Details:
Seitenzahl: 448 Seiten
Verlag: cbt
Erschienen: 22. Februar 2016
Inhalt:
Die 17-jährige Sara hat ihre Seele an die Hydra verkauft – jene düstere Unterwelt, für die sie als Meisterdiebin arbeitet und wertvollen Diamantschmuck aus den Villen der Reichen stiehlt. Was mit den Diamanten geschieht, interessiert Sara nicht – bis der mysteriöse Damir in den Katakomben der Unterwelt auftaucht. Die beinah magische Anziehungskraft zwischen den beiden weckt in Sara übermenschliche Fähigkeiten, von denen sie bisher nichts ahnte. Die Fähigkeiten einer Diamantkriegerin. Ein gefährlicher Wandlungsprozess setzt ein, an dessen Ende Sara sich entscheiden muss, auf welcher Seite sie steht: auf der des Lichts oder des Schattens.
Autorin:
Bettina Belitz (*1973) wusste schon früh, wo die berufliche Reise hingehen würde: Weil sie, wie sie sagt, „in die Magie der Buchstaben“ verliebt war, kam nur ein Studium der Literatur- und Medienwissenschaft in Frage. Anschließend schlug sie die Journalistenlaufbahn ein, wurde Redakteurin bei „Die Rheinpfalz“. Nebenbei arbeitete sie frei für verschiedene Medien und schrieb – zur Entspannung – Fantasygeschichten, die sie auszugsweise in ihrem Blog veröffentlichte. Dort blieben sie nicht lange unentdeckt: Eine Literaturagentin wurde auf die Texte aufmerksam, und im Handumdrehen entstand das erste Buch („Splitterherz“), dem schnell weitere folgen sollten. Die gebürtige Heidelbergerin lebt mit ihrem Sohn in einem Dorf im Westerwald.
Meine Meinung:
Vorweg: Das Buch war komplett anders als ich es mir vorgestellt hatte. Ich hatte aufgrund von Cover und Inhalt tatsächlich eher mit High-Fantasy gerechnet, doch die Geschichte spielt in einer etwas düstereren Version unserer Welt. Doch nicht nur das kam überraschend für mich…
Ich muss dazu sagen, dass es mein erstes Buch von Bettina Belitz war (aber mit absoluter Sicherheit nicht das letzte!) und ich von ihrem Schreibstil richtiggehend begeistert bin. Sie schreibt so fesselnd, so ehrlich, so gefühlvoll – und das ohne dabei auch nur ansatzweise kitschig zu werden. Ich konnte gar nicht anders, als mich darin zu verlieben.
Die Protagonistin Sara ist sehr speziell. Sie ist eine Mischung aus Heldin und Anti-Heldin, da sie sowohl dunkle als auch helle Seiten in sich vereint. Einerseits kümmert sie sich um ihre Großmutter und hilft ihren Bekannten in der Unterwelt, doch auf der anderen stiehlt sie Diamanten und bewegt sich in sehr dunklen Gegenden.
Auch die anderen Figuren sind weder schwarz noch weiß, was ich wirklich klasse finde. Es gibt keine eindeutige Unterscheidung von gut und böse (okay, abgesehen von Kratos), die Grenzen verschwimmen und das erhöht sowohl die Spannung als auch die Glaubwürdigkeit.
Die Handlung war die ganze Zeit über sehr düster. Krankheiten, Tod und Drogenmissbrauch der schlimmsten Sorte stehen an der Tagesordnung, zusätzlich zu einer lieblosen Kindheit Saras und ihren täglichen Einbrüchen. Gerade zum Ende hin nahm dann auch noch die Brutalität der Szenen sehr zu, was ich persönlich nicht mochte. Mir war es zu viel, aber ich bin auch eher zart besaitet. Wen Darstellung von Gewalt nicht stört, der wird hier vermutlich kein Problem sehen, da es durchaus glaubwürdig geschildert wird und auch zu den Figuren passt, die hier erschaffen werden.
Neben der Düsternis und der Gewalt ist mir eigentlich nur negativ aufgefallen, dass die Handlung teilweise etwas zu sehr in die Länge gezogen wurde. Bitte nicht falsch verstehen, es war keine Sekunde lang langweilig, aber in meinen Augen wurde die Geschichte unnatürlich gestreckt, was ihr ein wenig den Biss nimmt.
Das Ende lässt sehr viele Fragen offen, die definitiv Lust auf den zweiten Teil machen (der schon im Herbst erscheinen soll).
Fazit:
Ich habe mit Bettina Belitz definitiv eine neue Autorin für mich gefunden, deren Bücher allesamt auf meine Wunschliste wandern werden. Ihr Stil ist großartig und ich liebe ihn einfach. Die „Diamantkrieger-Saga“ ist schlichtweg toll, und auch wenn ich wegen der etwas zu gestreckten Handlung und der für mich persönlich zu finsteren und brutalen Stimmung ein paar Punkte abziehen muss, bleibt das Buch definitiv ein Lesehighlight.
Ganz großes Kino!
8 Punkte vergebe ich hier.