Corina Bomann - Das Mohnblütenjahr

  • Die Autorin (Quelle: Buecher.de)
    Corina Bomann, geb. 1974 in Parchim, lebt mit ihrer Familie und einigen Haustieren in der Nähe von Berlin. Schon früh entdeckte sie ihren Spaß am Geschichtenerfinden. Vor einigen Jahren hat sie ihr Hobby zum Beruf gemacht und widmet sich seitdem ganz dem Schreiben.


    • Produktdetails
    • Ullstein Taschenbuch Nr.28667
    • Verlag: Ullstein Tb
    • Seitenzahl: 496
    • 2016
    • Deutsch
    • ISBN-13: 9783548286679
    • ISBN-10: 3548286674


    Wer ist Nicoles Vater?
    Nicole Schwartz hatte gerade die Praxis ihrer Gynäkologin mit einer für sie niederschmetternden Nachricht verlassen. Es bestand die Gefahr, oder die Vermutung, dass ihr ungeborenes Kind mit einen angeborenen Fehler zur Welt kommen würde….
    Nicole hatte, ohne ihrem Freund etwas zu sagen, die Pille abgesetzt t und schwanger geworden. Als sie ihm dies sagte, war stocksauer und aus ihrer Wohnung ausgezogen…
    Sie konnte nicht so leicht verkraften, dass sie sich so in ihm getäuscht haben sollte. Und so fuhr sie nach Schweich, in der Nähe von Koblenz, wo ihre Mutter einen Weinberg hatte. Denn Nicole wollte wissen, wer ihr Vater war, was ihr ihre Mutter bislang immer nicht zu sagen bereit gewesen war..
    Da David, auf ihren Anruf hin, gesagt hatte, dass es in ihrer Familie diesen angeborenen Fehler nicht gäbe, konnte er nur aus der Familie ihres Vaters stammen….
    Irgendwann war ihre Mutter dann bereit, über ihre Kindheit und über den Mann zu reden, der Nicoles Vater war….
    Marianne Schwarz war damals als Austauschlehrerin in Bar-le-Duc in Lothringen, Frankreich gewesen. Für ein Jahr sollte sie dort Unterricht erteilen, was ihr ihre Schüler, insbesondere einer, nicht leicht gemacht hatten…
    Doch nicht nur die Schüler waren unverschämt zu ihr, auch die Erwachsenen begegneten ihr, der Deutschen mit Vorbehalt…
    Um was handelte es sich bei dem genannten Fehler des Babys? Nicole machte sich verrückt deswegen. Warum hatte sie mit ihrem Freund nicht über ihren Kinderwunsch gesprochen? Hatte sie geahnt, dass er nein sagen würde? Warum hat er sich aber trotzdem der Verantwortung entzogen? Es hätte doch auch so passieren können, denn es gibt genug Frauen, die trotz Pille schwanger geworden sind. Warum hatte ihre Mutter nie über Nicoles Vater gesprochen? Was hatte dieser getan, dass sie ihn totschwieg? Stammte der Fehler, den Nicoles Baby erben sollte, von ihrem Vater? Warum war dann Marianne Schwarz doch bereit, über diesen Mann zu reden? Was war während des Austauschjahres in Frankreich passiert? Waren die Jugendlichen von den Eltern aufgehetzt worden, weil Marianne eine Deutsche, also ein Feind war? War diese Feindschaft, dreißig Jahre nach Kriegsende, in so einer kleinen Stadt noch so tief verwurzelt? Obwohl die Freundschaft zwischen der BRD und Frankreich bereits besiegelt war? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung
    Auf dieses Buch von Corina Bomann habe ich mich sehr gefreut und meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht! Es ließ sich flüssig lesen und es gab keine Unklarheiten darüber, was die Autorin mit diesem oder jenem Satz/Wort meint. In der Geschichte war ich sehr schnell drinnen. Und auch in die Protagonisten konnte ich mich gut hineinversetzen. Marianne tat mir leid, denn wer solche Eltern hat braucht fast keine Feinde mehr. Und ich habe mich über ihren Entschluss, als Austauschlehrerin nach Frankreich zu gehen sehr gefreut. Auch wenn sie ziemlich Ressentiments durchzustehen hatte. Ich allerdings hätte dem Vater meines Kindes gesagt, was Sache ist. Unterbrochen wird Nicoles – in die ich mich auch sehr gut hineinversetzen konnte – Geschichte immer wieder von den Erzählungen ihrer Mutter und letztendlich dem Hinweis, wer ihr Vater sei. Dass es am Ende ein Happy-End, ja fast ein doppeltes – gab, hat mich sehr gefreut. Ich liebe nun mal Happy-Ends! Das Buch war spannend vom Anfang bis zum Ende. Nie hat die Spannung nachgelassen. Es hat mich dermaßen gefesselt, dass ich es gestern begonnen hatte, dann musste ich notgedrungen schlafen, und als ich heute weitergelesen habe las ich so lange, bis ich am Ende des Buches ankam. Das heißt, ich habe es in einem Rutsch gelesen. Und es hat mir so gut gefallen, dass es die volle Bewertungszahl bekommt und natürlich eine Lese-/Kaufempfehlung.

  • Nicole wächst auf, ohne zu wissen wer ihr Vater ist. Sie denkt, dass er nicht mehr lebt und ihre Mutter hat sich immer geweigert über ihn zu sprechen. Jetzt ist Nicole selbst schwanger, der Vater des Kindes hat sie verlassen, weil er keine Kinder wollte. Bei einer Routineuntersuchung wird festgestellt, dass das ungeborene Kind wahrscheinlich einen Herzfehler hat, der vermutlich erblich bedingt ist.
    Jetzt begibt sich Nicole zu ihrer Mutter auf ihr Weingut. Diese fängt nun an über ihre Vergangenheit zu erzählen. Über ihre Eltern, ihre Schwierigkeiten mit ihrem Vater und ein Jahr in Frankreich, wo sie als Austauschlehrerin gelebt und unterrichtet hat. Dies führt uns in die Nachkriegszeit und in ein Frankreich Mitte der 1970er Jahre, in dem die Franzosen den Deutschen alles andere als freundschaftlich gesinnt waren.
    Corina Bomann erzählt eine sehr schöne Liebesgeschichte die über die Grenzen der beiden Länder hinausgeht. Es geht aber auch um, Freundschaft, Verlust, Ängste, alte aufgestaute Feindseligkeiten, aber auch um Emanzipation.
    Ich liebe solche Romane, die in zwei verschiedenen Zeitebenen spielen und hier ist es der Autorin wieder sehr gut gelungen mich in die Vergangenheit zu entführen. Sie erzählt die Geschichte spannend und ohne dass irgendeine Langeweile aufkommt und es schließen sich zum Schluss alle offenen Enden, so dass keine Fragen bleiben.
    Wieder einmal ein sehr schöner Roman von Corina Bomann und wenn ich nicht schon ein großer Fan wäre, dann spätestens jetzt. Ich freue mich schon auf einen evtl. neuen Roman.

  • "Das Mohnblütenjahr" ist ein Roman von Corina Bomann, welcher im März 2016 im Ullstein Taschenbuchverlag erstmals veröffentlicht wurde.


    Die 38jährige Nicole Schwarz, die als Einzelkind bei ihrer alleinerziehenden Mutter Marianne aufwuchs, ist schwanger und wurde just aus diesem Grund von ihrem Lebenspartner verlassen. Das ungeborene Kind scheint offenbar einen angeborenen Herzfehler geerbt zu haben. Sehr wahrscheinlich von seiten Nicoles Vater, den sie nie kennen lernte, weil er - laut Aussage ihrer Mutter - tot sei. Nicole begibt sich auf Spurensuche in die Vergangenheit ihrer Mutter und nicht nur sie findet dabei ihr eigenes Glück.


    Die Story wurde mittels zweier Erzählstränge aufgebaut. Einmal von Nicoles Seite in der Ich-Form und einmal Mariannes Geschichte im Rückblick. Kapitelweise befindet man sich als Leser also mal im Jahre 2014 und dann wieder bei den Geschehnissen des Jahres 1975, als Marianne ihr Austauschjahr als Lehrerin an einem Gymnasium in Frankreich verbrachte.


    Ich habe mich sehr viel mehr von Mariannes, als von Nicoles Geschichte angesprochen gefühlt. Hatte dank des wunderbaren Schreibstiles von Corina Bomann fast den Eindruck, mich selber in Bar-le-Duc zu befinden und durch die Gassen des Städtchens zu wandeln, oder die herrlichen Mohnfelder zu bewundern. Die problematische deutsch-französische Beziehung, die auch dreißig Jahre nach Kriegsende noch deutlich im Alltag zu spüren war, wurde für meinen Geschmack sehr gut und bildhaft vermittelt.


    Sämtliche Protagonisten der Geschichte wurden sehr authentisch beschrieben, selbst die "Ekel" erscheinen fast greifbar real. Und auch wenn mich Mariannes Erlebnisse sehr viel mehr angesprochen haben, als die ihrer Tochter, so war mir auch Nicole keineswegs unsympathisch.
    Lediglich der Aufhänger für diese Reise in die Vergangenheit (der Herzfehler von Nicoles Kind), erschien mir etwas aus der Luft gegriffen. Denn letztendlich ist es sowohl für die Diagnose, als auch für die Behandlung völlig irrelevant, von welcher Seite der Familie nun die erbliche Belastung stammt. Aber sei es drum, irgendwie musste ja schließlich der Bogen gespannt werden :-)


    Fazit:
    Wiedermal ist es Corina Bomann gelungen, mein Leserherz zu begeistern! Nicht nur durch ihren flüssigen und bildhaften Schreibstil, sondern auch durch die Story an sich. "Das Mohnblütenjahr" ist zwar einerseits ein typischer Frauenroman, andererseits auch wieder nicht. Von mir gibt es auf jeden Fall eine klare Leseempfehlung für Freunde von Happy-End-Geschichten und volle Punktzahl!

  • Dank Wanderbuch habe ich mich an zwei Abenden und einer Mittagspause in das „Mohnblütenjahr“ vertieft. Ich wollte das Buch auf alle Fälle lesen, so konnte ich es nun recht zeitnah an den Erscheinungstermin machen. Es lässt sich, wie mir von früheren Büchern der Autorin bereits bekannt war, einfach gut weglesen und ihr ist erneut ein sehr guter Roman geglückt.


    In der Erzählung hat mich ein kleines bisschen gestört, wie schnell/ quasi bei der ersten Begegnung, Marianne in Michel und viele Jahre später ihre Tochter Nicole in Kilian meinen sich zu verlieben.


    Nachvollziehbar und gut geschildert ist, wie noch 30 Jahre nach dem Krieg in Frankreich einige Ressentiments gegenüber der Deutschen hegen. Ich erinnere mich auch an den Satz aus meiner Kindheit, als Deutsche/r das Gefühl zu haben, sich zu entschuldigen für den schlimmen 2. WK, die Judenverfolgung etc. sich zu schämen und auch was meinen Eltern in Italien Mitte der 60er und in den 70ern hinterhergerufen wurde und sie uns erzählt haben.


    Ich mag die Bücher von Corina Bomann sehr gern. Besonders gut gefallen haben mir die „Jasminschwestern“, danach kommt „Sturmrose“ und für mich folgt dann im Ranking „Das Mohnblütenjahr“. Die beiden Romane, die ich nun davor platziere, hatten für mich mehr Überraschungen und außergewöhnlichere Handlung. Doch auch das „Mohnblütenjahr“ ist ein sehr guter Roman, atmosphärisch gut geschildert mit interessanten und liebevollen Charakteren.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Eine zweite Chance für die Liebe...


    Seit dem Roman "Die Schmetterlingsinsel" bin ich Fan von der Autorin und begann daher voller Vorfreude mit diesem Buch, welches mich regelrecht verzaubert hat.


    In der Geschichte geht es um die schwangere Nicole Schwarz, die erfahren muss, dass ihr Baby wohlmöglich einen Herzfehler hat. Doch in ihrer Familie und in der ihres Partners gibt es so eine Anomalie nicht. Doch da ist der dunkle Fleck in ihrer Vergangenheit, kennt sie doch ihren leiblichen Vater nicht. Wird ihre Mutter das lang gehütete Geheimnis lüften?


    Die Handlung wird uns über zwei Zeitebenen nahe gebracht. Da ist zum Einen die Gegenwartshandlung, die uns Ich- Erzählerin Nicole näher bringt. In der Vergangenheit, beginnend Ende der 60er Jahre, führt ein beobachtender Erzähler durch die Nachkriegszeit in Deutschland und Frankreich.


    Das Hauptaugenmerk liegt klar auf der Vergangenheit, so dass wir Marianne und ihr Schicksal sehr intensiv erleben. Mir hat gut gefallen die Entwicklungen nach dem Krieg zu sehen und dass die Feindschaften auch nach 30 Jahren Kriegsende nicht zwingend aus den Köpfen der Menschen verschwunden sind.


    Die eingeflochtene Liebesgeschichte war immer glaubhaft und berührt das Herz des Lesers. Besonders hervorheben möchte ich die Beschreibungen der Bilder zu Kapitelbeginn, die ich als sehr besonders empfunden habe und dem Leser das Rätseln noch versüßen.


    Ehrlich gesagt war ich froh, dass Nicole und ihr krankes Baby nicht die Haupthandlung eingenommen haben, wäre der Roman doch sonst sehr schwermütig geworden.


    Die eingestreuten Landschaftsbeschreibungen von in voller Blüte stehender Mohnfelder und gut gefüllten Weinbergen sind das I- Tüpfelchen der Geschichte, so dass man nicht nur mit den Figuren mitfiebert, sondern sich auch die Umgebung gut vorstellen kann.


    Beide Frauenfiguren waren detailliert beschrieben, so dass man sich problemlos mit ihnen identifizieren konnte. Dabei bleibt die Autorin am Zahn der Zeit, ist es heute schließlich nicht mehr untypisch erst mit Ende 30 Mutter zu werden.


    Der Schreibstil von Frau Bomann hat sich wie gewohnt ungemein flüssig lesen lassen, ein echter Pageturner eben.


    Fazit: Eine Familiengeschichte, die bewegt. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Klasse!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

  • Ich durfte das Buch auch als Wanderbuch lesen und war begeistert.


    Ich mag den Schreibstil der Autorin, so dass ich blind zu diesem Buch griff, hat sie mich doch besonders mit dem Buch "Die Sturmrose" überzeugt.


    Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen aus der Sicht von Mutter und Tochter. Nicoles ungeborenes Baby leidet an einem Herzleiden, was erblich bedingt sein könnte. Da sie ihren Vater nicht kennt, begibt sie sich auf die Suche und bedrängt ihre Mutter, ihr endlich die Wahrheit zu sagen.


    Die Erzählung, die nach dem Krieg in Frankreich spielt, hat mich etwas mehr begeistert als die Gegenwart. Die Stimmung gegenüber den Deutschen im Nachkriegs-Fankreich war gut eingefangen. Es gab viele Resentiments gegenüber den Angreifern, doch glücklicherweise gab es auch andere, die auf Freundschaft bauten.


    Mich hat die Mutter-Tochter-Annäherung berührt, und auch mit dem Ende war ich sehr zufrieden. Der Hintergrund der Trennung von David war glaubwürdig. Nicole war mir jedoch manchmal zu flatterhaft, Marianne gefiel mir da besser.


    Alles in allem eine schöne Geschichte über Familie, Freundschaft, die auch länderübergreifend sein kann und die Nachkriegszeit.


    Von mir 9 Punkte

  • Über das Buch:
    Nicole Schwarz ist allein bei ihrer Mutter aufgewachsen. Schon immer hat sie sich eine große Familie gewünscht. Umso mehr freut sie sich über ihre Schwangerschaft. Doch dann erfährt sie, dass ihr Baby mit einem Herzfehler zur Welt kommen wird - die Folge einer Erbkrankheit. Voller Fragen fährt Nicole zu ihrer Mutter Marianne an die Mosel. Bei ihr findet sie Trost. Und endlich eine Antwort auf die Frage nach ihrem Vater. Marianne wollte nie über ihn sprechen. Jetzt beginnt sie zu erzählen: vom Aufwachsen in der Nachkriegszeit, von einer großen Liebe zwischen Deutschland und Frankreich und von den Ressentiments, die der Krieg auf beiden Seiten hinterlassen hat. Nicole will verstehen, woher sie kommt und macht sich auf die Suche nach ihrem Vater ... (Quelle: http://www.ullsteinbuchverlage.de )


    Über die Autorin:
    Corina Bomann ist in einem kleinen Dorf in Mecklenburg-Vorpommern aufgewachsen und lebt mittlerweile in Berlin. Sie hat bereits erfolgreich Jugendbücher und historische Romane geschrieben, bevor ihr mit Die Schmetterlingsinsel der absolute Durchbruch gelang. Seither gehört sie zur ersten Garde der deutschen Unterhaltungsschriftstellerinnen. (Quelle: http://www.ullsteinbuchverlage.de )


    Meine Meinung:
    Es gibt Bücher, die ziehen mich von der ersten Seiten an in ihren Bann, Corina Bomann ist dies mit „Das Mohnblütenjahr“ gelungen. Ich weiß nicht wieso, aber ich war irgendwie direkt drin in der Geschichte. Nicole, die Protagonisten, war mir direkt sympathisch und ich habe mit ihr und ihrem ungeborenen Kind gebangt und gehofft.
    Genau dies ist eine unglaubliche Stärke von Corina Bomann, dass sie es schafft ihren Figuren so unglaublich viel Persönlichkeit zu geben, dass man sich mit den Figuren identifizieren kann. Die Autorin erfindet keine Figuren, die nicht lebensnahm wären, es sind Menschen wie du und ich und genau das macht ihre Bücher glaube ich so erfolgreich.
    Eine weitere Stärke ist zweifellos der Schreibstil, flüssig wie eh und je zu lesen, eine gefühlvolle Achterbahn, ohne jemals ins kitschige Jargon auszuweichen. Dazu die, meiner Meinung nach, richtige Mischung aus Dialogen und erzählenden Passagen. Wer regelmäßig meine Rezensionen verfolgt, der weiß, dass ich Bücher auf zwei Zeitebenen liebe. „Das Mohnblütenjahr“ hat natürlich auch wieder zwei Zeitebenen, die einer Schnitzeljagd in der Gegenwart gleichen. Immer wieder werden Nicole von ihrer Mutter Bilder und Informationen zugespielt, die Nicole erzählen, was ihre Mutter damals als junge Austauschlehrerin in Frankreich erlebt hat. Eine wundervolle Zeitreise, die Vergangenheit und Gegenwart kunstvoll verbindet.
    Die beiden Zeitebenen sind gut ineinander verwoben und laufen stetig auf den Höhepunkt zu. Es wird zu keiner Zeit langweilig und man möchte auf beiden Zeitebenen immer wissen wie es weitergeht, sodass man das Buch am liebsten gar nicht aus der Hand legen möchte. Ich habe das Buch in drei Tagen verschlungen, wenn ich nicht so viel „um die Ohren“ gehabt hätte, hätte ich es sehr wahrscheinlich in einer noch kürzeren Zeit geschafft.
    Das Cover passt meiner Meinung nach sehr gut zu dem Roman, nicht kitschig und dennoch ein klein wenig romantisch, denn auch in diesem Roman ist klar: „Nur die Liebe zählt“.
    Mein Fazit lautet: Bitte unbedingt lesen! Genau das richtige Buch für den Urlaub auf Balkonien, in den Bergen, an der See oder einfach nur für so zwischendurch. Sicherlich ist das Buch für Frauen geschrieben worden und sie sind auch meiner Meinung nach die primäre Zielgruppe. Aber dann wisst ihre Männer ja, was ihr euren Frauen schenken könnt, gell?
    Ein ganz wundervolles Buch, was von mir absolute Punktzahl bekommt und dem ich ganz viele Leserinnen wünsche. Ich freue mich jetzt schon auf den neuen Roman von Corina Bonmann, der ist nach diesem Buch zur endgültigen Pflichtlektüre geworden.

  • Corina Bomanns neuestes Buch "Das Mohnblütenjahr" ist im März 2016 im Ullstein Verlag erschienen.
    Das Taschenbuch mit 528 Seiten kostet 9,99 Euro.


    Nicole Schwarz ist als Einzelkind bei ihrer Mutter Marianne aufgewachsen. Ihren Vater kennt sie nicht, angeblich ist er gestorben und ihre Mutter hat ihr auch nie von ihm erzählt. Nun ist Nicole 38 Jahre alt, schwanger und überglücklich, denn sie hat sich eigentlich immer eine große Familie gewünscht. Ihr Freund David hat sie jedoch verlassen, da er keine Kinder will und Nicole ohne sein Wissen die Pille abgesetzt hat. Doch dann erfährt Nicole bei einer Vorsorgeuntersuchung, dass ihr ungeborenes Kind einen erblich bedingten Herzfehler haben könnte.
    Nicole versucht also, in Erfahrung zu bringen, wer aus ihrer oder Davids Familie einen Herzfehler gehabt hat. Es stellt sich heraus, dass die Erbkrankheit vermutlich in der Familie ihres Vaters zu suchen ist. Und über ihren Vater weiß Nicole gar nichts...
    Um Klarheit über ihre Herkunft und auch Trost zu bekommen, fährt Nicole von Köln an die Mosel, wo ihre Mutter Marianne ein Weingut führt.
    Nach anfänglichen Streitereien beginnt Marianne Schwarz, Nicole ihre Geschichte zu erzählen. Diese beginnt mit ihrer Geburt im Jahr 1949. Ihr Vater ist Maler, der sehr streng über seine Familie herrscht. Marianne bekommt schon in jungen Jahren Streit mit ihm, denn sie interessiert sich für Frankreich und seine Sprache. Ihr Vater hingegen hasst die Franzosen, denn er musste im 2. Weltkrieg dort kämpfen.
    Marianne nabelt sich von ihrer Familie ab, sie wird Lehrerin und unterrichtet auch die französische Sprache. Im Zuge eines Austauschprogramms für Lehrer darf sie 1975 für ein Schuljahr nach Frankreich gehen, in die Lorraine (Lothringen) ins Örtchen Bar-le-Duc.
    Dort muss sie allerdings schnell feststellen, dass nicht alle Franzosen ihr freundlich gesinnt sind, denn auch dort gibt es, 30 Jahre nach Kriegsende, immer noch etliche Franzosen, die die Deutschen hassen. Marianne findet zwar schnell einige Freunde und lernt gleich am Anfang ihres Aufenthalts die Liebe ihres Lebens kennen, aber das Schicksal meint es nicht sehr gut mit ihr in Frankreich... Mehr verrate ich nicht, denn wer neugierig ist, soll das Buch selbst lesen!


    Meine Meinung:
    Das Buch arbeitet mit zwei Erzählsträngen. Einer handelt von Marianne, von ihrer Geburt bis zur heutigen Zeit.
    Der Zweite dreht sich um Nicole, deren Schwangerschaft, das Baby mit dem Herzfehler und die Suche nach dem unbekannten Vater.
    Vor allem in Marianne's Geschichte bindet Frau Bomann immer wieder Fotos ein und erzählt dazu dann den jeweiligen Abschnitt aus Mariannes Vergangenheit. Die Geschichte von Marianne Schwarz nimmt den größeren Anteil am Buch ein, Nicole's Teil ist viel geringer und geht meiner Meinung nach ein wenig unter.
    Der Buchtitel lehnt sich an die Mohnblütenfelder an, die es in Frankreich in der Gegend von Bar-le-Duc gibt.
    Das Cover mit dem reißenden Fluss und den Mohnblüten soll wohl als Synonym für Mariannes stürmische Vergangenheit stehen. Ich persönlich hätte es schöner gefunden, wenn das Cover einfach nur ein Mohnblütenfeld gezeigt hätte.
    Der Erzählstil von Corina Bomann hat mir sehr gut gefallen, er war flüssig zu lesen und man wusste jederzeit, von wem gerade erzählt wird. Wer Familien- und Liebesgeschichten mag, wird seine Freude haben.
    Für das kitschige Ende ziehe ich einen Stern ab und gebe dem Buch 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

  • Die Geschichte führt uns zurück in die 70. Jahre. Eigenlich ist die Nachkriegzeit schon lange vorbei, doch bei der älteren Generation ist noch immer die Feindschaft zwischen Franzosen und Deutschen zu spüren. So geht es auch Marianne, die als Austauschlehrerin nach Frankreich geht und dort heftige Probleme wegen ihrer Staatangehörigkeit bekommt. Ihr Vater hat ebenso ein Problem damit, das Marianne als Deutschlehrerin nach Frankreich geht. Der Hass ist so groß bei ihm, das er keinen Kontakt mehr mit seiner Tochter will.
    Alles über diese Problemathik erfährt Nicole Mariannes Tochter, als sie schwanger mit einem herzkranken Kind wird. Marianne war Alleinerziehend und hat nie über Nicoles Vater gesprochen. Doch nun muss sie Farbe bekennen, da der Herzfehler des Kindes erbbedingt ist und Nicole wissen will wär dem Kind den Herzfehler vererbt hat. Somit kommt eine bittersüsse Lovestory zu Tage.
    Die Geschichte ist teilweise herzergreifend aber auch voraussehbar, dadruch fehlte etwas die Spannung. Der Schreibstil der Autorin ist gut und flüssig, doch leider kommt das Buch nicht an ihren Debütroman....... Die Schmetterlingsinsel...... heran.

  • „Das Mohnblütenjahr“ ist der neuste Roman der Erfolgsautorin Corina Bomann, der mich nicht nur mit seinen starken Protagonistinnen, sondern auch durch seine spannende Erzählweise überzeugen konnte. Eine Geschichte, die Herz und Verstand berührt.


    Wir bekommen diese emotionale Story aus zweierlei Sichten erzählt. Zum einen befinden wir uns Dank der Protagonistin Nicole im Hier und Jetzt. Diese Passagen sind in der Ich-Perspektive verfasst, weil es sich ja schließlich um ihre Geschichte handelt. Dann gibt es noch die Kapitel, die von Marianne und der Vergangenheit handeln. Diese sind in der Er-Perspektive geschrieben, weil sie zwar eine wichtige Rolle spielen, aber eben eins sind: vergangen. Insgesamt hat der Wechsel zwischen diesen beiden Zeitebenen perfekt gepasst und die Spannung beim Leser zusätzlich angefacht. Die Sprache ist den jeweiligen Charakteren angeglichen und der Schreibstil locker, aber doch sehr eindringlich.


    Nicole hat mir als Protagonistin sehr gut gefallen. Sie zeigt auf der einen Seite ihre Schwächen und gesteht sich diese offen ein und auf der anderen Seite ist sie unglaublich stark, weil sie sich ihren Problemen stellt und nicht davonläuft. Ebenso macht sie eine ziemliche Wandlung durch, die dem Leser durchaus positiv auffällt. Man merkt auch sofort, dass sie und ihre Mutter Marianne aus dem gleichen Holz geschnitzt sind. Gerade Nicoles Mutter wird doppelt beleuchtet, weil wir sie in der Vergangenheit als junge Frau kennenlernen und sie dann als eine vollkommen andere in der Gegenwart antreffen. Da ist es natürlich besonders spannend zu lesen, was zwischen diesen beiden Ereignissen geschehen ist.


    Auch bei den Nebencharakteren hat Frau Bomann einen soliden Job erledigt. Egal, um welche Person es sich handelt, sie ist authentisch und individuell. Gerade bei den Personen aus den Rückblicken konnte man den Konflikt aufgrund der deutsch-französischen-Vergangenheit spüren und zum Teil auch nachvollziehen. Hier wächst nicht nur ein Charakter über sich hinaus, was mir unglaublich gut gefallen hat. Die Autorin legt dem Leser glaubhaft vor, warum sich die jeweilige Person so verhält, wie sie es eben gerade tut.


    Wie bereits erwähnt, handelt es sich um eine unglaublich spannende Geschichte. Nicht nur, dass die aktuelle Situation rund um Nicole einige Nerven fordert, nein, gerade die Vergangenheit hat es in sich und hält mehr als eine Wendung für den Leser parat. Auch die historischen Aspekte wurden hier gut mit der Story verwoben, sodass sich ein solides Grundgerüst ergeben hat. Bis auf einige wenige Passagen in der Mitte, die für mich nicht so richtig ins Gesamtkonzept gepasst haben, war der rote Faden durchgängig vorhanden und ich konnte das Buch praktisch nicht aus der Hand legen, weil mich das Schicksal von Marianne so gefangen genommen hat.


    Ich würde sagen, dass es sich prinzipiell um einen Familienroman handelt, der auch starke Elemente einer Liebesgeschichte aufzeigt. Ich mag solche Geschichten, bei denen man von Anfang an weiß, dass es ein Geheimnis gibt, das die Protagonistin aus der Vergangenheit mit sich herumschleppt. Auch bei diesem Roman erhalten wir die Auflösung erst ganz zum Schluss, sodass die Spannung für den Leser erhalten bleibt.


    Ich war durchaus positiv von dieser Story überrascht, weil mich die jeweiligen Schicksale der Protagonistinnen emotional berührt haben und ich mit beiden in die Vergangenheit abtauchen konnte. Von daher kann ich nur eine klare Leseempfehlung aussprechen.


    9 Eulenpunkte

  • Nachdem ich von der Autorin schon Winterblüte gelesen habe hat mir auch dieses Buch recht gut gefallen. Ich muss dazu sagen, dass ich eigentlich keine Romane lese. Aber dennoch hat mir das Buch im Großen und Ganzen gefallen.

    Das Thema hat mir gut gefallen. Die Geschichte ist interessant, aber man weiß schon recht früh wer der Vater ist, dennoch bleibt es interessant, weil nicht klar ist ob er noch lebt und auch die Geschichte mit David entwickelt sich gut.

    Allerdings hat mir die häppchenweise erzählweise der Mutter so gar nicht gefallen.