Totgespielt - L.C. Frey

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Der erfolgreiche Thriller-Autor Andreas Herzog erwacht nach einem schweren Autounfall im Krankenhaus zu schrecklichen Neuigkeiten: Er soll seine Ex-Frau grausam verstümmelt und ermordet haben – vor den Augen ihres gemeinsamen Sohnes. Doch Herzog ist überzeugt von seiner Unschuld und stürzt sich in eine waghalsige Flucht mit der jungen Krankenschwester Lina. Während Herzog sich den Dämonen seiner Vergangenheit stellt, verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Fiktion: Weitere brutal zugerichtete Leichen tauchen auf – ermordet nach dem Muster in Herzogs letztem Thriller …


    über den Autor (gem. Amazon)
    L.C. Frey ist ein Pseudonym des deutschen Schriftstellers Alex Pohl. Sein neuester Thriller "Die Schuld der Engel" kletterte innerhalb weniger Tage auf Platz 6 der Kindle Bestseller Charts und Platz 1 in den Kategorien Suspense und Psychothriller.


    Im September 2015 erhielt der Autor den begehrten Kindle Unlimited Allstar, eine Auszeichnung für besonders beliebte und vielgelesene Autoren.


    Neben hochspannenden Thrillern ist Frey dem Übernatürlichen verpflichtet. Sein Debüt gab er 2013 mit dem Horrorthriller "Draakk: Etwas ist erwacht", der ebenfalls vordere Platzierungen in den Bestsellerlisten erreichte. Im selben Jahr veröffentlichte er die ersten beiden Bücher "Das Nest" und "Der Pakt" aus der Serie um den mysteriösen Detektiv Jake Sloburn, für die Frey extra das Genre "Hard Boiled Urban Fantasy" erfand.


    2014 erschien der dritte Band "Mammon" aus der Sloburn-Serie sowie die Schauernovelle "Das Geheimnis von Barton Hall", die Frey inspiriert von einem Gemälde des Künstlers Alan M. Clark schrieb. Alan M. Clark ist ein mehrfach preisgekrönter Cover Artist, der u.a. für Ray Bradbury, Kealan Patrick Burke, Brian Keene, Jack Ketchum, Stephen King, Joe R. Lansdale, Richard Laymon, Edward Lee, Brian Lumley, Jeffrey Thomas und F. Paul Wilson Buchumschläge gestaltete.


    Neben dem Schreiben ist Pohl als Grafiker und Werbetexter in der Buchbranche tätig, davor hat er als Ingenieur gearbeitet. Er versucht sich gelegentlich als Musiker und spielt Gitarre in der Leipziger Stoner Rock Band "The Stones of Arkham". Unter dem Pseudonym Ina Straubing veröffentlichte er außerdem den erfolgreichen Liebesroman "Die Liebe ist ein Trampeltier". Der Autor lebt mit seiner Lebensgefährtin und der gemeinsamen Topfpflanze Chuck in Leipzig.


    meine Meinung
    Andreas Herzog ist Thrillerautor. Ein einigermaßen erfolgreicher Thrillerautor. Sein neustes Werk erscheint Heiligabend und nach der ersten Lesung macht er sich auf den Weg zu seiner Exfrau und seinem Sohn Tommy. 3 Tage später wird Herzogs Porsche am Straßenrand gefunden. Der Autor selbst liegt verletzt im Krankenhaus und hat keinerlei Erinnerung. Es gibt nur einen Hinweis: einen Schriftzug auf seinem Arm "Du warst es nicht"...


    "Totgespielt" ist mein zweiter Thriller aus der Feder von L.C.Frey und hat mir sehr gut gefallen. Der Autor erschafft mit Andreas Herzog quasi ein Spiegelbild seiner Selbst und jagt den Thrillerautoren durch eine Story, die mich an den Fingernägeln knabbern ließ.


    Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Zum Großteil begleitet man den Schriftsteller Andreas Herzog bei seinem Zug durch Bars, Frauenwohnungen und dem Krankenhaus, in dem er behandelt wird. Dort wird er auch mit der Realität konfrontiert: seine Exfrau wurde ermordet. Einziger Verdächtiger: er selbst! Hals über Kopf und ohne einen Plan türmt der Autor aus dem Krankenhaus und begibt sich auf die Suche nach dem Täter, der vielleicht in ihm schlummert.


    Herzog ist beleibe kein Sympathieträger. Zu Beginn fiel mir nur ein Wort für ihn ein: Arschloch! Mit fast diabolischen Freuden las ich von seinem Unfall und hoffte, dass ihm dieser Schlag sein großes Maul stopft. Doch schnell erkannte ich, dass Andreas gar nicht so mies ist, wie er scheint. Je länger seine Flucht andauerte, desto mehr forschte und zweifelte ich mit ihm an seiner Persönlichkeit, hatte Angst um seinen Verstand und verfluchte die Polizei.


    Auch die anderen Figuren, allen voran Dr. Steinlein und Hauptkommissar Walkowiak, haben Ecken und Kanten. Das hat mir sehr gut gefallen. L.C. Frey glorifiziert in keinster Weise die Ermittler, sondern zeigt sie realistisch und menschlich. Und so konnte ich die Wutausbrüche Walkowiaks sehr gut nachvollziehen und habe nur kurz mit der Wimper gezuckt, als er nicht ganz gesetzeskonform handelt. Das machte den Reiz der Geschichte aus.


    Die Story selbst ist spannend und mitreißend erzählt. Der Autor baut durch die Selbstzweifel Herzogs einen unbändigen Sog auf, schleift seine Leser immer tiefer in das geistige Labyrinth und rammt ihnen zum Schluss die Wahrheit so unbarmherzig ins Hirn, dass ich erschrocken keuchte. Und selbst als ich dachte "Ha, jetzt weiß ich, was du von mir willst, Frey", gab es eine neue Abzweigung, die mich stutzen ließ. Einfach toll!


    Der Stil des Autors ist sehr gut und flüssig zu lesen. L.C. Freys Erzählweise ist knackig, an den passenden Stellen mit Ironie gespickt und mit Liebe zu blutigen Details. Für mich eine gelungene Mischung.


    Fazit: der Autor hat meine Nerven totgespielt! Unbedingt lesen!