Originaltitel: Fear the Darkness (2014)
Lübbe Verlag 2014, 412 Seiten
Teil 2 der Serie um die ehemalige FBI-Agentin Brigid Quinn
Über den Inhalt:
Während ihrer Karriere beim FBI hat Brigid Quinn viele Gesichter des Bösen gesehen. Nachdem die ehemalige Agentin aus dem Dienst ausgeschieden ist, sehnt sie sich nun nach ein bisschen Normalität. Doch als ein Teenager aus der Nachbarschaft bei einem tragischen Badeunfall ums Leben kommt, ist es aus mit der vermeintlichen Ruhe. Die Mutter des Jungen ist der festen Überzeugung, dass ihr Sohn eines gewaltsamen Todes starb, und bittet Brigid um Hilde. Doch während diese immer tiefer in den Fall des ertrunkenen Jungen eintaucht, leidet sie selbst plötzlich unter rätselhaften Symptomen, die sie an ihrer eignen Wahrnehmung zweifeln lassen. Dazu kommt die Sorge um ihre Nichte Gemma, die erst kürzlich bei ihr eingezogen ist und ein ungewöhnlich starkes Interesse am Tod zu hegen scheint.
Als eine weitere Leiche gefunden wird, keimt in Brigid ein schrecklicher Verdacht: Es gibt einen Zusammenhang zwischen all diesen merkwürdigen Vorkommnissen - und sie sind nur die Vorboten einer viel größeren Gefahr –
Über die Autorin:
Becky Masterman arbeitet seit vielen Jahren in einem amerikanischen Verlag, der auf forensische Fachliteratur spezialisiert ist. Für ihre Romane hat sie den Rat diverser Experten auf diesem Gebiet eingeholt. Ihr Debüt „Der stille Sammler“ ist ebenfalls bei Bastei Lübbe erschienen und hielt sich wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste. Mit „Bis du tot bist“ legt sie nun die Fortsetzung um ihre charismatische Ermittlerin Brigid Quinn vor. Becky Masterman lebt mit ihrem Mann in Tuson, Arizona.
Meine Meinung:
Brigid Quinn, ehemalige FBI-Agentin und mittlerweile als Privatdetektivin tätig, hat sich in ihrem neuen Leben als Ehefrau an der Seite des ehemaligen Priesters und späteren Philosophieprofessors Carlos Di Forenza eingerichtet, das nun in sehr ruhigen Bahnen verläuft. Nach dem Tod ihrer Schwägerin Marilyn nimmt sie deren 17-jährige Tochter Gemma-Kate bei sich auf, die in Arizona ein Biochemie-Studium beginnen möchte. Etwa zur gleichen Zeit beginnt Brigid sich unwohl zu fühlen. Schwindel, Übelkeit und Halluzinationen quälen sie. Daher ist sie nicht wie gewohnt bei der Sache, als sie von einer verzweifelten Mutter um Hilfe gebeten wird, die als einzige nicht an den Unfalltod ihres Sohnes Joe glauben kann.
„Bis du tot bist“ hat nicht die gleiche Frische und Originalität wie der Vorgänger. Brigid ist längst nicht mehr so tough, ihr Leben spielt sich zwischen Wohltätigkeitsveranstaltungen und anderen Freizeitaktivitäten ab. Mit dem Einzug ihrer Nichte Gemma-Kate ändert sich das allerdings. Brigid findet keinen rechten Zugang zu ihrer Nichte, die mich an Kay Scarpettas Nichte Lucy erinnerte. Etwa zur gleichen Zeit beginnen seltsame Dinge zu geschehen. Lange Zeit stehen diese Dinge im Mittelpunkt und es dauert bis etwa zur Mitte des Buches, bis die Handlung an Fahrt aufnimmt.
Lange bevor Brigid die richtigen Schlüsse zieht, kann der Leser bereits aus verschiedenen Hinweisen eigene Vermutungen anstellen. Dank einiger Überraschungen und Wendungen entwickelt sich die Geschichte noch spannend und erst am Ende wird deutlich, wie geschickt die Autorin alle Fäden gewoben und schließlich miteinander verknüpft hat. Die actionreichen Szenen zum Schluss versöhnen ein wenig mit der ansonsten eher ruhigen Gangart. Die Auflösung hat mir gut gefallen, aber der Weg dahin war doch streckenweise etwas beschwerlich.
Ich hoffe, die Protagonistin kann vielleicht in einer Fortsetzung zu ihrer alten Stärke zurückfinden.