Titel: Königliche Hoheit
Autor: Thomas Mann
Originalsprache: Deutsch
Inhalt:
Es handelt sich um eine fürstliche Familie in Deutschland am Anfang des 20. Jahrhunderts. Der Prinz, Karl Heinrich, kommt mit einer verkrümmten Hand zur Welt und lernt von Kindheit an, ihre Hand zu verstecken, Haltung zu bewahren und um des Scheines willen zu repraesentieren. Waehrenddessen befindet sich das Land in erheblichen, ja auswegslosen finanziellen Schwierigkeiten. Das Leben und die Ansichten des Prinzen veraendert sich mit der Bekanntschaft einer bürgerlichen Dame...
Meine Meinung:
Das war der erste Roman von Thomas Mann, den ich gelesen habe und am Anfang musste ich mich an den Erzaehlstil des Autors mit den vielen ineinander verschachtelten Saetzen gewöhnen. Das ist relativ schnell geschehen und mir hat dieser Stil, der sich auch vom Wortschatz her sehr an "das hoheitliche Thema" anpasst, sehr gut gefallen. Der Erzaehlstil war im Endeffekt für mich das Einzige im Roman, was mich wirklich angesprochen hat.
Das Thema ist mir natürlich sehr fremd, und obwohl die einsame, strenge Lebensführung des Prinzen mit all seinen Facetten und ohne Verschönerung detalliert dargestellt wird, hat mich die Geschichte an sich weder gefesselt noch beeindruckt. Die einzelnen Charaktere und das Hofleben werden gut ausgearbeitet, für mich sind sie aber sehr unzugaenglich und kalt (das war wegen der "hoheitlichen" und unzugaenglichen Position der Charaktere in der Gesellschaft wahrscheinlich von dem Autor so beabsichtigt), ich konnte mich nicht wirklich in die Geschichte reinfinden und wusste am Ende nicht so recht, ob sich dahinter ein tieferer Sinn verbirgt, den der Autor der Menschheit mitgeben möchte.
Wegen der tollen Sprache von Thomas Mann lesenswert, von mir 6/10 Punkte.