Liebe MissKazumi, ich wünsche dir viel Kraft, dass du das Geld auftreiben kannst.
Bei mir beläuft sich die Rechnung auch auf 2.253 €, ich habe mit meinem Arbeitgeber gesprochen, der gibt was dazu und bei der Zusatzkrankenversicherung hab ich mich auch gemeldet, die übernehmen auch einen Teil. Jetzt muss ich nur noch bei der Krankenkasse nachfragen und evtl. mich bei der Familienkasse (in etwa Sozialamt) melden, aber bei denen habe ich keine Hoffnung. Nun, ich habe das Glück, dass ich zur Not auf 3 Mal bezahlen kann.
Ich kann es immer noch nicht fassen, dass ich jetzt ganz allein bin, niemande mehr, der nach der Arbeit auf mich wartet, ich brauch nicht mehr zu Hause anrufen um zu erfragen, was ich einkaufen soll, es nimmt ja keiner das Telefon ab. Ich weiss noch gar nicht, wie ich den Tag heute überstehen soll, ich hab ja jetzt schon nur noch Lust zu heulen und an Schlaf ist auch nicht zu denken. Ich hab die Wohnung ein bisschen aufgeräumt, schliesslich sollen die Trauergäste auch kurz mit zu uns kommen, auf ein Glas Bier oder einen Kaffee oder Saft. Ich habe Angst vor der Einäscherung... Dann ist nichts mehr da...
Mir geht es nicht gut, weil... (ab 21.02.2016)
- mazian
- Geschlossen
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Liebe mazian,
ganz viel Kraft für den heutigen Tag und auch für die kommende Zeit.
Das Begreifen setzt erst langsam ein, lass es zu. Ich hab noch etliche Wochen nach dem Tod meines Vaters erwartet, ihn zuhause zu sehen oder mit ihm sprechen zu können.Das Wichtigste, Deine Erinnerungen, kann Dir keiner nehmen.
Und die Beisetzung, im Kreis von Freunden und Verwandten, kann auch ein wenig trösten, dann siehst Du, wer alles an Deinen Mann denkt.Vielleicht gibt es bei Euch eine Gruppe zur Trauerbewältigung? Wenn die Zeit gekommen ist, tut es Dir vielleicht gut, sich mit anderen, die ähnliches erlebt haben, auszutauschen?
Ich drück Dich aus der Ferne
Liebe MissKazumi,
hoffentlich findet sich eine Lösung für dieses Problem. Eventuell gibt es ja beim Sozialamt auch Hilfe?Alles Gute auch für Dich.
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Oh, mazian, das tut mir so unendlich leid!
War er denn so viel älter als du? Oder hatte er eine Krankheit? Magst du uns das erzählen? Wenn nicht, verstehe ich das natürlich auch!
Ich glaube, geli hat recht, auch wenn man sich das im ersten Moment noch nicht so richtig vorstellen kann.
Ich musste in den letzten Jahren 3 Nahestehende betrauern. Immer noch schaue ich, wenn ich in der Nähe bin, automatisch zum Fenster meiner Oma und erwarte sie wider besseres Wissen mir nachwinken zu sehen, habe ihre Ermahnungen im Ohr und jetzt Tränen in den Augen. Und das, obwohl sie als Erste starb. Aber es wird ein anderer Schmerz. Der Verlust bleibt, aber man lernt mit der Zeit, damit zu leben.@ MissKazumi: Ich hoffe, du findest bald eine Lösung!
Meine Gedanken sind bei euch!
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Ach mazian, mir tut es so leid. Bei mir ist es wieder was anderes. Ich bin vor 10 Jahren bei Mama ausgezogen und seit 2 Jahren lebte sie im Heim. Bei einem Partner ist das nochmal eine ganz andere Sache und ich kann mir kaum vorstellen, wie schwer es nun ist. Fühl dich gedrückt.
Ich habe nun weiter mit dem Landeswohlfahrtsamt gesprochen, die für meine Mama zuständig waren. Erst hieß es, nein es gibt nichts, nach langem rumtelefonieren hieß es doch, dass sie die Bestattungskosten vielleicht übernehmen. Aber ein "vielleicht" schwebt über mir und macht mich fertig. Nun heisst es weiter Papierkram erledigen, auf Rpckrufe warten etc. . Ende der Woche kommt der Bestatter wieder, dann muss ich auch mit ihm bereden wie es weitergeht.
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Zitat
Original von maikaefer
War er denn so viel älter als du?
Wir hatten einen nicht unerheblichen Altersunterschied von 37 Jahren. Letztes Jahr im November haben wir seinen 70. gefeiert.
Tja, und ich bin jetzt mit 33 Jahren Witwe... Dass es irgendwann passieren musste, war mir schon klar, aber ich hätte gern noch ein paar schöne Jahre mit ihm hier am Mittelmeer gehabt, hier wollte er ja wieder hin. Nun, ich kann es nicht ändern und bin froh, hier zu Hause Rückhalt zu haben, aber auch hier im Eulennest. Auch wenn wir uns nicht persönlich kennen (oder ich nur eine Eule doch persönlich kenne), freut und beruhigt es mich trotzdem zu wissen, dass ihr für mich da seid.Meine Grosseltern sind 2004 und 2006 verstorben und auch da ist der Schmerz noch da und ich denke einfach an viele kleine Anekdoten. Es stimmt schon, dass der Schmerz mit der Zeit verblasst, aber irgendwo bleibt eine Narbe zurück.
Der Tag gestern ging, ich hatte mir noch ein Beruhigungsmittel verschreiben lassen. Von meinen Kollegen war noch ein Blumengesteck in Deutschlandfarben geliefert worden. Rote und gelbe Gerbera mit schwarzer Schleife, dieses Gesteck habe ich ihm mitgegeben, das sah sehr schön aus auf seinem Sarg. Nur den Kartengruss habe ich mit nach Hause genommen. Ich war schon froh, dass unser Freund aus Deutschland gefahren ist, das hätte ich sicher nicht geschafft. Am Montag hole ich dann die Urne beim Bestatter ab und dann schau ich mal, wann er endlich ins Meer kann.
MissKazumi:
Dann hoffe ich für dich, dass aus dem "vielleicht" ein "JA" wird und du so eine Sorge weniger hast.Danke fürs Zuhören ihr Lieben
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Liebe mazian, ich wünsche dir ganz viel Kraft und alles Gute für die nächste Zeit.
Wenn man von deinem Schicksal liest, wird vieles relativiert, und unsere Wehwehchen und Sorgen sind da auf einmal ziemlich unbedeutend...
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Mazian, ich drück dich! Auch wenn es sicher ein schlimmer Tag war, war es doch auch ein Schritt vorwärts, den du schon gemeistert hast!
Ihr habt es immerhin vorher noch für einige Zeit ans Mittelmeer geschafft, das blieb ihm also nichts verwehrt! -
Liebe Mazian,
ein kleines Stück des beschwerlichen Weges hast Du nun schon geschafft. Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft.
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Weiterhin viel Kraft für Euch beide.
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Danke für deine Antwort, liebe mazian, ich bin sicher, dass alle Eulen, die das gelesen haben, morgen ganz besonders intensiv an dich denken!
Du hast eine pn. -
mazian ich hoffe,Du findest genug Kraft um die immer noch schweren Stunden zu überstehen und MissKazumi, dass sich eine Lösung für die finanziellen Probleme findet.
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Original von Zimööönchen
Ihr habt es immerhin vorher noch für einige Zeit ans Mittelmeer geschafft, das blieb ihm also nichts verwehrt!Du triffst es ganz gut, liebe Zimööönchen, das hält mich jetzt auch aufrecht, dass er hier gehen konnte. Ich weiss auch nicht, was jetzt aus mir im Elsass geworden wäre. Ich will nicht sagen, dass ich da keine Freunde hatte, aber ich glaube, ich wäre jetzt dort eingegangen. Ich weiss nicht, warum ich das Gefühl habe, aber es ist da.
Irgendwie ist es, jetzt fast eine Woche nach diesem tragischen Anruf, immer noch nicht so richtig wirklich. Manchmal habe ich das Gefühl, dass ist alles nur ein Traum und ich wache bald auf und Herr mazian liegt und schnarcht neben mir. Das ist so unwirklich, dass er auf einmal nicht mehr da sein soll. Das kann doch nicht stimmen.
Morgen habe ich auch noch Termin bei meiner Ärztin, die mich sicher noch mal eine Woche krank schreiben wird. Dabei würde ich so gern wieder arbeiten gehen, einfach um zu sehen, dass die Welt sich doch weiterdreht. Aber da macht mir mein Ischias einen Strich durch die Rechnung. Da laboriere ich ja auch schon seit letzter Woche Sonntag mit rum. Medikamente helfen schon, aber seit ein paar Tagen ist mein Fuss wie eingeschlafen, und Wade und Fuss sind auch kälter als beim anderen Bein. Zur Physiotherapie muss ich auch, wenn die Schmerzen weg sind. Von einem der Medikamente hab ich Durchfall, und da ich gerade eh nicht viel esse... Irgendwie kommt alles zusammen. Ich hoffe echt, dass auch für mich bald wieder die Sonne scheint.
Einen Lichtblick hatte ich heute aber. Ich war bei einer Kollegin zum Grillen eingeladen und habe auch brav gegessen, nur heute Abend hatte ich keinen Hunger mehr...
Gestern Abend hatte ich mal einen Durchhänger, aber ich musste ja auch für niemanden mehr stark sein. Meine Kollegin meinte schon, Freitag war verkehrte Welt. Meine beiden Kolleginnen kommen um mich zu (unter)stützen am Freitag und ich war es, die sie getröstet hat. Das war sowieso ganz komisch. Ich war dabei aber irgendwie auch nicht dabei, ich kann das gar nicht richtig erklären oder beschreiben. Aber ich bin froh, dass ich nicht geweint habe, so habe ich die Bilder klar in Erinnerung und nicht durch einen Tränenschleier.
Ich weiss, das ist alles ein wenig durcheinander, aber ich schreibe, wie es mir durch den Kopf geht.
Ich danke euch allen für eure lieben Worte und Gedanken, das bedeutet mir wirklich viel.
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Liebe mazian und liebe MissKazumi,
ich war länger nicht im Forum und habe gerade erst von euren Schicksalsschlägen gelesen. Ich wünsche euch beiden viel Kraft für die nächste Zeit. Fühlt euch gedrückt.
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mazian
MissKazumi
Mein Papa ist vor ein paar Monaten ziemlich unverhofft verstorben.Viel Kraft Euch beiden.
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Original von Susannah
mazian : Das "nicht-glauben-können" wirst du noch eine Weile haben. Ich habe selbst heute noch Momente, da trifft mich die Erkenntnis, dass mein Vater tot ist, ganz urplötzlich wie ein Schlag. Irgendwo in mir drin will ich es noch nach über einem jahr nicht wahrhaben.Susannah das geht mir auch so. Obwohl mein Papa schwer krank war lange Zeit und nicht so überraschend verstorben ist, war es , als es soweit war irgendwie doch unerwartet. Manchmal denke ich auch, es stimmt nicht.
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Auch ich habe diese Gedanken, obwohl mein Vater vor 3 Jahren verstorben ist. Auch das Wissen, das er eine schwere unheilbare Krankheit hatte und es sowohl für Ihn als auch für uns als pflegende Angehörige besser war, macht die Sache nicht einfacher.
Aber mittlerweile sind meine Gedanken an Ihn und das miteinander Erlebte mit einem Lächeln verbunden und das macht die Sache für mich 'friedlicher' und leichter.Was ich übrigens ganz wichtig finde ich diesem Zusammenhang: Man sollte sich ernsthaft Gedanken über eine Sterbegeldversicherung machen - meine Eltern wurden von uns anfangs belächelt, als sie mit ca. 60 Jahren eine solche Versicherung abschlossen, aber als mein Vater 10 Jahre später starb, war meine Mutter froh darüber!!
Da kommen doch schnell 5000-6000 Euro zusammen (wenn das man reicht...) und finanzielle Sorgen kann man in so einer Extremsituation doch nun wirklich nicht auch noch gebrauchen.. -
Liebe mazian, laß dich ganz fest drücken
Ich war jetzt einige Tage nicht hier und zuletzt hatte ich noch Herrn mazian alles Gute und baldiges Nachhausekommen gewünscht und nun lese ich das. Mir fehlen die Worte. Ich wünsche dir auf jeden Fall für die kommende Zeit, daß du Freunde hast, mit denen du sprechen kannst und die Zeit für dich haben. -
Bei mir kommt langsam im Herz an, dass es eine Erlösung für Mama war zu gehen. Das lindert den Schmerz des Verlustes etwas. Die Tage zuvor war es nur der Verlustschmerz und das Wissen, dass es besser für sie ist, jetzt kommt es in mir an.
Der Bestatter will nächste Woche das Geld, erst dann kann beigesetzt werden. Die Beantragung der Kosten wird Wochen bis Monate dauern, hat man mir gesagt. Mein Vater wird das Geld nun vorlegen. Er war über 20 Jahre mit meiner Mutter verheiratet, ist seit 17 Jahren wieder verheiratet, aber waren nicht zerstritten. Er hat auch mit mir Mamas Zimmer im Heim ausgeräumt. Wüsste ohne ihn nicht was ich machen sollte. Meine Schwester kommt morgen aus der MutterkindKur, bisher kamen nur gefühllose Sätze und keine Unterstützung ihrerseits.
Natürlich denke ich nun auch darüber nach, dass ich eine Versicherung bräuchte die meine Beerdigung später abdeckt. Bleibe lebenslang Rentnerin und da ist nix mit großartig sparen für meine Bestattung. Also werden sie zu meiner Schwester kommen, die das dann bezahlen soll. Sollte sie nicht mehr sien sind da meine Nichten. Wie meine Mama kann ich mir nicht mal das sterben leisten. -
MissKazumi jetzt muss ich schon fragen, lebst Du in Deutschland ? Die Vorgehensweise, dass Du erst bezahlen sollst und dann erst wird beigesetzt kommt mir so unüblich vor. Ich habe sogar im Institut angerufen und nachgefragt weil die Rechnung für die Beisetzung meines Vaters einfach nicht kam. Die haben gewartet bis alle Rechnungen und Gebühren der Stadt und des Friedhofs da waren und dann erst abgerechnet. Das war ca 6 Wochen nach der Beisetzung.