'Der Bastard von Istanbul' - Seiten 001 - 084

  • Erste!


    Heute Morgen habe ich mit dem Buch begonnen und schon habe ich den ersten Abschnitt gelesen.


    Zunächst zum "Drumherum". :grin Die Aufmachung des Buches sticht gleich ins Auge, besonders der rote Schnittrand. Ich mag es sehr, beim Lesen die Seiten richtiggehend zu entblättern, weil die Farbe die Seiten etwas verklebt. Der Verlag "Kein&Aber" war mir neu. Das Verlagsprogramm spricht mich sehr an. Auf der Buchmesse werde ich nach dem Verlag Ausschau halten.


    Auch die Kapitelüberschriften finde ich sehr gelungen. Die Gewürze bzw. Lebensmittel spiegeln die Stimmung des jeweiligen Kapitels wieder.
    Elif Shafaks Schreibstil ist sehr angenehm, manchmal etwas verschachtelt. Das kann allerdings auch an der Übersetzung liegen.


    In den ersten drei Kapiteln kommen gleich einige wirklich verrückte und sehr spannende Personen vor.


    Zunächst begegnet und im Kapitel "Zimt" eine junge Frau, die wirklich Würze in das doch sehr gleichförmig geschilderte Istanbul bringt. Zeliha ist eine bunte, schillernde und dominante Persönlichkeit, die gegen den Strom schwimmt.
    Wie ein Paukenschlag ist dann die Eröffnung in der Frauenarztpraxis, dass sie gekommen ist, um ein Kind abzutreiben. Der verständnisvolle Arzt hat mich sehr verwundert, aber auch gefreut.
    In dieser Szene wird deutlich, dass Zeliha eine ganz emotionale Frau ist, die es sich selbst verboten hat, zu weinen. Im Nachhinein kommt mir ihr Nasenring, ihre bunte Kleidung und die Hackenschuhe eher wie ein Schutzpanzer vor, um ihre Gefühle nicht nach außen tragen zu müssen, sondern dass die Aufmachung von ihrem Innersten ablenkt.


    Sehr interessant finde ich auch, dass sie in einer nur aus Frauen bestehenden Familie lebt. Das stelle ich mir schrecklich vor. Allerdings ist es als Mann lebensgefährlich, sich mit einer Kazanci-Frau einzulassen.
    In diesem Kapitel fand ich die "goldenen Regeln" etwas störend. Das ist mir zu plakativ.


    "Garbanzobohnen" sagten mir nichts. Als ich nachgeschaut habe, habe ich festgestellt, dass es wohl ein anderer Name für Kichererbsen ist.
    Rose hat sich gerade von Barzam, einem Armenier, getrennt und somit hat sie gleich eine ganze Sippe gegen sich.
    Sie wird als typisch amerikanisch geschildert. Lustig fand ich die Bezeichnung "mangoförmig" für ihre Figur. Naiv kommt sie rüber, auch ein wenig einfältig, so ist zumindest mein erster Eindruck. Also eher eine etwas fade Figur. Mal sehen, ob sie durch Mustafa etwas Würze bekommt.


    Mustafa ist der in die USA verbannte Bruder Zelihas. Mal sehen, ob er das Buch überlebt.


    Das Zucker-Kapitel führt uns zu den Tchakhmakhchians, eine von der Großmutter dominierte Familie. Rose konnte es gar nicht ernsthaft mit dieser starken Truppe aufnehmen. Zuckersüß uns klebrig wirkt der Familienzusammenhalt auf mich, der keinen Ausbruch und keine Entfaltung zulässt.


    Ich bin sehr gespannt, ob wir noch mehr von dem Konflikt zwischen Türken und Armeniern erfahren.
    Als Nachtgedanken mir dieses Buch in die Hand gedrückt hat, mit der Bemerkung, dass ich es lesen müsse, wusste ich gar nicht, was das Thema des Buches war.
    Sehr interessant finde ich dieses Thema, zumal "mein Literaturkreis" im September das Buch "Die 40 Tage des Musa Dagh" von Werfel bespricht.





    Als ich im Netz etwas über Elif Shafak nachlesen wollte, mit wem wir es hier zu tun haben, bin ich über diesen interessanten Artikel gestolpert.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Den Musa Dagh kann ich Dir nur empfehlen. Ein tragisches Buch.


    An den Stil musste ich mich erst gewöhnen aber Istanbul entstand bei der Beschreibung direkt vor meinem Auge.


    Die Szene in der Arztpraxis war zum schreien komisch. Dass Zeliha dann beim Abendessen dann so einfach verkündet, dass sie das Baby nun bekommt ist ja merkwürdig. Und dass die Familie es so einfach hinnimmt.


    Dass sie den Zimt vergisst aber ein Teeservice mitbringt von denen es schon 10 oder so in der Familie gibt könnte mir auch passieren. Ne nicht unbedingt aber ich fand es sehr amüsant zu lesen.


    Schwenk in die USA und zu Rose. Die lernt nun Mustafa, den Sohn der türkischen Familie kennen und bemüht sich um ihn um der Familie ihres armenischen ExMannes eins auszuwischen.

  • Ich fange gerade erst an und ich habe eure Postings deshalb noch nicht gelesen.
    Ich mag es auch, wenn die Seiten so ein wenig aneinander kleben. Rot müssten sie nicht unbedingt sein.
    Bisher habe ich nur das Vorwort der Autorin gelesen und mir dabei Gedanken um Geschichtsbewusstsein gemacht. Ob man das einer Stadt von außen ansehen kann? Eher nicht, meine ich. Manche Stadt kann nix dafür, wenn alle alten Überbleibsel die Kriege nicht überlebt haben.
    Jetzt mache ich mich aber auf in den Istanbuler Regen.

  • Zitat

    Original von Findus
    Den Musa Dagh kann ich Dir nur empfehlen. Ein tragisches Buch. ...


    Das macht mir Mut, Findus. Mir war etwas schwummerig angesichts der knapp 1000 Seiten.


    Zitat

    Original von Findus
    ...
    An den Stil musste ich mich erst gewöhnen aber Istanbul entstand bei der Beschreibung direkt vor meinem Auge....


    So ging es mir auch. Besonders die Beschreibung, was der Regen in der Stadt anrichtet und wie die Stimmung ist, nachdem die ersten Sonnenstrahlen wieder leuchten, haben mir gut gefallen.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Gleichzeitig erstaunlich und dann auch wieder symptomatisch, dass über den Vater von Zelihas Baby kein Wort verloren wird.


    Rose scheint ziemlich jung zu sein. Offenbar hatte sie keine Ahnung, wen sie da geheiratet hat. Nicht nur einen Mann, sondern gleich eine ganze Familie dazu. Etwas naiv ist sie sicher.
    Eigenartig, dass das Kapitel mit Garbanzobohne überschrieben ist. Spanisch. Das hat weder mit Rose noch mit ihrem armenischen Ex Mann etwas zu tun. Es würde mich interessieren, was im Original steht.


    Für mich ist der Zusammenhalt in der armenischen Familie nicht überraschend. Typisch für Einwandererfamilien und es hätte eine andere Sorte junge Frau gebraucht, um in einer solchen Familie zurechtzukommen.

  • Rose ist eben typisch amerikanisch was Essen anbelangt. Und da gibt es eben viel texmex oder Cachunküche. Quesaillas hat sie ja selbst erwähnt und Bohnen gehören da auch dazu. Ja und etwas einfältig ist sie schon.
    Was ihr Ex-Ehemann ja gegenüber seiner Familie nett zu verteidigen versucht.


    Der Zusammenhalt hat glaube ich eher was mit der Genozidgeschichte zu tun als mit Aus- oder Einwanderern. Bzw. mit der Art zu leben. Alle Bücher oder Filme die ich über Armenien gelesen habe beweisen einen großen Familienzusammenhalt.

    "Leute die Bücher lesen, sind einfach unberechenbar." Spruch aus "Wilsberg "
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  • Ich bin mit dem ersten Absatz auch durch und muss sagen, das Buch gefällt mir sehr gut. Die Charaktere werden sehr lebendig eingeführt. Allein die Szene in Istanbul im Regen hat die Protagonistin doch sehr lebendig werden lassen.


    Auch Familienstrukturen kann die Autorin sehr gut beschreiben, sowohl im ersten, als auch im dritten Kapitel konnte ich das Familienleben und seine Mechanismen ziemlich gut nachvollziehen. Interessant fand ich den Fokus auf zwei junge Frauen, die auf ihre Art gegen die Familie rebellieren. Zeliha von innen, ohne die Familie, in die sie ja auch hineingeboren ist, zu verlassen, Rose dagegen verlässt die Familie, in die sie hineingeheiratet hat, weil das Leben für sie so verständlicherweise unerträglich ist.


    Allerdings habe ich mit Rose auch meine Probleme - irgendwie komme ich mit der Einstellung nicht klar, einen Mann in Betracht zu ziehen, weil man durch seine Nationalität dem Ex und seiner Familie eins auswischen kann. So richtig schafft sie die Abgrenzung gegen die Ex-Schwiegerfamilie wohl nicht.

  • Zitat

    Original von Ellemir
    ...
    Allerdings habe ich mit Rose auch meine Probleme - irgendwie komme ich mit der Einstellung nicht klar, einen Mann in Betracht zu ziehen, weil man durch seine Nationalität dem Ex und seiner Familie eins auswischen kann. So richtig schafft sie die Abgrenzung gegen die Ex-Schwiegerfamilie wohl nicht.


    Das geht mit mit Rose auch so. Sie ist eine ziemlich schwache Person und hat kaum eine eigene Idee von ihrem Leben. Irgendwie redet sie sich jede Situation schön, die für sie unangenehm werden könnte. Ich bin sehr gespannt, wie sich Amy bei ihr entwickelt und ob sie irgendwann ausbricht.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Rose ist eben auch noch sehr jung. Zudem ist es schwierig, in eine Großfamilie reinzugeraten, wenn man ein Einzelkind aus einer "modernen" Familie ist.


    Stellt euch nur vor, bei jedem Familientreffen tauchen mehrere Tanten und Onkels mit Kindern auf, die alle zu jedem Themal was beizutragen haben. Zudem die große Macht der alten Frauen, gerade in den patriarchalischen Kulturen. Da haben daheim ganz häufig die Großmütter das Sagen.

  • Das sie in der Situation Probleme hatte, kann ich absolut nachvollziehen. Solche Familienstrukturen können die Hölle sein. Aber sie ist ja inzwischen getrennt von dem Mann (und der Familie). Was hat sie da noch davon, wenn sie der Familie eins auswischt? Diese Rachegelüste verstehe ich halt nicht so ganz - und finde die Idee auch unfair Mustafa gegenüber.

  • Zitat

    Original von Rumpelstilzchen
    Rose ist eben auch noch sehr jung. Zudem ist es schwierig, in eine Großfamilie reinzugeraten, wenn man ein Einzelkind aus einer "modernen" Familie ist.


    Stellt euch nur vor, bei jedem Familientreffen tauchen mehrere Tanten und Onkels mit Kindern auf, die alle zu jedem Themal was beizutragen haben. Zudem die große Macht der alten Frauen, gerade in den patriarchalischen Kulturen. Da haben daheim ganz häufig die Großmütter das Sagen.


    Interessant ist ja, dass die türkische Familie von Zeliha fast genauso funktioniert. So parallel dargestellt spürt man das noch mehr.

  • Ich bin jetzt auch mit dem ersten Abschnitt durch und bis jetzt gefällt mir das Buch ausgesprochen gut!
    Ich habe bis jetzt noch nichts von dieser Autorin gelesen. Das Vorwort hat mich dann aber gleich sehr neugierig auf das Buch gemacht, und ich habe auch mal ein wenig im Internet geforscht bezüglich der Anklage gegen die Autorin wegen des Buches.


    Der Schreibstil gefällt mir bis jetzt sehr gut, alles wirkt so lebendig und authentisch auf mich. Die Personen haben alle ihre Eigenheiten und wirken wie aus dem echten Leben gegriffen. Und ich finde das Buch auch sehr humorvoll geschrieben.
    Zeliha habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie wirkt nach außen hin sehr selbstsicher, emanzipiert und tough, aber die Szene in der Arztpraxis zeigt dann doch, dass sie auch sehr emotional und empfindsam ist.
    Rose ist da das komplette Gegenteil von ihr. Sie wirkt auf mich sehr unsicher und unentschlossen. Warum sie sich wohl von ihrem Mann getrennt hat??



    Zitat

    Original von Ellemir
    Das sie in der Situation Probleme hatte, kann ich absolut nachvollziehen. Solche Familienstrukturen können die Hölle sein. Aber sie ist ja inzwischen getrennt von dem Mann (und der Familie). Was hat sie da noch davon, wenn sie der Familie eins auswischt? Diese Rachegelüste verstehe ich halt nicht so ganz - und finde die Idee auch unfair Mustafa gegenüber.


    Ich finde das auch sehr unfair Mustafa gegenüber ihn nur als Mittel zum Zweck zu gebrauchen.
    Ich kann aber schon nachvollziehen, dass sie sich an ihrem Ex und seiner Familie rächen will. Man erfährt ja noch nicht so viel, was wirklich vorgefallen ist und warum sie sich getrennt haben. Vielleicht liebt sie ihn ja immer noch ? Vielleicht ist sie ja von ihm verlassen worden oder er hat sie irgendwie gekränkt?? Ich denke mal irgendwas ist vorgefallen, dass sie sich ungerecht behandelt fühlt und sich deswegen rächen will.

  • Zitat

    Original von Findus


    Interessant ist ja, dass die türkische Familie von Zeliha fast genauso funktioniert. So parallel dargestellt spürt man das noch mehr.


    Diese Parallelen sind mir auch aufgefallen. Da ich davon ausgehe, dass das, was wir von Zeliha und Rose lesen, etwa zeitgleich passiert, sind ja auch ihre beiden Töchter (ich denke, dass Zeliha mit ihrer Vermutung recht hat) fast gleich alt und beide werden von zumindest bis jetzt noch alleinerziehenden Müttern mit einem so allmächtig wirkenden Familienverband im Hintergrund erzogen, mit dem ich persönlich Schwierigkeiten hätte. Mir würde die Luft zum Atmen fehlen.


    Ich gehe fest davon aus, dass Rose ihren Mann noch liebt. Die Ehe scheint ja eher an dem Familienverbund zerbrochen zu sein, in die ihr Mann so stark verflochten ist und in dem sie als Fremde scheinbar nie eine Chance hatte. Diese Rachegefühle und große Traurigkeit deuten für mich stark darauf hin. Sie will ihn und seine Familie bewusst verletzen. Wenn ihr Ehemann ihr egal wäre und die Demütigung, die sie durch seine Familie wohl erfahren hat, würde sie so nicht reagieren.


    Ich kann beide Frauen und ihre Art der Rebellion verstehen. Dass das alles moralisch vielleicht nicht in Ordnung ist, steht da natürlich auf einem ganz andere Blatt.


    Ich habe allerdings auch Verständnis für diese starken Familienbande. Die Frauen in Zelihas Familie müssen einfach zusammenhalten, um in Istanbul leben zu können.
    Dasselbe empfinde ich für Roses Ex-Schwiegerfamilie. Was das armenische Volk erlebt hat, lässt sie sicherlich mehr als eng zusammenrücken und prägt sie noch viele weitere Generationen.


    Das ist auch ein Grund warum mir das Buch bis jetzt so gut gefällt. Die Autorin versteht es, sowohl die Orte und Gegebenheiten, als auch die Personen so vielschichtig und bunt darzustellen. Es wäre sicher leicht hier die Seiten Schwarz-Weiß zu zeichnen, das vermeidet sie. Ich hoffe, dass das so bleibt.

  • Zitat

    Original von Regenfisch


    Als Nachtgedanken mir dieses Buch in die Hand gedrückt hat, mit der Bemerkung, dass ich es lesen müsse, wusste ich gar nicht, was das Thema des Buches war.
    Sehr interessant finde ich dieses Thema, zumal "mein Literaturkreis" im September das Buch "Die 40 Tage des Musa Dagh" von Werfel bespricht.


    Oh, wie schoen - ich bin neidisch und möchte deinem Literaturkreis beitreten.


    "Musa Dagh" gehört zu meinen zehn "All-time-favourites" - als der späteste Neueinsteiger.


    Und bei Nachtgedanken werde ich mich beschweren, dass sie mir dieses Buch nicht in die Hand gedrückt hat!


    Ich hatte ein bisschen Angst, anzufangen, weil das Buch, das ich vorher gelesen habe (Fattaneh Haj Seved Javadi: "Der Morgen der Trunkenheit") mir noch so sehr in den Ohren sang, aber nach wenigen Zeilen konnte ich mich an meine Bedenken schon kaum noch erinnern. Zum einen weil ich die ein bisschen struppige Sprache sofort mochte (wie Regenfisch fand ich diese Regeln allerdings höchst überflüssig, ja), und zum andern weil das so sehr Istanbul ist, dass ich sofort wieder hätte dort sein wollen.
    Als dann Allah, die Blutschwester, auftauchte, wusste ich: Ein Buch fuer mich.


    Mein einziges - schmales - Problem besteht darin, dass ich der beobachtenden, reflektierenden Zeliha ihr Alter nicht durchgehend glauben kann. Aber wie gesagt - das ist ein schmales Problem.


    Rumpelstilzchen, ich komme auch aus einer sehr grossen Familie - und ich glaube, mir geht es wie dir. Ein Teil von mir fühlt sich in solchen Familienepen sehr zu Hause.

  • Auch ich habe diesen ersten Abschnitt durch.


    Zur Buchbeschaffenheit kann ich leider nichts sagen, da ich es als eBook lese. Leider, wenn ich von euch höre, dass es eine besondere Aufmachung in rot ist.


    Die Beschreibungen sind so gut, dass ich mir schon am Anfang vorstellen konnte, wie Istanbul bei Regen aussieht. Die schmutzigen und teilweise schlammigen Straßen und anschließend wieder der strahlend blaue Himmel.


    Zwei junge Frauen die jede auf ihre Art rebellieren. Scheint interessant zu werden. Mache dann mal weiter.


    Viele Grüße :wave

  • Der Einstieg in das Buch ist mir relativ schwer gefallen, vor allem weil mir Zeliha einfach unsympathisch ist, so aufgetackelt, wie sie da durch Istambul stöckelt, auch wenn die ganze Aufmachung wohl wirklich mehr ein Schutzpanzer ist, dann noch die skurille Szene im Wartezimmer, wir hatten an unserer Kappensitzung einen Sketch im Programm, der war echt ähnlich, da war es lustig, hier einfach nur seltsam.


    Das Kapitel um Rose in Amerika hat mir dann schon besser gefallen. Die Paralellen zwischen der armenischen und türkischen Großfamilie sind mir auch aufgefallen.
    Im Prinzip sind große Familien ja etwas Schönes, so lange sie jedem Einzelnen noch genügend Freiraum und Platz zum Atmen lassen, das ist hier bei beiden nicht der Fall und daran ist wohl auch die Ehe von Rose zerbrochen, sie hat nicht ins Schema gepasst.

  • Zitat

    Original von Zwergin
    Der Einstieg in das Buch ist mir relativ schwer gefallen, vor allem weil mir Zeliha einfach unsympathisch ist, so aufgetackelt, wie sie da durch Istambul stöckelt, auch wenn die ganze Aufmachung wohl wirklich mehr ein Schutzpanzer ist, dann noch die skurille Szene im Wartezimmer, wir hatten an unserer Kappensitzung einen Sketch im Programm, der war echt ähnlich, da war es lustig, hier einfach nur seltsam.
    ...


    Das ging mir genau andersherum. Mir hat Zeliha direkt gefallen. Ihr Anderssein finde ich sehr spannend und ich war neugierig, wer die Person unter den Klamotten wirklich ist.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin