Anima - Schwarze Seele, weißes Herz - Kim Kestner (ab 14 J.)

  • Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
    Verlag: Arena (10. Februar 2016)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3401602527
    ISBN-13: 978-3401602523
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: 14 - 17 Jahre


    Inhaltsangabe:


    Für Abby ist es die schönste Zeit des Jahres! Jeden Sommer verbringt sie mit ihrer Familie die Ferien im Nationalpark Acadia. Doch diesmal wird die Idylle überschattet: Der zur Unterhaltung engagierte Magier Juspinn fasziniert die Feriengäste nicht nur mit seiner Show - er scheint sie zu manipulieren. Mit Schrecken muss Abby feststellen, wie sich ihre Familie und Freunde mehr und mehr zum Schlechten verändern. Besonders ihre Schwester Virginia ist auf einmal wie von Sinnen. Abby selbst spürt nicht nur die Anziehungskraft des Fremden, sondern auch die Gefahr, die von ihm ausgeht. Juspinn scheint auf der Suche zu sein, nach etwas, das nur sie ihm geben kann.


    Autoreninfo:


    Kim Kestner, geboren 1975 in Gifhorn, studierte Visuelle Kommunikation und gründete später eine Marketingagentur. Als Kind klebte sie gebannt an den Lippen ihres Vaters, der ihr immer fantastischere Geschichten erzählte. Irgendwann gingen ihm dann die Ideen aus, deshalb entschloss sie sich, selbst Geschichten zu erfinden. Doch erst als sie ebenfalls Kinder bekam und sich Gute-Nacht-Geschichten ausdenken musste, erinnerte sie sich wieder an ihre Idee und fing an zu schreiben. Heute veröffentlicht sie regelmäßig Fantasyromane und erzählt immer noch Gute-Nacht-Geschichten...


    Meine Meinung:


    Titel: Gut oder Böse, in welchem Team spielst du?


    Ehrlich gesagt bin ich über dieses Buch mehr gestolpert als dass ich es wirklich lesen wollte und das ist wohl mein Glück. Der mysteriöse Klappentext machte mich nur mäßig neugierig, aber oft sind es die Zufälle, die zu den besten Ergebnissen führen, so auch hier...


    In der Geschichte geht es um Abby, die wie jedes Jahr Ferien mit ihrer Familie in Acadia, einem ruhigen Nationalpark, macht. Doch dieses Jahr ist anders, denn der Veranstalter hat einen rätselhaften Zauberer engagiert. Irgendwie scheinen alle dem Magier Juspinn zu verfallen, was geht da nur vor?


    Die Handlung wird uns über Abby als Ich- Erzählerin nahe gebracht, so dass man sehr intensiv ihre Gedanken und Gefühle mitbekommt. Zu Beginn weiß man noch gar nicht so recht was eine erwartet, aber je mehr man liest, desto mehr bekommt man eine tiefgründige Geschichte geboten, die nicht nur zum Nachdenken anregt, sondern einen zudem grübeln lässt wie viel Gutes oder Böses in einem selbst steckt.


    Die dargestellten Charaktere sind sehr vielfältig und mit Tiefe gezeichnet, so dass jeder Leser seinen Protagonisten finden wird, der ihm zusagt. Mir hat hier besonders gefallen, dass Abby und ihre Schwester Virginia solche Gegensätze sind und auch Magier Juspinn berührt den Leser auf seine Weise. Mein Lieblingsnebencharakter war Indianerin Eyota, denn ich favorisiere besondere Darsteller, deren Leben zudem nicht immer perfekt verläuft.


    Auch vom Setting hat die Autorin einiges zu bieten. Die Anlage im Nationalpark fühlte sich für mich wie Dirty Dancing an und die Einsamkeit und Kälte von Grönland konnte Kim Kestner ebenfalls sehr gut rüberbringen. Und einen Abstecher nach Rom bekommt der Leser oben drauf.


    Die Autorin, von der ich bisher leider noch nichts anderes gelesen hatte, hat eine mitreißende Schreibe, die einen das Buch regelrecht verschlingen lässt. Ihr Ideenreichtum überzeugt und für ein Jugendbuch ist der Roman wirklich sehr tiefgründig.


    Fazit: Ein besonderer Jugendroman, der als Einzelband daher kommt und immens spannend ist. Das perfekte Buch zum unter der Bettdecke lesen, man kann einfach nicht genug bekommen. Zückt eure Taschenlampen und legt los! Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen, genial!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

  • Meine Meinung:
    Bei diesem tollen Cover, muss man ja einen zweiten Blick auf das Buch werfen, da führt kein Weg daran vorbei. Auch der Inhalt klingt wirklich spannend, selbst wenn der Klappentext noch untertrieben ist. Er umfasst noch gar nicht, um wie viel mehr es hier eigentlich geht. Aber jetzt erstmal eins nach dem anderen.


    Das Buch ist ein wahrer „Pageturner“, wie man so schön sagt. Die Seiten fliegen nur so dahin und man versinkt völlig in der Geschichte. Toll geschrieben, flüssig und leicht zu lesen – einfach großartig. Ich bin definitiv ein großer Fan von Kim Kestners Schreibkünsten und will davon unbedingt noch mehr!


    Die Protagonistin Abby mag ich recht gern. Sie ist sympathisch, auch wenn sie ein wenig naiv wirkt – aber das darf man in dem Alter durchaus sein. Auch gibt es später im Buch eine Erklärung dafür, weshalb ich die Naivität nicht als Fehler abtun möchte. Insgesamt hat sie mir also gut gefallen.
    Juspinn ist ebenfalls eine tolle Figur, die mir sehr gut gefallen hat. Ich glaube, jedes Mädchen/Frau wünscht sich doch insgeheim einen Badboy, den sie zum Guten verändern kann, oder? Juspinn jedenfalls ist genau das und trifft mitten in das Leserinnenherz.


    Leider habe ich auch einen Kritikpunkt, der sowohl Figuren als auch Handlung umfasst, weshalb ich ihn hier zwischen diesen beiden Abschnitten einfüge. Die einzelnen Szenen, die wir in „AnimA“ lesen dürfen, sind wie bereits gesagt toll und lassen einen wünschen, man muss das Buch nie wieder weglegen. Aber zwischen diesen dargestellten Szenen liegen oft Tage oder Wochen. Diese Zeit fehlt dem Leser komplett und somit auch die Entwicklungen – die teilweise sehr stark sind – der Figuren. Ich habe beim Lesen vermisst, Teil des Prozesses zu sein, den Abby und Juspinn durchmachen. Dadurch hatte ich nämlich den Eindruck, die Ereignisse werden viel zu schnell geschildert und konnte mich nur zu 90 Prozent auf das Buch einlassen und nicht zu 100.


    An sich ist die Idee der Handlung nicht ganz neu, aber so toll umgesetzt, dass man das Buch einfach lieben muss. Gut gegen Böse – der immerwährende Kampf. Die Moral des Buches hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, da sie zum Nachdenken anregt und das über das Lesen selbst hinaus.
    Das Ende fand ich wie auch schon die Handlung die meiste Zeit über leider etwas überstürzt und schnell. Vielleicht wäre es sinnvoller gewesen zwei Teile daraus zu machen und bei diesen dann mehr ins Detail zu gehen.


    Fazit:
    „AnimA“ hat mich gefesselt und ich wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen. So soll es bei einem tollen Buch auch sein! Die Handlung an sich hat mir ebenfalls sehr gut gefallen und war von Anfang bis Ende sehr spannend. Nur das Fehlen des Entwicklungsprozesses der Figuren sowie der Ereignisse hat mir nicht so gefallen. Dadurch wirkt die Geschichte zu schnell und zu kurz erzählt.
    Trotz allem muss ich hier einfach 8,5 Punkte geben, weil mich das Buch so begeistert hat.

  • x Autorin: Kim Kestner
    x Originaltitel: Anima: Schwarze Seele, weißes Herz
    x Genre: Jugendbuch/Fantasy
    x Erscheinungsdatum: 10. Februar 2016
    x bei Arena
    x 480 Seiten
    x ISBN: 3401602527
    x Erste Sätze: Für mich war Liebe ein Wort, das ich nur aus Filmen kannte. Und damit meine ich natürlich nicht die Liebe zu meiner Familie, zu Gott oder zu meinem ersten Kuscheltier. Nein, ich meine die Liebe, die zwei Menschen magisch aneinanderbindet. Die alles andere unwichtig werden lässt.


    Klappentext:


    Für Abby ist es die schönste Zeit des Jahres: Jeden Sommer verbringt sie mit ihrer Familie die Ferien im Nationalpark Acadia. Doch diesmal wird die Idylle überschattet. Der zur Unterhaltung engagierte Magier Juspinn fasziniert die Feriengäste nicht nur mit seiner Show – er scheint sie zu manipulieren. Mit Schrecken muss Abby feststellen, wie sich ihre Familie und Freunde mehr und mehr zum Schlechten verändern. Besonders ihre Schwester Virginia ist auf einmal wie von Sinnen. Abby selbst spürt nicht nur die Anziehungskraft des Fremden, sondern auch die Gefahr, die von ihm ausgeht. Juspinn scheint auf der Suche zu sein – nach etwas, das nur sie ihm geben kann.


    Die Geschichte einer undenkbaren Liebe im Kampf gegen die größten Mächte der Welt.


    Rezension:


    Ich muss zugeben, bis ich „Anima: Schwarze Seele, weißes Herz“ in den Händen hielt, hatte noch nie etwas von Kim Kestner gehört. Aber ich bin nach dieser Lektüre wirklich positiv überrascht und finde sogar, dass sie einigen deutschen Jugendfantasy-Größen wie z. B. dem Autor einer gewissen „Die Seiten der Welt“-Reihe in Nichts nachsteht.


    „Anima“ ist wirklich ein richtiger Schinken, doch die Geschichte fühlt sich beim Lesen an wie eine 300-Seiten-Ausgabe, so inhaliert man die 25 Kapitel der Geschichte. Erzählt wird aus Sicht der Protagonistin Abby, die während des Buches 18 wird, und in wenigen Ausnahmen aus Sicht Juspinns, dessen Parts aber dann in einer anderen Schriftart dargestellt sind.


    Abby verbringt mit ihren Eltern und ihrer großen Schwester Virginia jeden Sommer im Nationalpark Acadia, in dessen Kirche Abbys Vater, ein Reverend, die Messen hält. Schon hier fällt auf, dass Charakterzüge in dieser Geschichte eine Rolle spielen – jedes Familienmitglied wurde von der Autorin liebevoll ausgearbeitet. Während der Vater die Stimme der Vernunft darstellt, ist Abbys Mutter ein kreativer Freigeist, Abby ist eindeutig das „weiße Herz“, von dem im Buchtitel die Rede ist, ruhig und besonnen – ihre Schwester ist das genaue Gegenteil: ein zickiger Teenie, der null Bock auf Familienurlaub hat.


    Als der mysteriöse Juspinn im Nationalpark auftaucht, verändern sich nach und nach alle Urlauber im Park und die negativen Persönlichkeitsanteile eines jeden treten überdeutlich hervor. Schnell wird klar, dass mit Juspinn etwas nicht stimmt und die ’schwarze Seele‘ hat sein ‚Weißes Herz‘ gefunden – denn einzig Abbys Charakterzüge verändern sich nicht, während alle durchzudrehen scheinen. Doch dies stellt nur Part eins des Buches dar, wobei es hier schon eine kleine Finalszene gibt, die an Spannung nicht spart.


    Teil zwei versetzt den Leser dann mit Abby nahezu in eine andere Welt. Die Geschichte nimmt zusammen mit einem großen Anteil an Magie Fahrt auf und es kommt ein weiterer Aspekt hinzu: Die Anziehung, die Abby bereits in Acadia zu Juspinn verspürte, nimmt weiter zu, doch Juspinns Reaktionen sind alles andere als eindeutig. Und letztlich schließt sich der Kreis wieder beim Thema Familie, wobei man sich wohl schon denken kann, dass Juspins Familie eine deutlich andere als Abbys ist.


    Es ist schwer, nicht zu viel zu erzählen, denn Kim Kestner hat eine umfassende, spannende Geschichte vor einem Hintergrund gesponnen, der einen noch nicht direkt am Eingang der Fantasyabteilung erschlägt. Ich fand die Story im Ganzen also richtig gut. Leider ging es mir aber am Ende dann viel zu schnell, während der Anfang zwar nicht langweilig war, aber durchaus hätte kürzer sein dürfen.


    Fazit:


    Magie, Gut gegen Böse und eine Liebe, die nicht sein darf, auf eine einfallsreiche Art und Weise zu einem tollen Jugendfantasyroman versponnen.


    Bewertung:


    8 von 10 Sternen

  • Jedes Jahr verbringt Abby mit ihren Eltern Ferien in Acadia, einem Nationalpark in Kanada. Ihr Vater arbeitet in dem dortigen Ferienpark als Reverend und nimmt seine Familie mit. Abby liebt die Ruhe und das familiäre Miteinander. Ihre ältere Schwester Virginia hingegen möchte ihre Freizeit lieber in Clubs und auf Partys, vor allem aber in Gesellschaft mit Jungs verbringen.


    In Acadia geht jährlich alles seinen gewohnten Gang. In diesem Jahr gibt es jedoch eine ganz neue Attraktion. Juspinn, der junge Magier, der mit seinen Vorstellungen voller Illusionen und seinem unglaublich guten Aussehen für mächtig Wirbel sorgt. Selbst Abby kann sich seinem Charme nicht verwehren. Fühlt sich magisch von ihm angezogen. Bei genauerer Betrachtung stellt sie fest, dass irgendetwas mit ihm nicht stimmt. Eine dunkle Aura umgibt ihn. Hat er möglicherweise damit zu tun, dass im Camp plötzlich Streit und Missgunst ausbrechen?


    Es fällt mir etwas schwer meine Meinung zu „AnimA“ auszudrücken, denn ich blicke sehr zwiegespalten auf den Roman zurück.


    Zunächst hat mich das wirklich wunderschöne Cover des Romans angesprochen, das hervorragend zum Inhalt passt. Neugierig geworden habe ich mir Klappentext und die Leseprobe angeschaut. Der Gedanke an einen Roman, der sich mit dem Kampf zwischen Gut und Böse beschäftigt, hat mich sofort gereizt und die ersten Seiten lesen sich auch locker weg. Dann ist mir eine enge Verbindung zu einem Film, der ebenfalls in einem Feriencamp spielt und von einem Mädchen erzählt, das Daddys Liebling ist und die Welt zum Guten verändern möchte ins Auge gestochen und hdie Ähnlichkeiten haben mich irgendwie total gestört. Es ist jedoch nicht so schlimm, dass der Spaß am Buch verdorben ist und nach einiger Zeit entwickelt sich die Geschichte auch in eine ganz andere, völlig unerwartete Richtung.


    Kim Kestner gelingt es Spannung aufzubauen. Immer wieder habe ich mich gefragt, worauf sie wohl hinaus möchte und war dann überrascht, welchen Verlauf die Geschichte nimmt. Leider ist der Spannungsbogen aber sehr unbeständig und die Handlungen oft sehr holprig. Immer dann, wenn ich gerade in Fahrt gekommen bin, kam wieder ein Stolperstein, entweder die Ereignisse betreffend oder auf der sprachlichen Ebene, denn auch die fühlt sich für mich eher durchwachsen an.


    Pluspunkte bekommt die Autorin von mir auf jeden Fall für die Figur Juspinn. Er ist geheimnisvoll, undurchdringlich und sexy. Seine düstere Art übt auf mich eine ähnliche Anziehungskraft aus, wie auf die weiblichen Figuren des Romans.


    Meine Lesezeit mit „AnimA“ war also geprägt von Aufs und Abs. Den vor Begeisterung sprühenden Rezensionen einiger anderer Leser kann ich mich leider nicht anschließen, kann ihre Freude am Buch zum Teil aber nachvollziehen. Ich mochte die Figuren der dunklen Seite sehr, der Gegenpol ist mir manchmal etwas zu übertrieben dargestellt.

  • "AnimA - Schwarze Seele, Weißes Herz" hat mich etwas zwiegespalten zurückgelassen, aber nicht weil ich es nicht gut finde, sondern weil ich nicht in die Zielgruppe passe. Vieles hat mir sehr gefallen, manches hat mich aber an dem jungen Mädel, aus dessen Sicht erzählt wird, genervt. Das Buch zielt auf den weiblichen Jugendbuchsektor ab, das sollten sich erwachsene Leserinnen vor Augen halten, damit es keine Enttäuschung gibt. Für die jugendlichen Leser ist es eine tolle Geschichte, die bekannte Muster auf eine originelle Art und Weise bedient. Es ist sehr romantisch geschrieben, manchmal sogar poetisch, etwas witzig und geheimnisvoll.


    Unscheinbares, aber besonderes Mädchen mit inneren Werten lenkt die Aufmerksamkeit eines unglaublich gutaussehenden Bad Boy auf sich und damit den Neid der anderen. Unbeholfene Annäherungsversuche ihrerseits, cooles, geheimnisvolles Gehabe auf der männlichen Seite. So weit, so … langweilig, für mich. Was AnimA von ähnlichen Geschichten abhebt ist, dass in Abby mehr steckt, als das schwärmerische Mädchen. Sie hat trotz des Gefühlsüberschwang ihren Kopf nicht ausgeschaltet. Ihr Verstand hält dagegen und so geht ihr bald auf, dass mit diesem charismatischen Kerl etwas ganz und gar nicht stimmen kann. Leider ist da das Kind schon in den Brunnen gefallen und damit kommen wir zum zweiten Teil der Geschichte.


    Der ist weitaus düsterer und die Geschichte driftet endgültig in den phantastischen Bereich. Gut gegen Böse wird in all seinen Schattierungen thematisiert. Wie die beiden Seiten einer Münze gehören sie untrennbar zusammen, halten sich die Waage oder tendieren zur einen oder anderen Seite. Wie es für Abby und Juspinn ausgehen wird, ist lange nicht klar. Für das Ende schwingt Kim Kestner jedoch nicht ihren Autorenzauberstab und dreht alles so hin, wie es ihr beliebt, sondern sie bleibt bei ihrer Linie und führt die Geschichte sauber zu Ende. Wenn du wissen willst, ob es „happy“ oder „sad“, dann musst du die Geschichte lesen.


    Zur Autorin: Kim Kestner, 1975 in Gifhorn geboren, studierte visuelle Kommunikation und leitete eine Marketing-Agentur, bevor sie mit dem Schreiben begann. Seither veröffentlicht sie erfolgreich Jugendromane.


    Webseite mit Leseprobe, Interview und Engelchen-Teufelchen-Test: http://www.kestner-lesen.de/

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • „Anima“ ist ein Fantasy-Jugendbuch, das mich durch eine interessant gestaltete Hintergrundstory überzeugen konnte, leider trifft das nicht auf alle Chraktere zu, denn vor allem mit der Protagonistin habe ich mir im Verlauf der Geschichte sehr schwer getan.


    Wir bekommen die Story zu großen Teilen aus der Sicht von Abby erzählt. Das erweist sich als gelungen, da Abby ein eher verschlossener Charakter ist und viele Dinge lieber mit sich selbst ausmacht. So kann der Leser ihre Gedankengänge und Gefühle nachvollziehen, obwohl sie nicht immer darüber spricht. Der Schreibstil war überaus gelungen, weil er auf der einen Seite locker ist und auf der anderen Seite auch fesseld sein kann. Besonders gut haben mir im gesamten Roman die Umgebungsbeschreibungen gefallen, weil sie sehr bildhaft waren, aber dennoch Platz für eigene Fantasien gegeben haben.


    Wie schon erwähnt, hatte ich mit Abby leichte Probleme. Zu Beginn der Geschichte konnte ich ihr ihre Rolle vollkommen abnehmen. Sie war für mich ein authentisches Komplettpaket, so wie sie dargestellt wurde. Im Verlauf der Handlungen hat sie allerdings immer mehr von ihrer Echtheit eingebüßt, besonders bei den Liebespassagen bzw. Flirterein mit Juspinn. Die Autorin versucht zwar glaubhaft dazustellen, warum sie sich teilweise so hörig verhält, aber trotz allem konnte ich das Abby nicht abnehmen. Meiner Meinung nach hat sie sich von Juspinn viel zu sehr in seinen Bann schlagen lassen. Auch wenn sie „erst“ 18 Jahre alt ist und man da noch so richtig für einen Jungen schwärmen kann, war mir das an manchen Stellen too much. Juspinn hat mir da schon viel besser gefallen. Auch er macht eine Wandlung durch, büßt dabei aber nicht seine typischen Merkmale und Macken ein und bleibt deshalb für mich der überzeugendere Protagonist.


    Bei den Nebencharakteren waren für mich einige Perlenen dabei, wie beispielsweise Juspinns Schwester. Sie nimmt den Leser ab dem ersten Auftritt für sich ein und hat mich direkt überzeugen können. Auch Abbys Eltern sind in den ersten Szenen glaubhaft dargestellt und ergeben in ihrer Einheit einen tieferen Sinn.


    Die Spannung war zu Beginn und im hinteren Drittel durchweg vorhanden. Lediglich in der Mitte sind einige Passagen, denen ein paar Seiten weniger durchaus besser getan hätten, weil hier gefühlt wenig bis nichts passiert (sowohl emotional als auch von der Handlung her). Dafür fehlen dem Schluss definitiv einige Seiten, denn das Ende hat mich enttäuscht zurückgelassen, weil es so abrupt kam und der Epilog auch zügig abgehandelt wurde, was ich sehr schade finde, weil gerade die Auflösung des ganzen gut-oder-böse-Konflikts doch am interessantesten für den Leser ist.


    Insgesamt habe ich Anima gerne gelesen und kann es den jüngeren Leserinnen empfehlen, weil sie sicherlich mehr wert auf die Liebesgeschichte und die Schwärmerei zwischen Abby und Juspinn legen. Gute Fantasyelemente, ein wenig Grusel, Spannung und viele kitschige Dialoge werden bei dieser Lektüre mitgeliefert.


    7 Eulenpunkte