Der Verlust - Siegfried Lenz

  • Titel: Der Verlust
    Autor: Siegfried Lenz
    Originalsprache: Deutsch


    Inhalt:
    Der Roman handelt von dem besonders engagierten und wortgewandten Fremdenführer Ulrich Martens, der es versteht, seine Stadt Hamburg den Touristen mit einem ungewöhnlichen Blickwinkel darzustellen. Bei einer Stadtrundfahrt erleidet er plötzlich einen Schlaganfall, durch den er seine Sprechfaehigkeit verliert. Beschrieben werden die Auswirkungen dieses Sprachverlustes auf ihn und seine Angehörigen.


    Meine Meinung:
    Ich kenne Siegfried Lenz von seinem Roman "Deutschstunde", den ich ausgezeichnet fand und ich war nun froh, bei diesem Roman auch dieselbe, leicht ironische, humorvolle und bildhafte Sprache anzutreffen. Obwohl ich mich mit Aphasie schonmal fachlich beschaeftigt habe, und mich damit gut auskenne, konnte mich dieser Roman nicht sehr berühren, die Charaktere blieben mir fern, die Handlung fand ich doch etwas übertrieben. Mir kam es vor wie eine Kurzgeschichte, die zu lang geraten ist, mit dem offenen Ende konnte ich mich ebenfalls nicht anfreunden, der Sinn dahinter hat sich mir nicht erschlossen. Wegen der schönen Sprache war er trotzdem angenehm zu lesen, von mir 6/10 Punkte.


    ASIN/ISBN: 3423103647

  • Der Roman wurde 2015 mit Ina Weisse und Heino Ferch in den Hauptrollen von Thomas Berger verfilmt.
    Ich habe den Film vorhin gesehen und fand ihn ganz interessant.
    Es scheint aber einige Unterschiede zwischen Film und Roman zu geben, daher habe ich vor, das Buch bei Gelegenheit auch noch zu lesen.


    ASIN/ISBN: B01LZNIME5

  • Der Verlust – Siegfried Lenz


    Mein Eindruck:

    Nach langer Zeit habe ich diesen Roman endlich gelesen.

    Trotz einiger Unterschieden kann ich jetzt sagen, dass die Verfilmung wirklich gut gemacht ist.

    Es ist auch ein guter Roman, der Ulrichs Zustand nach dem Hirnschlag nachvollziehbar zeigt, aber auch, wie sich seine Freundin Nora danach überfordert fühlt. Hinzu kommt die Enthüllung von Ereignissen der Vergangenheit, z.B. Ulrichs vor langer Zeit vollzogener Bruch mit seinem Bruder und dessen Frau.

    Der Schlag jetzt fordert in mehrere Hinsicht einen Wandel.


    Im Gesamtwerk von Siegfried Lenz kann man das Buch in mittlerer Bedeutung verorten, aber für ein Hauptwerk hätte ich jetzt auch nicht die Ausdauer gehabt. Der Verlust ist mit 236 Seiten schnell gelesen, aber ein paar Tage hat es doch gedauert, denn Lenz Literatur widersteht wie immer jeder Hast.