Mir geht es nicht gut, weil... (ab 21.02.2016)

  • Ach, Nikki, fühl dich :knuddel1 Ich weiss selbst gerade, wie es sich anfühlt, einen geliebten Menschen zu verlieren.
    Für mich war es gestern morgen endlich soweit. Ich habe Herrn mazian endlich seinem geliebten Meer übergeben. Ich war nicht alleine, sein Sohn war da. Bei Sonnenaufgang. Vorher haben wir einfach noch zusammen gesessen und Erinnerungen ausgetauscht. Das war sehr schön, habe ich doch ein bisschen mehr über das "Vorleben" meines Mannes erfahren. Jetzt habe auch ich endlich einen Ort, wo ich ihm nahe sein kann und habe im gleichen Atemzug seinen letzten Wunsch erfüllt.
    Ich möchte mich bei euch allen bedanken, dass ihr in dieser - für mich schweren Zeit - einfach da wart und ich meine Gedanken und Trauer mit euch teilen konnte. :wave

  • Ich habe lange nicht mehr in diesen Thread geschaut - wie auch über einige Zeit nur ganz sporadisch in die Eule.
    Auch mein Vater ist vor einigen Wochen ganz überraschend gestorben und es war ein Schock für uns alle.


    Aber wenn ich hier die Beiträge der letzten Monate lese, merke ich, dass es ein Trost sein kann, wenn man realisiert, dass man nicht alleine ist.
    Diese Tage und Wochen nach dem Tod eines geliebten Menschen sind wie ein Albtraum aus dem es kein Erwachen gibt.
    Man funktioniert, regelt alles, hat einen Horror vor der Beerdigung - und doch geht ein Tag nach dem anderen vorbei und man übersteht es irgendwie.
    Bei mir hat das Lesen sehr stark gelitten, ich habe über Wochen keinen einzigen Satz gelesen. Ganz langsam wird es wieder besser.
    Zur Zeit ist es für mich unwirklicher denn je...........


    Ich sende euch eine nachträgliche Umarmung, mazian, MissKazumi, Nikki. :knuddel
    Auf jeden Fall weiß ich nun auch, weshalb einem alle in dieser Situation viel Kraft wünschen - die braucht man wirklich.

  • @ Mazian Ach das ist schön, ich finde eine Seebestattung ist etwas besonderes. Ich denke auch, dass es ganz wichtig ist einen Ort zu haben, wo man dem geliebten Menschen nah sein kann.
    Die 5 Wochen bis zu Mams Beisetzung war es schrecklich, es war als ob etwas eben noch nicht vollendet ist und ich brauchte eben so einen Ort. Und jemandem diesen letzten Wunsch zu erfüllen, finde ich auch sehr wichtig.


    @ Rosenstolz Mein Beileid. Drück dich.
    Ich las neulich den Satz "Es gibt ein Davor und Danach". Es ist eine neue Art Zeitrechnung ab diesem Verlust. Ja, Kraft brauch man. Und dann kommt der Punkt, wo alles vorbei ist, alles was zu tun war ist getan und die Kraft ist dann auch erstmal aufgebracuht. Ich fühle mich nun derzeit irgendwie einfach nur traurig.

  • Das mit dem Meer und dem Baum stelle ich mir tröstlich vor.
    Ich sende allen traurigen Eulen liebe Gedanken! :knuddel1

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Liebe Rosenstolz, fühl auch du dich :knuddel1
    Irgendwie geht es doch immer weiter. Bei mir überwiegen jetzt doch langsam die schönen Erinnerungen, und die anderen Bilder verblassen langsam. Natürlich fehlen mir trotz alledem die "Kleinigkeiten", wie Zweisamkeit oder auch Kosenamen, die ich ja nun von niemandem mehr höre...
    Und doch merke ich, dass es langsam wieder aufwärts geht. :wave

  • @ Nikki: Willkommen zurück und noch herzliches Beileid. Klar, dass Du für anderes keinen Kopf hattest. Das muss für Dich eine sehr harte Zeit gewesen sein. Ich wünsche Dir alles Gute und ganz viel Kraft, um den ersten Todestag Deiner Mutter zu überstehen. :knuddel1


    @ Rosenstolz: Auch Dir nachträglich noch mein herzliches Beileid. :knuddel1
    So war es bei meinem Vater ja auch, ganz plötzlich. Und nun werden es schon 5 Jahre.

  • Das letzte Kapitel ist beendet. Gestern kam die Bewilligung der Beerdiungskosten, bekomme alles wieder und kann somit die Schulden bezahlen bei Freundin & Co. Auch das Heim, mit dem wir viel gestritten haben, hat endlich den Betrag vom Taschengeldkonto rausgerückt. Bin sehr erleichtert. War neulich bei Mama im Wald, nun steht auch ihr Name am Baum. Habe derzeit vollkommen antriebslos und mache einfach gar nichts, aber habe ja keine Verpflichtungen und somit ist es nicht so schlimm. Musste eines meiner Medikamente auch absetzen und hatte mit den Absetzerscheinungen zu kämpfen. Ich glaube es geht bald wieder aufwärts. Ist auch mein alljährliches Sommertief, hasse den Sommer halt und zähle die Tage bis zum Herbst.

  • MissKazumi : Als mein Vater letztes Jahr gestorben ist, hatte ich auch erst ein paar Monate später mein richtiges Tief. Wenn man alles erledigt hat, nimmt sich die Trauer den Platz, den sie erbraucht. Und das strengt nicht nur emotional, sondern auch körperlich an. Es ist gut, dass du dir die Ruhe gönnst, die du brauchst :knuddel1 :knuddel1 :knuddel1 Wenn du dich mal austauschen möchtest, einfach PN schreiben.

    SUB 220 (Start-SUB 2020: 215)


    :lesend Susanne Michl u. a. - Zwangsversetzt. Vom Elsass an die Berliner Charité. Die Aufzeichnungen des Chirurgen Adolphe Jung (1940 - 1945)

    :lesend Antonio Iturbe - Die Bibliothekarin von Auschwitz

    :lesend Anthony Doerr - Alles Licht das wir nicht sehen (Hörbuch)

  • Liebe MissKazumi,
    Ich freue mich für dich, dass es bei dir auch finanziell wieder aufwärts geht. Ich habe auch Glück gehabt, dass die Risikoversicherung (oder wie ich das nennen soll) meines Arbeitgebers eingesprungen ist und die komplette Summe der Kosten übernommen hat. Jetzt bin ich gerade dabei die Papiere für die Witwenrente auszufülen.
    Morgen sind es schon wieder 11 Wochen, dass herr mazian mich verlassen hat. Und doch gibt es immer noch Tage, da möchte ich mich einfach nur ins Bett legen und nichts machen. selbst arbeiten gehen kann mich nicht aufmuntern. An der Arbeit selbst, merkt keiner was.
    Liebe Grüsse :wave

  • Mein Beileid an alle die einen geliebten Menschen in letzter Zeit verloren haben. Mein Papa starb am 17.10 2015 und jetzt wo der Todestag kommt da geht es mir echt schlecht. Immer hat man im Kopf was zu dieser Zeit vor 2 Jahren war und ich kann schon wieder nicht mehr richtig schlafen.
    Ich habe meine ganze ( alte ) Familie schon zu Grabe tragen müssen. Meine Mama, dann meinen Bruder und am Ende meinen geliebten Papa.
    Ich bin glücklich noch meinen Mann und Paradiese an meiner Seite zu haben. Man wächst in solchen schlimmen Zeiten über sich hinaus man funktioniert einfach. Als alles mit den Versicherungen und und und erledigt war da kam bei mir das große schwarze Loch.

    Ministerin des Eulenministeriums für Backen und Ernährung.

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