Ruth Olshan - All die schönen Dinge (ab 13 Jahren)

  • Ruth Olshan, geboren 1970 in Moskau, emigrierte als Kleinkind mit ihren Eltern über Israel nach Deutschland Nach dem Studium der Theater- und Filmwissenschaft in Berlin schlossen sich zahlreiche Stipendien an, unter anderem in England, Kuba und Italien. Sie ist preisgekrönte Autorin und Filmemacherin.


    Inhalt
    Wie fühlt sich Leben an - mit einer tickenden Zeitbombe im Kopf?
    Um Diese Frage dreht sich ziemlich viel im Leben der 16jährigen Tammie. Ein Aneurysma hat sich in ihrem Gehirn breitgemacht und bestimmt ihren Alltag und den ihrer Familie, denn schließlich kann das Aneurysma jeden Moment platzen. Oder eben auch nicht.
    Auf der Suche nach dem einen perfekten Grabspruch, verbringt Tammie sehr viel Zeit auf dem Friedhof und lernt dort eines Tages Fynn kennen. Doch hat diese Liebe eine Zukunft?


    Meine Eindrücke
    Das Buch hat mich von der ersten Seite in seinen Bann gezogen. Ich habe es zwar nicht atemlos verschlungen, dafür aber in Ruhe genossen.


    Mit viel Humor beschreibt die Autorin Tammies Leben, ihre Gedanken und wie sich die Liebe zwischen Tammie und Fynn nach und nach entwickelt. Mit den beiden sind ihr zwei liebenswerte Protagonisten gelungen. Vor allem Fynn hat mir gefallen. Er ist so einfühlsam und verständnisvoll und ihn verbindet eine wunderbare Freundschaft mit seinem Hund Okay. Durch ihn kommt Tammie zu dem Schluss, dass es so viele schöne Dinge im Leben gibt, die man auf keinen Fall verpassen sollte. Sie fängt an sich nicht länger nur mit sich und ihren Ängsten zu beschäftigen, sondern mit anderen gemeinsam durchs Leben zu gehen.


    Auch das Leben von Tammies Familie wird von der Angst vor dem Aneurysma und dem Verlust der Tochter bzw. Schwester bestimmt. Aufregungen sollen vermieden werden, Normalität soll trotzdem gelebt werden, was aber nicht immer einfach ist. Mit diesem Thema geht die Autorin sehr umsichtig um. Es wird spürbar, dass die Angst allgegenwärtig ist, doch in einem Maß, dass ich für das Alter der Zielgruppe passend fand.


    Um diese Geschichte herum hat sich die Autorin noch ein paar schöne, manchmal witzige, manchmal nachdenklich stimmende Nebenhandlungen ausgedacht.


    Insgesamt ist es eine schöne, ruhige Geschichte, die manchmal humorvoll, dann aber auch wieder nachdenklich ist. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und finde, dass es ein gelungener Jugendroman ist, mit der Botschaft sich nicht von Ängsten bestimmen zu lassen, sondern ja zum Leben zu sagen.


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