Nashville 1869: Die junge, etwas rebellische Maggie Linden lebt mit ihrem Vater auf der Farm Linden Downs. Sie trainiert ihr Vollblutpferd Bourbon Belle, in der Hoffnung, dass dieses das Peyton Stakes, das größte Pferderennen in ganz Nashville gewinnt und sie mit der Siegesprämie die hohen Steuerschulden für die Farm abbezahlen kann. Doch da ist Vater schwer krank ist und ihr Jockey plötzlich wegzieht, bleibt nur eine Alternative. Zur gleichen Zeit kommt der fast 30-jährige Ire Cullen von England nach Nashville. Während er in der Stadt einige schlechte Erfahrungen aufgrund seiner Herkunft machen muss, bekommt er von Maggies Vater ein verlockendes Angebot…
Insgesamt hat mir das Lesen viel Spaß gemacht. Die Atmosphäre zu der damaligen Zeit, das Leben auf der Farm und die Leichtigkeit, Leidenschaft und Freiheit beim Reiten werden toll beschrieben und laden zum Eintauchen in ein anderes Leben ein. Auch die sich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Maggie und Cullen wird schön erzählt: „Das Margaret (Maggie) eine solche Feuerwaffe bedienen konnte, war beeindruckend. Dass sie ihn damit fast erschossen hätte, war weniger beeindruckend“(S.157). Nebenher gibt es noch einige weitere Rätsel, z.B. wer hinter den Angriffen auf die Farm steckt.
Doch ansonsten gibt es für die Länge des Buches verhältnismäßig wenig Handlung, so dass zwar alle Passagen interessant geschrieben sind, ich mir als Leser aber dennoch mehr Tiefgang oder Spannung gewünscht habe. Auch am Ende gab ein keine besondere Überraschung mehr. Neben dem Reiten und dem dortigen Leben geht es um den Umgang mit Vorurteilen, dem Anders-sein, Akzeptanz und Diskriminierung, die Cullen, aber auch die Arbeiter auf der Farm am eigenen Leib erfahren müssen. Dieses Thema wird, wenn auch manchmal sehr am Rande, einfühlsam beschrieben.
Wer bereits andere Bücher von Tamara Alexander kennt, wird bei dem Buch vielleicht an den Roman „Wie ein Flüstern im Wind“ erinnert, denn bei Linden Downs handelt es sich um die Nachbarfarm des dortigen Plantage, Belle Maede.
Insgesamt handelt es sich um eine schöne historische Liebesgeschichte, die trotzdem man einige Handlungen hätte kürzen können, eine sehr schöne Atmosphäre verbreitet und zum Eintauchen in eine andere Welt einläd.
