Albertos verlorener Geburtstag - Diana Rosie

  • Kurzbeschreibung
    Der 7-jährige Tino ist erschüttert, als er erfährt, dass sein geliebter Großvater Alberto nicht weiß, wann er geboren ist, und deshalb noch nie Geburtstag gefeiert hat. Dabei ist das doch der eine, wundervolle Tag, der einem allein gehört und an dem man sich so sehr geliebt fühlt! Nur hat Alberto als Kind im spanischen Bürgerkrieg sein Gedächtnis verloren, und damit auch dieses besondere Datum. Nie hat er nach Spuren seiner Vergangenheit gesucht, aber jetzt, am Ende seines Lebens, überredet Tino ihn zu einer Reise quer durch Spanien, zurück zu jenem Waisenhaus und den Menschen, die vielleicht mehr über Alberto wissen könnten als er selbst.


    Die Autorin
    Von Kindheit auf ist Diana Rosie in der Welt herumgekommen, hat in Hongkong, London und Peru gelebt. Mittlerweile hat sie sich auf dem Land niedergelassen und schreibt in ihrem Cottage in Shropshire.
    Von Beruf ist Diana Rosie Werbetexterin und hat mit ihrer Arbeit zahlreiche Preise gewonnen und Websites für populäre Marken geschaffen.


    Meine Meinung
    Albertos verlorener Geburtstag von Diana Rosie ist für mich ein besonders guter Roman.
    Das Cover mit dem Großvater mit dem Enkel an der Hand und der Farbgestaltung ist ansprechend.
    Der Roman spielt in Spanien, teils heute, teils im Bürgerkrieg.
    Alberto Romano ist Witwer und kümmert sich um seinen Garten und seinen 7jährigen Enkel Tino. Tinos Vater hatte einen schweren Unfall. Damit die Mutter sich um den Vater kümmern kann bringt sie ihn zum Großvater. Tino nennt ihn Apu und fragt seinen ihn, wann er Geburtstag hat. Das er den nicht weiss, kann er nicht verstehen. Einen Geburtstag muss man doch haben, sonst kann man den ja nicht feiern und das ist doch wichtig.
    Durch ihn denkt auch Alberto wieder an seine Vergangenheit. Während des Bürgerkriegs wurde er allein und verwirrt gefunden und in ein Kinderheim gekommen. Er hatte alles vergessen, nur seinen Namen wusste er noch.
    Alberto und Tino beschließen den Weg zurück zu unternehmen, ob Alberto so seinen Geburtstag erfährt. Für Tino ist das wichtig. So beginnt jetzt eine interessante Reise.
    In dem Roman werden verschieden Personen ihre Erlebnisse erzählen, man erfasst erst nach und nach wie alles zusammen passt.
    Ein wirklich eine interessante Abwicklung, die gut gelungen ist. Die Autorin erzählt warmherzig über die Großvater Enkel Beziehung. Alberto ist ein liebenswerter Protagonist, den ich gerne ein Stück begleitet habe.
    Der spanische Bürgerkrieg war mir zwar bekannt, aber so richtig darüber nachgedacht habe ich eigentlich nie. Was da so erfährt ist erschütternd und ist ja heute in anderen Ländern ziemlich aktuell.
    Mich hatte der Roman gleich gepackt und ich habe ihn mit großer Freude gelesen. Er ist für mich schon ein Highlight.

  • Albertos Enkel Tino ist entsetzt. Sein Großvater kennt seinen eigenen Geburtstag nicht. Das kann doch nicht sein, denn Geburtstag ist doch einer der schönsten Tage des Jahres. Als Tinos Vater Juan bei einem Autounfall schwer verletzt wird, bekommt der Junge Albträume. Um ihn davor zu schützen, der Trauer zu entgehen und dem Vater Zeit zu geben, in Ruhe genesen zu können, beschließt Alberto mit Tino eine Reise zu machen. Sie begeben sich auf die Suche nach Albertos Geburtstag.


    Wann ihm dieser verloren gegangen ist, weiß der alte Mann nicht mehr. Ihm fehlt ein Teil seiner Erinnerungen. Da er in einem Waisenhaus aufgewachsen ist, gibt es auch keine Familie, bei der er sich erkundigen kann. Das Leben dort ist ihm noch gut im Gedächtnis, alles was davor war, ist wie ausgelöscht. Das Waisenhaus soll der erste Anlaufpunkt auf der Reise sein. Ob Großvater und Enkel dort Albertos Geburtstag finden werden?


    Um sich dem mysteriösen Verlust von Albertos Geburtstag zu nähern, nutzt Autorin Diana Rosie die Technik auf zwei Ebenen zu erzählen. Eine dieser Ebenen ist die Gegenwart, in der Alberto und Tino im Mittelpunkt stehen. Zwischen ihnen ist eine tiefe Verbundenheit zu spüren. Sie sind einander sehr zugetan und vertraut. Der Umgangston zwischen beiden ist verständnisvoll und von großer Herzlichkeit. Die Passagen, in denen sie im Mittelpunkt stehen, strahlen so viel Wärme aus, dass diese problemlos auch vom Leser zu spüren ist.


    Die andere Ebene spielt in der Vergangenheit. Sie beginnt am 7. März 1937. Der spanische Bürgerkrieg ist bereits seit einem halben Jahr im Gange. Die Bewohner des Waisenhauses sind ebenfalls davon betroffen, denn das Essen wird knapp und der Streit zwischen Kirche und Bürgertum bedient sich auch an Unschuldigen und Kindern. Langsam arbeitet sich die Autorin von dort aus rückwärts, bis zu dem Tag, an dem Alberto geboren wurde.


    Mit diesem handwerklich gut erarbeiteten Stilmittel, gibt sie dem Roman den richtigen Kick, um aus einer herzlichen Erzählung eine Geschichte mit spannendem Hintergrund werden zu lassen. Ganz nebenbei lernt der Leser auch noch was über spanische Geschichte.


    Der Buchumschlag dieses kleinen, aber feinen Romans macht mit einem Mix aus unterschiedlichen Papierstrukturen nicht nur haptisch etwas her, sondern spiegelt durch die Farbkombination aus rot und orange Tönen perfekt die warmherzige Atmosphäre des Romans wieder.


    „Albertos verlorener Geburtstag“ ist eine wirklich herzliche Geschichte, in der die Beziehung zwischen Großvater und Enkel eine tragende Rolle spielt. Die aber auch dafür steht, dass verzeihen notwendig ist, um mit sich selbst im Reinen zu sein. Die davon erzählt wie unberechenbar das Leben sein kann und wie wichtig es ist, im hier und jetzt zu leben und die Zeit mit den Menschen zu verbringen, die einem am Herzen liegen, anstatt mit dem Schicksal zu hadern. Feinfühlig, liebevoll und mit ganz viel Wärme erzählt.

  • Die Autorin (Quelle: Buecher.de)
    Von Kindheit auf ist Diana Rosie in der Welt herumgekommen, hat in Hongkong, London und Peru gelebt. Mittlerweile hat sie sich auf dem Land niedergelassen und schreibt in ihrem Cottage in Shropshire.
    Von Beruf ist Diana Rosie Werbetexterin und hat mit ihrer Arbeit zahlreiche Preise gewonnen und Websites für populäre Marken geschaffen.


    • Produktdetails (Quelle: Buecher.de)
    • Verlag: Knaur
    • Seitenzahl: 333
    • 2016Deutsch
    • ISBN-13: 9783426653937
    • ISBN-10: 3426653931


    Wird Alberto erfahren wann er geboren ist?
    Alberto fuhr mit seinem Moped von seinem Stück Land nach Hause. Dort erwartete ihn schon seine Tochter mit ihrem Sohn Tino. Von ihr erfuhr er, dass es einen Unfall gegeben hatte und Juan Carlos, Rosas Mann, schwer verletzt worden ist. Da sie zu ihm muss, und ein Krankenhaus nichts für ein Kind ist, bittet sie ihren Vater Tino so lange zu sich zu nehmen….
    Als Tino schlafen geht, fragt er Alberto nach seinen Eltern aus. Und so erfährt der Junge, dass Alberto über seine Eltern kaum, nein eigentlich nichts weiß. Er erfährt auch, dass Alberto nicht weißt, wann er geboren ist. Das entsetzt Tino so sehr, dass er seinem Apu, wie er Alberto nennt, einen Vorschlag macht….
    Alberto und Tino machen zusammen eine Reise. Sie wollen zu dem Waisenhaus, wo Alberto aufgewachsen ist. Alberto macht sich keine allzu großen Hoffnungen, aber durch die Reise hat Tino keine Albträume mehr….
    Am Anfang erweist sich die Suche nach dem verlorenen Geburtstag als sehr schwierig, denn seit damals ist doch sehr viel Zeit vergangen. Und ob sie ihn überhaupt finden ist auch später noch nicht sicher….
    Dazwischen liest man von Albertos Leben. Es fängt im Waisenhaus an und geht praktisch rückwärts. In jedem dieser Zwischenkapitel – so möchte ich sie kurz und bündig nennen – erfährt man etwas über Alberto, seine Eltern, deren Freunde….
    Was ist Tinos Vater passiert? Wie schlimm ist er verletzt? Wieso kennt Alberto seinen Geburtstag nicht? Und welchen Vorschlag macht Tino seinem Apu? Wieso hatte Tino Albträume? Wegen seines Vaters? Was erfahren wir alles über Alberto, seine Eltern, seine und deren Freunde? Und vor allem, wird Alberto seinen Geburtstag finden? Diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung
    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Der Schreibstil der Autorin ist unkompliziert, es stellen sich mir keine Fragen, was sie mit diesem oder jenem Wort/Satz gerade meint. Ich war auch recht schnell in der Geschichte drinnen und konnte mit den Protagonisten mitfühlen und mich in sie hineinversetzen. Ich fand es gut, dass die von mir genannten Zwischenkapitel auch mit einer Zeitangabe versehen waren, denn so wurde ich letztendlich nicht durcheinander, auch wenn ich zuerst stutzte. Doch dann wurde mir das klar und ich kam damit hervorragend zurecht. Das Ende des Buches war nicht so ganz meins, aber das möchte ich verständlicherweise hier nicht weiter ausführen. Alles in Allem fand ich das Buch durchaus spannend, rührend wie Tino sich um seinen Apu gekümmert hat, und unbedingt wollte, dass dieser seinen Geburtstag feiern kann… Es hat mir sehr gut gefallen.

    Gruß


    Lerchie


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    Nur wer aufgibt hat schon verloren

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  • Alberto offenbart seinem Enkel, dass er nicht weiß, wann er Geburtstag hat. Eigentlich weiß Alberto nichts mehr aus seiner frühen Kindheit, denn er hat als Kind im spanischen Bürgerkrieg sein Gedächtnis verloren. Sein Enkel überzeugt Alberto, auf die Suche nach seinem Geburtstag zu gehen. So ziehen Großvater und Enkel los zu den Orten der Vergangenheit.


    Der Plot lässt eine Road-Trip-Story vermuten und tatsächlich geht es auch um die Reise an verschiedene Orte der Vergangenheit. Im Vordergrund steht allerdings in erster Linie Albertos Geschichte. Rosie bedient sich dabei erzählerisch dem Trick, dass die Gegenwarts-Story und die Vergangenheits-Story zeitlich gegenläufig erzählt werden. Während die Gegenwarts-Story vorwärts erzählt wird, läuft die Vergangenheits-Story rückwärts. Das heißt, dass die Geschichte von Albertos Kindheit mit jedem Mal ein Stück weiter zurück in die Vergangenheit führt. Dadurch werden dem Leser die Zusammenhänge der Geschichte Stück für Stück nahegeführt. Interessant ist darüber hinaus, dass Rosie die Erzählzeiten ebenfalls entgegenläufig nutzt. Während die Gegenwart in der Erzählzeit Imperfekt geschrieben ist, wird die Vergangenheit im Präsens erzählt. Dies lässt die Geschichte den kleinen Alberto für den Leser noch wirklicher erscheinen und fesselt den Leser zusätzlich. Dies wird noch dadurch verstärkt, dass die Vergangenheit aus der Ich-Perspektive einer Person in Albertos Vergangenheit erzählt wird. Zu Beginn des Buches nutzt Rosie zudem eine interessante Verknüpfung, indem sie im Gegenwartsteil bestimmte Verhaltensweisen Albertos darstellt und im Vergangenheitsteil erklärt, wie es dazu gekommen ist. Diese Verlinkungen unterlässt Rosie aber relativ schnell wieder, was die Vermutung zulässt, dass es sich um eine Idee der Autorin handelte, die sie leider über das gesamte Buch nicht durchhalten konnte.


    Historischer Hintergrund des Plots ist der Spanische Bürgerkrieg. Eine Thematik, die für deutsche Leser eine eher wenig behandelte Materie darstellt und daher nicht abgegriffen wirkt. Tatsächlich wird dem Leser auch die Situation zu Zeiten des Bürgerkriegs in Spanien dargelegt. Letztlich bleibt es aber dabei, dass es sich lediglich um eine Rahmenhandlung handelt. Der Schwerpunkt liegt darin nicht, was auch der Tatsache geschuldet sein mag, dass nur die Hälfte des Buches in dieser Zeit spielt.


    Fazit: Als Fazit lässt sich festhalten, dass Rosie durchaus ein packendes Buch geschrieben hat, das vielleicht mehr durch die Darstellung der Charaktere als durch die eigentliche Handlung brilliert. Aber auch der Plot wird in interessanter Weise erzählt und lässt einen Abfall des Spannungsbogens nicht erkennen. Alles in allem handelt es sich meiner Meinung nach um ein „spitzen“ Buch, das absolut empfehlenswert ist.

  • Klappentext:
    Der 7-jährige Tino ist erschüttert, als er erfährt, dass sein geliebter Großvater Alberto nicht weiß, wann er geboren ist, und deshalb noch nie Geburtstag gefeiert hat. Dabei ist das doch der eine, wundervolle Tag, der einem allein gehört und an dem man sich so sehr geliebt fühlt! Nur hat Alberto als Kind im spanischen Bürgerkrieg sein Gedächtnis verloren, und damit auch dieses besondere Datum. Nie hat er nach Spuren seiner Vergangenheit gesucht, aber jetzt, am Ende seines Lebens, überredet Tino ihn zu einer Reise quer durch Spanien, zurück zu jenem Waisenhaus und den Menschen, die vielleicht mehr über Alberto wissen könnten als er selbst.


    Die Autorin:
    Von Kindheit auf ist Diana Rosie in der Welt herumgekommen, hat in Hongkong, London und Peru gelebt. Mittlerweile hat sie sich auf dem Land niedergelassen und schreibt in ihrem Cottage in Shropshire.
    Von Beruf ist Diana Rosie Werbetexterin und hat mit ihrer Arbeit zahlreiche Preise gewonnen und Websites für populäre Marken geschaffen.


    Meine Meinung:


    "Jeder sollte einen Geburtstag haben, Apu."
    "Ich verstehe immer noch nicht ganz, warum."
    "Weil das ein Tag ist, der dir ganz allein gehört. An dem Tag kommen alle dich besuchen. Sie bringen Geschenke mit und was zu essen, und du bist mit Leuten zusammen, die dich liebhaben. Das ist ein ganz besonderer Tag, Apu."


    Tino möchte seinem geliebten 'Apu' Alberto unbedingt helfen, seinen Geburtstag zu finden, denn der alte Mann hat es vergessen. Genauso weiß er nichts mehr über seine Kindheit, denn der spanische Bürgerkrieg hat seine Erinnerungen ausgelöscht. Als Tinos Papa Juan Carlos einen schweren Unfall hat, entschließt sich Alberto, angestachelt duch seinen Enkel Tino, eine Reise in die Vergangenheit zu unternehmen, um herauszufinden, wer er ist und wo er herkommt. Möchten wir nicht alle das wissen?
    Mit ganz viel Feingefühl und zwei überaus sympathischen Hauptfiguren erzählt Diana Rosie aus dem Leben eines Mannes, dem man wünscht, dass er die Geheimnisse seines Daseins entschlüsselt und endlich weiß, wann er seinen Geburtstag feiern kann.


    Selten habe ich ein so emotionales und warmherziges Buch gelesen. Die Geschichte von Alberto, mit all den Rückblenden aus verschiedenen Sichten und das Zusammensetzen der kleinen Puzzelteile, bis ein scharfes, ganzes Bild daraus wurde, hat mir sehr gefallen. All diese Einblicke in das, was damals geschah, machen deutlich, welch ein eingreifendes Ereignis Alberto widerfahren ist. Und doch spürt man, dass er sehr viel Glück und liebe Menschen um sich herum hatte, um seinen Lebensweg zu gehen.
    Albertos Leben war und ist voller Liebe, Dramatik und Tragik. Jedoch fühlt man sich stets voller Hoffnung, je mehr man Seite für Seite umblättert, und genießt, wie die Geschichte sich entwickelt.


    Ein sehr gefühlsvoller Schreibstil trifft auf eine Geschichte, die mit allen Facetten geschmückt ist, die das Leben bereit hält. Ob Liebe, Trauer, Glück, Hoffnung oder Sehnsucht.


    Das Cover wurde vom Verlag hübsch gestaltet. Die Farben rot und orange dominieren, die perfekt zum Land Spanien passen. Das Land, in dem in dem die Sonne sehr oft scheint, das aber auch dunkle Kapitel hervorgebracht hat.


    10 Punkte.

  • Dass sein Großvater Alberto, von seinem Enkel liebevoll Apu genannt, nicht weiß wann er Geburtstag hat, kann Tino nicht glauben und findet vor allem, dass sein Großvater einen besonderen Tag wie jeder andere Mensch auch verdient hat. Da Tinos Vater schwer krank ist und der Junge möglichst viel Ablenkung braucht, passt es sehr gut, dass Großvater und Enkel sich auf eine gemeinsame Reise machen, um nicht nur herauszufinden wann Apus Geburtstag ist, sondern auch, warum er sich an einen großen Teil seiner Kindheit nicht mehr erinnern kann.
    Der kleine Tino zeigt mit seinen jungen Jahren schon gleich zu Beginn so viel Großherzigkeit, dass man ihn einfach gern haben muss. Und es dauert auch nicht lange, bis man merkt, dass das wohl in der Familie liegt. Alberto ist ein recht stiller Charakter, zeigt dabei aber unglaublich viel Liebe zu seinem Enkel. Beispielsweise ist es auch Tinos altkluge Art, die es einem leicht macht, die beiden Charaktere sofort ins Herz zu schließen.
    Den Schreibstil der Autorin empfand ich als angenehm leise und unauffällig, stellenweise jedoch mit unglaublich viel Tiefgang. Ihr ist es einige Male gelungen, mit nur wenigen Worten etwas ganz Bedeutsames auszudrücken.
    Der Kontrast zwischen den beiden Zeitebenen, in denen das Buch handelt, empfand ich als sehr passend. Die Gegenwart, also das Begleiten von Alberto und Tino, lässt es einem oft warm ums Herz werden. Gleichzeitig möchte man wissen, was Apu wohl Schlimmes geschehen sein mag, dass er daraufhin sein Gedächtnis verlor.
    Die Autorin verwendet für die Kapitel, die in der Vergangenheit handeln und dabei Albertos Kindheit rekonstruieren, jeweils eine andere Erzählstimme, ohne dabei zu verwirren - ich empfand dies als sehr gelungen und abwechslungsreich. Das Puzzle setzt sich letztendlich logisch, nachvollziehbar und teilweise auch ein bedrückend zusammen.


    Diana Rosie hat mich mit ''Albertos verlorener Geburtstag'' definitiv überzeugt und berührt. Auf wenigen Seiten schafft sie es, sowohl unglaublich viel Gefühl und liebenswerte Charaktere mit ernsten Themen wie den Spanischen Bürgerkrieg und Traumata zu vereinen und wirklich schöne Werte zu vermitteln.
    Einzig mit dem Ende war ich nicht ganz zufrieden, deshalb ziehe ich einen Stern ab und vergebe sehr gute 9 Eulenpunkte.
    ''Albertos verlorener Geburtstag'' ist eine Geschichte, aus der man viel für sein eigenes Leben mitnehmen kann, ich würde es sofort weiterempfehlen.

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Auf der Suche nach Opas Geburtstag...


    Das Cover des Buches war eher unscheinbar, aber der Klappentext zum Buch hatte mich so neugierig gemacht, dass ich einen Blick ins Buch werfen musste, welches mich dann regelrecht umgehauen hat.


    In der Geschichte geht es um den kleinen Tino, dessen Vater einen schweren Unfall hat. Weil er seinen Vater über alles liebt, ihm im Krankenhaus aber nicht helfen kann, dient sein Opa Alberto als Ablenkungsmanöver. Als Tino erfährt, dass sein Großvater nicht weiß, wann sein Geburtstag ist, begeben sich die beiden auf eine Reise, die sie nie vergessen werden und die ihr Leben verändert.


    Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen und ist zudem sehr ungewöhnlich aufgebaut. Zum Einen begleiten wir Tino und seinen Opa in der Gegenwart, zum Anderen begleiten wir diverse Menschen in der Vergangenheit, die alle etwas mit Alberto zu tun hatten. Die Vergangenheitshandlung entwickelt sich dabei nicht vorwärts, sondern wird zurückgespult, denn als Leser taucht man immer mehr in die Vergangenheit ab bis zu Albertos Geburt.


    Anfänglich musste ich mich an den Erzählstil gewöhnen, denn gerade die Vergangenheit ist erst einmal verwirrend, weil so viele Protagonisten auftauchen. Doch hat man sich eingelesen, mag man gar nicht mehr aufhören.


    Besonders goldig ist Enkel Tino, weil er einfach ein herzensguter Junge ist, der sich um seinen Papa und seinen Opa Sorgen macht. Großvater Alberto hat viel durchmachen müssen in seinem Leben und deswegen so einiges verdrängt. Man kann verstehen, warum er dies getan hat und erst jetzt sich wieder erinnern will und kann.


    Die Geschichte beleuchtet zudem den spanischen Bürgerkrieg, über den ich bis dato rein gar nichts wusste. Man lernt beim Lesen also auch noch dazu.


    Mich hat das Abenteuer der Beiden tief berührt und ich habe regelrecht mitgefiebert, ob die beiden den Geburtstag denn nun finden werden.


    Fazit: Ein berührender Roman über das Leben eines ganz besonderen Menschen. Ich kann nur eine klare Leseempfehlung aussprechen. Klasse!


    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

  • Glaubwürdige Charaktere, eine gekonnt verschlungene Darstellung von Gegenwart und Vergangenheit sowie jede Menge Emotionen – das ist das Buch „Albertos verlorener Geburtstag“, das mich vollkommen überzeugen konnte.


    Schon alleine die Erzählweise bei dieser Geschichte ist wohl etwas ganz Besonderes. Die Kapitel wechseln immer wieder zwischen der Gegenwart, in der Albertos Suche nach seinem Geburtstag dargestellt wird und der Vergangenheit, die uns von Zeitzeugen aus der Ich-Perspektive nähergebracht wird. In dieser Form habe ich noch nie ein Buch gelesen und ich muss sagen, dass dieser Stil wirklich sehr spannend und aufschlussreich war, denn wir haben nicht nur Alberto und seinen Enkel kennenlernen dürfen, sondern eben auch die Personen, die ihm in seinem früheren Leben einmal wichtig waren. Dabei war der Schreibstil zwar durchaus gehoben, aber auch sehr einfühlsam und emotional gehalten.


    Wer Alberto nicht direkt sympathisch findet, der hat kein Herz. Was dieser alte Mann in seinem Leben bisher mitmachen musste, ist wirklich ergreifend. Noch dazu hat er nie seinen Lebenswillen verloren und kämpft für seine Liebsten. Seine Charaktereigenschaften haben mich tief beeindruckt und ich denke, dass mir seine Geschichte noch lang im Gedächtnis bleiben wird. Sein Enkel Tino kommt da ganz nach seinem Großvater. Trotz seiner kindlichen Art steht er für seine Prinzipien ein und ist für sein Alter schon recht weit. Zwischendurch kommt man aber immer wieder an den Punkt, an dem man sich als Leser eingestehen muss, dass er eben doch erst sieben Jahre alt ist und nichts lieber möchte, als seine Familie glücklich zu sehen. Diese Handlungen haben mich emotional berührt und dafür gesorgt, dass ich das Buch praktisch in einem Rutsch gelesen habe.


    Auch bei den Nebencharakteren hat die Autorin großen Wert darauf gelegt, sie ins rechte Licht zu rücken und ihnen eine Bühen zu geben. So werden die Rückblenden immer aus der Ich-Perspektive dargestellt, um genau zu zeigen, was in den einzelnen Personen vorgegangen ist. Mir hat das unwahrscheinlich gut gefallen, weil das Hintergrundthema bzw. Zeit und Ort (Bürgerkrieg in Spainen in den 30er Jahren) ziemlich schwierig waren und man so ein Gespür für die Situation der einzelnen Schichten bekommen hat. Dabei war es egal, ob die Autorin aus Sicht eines Priesters oder eines Generals geschrieben hat oder eben dem einfachen Volk eine Stimme verlieh – ich habe zu keinem Zeitpunkt an der Echtheit der einzelnen Charaktere gezweifelt. Ein dickes Lob an die Ausarbeitung der Personen.


    Wie schon erwähnt, war die Spannung alleine durch den packenden Erzählstil von Anfang an vorhanden. Ich habe das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen können, weil man mit Alberto mitgefiebert hat und wissen wollte, was denn nun damals tatsächlich passiert ist. Mein einziger Minikritikpunkt geht an das Ende bzw. an die Auflösung der Situation, weil mir dies dann plötzlich zu schnell ging. Hier fand ich, dass man überraschenderweise aus der gewohnten Erzählstruktur ausgebrochen ist und das Ganze etwas beschleunigt hat, um zum Schluss zu gelangen, was sehr schade ist.


    Das Hintergrundthema des spanischen Bürgerkriegs wurde für mich realistisch dargestellt. Dabei wurde in keiner Weise etwas beschönigt oder gar ein Blatt vor den Mund genommen. Die Autorin spricht die Missstände an und zeigt anhand des Schicksals von Alberto, wie mehrere Leben durch eine kleine Tat schon vollkommen anders verlaufen können.


    Insgesamt hat mir besonders das Einfühlungsvermögen der Charaktere und der emotionale Schreibstil sehr gut gefallen. Ich habe die ganze Zeit über gebangt, gehofft und sogar die ein oder andere Träne verdrückt, während ich Albertos Geschichte gelesen habe. Für dieses Buch kann ich eine klare Leseempfehlung aussprechen, denn wer ein Herz hat, wird Alberto und Tino lieben!


    9 Eulenpunkte

  • Meine Meinung


    Ich habe es zum Vorablesen gewonnen und es mit Freuden verschlungen.


    Es zeigt eine besondere Beziehung zwischen dem Opa (Apu) und seinem 7 Jahre alten Enkel, der in einer traumatischen Familiensituation Zeit beim Opa verbringen muss.
    Da Opa nicht weis wann er Geburtstag hat, machen sie sich auf den Weg zu den Wurzeln von Apu und seinem Geburtstag.


    Das Buch spinnt sich von 1937 dem spanischen Bürgerkrieg ins jetzt - leider ist das Ende anders als ich es mir persönlich beim lesen erhofft hatte.


    Aber deshalb ist es trotzdem ein tolles Buch.

    Muff Muff Muff dat Muffelinchen


    Leben ist was uns zustößt, während wir uns etwas ganz anderes vorgenommen haben. (Henry Miller)

  • Wir sind im Jahr 2006 Albertos Schwiegersohn hatte einen schweren Unfall und seine Tochter überlässt ihm ihren Sohn Tino zur Obhut damit sie sich um ihren Mann kümmern kann. Bei einem Gespräch erfährt Tino das sein Apu alles von früher vergessen hat, auch seinen Geburtstag. Tino ist entsetzt und will zusammen mit seinem Apu Alberto auf die Suche nach seinem Geburtstag gehen. Damit der Junge etwas abgelenkt ist willigt Alberto ein und sie beginnen die Suche im Waisenhaus wo er lange verbracht hat. 1937 es herrscht Bürgerkrieg in Spanien und zugleich wächst Alberto in einem Weingut auf. Seine Mutter ist bei der Geburt gestorben und der Vater der als Chemiker dort arbeitet ist der einzige Halt für Alberto. Die Familie Quintero denen das Weingut gehört behandeln Alberto und sein Vater wie wenn sie zur Familie gehöre. Doch eines Tages nach einem Streit mit Nestor Quintero fährt sein Vater Raul und Alberto weg und es kommt zu einem Unfall bei dem Raul stirbt. Auf einmal ist Alberto alleine und aus Schutz versucht er alles zu vergessen. Ein Soldat bringt ihn dann zu einem Pastor und von dort kommt er dann in das Waisenhaus und alles was er weiß ist sein Name Alberto Romero.


    Meine Meinung:
    Ein wunderbares Buch das ich niemals erwartet hätte, natürlich hatte mir die LP sehr gut gefallen, aber das Buch ist dann noch besser gewesen wie ich es mir vorgestellt hatte. Die Autorin Diana Rosie hat mit diesem Erstlingswerk für mich ein herausragendes,emotionales Meisterwerk geschaffen. Durch die einfühlsame Geschichte die in der Gegenwart und in der Vergangenheit mit der Sicht aus verschiedenen Personen spielt, hatte sie mich überrascht.Und der Leser erfährt dann auch die ganze Geschichte Antonios. Ich habe diese Buch genossen und verschlungen, es hat mich erfreut und gleichzeitig berührt und so war ich auch in einigen Passagen wirklich ergriffen von der Geschichte. Ein Roman wie er nicht besser hätte sein können, für mich gehört er auf die Bestsellerliste. Das Cover besicht durch die schönen Farben und die unterschiedlichen Oberflächen und passt wunderbar.
    10 von 10 Eulen für dieses Buch.

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."