Albrecht Beutelspacher: Wie man in eine Seifenblase hüpft. Die Welt der Mathematik in 100 Experimenten
Verlag: C.H.Beck 2015. 319 Seiten
ISBN-13: 978-3406681356. 19,95€
Verlagstext
Jeder kann Mathematik. Und Mathematik lernt man, indem man Mathematik macht. Am besten anhand der 100 Experimente dieses Buches und angeleitet von dem bekanntesten deutschen Mathematik-Lehrer, Professor Albrecht Beutelspacher.
Alle mathematischen Experimente in diesem Buch gehen auf Exponate des Mathematikums zurück. Sie tragen so geheimnisvolle Namen wie „Würfelschlange“, „Chaospendel“, „Faxenspiegel“, „Quadreieck“, „Verschwundenes Kind“ oder „Parabelrechner“. Manche beruhen auf beliebten Knobel-, Würfel- oder Puzzle-Spielen, andere haben ihren Ursprung in bekannten Kunstwerken, Naturphänomenen oder – wie der „Turm von Ionah“ – spannenden Geschichten. Manche enthalten Aufgaben, vereinzelt lassen sie sich auch mit einfachen Mitteln nachbauen. Andere sind reine Gedankenexperimente. Alle haben gemeinsam, dass sie Jugendlichen und Erwachsenen spielerisch und interaktiv mathematische Sachverhalte vermitteln und, dass sie vor allem großen Spaß bereiten.
Der Autor
Albrecht Beutelspacher ist Professor für Diskrete Mathematik und Geometrie an der Universität Gießen sowie Gründungsdirektor des Mathematikums. Er ist Träger zahlreicher Auszeichnungen und Preise, darunter des Communicator-Preises des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft (2000), des Deutschen IQ-Preises (2004), des Hessischen Kulturpreises (2008) sowie der Medaille für Naturwissenschaftliche Publizistik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft (2014).
Inhalt
„Wie man in eine Seifenblase schlüpft“ ist ein Buch zum Mitmachmuseum Mathematikum in Gießen. Manche Museumsbesucher nehmen gern etwas in die Hand und mit nach Hause, wenn sie von einem Museum begeistert sind. Das Buch stellt zusätzliche Bezüge zu den Versuchen im Museum her, beleuchtet Hintergründe und blickt in die Geschichte der Mathematik. Es eignet sich deshalb z. B. für Lehrer zur Vorbereitung eines Museumsbesuchs, aber auch für interessierte Laien. Wie im Museum selbst werden keine Vorkenntnisse erwartet. Man kann sich im Buch treiben lassen, nach Vertrauten suchen, sich bei den Abbildungen einklinken und so Unbekanntes entdecken. Allein schon an den Formulierungen lässt sich das Ziel des Mathematikums erkennen: die Zusammenhänge sollen durch Ausprobieren, Anfassen, Ausmessen konkret begriffen und behalten werden.
Nach meinem Eindruck als mathematischer Laie lässt sich die Anwendbarkeit der Experimente in drei Gruppen teilen:
-- Experimente für die man Hilfsmittel aus dem verschwenderisch ausgestatteten Mathe-Museum braucht, wie den Zahlenschrank. An das Museum gebunden sind z. B. Riesenseifenblasen zum Thema Oberfläche oder das Kapitel über Spiegel.
-- Experimente, die jederzeit ohne spezielles Material möglich sind
Unabhängig von der Materialausstattung sind z. B. Eulers Haus vom Nikolaus oder das Ausknobeln einer Vertretertour, der legendären Deutschland-Tour. Über Perspektive, optische Täuschungen und den goldenen Schnitt (besonders interessant für Fotografen) kann jeder Interessierte ohne Vorkenntnisse und ohne Versuchsmaterial lesen.
-- Experimente, zu denen man das Material (in Form eines Geduldsspiels) bereits zuhause oder in der Schule hat, ohne bisher bewusst den Bezug zur Mathematik hergestellt zu haben. In vielen Haushalten vorhanden sind Abakus, Pentomino, Tangram, Soma-Würfel und Conway-Wüfel.
Fazit
Mathemathik-Lehrer muss man nicht sein, um Spaß mit dem Buch zu haben. Es bietet jedoch die Chance zu entdecken, warum es bei einigen Kindern am mathematischen Denken hapert, weil sie die Zusammenhänge nicht ausreichend mit eigenen Händen erforschen konnten.
8 von 10 Punkten