Abschiedskonzert - Kristina Herzog

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Die Berliner Klassik-Szene ist erschüttert: Der Kopf des renommierten Dirigenten Kolja Fechner liegt verlassen im Foyer des Konzerthauses. Mehr ist vom Körper nicht auffindbar. Neuberliner Alexander Rosenberg und die alleinerziehende Kathleen Neubauer müssen während der Ermittlungen zu einem Team werden. Als sie Unvorhergesehenes im Leben des Dirigenten entdecken, wird der Fall immer komplexer, die Zahl der möglichen Motive und somit der Täter steigt. Wird ein in der Spree versenkter Basskoffer zur Lösung beitragen?


    über die Autorin (gem. Amazon)
    Kristina Herzog begann schon im zarten Alter von elf Jahren zu schreiben, verwarf ihre schriftstellerischen Ambitionen aber zwischendurch, um Geschichte, Biologie, Jura und Mediation in Berlin und Heidelberg zu studieren. Sie schreibt Krimis und Kindergeschichten und hat diverse Kurzgeschichten in Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht, von denen einige für Auszeichnungen nominiert wurden.
    Derzeit sitzt sie an ihrem dritten Krimi, der ein Wiedersehen mit dem sympathischen Ermittlerteam Alexander Rosenberg und Kathleen Neubauer vespricht. Das Böse fasziniert sie einfach zu sehr! Sie ist Mitglied bei den "Mörderischen Schwestern" und im Syndikat und liest gerne aus ihren Geschichten.


    meine Meinung
    Die Putzfrau des Berliner Konzerthauses findet den Kopf des Stardirigenten Kolja Fechner. Und nur diesen! Die Ermittler Alexander Rosenberg, der gerade frisch nach Berlin gezogen ist, und Kathleen Neubauer sind ratlos. Wo ist der Rest der Leiche? Und wer tötet einen Künstler? Ihre Ermittlungen lassen die beiden Polizisten in einen Sumpf aus Geld, Macht und Korruption eintauchen.


    "Abschiedskonzert" war mein erster Krimi von Kristina Herzog und er lässt mich zwiegespalten zurück. Die Autorin hat eine tolle Art zu erzählen und hat mich so auch gepackt, jedoch ist die Story um Alex und Kathleen gespickt mit Klischees und altbekannten Mustern, so dass mich hier nichts neues erwartet hat.


    Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet. Dabei folgt man sowohl Alexander, der sich gerade in Berlin und seinem Job bei der Kripo einlebt, als auch Kathleen, die als alleinerziehende Mutter wahrlich zu kämpfen hat. Kristina Herzog ließ in meinem Hirn durch ihre Beschreibungen Berlin lebendig werden und ich erkannte viele erwähnte Orte wieder. Das war echt toll beim Lesen.


    Die beiden Ermittler habe ich nach einer kurzen Eingewöhnungsphase ins Herz geschlossen. Während Alex im Laufe des Krimis immer selbstsicherer wird, öffnet sich Kathleen und zeigt sich ihrem Kollegen gegenüber nicht nur biestig, sondern sogar mitfühlend. Diese Entwicklungen fand ich gelungen und authentisch. Toll!


    Die Story hat mich zwar von Seite 1 mitgenommen, jedoch lag das eher an der Erzählweise der Autorin als am Inhalt. Denn dieser ist altbekannt und wird zum Ende hin auch mit Klischees angefühlt. Ob nun Kathleen ihrem Ex mega hinterher trauert, die Kollegen im Revier sich aufführen wie im Kindergarten oder die Verdächtigen einer bestimmten Bevölkerungsgruppe angehören. All das fügte sich zwar sehr gut in den Krimi ein, war mir persönlich aber zu viel an aalglatten und vorhersehbaren Fakten. Schade!


    Der Stil von Kristina Herzog ist sehr gut und flüssig zu lesen. Ihre Erzählweise ist direkt, manchmal einfach, aber nie langweilig. So konnte sie mich zum Weiterlesen animieren. Eine klasse Sache.


    Fazit: Ein Krimi für zwischendurch, aber für Vielleser des Genres zu einfach.