Hier könnt ihr Carmen (Charlie bei uns im Forum) Fragen stellen, die nicht das Buch der aktuellen Leserunde "Und sie werden nicht vergessen sein" betreffen.
Fragen an Carmen Lobato
-
-
Liebe Charlie,
hoffentlich darf ich das überhaupt fragen, es hat auch nichts mit dieser Geschichte zu tun.
Mich würde interessieren, wie bzw. warum es bei Dir zu den verschiedenen Autorennamen kam, denn es wird ja nicht versteckt, dass das alles Du bist.
-
Aber natürlich kannst Du mich das fragen!
Die Antwort ist nur leider nicht so richtig befriedigend - so ganz genau weiss ich das nämlich selbst nicht.
Ginge es nach mir, würde ich alle Bücher gern unter einem Namen haben - vor allem aber hätte ich mein Lieblingsbuch - dieses - unter Charlotte Roth, damit es davon profitieren kann.Ich habe die Pseudonyme, weil die Verlage es so möchten,aus keinem anderen Grund.
Warum?
Wie gesagt - ganz sicher weiss ich's nicht. Der eine sagt, fuer jedes neue Genre muss ein neues Pseudonym her (wobei das bei mir nicht so ganz zutreffen kann), der andere sagt, weil mein Name sich nicht gut verkauft hat, sollte der ersetzt werden, der dritte, die Buchhändler wollen das (alle Buchhändler, die ich gefragt habe, sagen: Stimmt nicht.)Ich weiss es wirklich nicht.
Es ist ein Fall von Wess-Brot-Ich-ess-dess-Lied-ich-sing.
Mir war's immer egal.
Aber bei diesem Buch bin ich darueber wirklich traurig.Es ist meins.
Alles Liebe von Charlie
-
Danke Dir für Deine Antwort Charlie. Bisher dachte ich immer Pseudonym bedeutet, dass der Autor oder Verlag nicht möchte, dass ein bestimmter Autor unter seinem Namen erkannt wird wie z.B. bei den "Castle" Romanen von denen man ja nicht weiß wer sie tatsächlich schreibt oder als Joanne K. Rowling ihren ersten Cormoran Strike Krimi unter dem Namen Galbraith herausbrachte. In dem Moment wo aber dann auf der Rückseite oder in der Kurzbiografie der tatsächliche Autorenname steht, macht diese Erklärung für mich keinen Sinn mehr.
Als Leser denke ich bei verschiedenen Pseudonymen auch immer an unterschiedliche Schreibstile und traue mich nicht so an die Bücher ran, weil ich fürchte z.B. "Charlotte Roth" zu erwarten und etwas ganz anderes zu bekommen, klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich kann`s nicht besser erklären. Ich habe z.B. auch noch nie einen Charlotte Lyne Roman gelesen (wobei mir Glencoe als Hörbuch sehr gut gefallen hat).
-
Ja, so etwas gibt es sicher auch - bei sehr populären Autoren, die dann einfach mal ausprobieren wollen, was passiert, wenn sie sich nicht outen.
Für mich ist dieser Teil der Trennung, den du beschreibst (unterschiedlicher Erzaehlstil), schon auch gut: Ich bin mit meinen Lyne-Romanen (ausser Twelfthnight) nicht so richtig glücklich, die Verlage waren es auch nicht, und die Leser - die wichtigsten - leider schon gar nicht, und hatte durch das erste Pseudonym dann noch mal einen sauberen Neustart, konnte mir Mühe geben, aus Fehlern wirklich zu lernen und ein besseres Buch zu schreiben.
Für mich - auch wenn das arrogant klingt - ist das gelungen, "Als wir unsterblich waren" ist ein besseres Buch, und Ararat ist mein bestes Buch, ich habe von der zweiten Chance profitiert.
Nur dass die beiden (durch ziemlich lästige, uninteressante und schwer durchschaubare Umstände) nicht unter einem "Dach" starten, finde ich schade.
Eine Zuhörerin auf der Premiere hat zu mir gesagt, sie freut sich, weil Ararat sie an "Als wir unsterblich waren" erinnert hat, und darueber habe ich mich gefreut. Der Verlag hat hinten "fuer die Leser von Charlotte Roth" aufgedruckt, wofür ich sehr, sehr dankbar bin. (Den Verlag trifft übrigens keine Schuld daran, dass dieses Buch so gesehen unter dem falschen Pseudonym erscheint. Ich selbst hätte da rechtzeitig das Gespräch suchen müssen, hab mich nicht getraut, und mein Agent ist darueber auch - völlig zu Recht - ärgerlich).Wenn du dich an einen Lyne-Roman nicht rantraust - meinen Segen hast du. Die Welt ist voller schöner Bücher! (Und falls dir zufällig gerade eins fehlt, empfehle ich Pierre Jaravan: "Am Ende bleiben die Zedern", in das ich frisch verliebt bin ...)
Danke, dass du Ararat liest.
Alles Liebe von Charlie
-
Danke für Deinen Buchtipp, das sehe ich mir auf alle Fälle an.
Ich danke Dir, dass ich Dein Buch lesen darf und Du uns in dieser schönen Runde begleitest.
-
Ich hab zu danken. Heute besonders.
-
Ich hab jetzt noch ne Frage generell zu Deinen Büchern Charlie. Werden die denn auch ins englische übersetzt?? Ich hätte so viele Freunde auf goodreads, die allerdings nur englisch verstehen und denen ich Deine Bücher gerne empfehlen würde.
-
Meine Bücher im Allgemeinen nicht.
Aber Ararat ja.
Die Übersetzung finanzieren wir selbst, der Aufwand ist enorm, deshalb geht es viel langsamer als erhofft. Aber wir haben die englischen Rechte extra deshalb zurück überschreiben lassen und haben einen tollen kleinen Verlag, der das Buch macht, sobald wir fertig sind. Wir hoffen, Ende des Jahres so weit zu sein.
Das ist im Moment sozusagen mein Trost - ich hab zwar meinen Ararat nicht mehr, aber noch die Übersetzung.Dass du bei deinen Freunden schon Werbung machst, freut mich riesig. Danke.
Ich freu mich natürlich auch besonders fuer unsere Freunde hier und fuer die Experten, Interviewpartner und Organisationen, die das Buch betreut haben. -
Hach das ist toll. Eine meiner Töchter lebt ja in den USA, da geht die Werbung dann weiter.
Ich hoffe doch, dass das dann auch einschlägt für den ganzen Aufwand. DRück Dir die Daumen.Und nun geb ich auch Ruhe hier.
-
Danke!
Von mir aus brauchst du ganz und gar keine Ruhe zu geben!