Gebundene Ausgabe: 192 Seiten
Verlag: Suhrkamp
Kurzbeschreibung:
Friederike Mayröcker hat keine Zeit. Nicht für Resümee und Erinnerung, nicht fürs ausschweifende Betrachten und Räsonieren und erst recht nicht fürs Geschichtenerzählen. Sie hat noch nicht einmal Zeit für das Leben selbst, sofern es nicht das Schreiben ist. Was zählt, sind allein die Poesie und »die echoartigen Erfindungen« eines fast schon ein Jahrhundert währenden Lebens, die in ihren Schriften aufgehoben sind. Mag dieses Leben im Äußeren den Zumutungen der Endlichkeit aller menschlichen Existenz unterworfen sein – im Inneren und in seiner Transformation in den ewigen Augenblick wird es immer nur reicher an Formen des Erlebens: »(Die Jahre werden immer unglaublicher), die blauen, Schlitze des Himmels, bin sehr ambivalent.«
Über die Autorin:
Friederike Mayröcker wurde am 20. Dezember 1924 in Wien geboren. Sie besuchte zunächst die Private Volksschule, ging dann auf die Hauptschule und besuchte schließlich die kaufmännische Wirtschaftsschule. Die Sommermonate verbrachte sie bis zu ihrem 11. Lebensjahr stets in Deinzendorf, welche einen nachhaltigen Eindruck bei ihr hinterließen. Nach der Matura legte sie die Staatsprüfung auf Englisch ab und arbeitete zwischen 1946 bis 1969 als Englischlehrerin an verschiedenen Wiener Hauptschulen. Bereits 1939 begann sie mit ersten literarischen Arbeiten, sieben Jahre später folgten kleinere Veröffentlichungen von Gedichten.
Im Jahre 1954 lernte sie Ernst Jandl kennen, mit dem sie zunächst eine enge Freundschaft verbindet, später wird sie zu seiner Lebensgefährtin. Nach ersten Gedichtveröffentlichungen in der Wiener Avantgarde-Zeitschrift "Plan" erfolgte 1956 ihre erste Buchveröffentlichung. Seitdem folgten Lyrik und Prosa, Erzählungen und Hörspiele, Kinderbücher und Bühnentexte.
Mein Eindruck:
In kürze erscheint der dritte Teil von Friederike Mayröckers Trilogie Etüdes - Cahier - Fleurs. Zeit also den zweiten Teil, den ich schon lange lese, zu beenden. Aber es ist kein Buch, dass man lange am Stück lesen kann, da es ebenso schwierig wie faszinierend ist.
Es gibt keine Handlung, im Mittelpunkt steht die Sprache.
Klar, dass der Prosastil der Dichterin auch lyrisch ist.
Es sind Notizen, die von Anfang 2013 bis ins Jahr 2014 hinein entstanden sind.
Die Texte sind sehr assoziativ gestaltet. Die über 90jährige Autorin hat ihre Lebensthemen, die auch hier immer wieder auftauchen: das Gedenken an Ernst Jandl, ihren verstorbenen Lebensgefährten; die Wirkung die Jacques Derridas (JD) Texte auf sie hat, das Altern und vor allen das Schreiben.
Alles ist noch verdichteter als in Etudes!
Ob Friederike Mayröcker das in ihrem letzten Band der Trilogie noch einmal steigern kann?
ASIN/ISBN: 3518424467 |