Bis aufs Blut - Jack Cannon

  • Goldmann
    156 Seiten


    OT: The Cannibal
    Aus dem Amerikanischen von Edda Petri-Bean


    Kurzbeschreibung:
    In Chinatown, dem Chinesenviertel von New York, häufen sich die Vermißtenmeldungen, und trotz aller Anstrengungen gelingt es der Polizei nicht, je wieder die Spur auch nur eines einzigen der Verschwundenen ausfindig zu machen. So wird Sergeant Joe Ryker, ein ungehobelter, bei den Kollegen nicht sehr beliebter »Bulle«, auf den Fall angesetzt. Nach Durchsicht der Unterlagen entwickelt Ryker eine irrwitzig anmutende, doch zwingende Theorie: Ein Kannibale treibt im Kanalsystem der Riesenstadt sein Unwesen. Und eine fieberhafte Jagd beginnt..


    Über den Autor:
    Jack Cannon ist bekannter unter dem Namen Nelson DeMille,.Jahrgang 1943, studierte Geschichte und Politologie, ehe er 1966 nach Vietnam eingezogen wurde. Seit den siebziger Jahren schreibt er Romane. Heute gehört er zu den erfolgreichsten Thrillerautoren Amerikas. Seine Werke stehen regelmäßig auf den vordersten Plätzen der Bestsellerlisten. DeMille lebt auf Long Island in New York.


    Über die Übersetzerin:
    Edda Petri Bean, 1942 in Berlin geboren. Arbeitete in den USA als Deutsch- und Lateinlehrerin. Kehrte nach Deutschland zurück und studierte Germanistik. Übersetzerin aus dem Englischen.


    Mein Eindruck:
    Wenn ein Thriller im Original Cannibal heißt, denkt man unwillkürlich an Thomas Harris Hannibal, aber "Bis aufs Blut" ist schon 1975 entstanden und hat nichts mit Dr.Lector zu tun.


    Dass der Roman im Netz als Trashperle gehandelt wird, weckt Erwartungen.
    Tatsächlich beginnt der Roman mit krassen Szenen in Vietnam gegen Ende des Krieges. Danach geht es in New York weiter, das in den siebziger Jahren auch fast wie ein Kriegsgebiet wirkte.


    Man sollte noch erwähnen, dass das Buch der letzte Teil der Joe Ryker-Reihe ist. Eigenständig lesbar, doch auf die vorherigen Teile gibt es einige Verweise.


    Sergant Ryker von der New Yorker Polizei ist ein stachliger Charakter mit derben Mundwerk. Er lebt allein, geschieden und nicht darauf aus, sich Freunde zu machen. Mit ihm möchte keiner arbeiten, da seine Partner meist nicht alt werden. Ryker nimmt keine Rücksicht, und bei dem neuen Fall um verschwundene Menschen und Funde von Leichenteilen in Chinatown ermittelt er auf eigene Faust.


    Der Fall ist drastisch. Eigentlich finde ich den Killer und sein Motiv unglaubwürdig und im Roman nicht groß hinterfragt, aber anderseits sind schreckliche Erlebnisse im Vietnamkrieg bei vielen amerikanischen Soldaten der Grund für ein Trauma!


    Das Finale mündet in einem Zweikampf zwischen Ryker und Kondor, dem Kannibalen. Es ist heftig und ganz schön eklig, aber nicht gerade langweilig.