, ob es deinen Humor trifft, das ist ja immer sehr individuell:


    Wir werden Verbrecher, damit die Polizei etwas zu tun hat und die Massen sich nicht vor Langeweile selbst umbringen!


    Jim di Griz hat ein besonderes Ziel im Leben: Er will die Reichen ärmer und die Armen reicher machen. Zu diesem Zweck hat er sich auf das Knacken von Schlössern verlegt und bringt es auf diesem Gebiet zur Meisterschaft. Durch einen genialen Trick gelingt es ihm, vom „Läufer“, dem berühmtesten Tresorknacker der Galaxis, als Lehrling angenommen zu werden. Auf der Flucht nach einem großen Coup werden die beiden allerdings von einem Raumschiffkapitän hereingelegt und auf dem Planeten Spiovente als Sklaven verkauft. Jetzt geht es ums nackte Überleben …


    Überhaupt lohnt sich Harry Harrison, daneben würde ich mal einen Blick auf die Werke von Orson Scott Card werfen, wenn es mal einfach Humor sein darf, ist Robert Asprin einen Versuch wert...

  • Und sehr gern empfehle ich auch dieses Buch hier und den Nachfolgeband Flüchtlinge des roten Mondes.


    Von derselben Autorin gibt es auch noch den Darkover-Zyklus, der je nach Band irgendwo zwischen Fantasy und SF liegt.

  • Darkover kenne ich tatsächlich. Ich habe 3-4 Bände gelesen, aber abgesehen von dem (Anfang?) des erstens fand ich doch eigentlich nur High Fantasy. Ich fand es aber störend, dass man jedes Buch eine völlig neue Besetzung hatte, und dann auch noch so viele Charaktere.
    Jäger des roten Mondes gucke ich mir mal an.
    Von Asprin kenne ich die Myth-Serie, und wärend ich die ganz gut fand, schien er mir immer ein One-Trick-Pony.


    Aber ich finde es schade, das es anscheinend so wenig gute, neuere Sci-Fi gibt. Es hat sich ja technisch so einiges getan, da könnte man doch wunderbar drauf aufbauen.

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  • Klar, die Darkover-Reihe spielt auf dem gesamten Planeten und über mehrere Jahrtausende. Viel ist High Fantasy, gerade die Sachen, die vor der Wiederentdeckung durch die Terraner spielen.


    Eher in die Richtung SF gehen dann Sachen wie Die Weltenzerstörer z.B.


    Wenn du Myth mochtest, könnte Phules Company als entspannte, lustige Lektüre zwischendurch was für dich sein.


    (Noch mehr als seine humorvollen Romane mochte ich die Leistung von Robert Asprin, das Anthologie-Projekt Geschichten von der Diebeswelt zu organisieren. Aber da driften wir wieder in den Bereich Fantasy ab.)


    Ich weiß nicht, ob es neuere interessante SF gibt, meine Haupt-SF-Phase ist ne Weile her, bin irgendwann mehr in Richtung Dystopien und postapokalyptische Romane gerutscht.
    Den Marsianer kennst du sicher schon? Und (vorsicht, wird wieder älter) diesen hier sicher auch?

  • Meine Vorschläge waren auch eher älter.


    Ich würde zwar nicht gleich sagen, dass moderne SF direkt tot ist. Es gibt sicherlich sehr viele gute aktuelle SF-Stories, oder besser: ich vermute es (lese in letzten Jahren zu wenig SF). Ich glaube aber, dass es Tendenzen gibt, die schlecht zu deinem Suchprofil passen.


    1. Neue Technologien: da hat sich die SF irgendwie selbst eingeholt. Am Modernsten scheint mir häufig das, was der Gegenwart am nächsten ist. Cory Doctorow, William Gibson. Radikal zeitgenössische Literatur sozusagen als perfekter SF-Ersatz... Vielleicht technologisch etwas abgefahrener: Rudy Rucker oder Charles Stross.


    2. Aktuelle SF ist irgendwie ernsthafter als früher. Finde ich schade. Wo sind überhaupt die Vonneguts von heute? Alles so unironisch heute... Vielleicht ein paar Ausnahmen: Terry Bisson und (wieder) Rudy Rucker.


    3. Wenn 1 oder 2 bei einem Autoren zutrifft scheitert es dann meistens beim "Character-driven" (z.B. Bei Rucker)

  • Zitat

    Original von Sakuko
    Wie liest man die Serie, ich bin etwas verwirrt. Gut, die chronologische Reihenfolge entspricht nicht der Erscheinungsreihenfolge, aber in den chronologisch ersten Bänden lebte der Hauptcharakter noch gar nicht? Das scheint mir komisch, gehören die dann überhaupt richtig zur Serie, oder ist es nur zufällig das gleiche Universum?
    Kannst du mir empfehlen, mit welchem Buch ich anfangen sollte? Falling Free, Ethan of Athos oder was ganz anderes?


    Hier ist eine gute chronologische Übersicht.


    Wenn Du wissen willst, wie die Eltern der Hauptperson sich kennengelernt haben, würde ich mit Shards of Honor anfangen.


    Wenn Du einfach mal sehen möchtest, ob Du mit der (meines Erachtens) ungeheuer gewinnenden Hauptperson Miles Vorkosigan zurecht kommst, würde ich empfehlen, eher mit The Warrior's Apprentice anzufangen.