Die vergessene Legion - Ben Kane

  • Kurzbeschreibung (Amazon)
    IHR KAMPF FÜR FREIHEIT, EHRE UND VERGELTUNG BEGINNT Rom, 56 v. Chr. Die Zwillinge Romulus und Fabiola sind Sklaven. Als 13-Jährige werden sie getrennt: Fabiola wird an ein Bordell verkauft, Romulus an eine Gladiatorenschule. Dort freundet der junge Sklave sich mit Brennus an, dem besten Gladiator Roms. Als Romulus beschuldigt wird, einen Patrizier ermordet zu haben, flüchten die beiden Freunde gemeinsam. Sie schließen sich Auxiliartruppen an, die weit nach Osten ziehen. Noch ahnen Romulus und Brennus nicht, was sie am Ende der Reise erwartet: ein Platz in der Vergessenen Legion, dem größten Mysterium der römischen Antike.


    Der Autor
    Ben Kane wurde 1970 in Kenia, geboren und ist (leider noch nicht in Deutschland) bekannt für seine historischen Romane.
    Mit 7 Jahren zog er mit seiner Familie nach Irland, in Dublin studierte er Tiermedizin. Nach dem Studium bereiste er beinahe 70 Länder sowie alle 7 Kontinente. Jetzt lebt er mit Frau und Familie in Nord-Somerset.



    Meine Meinung
    Ben Kane hat es mit seinem Roman „Die vergessene Legion“ geschafft, mich von der ersten bis fast zur letzten Seite zu fesseln. Seine Geschichte über die Zwillinge Romulus und Fabiola, die als Kinder getrennt werden, ist genauso spannend wie die über den Gladiator Brennus und den Etrusker Tarquinius.
    Leider hat entweder der Autor oder aber der Übersetzer Fehler gemacht:
    Zu der damaligen Zeit gab es weder die Syphilis, noch den Begriff „Vettel“, und auch die Hetäre wird hier fälschlicherweise zu einer Puffmutter gemacht. :-(
    Dennoch lässt mich die spannende Handlung über diese Fehler fast hinwegsehen.
    Leider weist der letzte Abschnitt Längen auf, während der Erzählstrang über Fabiola plötzlich hopplahopp vorangetrieben wird. Scheinbar hat der Autor selbst vergessen, dass er noch weitere Bände geplant hat. :lache


    Alles in allem hat mir das Buch trotz seiner Schwächen gut gefallen, und ich vergebe 7 Eulenpunkte.

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Produktinformation lt. AMAZON:
    Taschenbuch: 752 Seiten
    Verlag: Bastei Lübbe (Bastei Lübbe Taschenbuch); Auflage: 1. Aufl. 2016 (14. Januar 2016)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3404172957
    ISBN-13: 978-3404172955
    Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 16 Jahren
    Originaltitel: The Forgotten Legion
    Größe und/oder Gewicht: 13,4 x 5 x 19,5 cm


    Mir gefiel das Buch ebenfalls sehr gut, weshalb ich ihm soeben auch 8 von 10 möglichen Eulenpunkte verpasste.
    Punktabzug erfolgte wegen der von krokus bereits erwähnten leichten sprachlichen Schwächen (Ich glaube beispielsweise nicht, dass man damals den Ausdruck "Schreibkram" verwendet haben würde) und die auch schon angedeuteten Unausgewogenheiten im letzten Teil.
    Insgesamt gesehen war es ein angenehmer Ausflug in die Geschichte und ich musste häufig an den hübschen jungen Kirk Douglas mit seinem Kinngrübchen als "Spartakus" und den auch erfreulich anzuschauenden jungen Tony Curtis im Original-Spartakus-Film denken. :grin
    Obwohl ich bei - vor allem bei historischen Romanen - nicht so der Fan von Fortsetzungen bin, möchte ich hier natürlich wissen, wie es weiter geht.
    Dank an Uhtread für Anregung und Organisation! :anbet
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Für mich war es ein Abenteuer-Schmöker, der mich trotz einiger Schwächen gut unterhalten hat. Der abenteuerlich-erzählende Stil fesselt, bleibt aber stets an der Oberfläche und schafft so eine gewisse Distanz zu den eher schablonenhaften Figuren, die mir nichtsdestotrotz gefallen haben. Sie passen zu diesem Abenteuer vor dem historischen Hintergrund des antiken Rom. Und angesichts der zahlreichen brutalen Gewalt- und Kampfszenen empfand ich diese Distanz nicht als unangenehm ;-).


    Im Grunde bin ich kein großer Fan von Kampfszenen, finde aber, dass der Autor diese richtig gut hinbekommt. Schon von grausamer Direktheit, aber doch irgendwie sachlich genug, dass ich gut damit klar gekommen bin. Die Kämpfe der Gladiatoren und den unsägliche Blutdurst der Zuschauer schildert er absolut mitreißend und überzeugend.
    Immer wieder erkennt man, dass dem Autor daran gelegen ist, mehr als nur das reine Abenteuer zu schildern. Die Aushöhlung und der sich anbahnende Untergang der römischen Republik kommen zur Sprache, und er wird stellenweise durchaus romkritisch. Durch seine Figuren lässt er die rücksichtslosen Eroberungsfeldzüge, die Expansion aus Geld- und Machtgier anprangern, den menschenverachtenden Umgang mit Gefangenen und Sklaven.


    In Bezug auf Sprach- und Erzählstil gibt es für mich Höhen und Tiefen. An manchen Stellen richtig gut (s. Schlachten, Kämpfe, Brennus und Romulus), an anderen etwas hölzern und mit Platitüden gespickt (s. Fabiola). Emotionen, insbesondere weibliche zählen nicht zu den Stärken des Autors.
    Dass die Geschichte eher modern erzählt wird, hat mich nicht gestört, ist sie doch angereichert mit einer Vielzahl von römischem Vokabular, was für meinen Geschmack in ausreichendem Maße die passende Atmosphäre vermittelt. Wer damit nicht so vertraut ist, findet die Erläuterungen in einem umfangreichen Glossar.

  • Die Zwillinge Romulus und Fabiola wachsen in Rom in der Zeit vor Christ Geburt als Sklaven auf.
    Fabiola trifft es hart, denn sie wird an ein Bordell verkauft und findet sich mehr oder weniger mit ihrem Schicksal ab.
    Romulus wird an eine Gladiatorenschule verkauft und freundet sich dort im Laufe der Zeit mit Brennus dem besten Gladiatoren seiner Zeit an.
    Als dann Romulus des Mordes verdächtigt wird fliehen die beiden Freunde zusammen und schließen sich einem Trupp von Soldanten an obwohl sie nicht wissen was sie auf ihrem Weg nach Osten erwartet.


    Ich muss gestehen, dass ich von dem Autoren Ben Kane noch nie etwas gelesen habe, aber der Klappentext hatte mich neugierig auf das Buch gemacht und so habe ich zu lesen begonnen.
    Der Einstieg ins Buch ist mir sehr, sehr schwer gefallen und ich musste wirklich lange darum kämpfen um einen Zugang zu der Geschichte zu finden.
    Auch fand ich einige Szenen die Fabiola betrafen zu sehr aus der Sicht und auch Einstellung eines Mannes erzählt, so dass mir oft einiges an Gefühl und ja auch Objektivität gefehlt hat.
    Die Idee an sich eine historische Geschichte mit Abenteuerroman Aspekten zu mixen finde ich an für sich gut, nur an der Mischung hätte man noch etwas feilen können.
    Wobei ich die Handlungsorte sehr gut beschrieben fand, so dass man sich alles gut vor dem inneren Auge vorstellen konnte.
    Auch die handelnden Figuren fand ich gut beschrieben, gut man hätte etwas besser auf die weiblichen Gefühle und Aspekte eingehen können, denn dann wäre es noch glaubhafter gewesen.
    Leider konnte ich das Buch aus gesundheitlichen Gründen aufgrund seines Umfanges nicht zu Ende lesen und es hat mich auch nicht restlos überzeugen können, daher war ich nicht zu traurig als ich es dann doch abgebrochen habe.

  • Die Zwillinge Romulus und Fabiola werden im Kindesalter getrennt und müssen sich von nun an alleine durchschlagen. Die junge Fabiola landet in einem Bordell, während sich Romulus als Gladiator durchschlagen muss. So haben sie beide nun ihr Schicksal selbst in der Hand und beide versuchen auch diese Chance zu ergreifen.


    Die Geschichte erzählt jedoch nicht nur von den Zwillingen, sondern auch von dem Haruspex Tarquinius. Während mir sein Anteil an der Geschichte zu Beginn noch recht gut gefallen hat und auch seine Weissagungen dazugehört haben, wurden sie mir gegen Ende doch ein bisschen zu viel. Er wurde mir einfach zu allwissend und hat für mich so auch ein wenig der Spannung genommen.


    In Fabiolas Erzählteil hat mich am meisten gestört, dass der Autor es offensichtlich nicht versteht, sich in eine Frau, die gerade an ein Bordell verkauft wurde, hineinzuversetzen. Die Emotionen und das Verhalten haben hier für mich so absolut nicht zusammengepasst. Auch im weiteren Verlauf des Buches wurde deutlich, dass er diese nicht wirklich gut beschreiben kann, doch an dieser Stelle ist es mir besonders deutlich aufgefallen und hat mich auch wirklich gestört. Zudem ging es mir irgendwann bei Fabiola etwas zu schnell voran, während die Erzählung um Romulus immer mehr ins Stocken geriet. Da hätte man gerne an der einen Stelle etwas strecken und an der anderen etwas kürzen dürfen.


    Sprachlich sehe ich das Buch ein wenig zwiegespalten. Auf der einen Seite werden Redewendungen und Ausdrücke verwendet, die es so zu der Zeit sicher nicht gegeben hat, oder es werden Worte verwendet, die in dem Zusammenhang schlichtweg falsch sind. Auf der anderen Seite hat es mir sehr gut gefallen, dass immer wieder die lateinischen Begriffe zu den deutschen genannt werden und das nicht irgendwie gestelzt, sondern immer noch so, dass sich die betreffenden Sätze flüssig lesen ließen.


    Alles in allem ein ordentliches Buch, welches für mich vor allem am Anfang und am Ende einige Schwächen aufweist. Nichtsdestotrotz werde ich die Reihe weiterlesen, denn nun will ich wissen, wie es weitergeht.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)

  • Für mich habe ich einen neuen Autoren entdeckt, was wohl schon viel darüber aussagt, wie mir das Buch gefiel.
    Richtig gut.
    Ich wußte schon, weshalb ich bei Uthreds Vorschlag der Leserunde nicht widerstehen konnte :grin


    Ich mag ja sowieso oft historische Romane, nur meist lese ich eher welche aus anderen Jahrhunderten.
    Diese Zeit hier - 56 vor Chr. - kannte ich bisher nur aus Filmen (bsp. Spartacus)
    oder etwas später (Ausbruch des Vesuvs in Pompeji & Herculaneum)


    Inhaltlich wurde ja bereits alles gesagt, wie die Zwillinge Romulus & Fabiola getrennt werden, wie ihr jeweiliger Lebensabschnitt verläuft, Beschreibung des Sklavendaseins als Gladiator und in einem Hurenhaus.
    Sowie die Geschichte des Haruspex Tarquinius und des Gladiators Brennus (mein heimlicher Liebling)


    Ich empfand den Schreibstil als richtig packend, mochte kaum unterbrechen und habe meistens beide Wege der Zwillinge gespannt verfolgt.
    Auch wenn ich - im Gegensatz zu einigen anderen - den von Fabiola oft interessanter fand, da es in dem Strang mehr um die Politik und Geschichte in Rom ging und weniger um Schlachten.


    Die Schlacht der vergessenen Legion war teils sehr blutig beschrieben, doch war es in der Realität vermutlich um Längen schlimmer, als gemütlich mit dem Buch in der Hand - insofern war es auszuhalten. :grin


    Die Figuren sind gut dargestellt, auf jeden Fall interessant - auch wenn mir die "Arbeit" des Tarquinius meist eher fremd blieb. Faszinierend war er, aber ich hab halt ein wenig Probleme mit der Thematik.
    Das hat dem ganzen aber keinen Abbruch getan.


    Die Geschichte ist als Trilogie angelegt, was mir auf einer Seite zugute kommt, da ich unbedingt wissen möchte, wie es mit unseren Helden weitergeht und noch viel mehr über sie lesen möchte, nur bin ich leicht ungeduldig und das übersetzen scheint noch nicht abgeschlossen zu sein, so daß ich hoffe, doch nicht allzu lange warten zu müssen, bis ich erfahren darf, wohin der Weg denn nun weiterführt.



    Fazit
    Ein spannender Start der Trilogie um die Zwillinge Fabiola & Romulus und der Geschicht Roms im Jahre 56 v.Chr und der Schlacht gegen die Parther unter Crassus.
    Spannend und interessant geschireben, sowie mit Protagonisten, die sympathisch sind und die Zeit gut verkörpern.
    Für Geschichtsfans der römischen Geschichte auf jeden Fall empfehlenswert.

  • Die deutsche Erstausgabe des ersten Bandes, einer als Trilogie ausgelegten Buchreihe, kommt in einem schön gestalteten Cover daher, welches die Atmosphäre einer römischen Legion in den Weiten des Ostens sehr gut einfängt. Beim im Bastei Lübbe-Verlag erschienenen Buch überzeugt nicht nur das äußere Design, sondern auch im Inneren wurden keine Mühen gescheut. Eine Karte des römischen Einflussbereiches, bis hin nach Eurasien, ist dem Roman ebenso vorangestellt, wie ein kurzes Vorwort des Autors. Hinzu kommt ein sehr interessantes Glossar am Ende des Buches.


    Ben Kane bedient sich eines modernen Schreibstils, welcher sich flüssig liest, der Atmosphäre eines antiken Roms aber keinen Abbruch tut. Die Kampfszenen in der Arena, als auch die Schlachtenbeschreibungen, sind Kane sehr gut gelungen, wenn er auch nicht an Autoren wie Bernard Cornwell oder Simon Scarrow herankommt.


    Der Storyplot erzählt die Geschichte der Zwillinge Romulus und Fabiola, welche als 13-Jährige getrennt werden und alles daran setzen den anderen wieder zu finden. Mit dem Schicksal der beiden Zwillingen verwoben sind noch zwei weitere Protagonisten – der gallische Kämpfer Brennus und der etruskische Seher Tarquinius. Die Charakterzeichnungen sind ausreichend, um in die Gedankenwelt der Protagonisten eintauchen zu können. Treffen wir Cäsar, Brutus, Crassus und viele andere Gestalten der römischen Geschichte, in diesem wirklich empfehlenswerten Roman!


    Für mich ein gelungener Auftakt der Trilogie um die Zwillinge Romulus und Fabiola, sowie die Geschichte der „verlorenen Legion“, welcher Lust auf mehr macht. Leider sind noch keine Termine für die deutsche Veröffentlichung der Folgebände bekannt. Für das erste ins Deutsche übersetzte Buch von Ben Kane gibt es von mir 7 von 10 Eulenpunkten.

  • Ich habe vom Bastei Lübbe Verlag folgende Antwort auf meine Frage erhalten:


    "Wir werden die komplette Trilogie bringen. Band 2 DER SILBERNE ADLER erscheint im Dezember, Band 3 circa ein halbes Jahr später."

    "Wyrd bid ful aræd"
    Das Schicksal ist unausweichlich
    :lesendLee Child: Sniper (Jack Reacher 9)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Uhtred ()

  • Zitat

    Original von Johanna
    Danke fürs Nachfragen, Uthred


    Das klingt super.
    Wollen wir dann nicht auch den zweiten Teil als Leserunde lesen?
    Ich hätte auf jeden Fall große Lust.


    Klar, können wir ins Auge fassen... :-)

  • Zitat

    Original von Johanna
    Wollen wir dann nicht auch den zweiten Teil als Leserunde lesen?


    Wenn der Termin paßt, wäre ich wieder dabei. "Passend" heißt dabei für mich, nicht im Dezember und in einem Januar frühestens in dessen letzter Woche. Von Advents- bzw. Weihnachtsdeko umgeben sind solche "martialischen" Bücher nix für mich.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich durfte dieses Buch im Rahmen einer Leserunde lesen - vielen Dank dafür an Uthred und an den Verlag!


    Die Geschichte, die 56 vor Christus beginnt, handelt von den Zwillingen Fabiola und Romulus. Die beiden werden von einer Sklavin geboren und ihr Vater ist unbekannt. Die Geschwister werden mit 13 Jahren verkauft, Fabiola an ein Bordell und Romulus an eine Gladiatorenschule. Dort lernt er den Sklaven Brennus kennen, der als Kriegsgefangener nach Rom kam. Die beiden flüchten aus der Gladiatorenschule und heuern in der "vergessenen" Legion an.
    Zusätzlich gibt es noch einen weiteren Erzählstrang, der von dem Etrusker Tarquinius berichtet, der von einem Seher ausgebildet wurde. Er kommt auch in die vergessene Legion und freundet sich mit Brennus und Romulus an.


    Die Ausstattung der Taschenbuchausgabe ist sehr schön, von Karten über Vorwort bis zum Glossar werden keine Wünsche offen gelassen.


    Der Roman liest sich sehr flüssig und ich war (trotz der sprachlichen Schwächen, die schon genannt worden) sehr schnell in der Geschichte drin. Die Charaktere der Figuren waren sehr gut dargestellt und ich habe mit Fabiola und Romulus gehofft und gelitten.


    Auch die Kampf- und Schlachtszenen waren gut zu lesen und es war interessant, einigen historischen Persönlichkeiten zu begegnen.


    Für mich 8 Eulenpunkte!
    Ich freue mich schon auf die Fortsetzung!


    :wave

  • Ich habe das doch recht umfangreiche Buch in ein paar Tagen regelrecht verschlungen :grin


    Erstens, weil ich mich seit vielen Jahren sehr für die Antike interessiere, und zweitens, weil ich gerne Unterhaltungsliteratur zu diesem Thema lese. Wer sich durch Ab urbe condita von Livius oder De bello Gallico von G J Caesar und ähnliche Werke ackern muss(te), wird mich verstehen...


    Ich habe mich auch recht gut unterhalten gefühlt. Und teilweise auch bemerkenswert gut informiert - vor allem von den Schilderungen des Alltags der Gladiatoren und des Cassius-Feldzuges gegen die Parther. Eigentlich bin ich kein Fan von Schlachtenszenen, aber Ben Kanes Schilderung fand ich interessant und kurzweilig.


    Was mir aber nicht gefallen hat: die beiden Superheroes Fabiola und Tarquinius. Fabiola, ein unbedarftes, völlig unerfahrenes Kind, wird fast sofort zur begehrtesten und raffiniertesten Hure weit und breit. Dass sie auch körperlich makellos ist, versteht sich von selbst :rofl


    Und Tarquinius: der Mann ist der helle Wahnsinn. Superman, Merlin und Herkules können einpacken, denn hier kommt Tarquinius, ein unbesiegbarer Krieger, ein unübertroffener Wahrsager und einer, der immer noch ein Ass im Ärmel hat. *gähn*


    Und jetzt freue ich mich auf die Fortsetzung und die Leserunde :-)

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • „Wird das, wovon du sprichst, weit entfernt von hier geschehen?“ Der Gallier sprach gehetzt, fast abgehackt.
    „Am Ende der bekannten Welt.“
    (Seite 622)



    Meine Meinung


    Viele Menschen hatte es nach Rom gezogen, auf der Suche nach Ruhm und Gewinn.
    Nur wenigen war nachhaltiger Erfolg beschieden.
    (S. 131)
    Manchen jedoch war in aller Regel gar kein Erfolg beschieden, den Sklaven zum Beispiel, von denen es in Rom und im Römischen Reich nur so wimmelte und die die Grundlage des Reichtums, der Macht und der Größe Roms bildeten. Wie sehr dies zutrifft, wird im Verlauf des Buches, das über weite Strecken aus Sicht eben von Sklaven geschrieben ist, mehr als deutlich.


    Der Autor läßt sich, sowohl für die Vorstellung seiner Figuren als auch die Entwicklung der Handlung, viel Zeit, was verständlich ist, wenn man daran denkt, daß es sich um den Auftakt zu einer Trilogie handelt. Neben den Zwillingen Fabiola und Romulus spielen die beiden weiteren Hauptrollen Brennus, ein Gallier, sowie Tarquinius, der letzte etruskische Haruspex (Wahrsager). Eine ganze zeitlang verlaufen die Stränge um die Genannten parallel und scheinen nichts miteinander zu tun haben, erst nach und nach offenbaren sich die Zusammenhänge; so erfährt man einiges über den jeweiligen Hintergrund der Figuren.


    So ganz nebenbei wird auch da Machtgefüge, der Aufbau der Gesellschaft und worauf der Glanz Roms beruht mehr als deutlich. Ohne den ständigen Zufluß von Sklaven hätte Rom bzw. das Römische Reich niemals seine Größe erreichen können, nicht mal das Alltägliche Leben hätte auch nur im Ansatz funktioniert. Werden diese Zusammenhänge durch die Augen und aus der Sicht von Sklaven beschrieben werden, klingt auch so etwa wie Kritik an. Wenn wir heute also die Größe und die Bauten des alten Rom bewundern, sollten wir vielleicht immer im Hinterkopf haben, welcher Arbeitskraft das alles eigentlich zu verdanken ist.


    Da ein Teil der Erzählung in einer Gladiatorenschule sowie in der Arena, ein anderer während eines Kriegszuges, spielt, bleiben mehr oder weniger ausführliche Schilderungen von Kampfhandlungen nicht aus. Die Antike war eine grausame Zeit, das kommt sehr deutlich zum Ausdruck. Auch wenn sich der Autor mit der Detailtreue in solchen Szenen dankenswerterweise eher zurück hält, sind manche Stellen eher nichts für zu zart besaitete Leser. Auch mit wenigen Pinselstrichen läßt sich ein recht zutreffendes Bild zeichen.


    Die Handlung um die Hauptfiguren ist zwar fiktiv, eingeflochten ist sie jedoch in die damaligen Ereignisse in Rom sowie den Kriegszug des Marcus Licinius Crassus ins Reich der Parther. Überhaupt erfährt man so einiges über das Leben in Rom, das Dasein der Sklaven und auch über die politischen Ereignisse jener Jahre. Ben Kane verfaßte seine Geschichte zwar in relativ moderner Sprache, jedoch war ich sehr schnell „gefangen“ in der und versetzt in die Welt des alten Rom; er hat die Zeit ungemein gut zum Leben be- und das Drehbuch für ein Kopfkino par excellence geschrieben. Die Seiten flogen nur so dahin, die Figuren erwachten in meinem Kopf zum Leben, so daß ich mich bald des Gefühls nicht mehr erwehren konnte, ich würde sie persönlich kennen.


    Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen, und ich bin gespannt, welchen Abenteuern die Protagonisten im zweiten Band der Trilogie am Ende der bekannten Welt entgegengehen.



    Mein Fazit


    Nach Rom und bis ans Ende der Welt aus der Sicht von Sklaven und Legionären. Ein großartiger Auftakt zu einer Trilogie um von der Geschichte vergessene Menschen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")