'Neuntöter' - Seiten 098 - 199

  • Knoermel schrieb:
    Mir geht es eher um den Impuls der das Suchen nach solch einem Foto ausgelöst hat. Nur die Fundstücke in den Kokons finde ich da nicht ausreichend Grübeln


    Die Suche nach dem Foto ist die Suche nach der Inspiration des Mörders, warum er speziell so und nicht anders vorgeht. Er hat die Leichen ja auf eine bestimmte Weise verkleidet. Sie sollen damit etwas aussagen. Also schaut man nach dem Ursprung der "Verkleidung", Herkunft, Zeitraum etc. um das einzugrenzen. Sie wissen ja recht früh, dass es ca. aus den Achtzigern stammen muss, aber mehr nicht. Was sie jetzt rausfinden möchten, ist, ob diese bewusst gewählte Kleidung eine rein private Marotte des Täters war oder auf ein öffentliches Bild anspielt, das zu der damaligen Zeit eine Weile lang allgemein bekannt war. Und wenn das so ist, hat das Bild irgendeine Bedeutung, die ihnen das Motiv des Täters näher bringen kann. Und genauso geschieht es dann ja auch. Viele Serienmörder inszenieren ihre Opfer ganz bewusst in einer Art "Bild" oder Bühne, manchmal ist das religiös, manchmal herabsetzend oder was ganz anderes. Man nennt es ihre Handschrift, und wenn man sie "entziffern" kann, verrät sie genau so viel über Herkunft und Motiv des Täters wie viele andere Spuren.

  • Den zweiten Abschnitt fand ich jetzt noch etwas besser als den ersten.
    Stimmen wirklich nur 2,7% der Profilings? Dann müsste der Beruf ja schwer am Absteigen sein, oder?


    Lutz ist auch interessant.


    Und Emma war auch ein Opfer, ob es da noch einen entsprechenden Showdown gibt?


    Jaune

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • So sehr mich der erste Abschnitt begeistert hat, kommt hier die pure Ernüchterung.


    Eine Abteilung beherrscht von notgeilen Polizisten, eine Fallanalytikerin, die nicht den Mumm hat, ihrem Chef die Wahrheit ins Gesicht zu knallen, sondern lieber den neuen Kollegen bloßstellt und ein Chef, der lieber nen bequemen als den richtigen Verdächtigen festnehmen will. Nee, das geht für mich grad alles nicht zusammen.


    Zudem zeigt Emma immer mehr Seiten, die ich gar nicht mag. Nicht nur, dass sie von sich total eingenommen ist (was ja noch okay wäre), zeigt sich das auf eine so....naja arrogante Art und Weise, dass ich ihr gern ins Gesicht springen möchte.


    Die Ermittlungen laufen total verquer, Emmas Meinung ist ihrer Ansicht nach die einzig wahre, Details aus den anderen Abteilungen kommen irgendwann mal. Reibungslos ist anders.


    Ich muss die Lektüre für heute abend abbrechen. Geht gar nicht zur Zeit.


    Achso: und das Emma ihrem Vergewaltiger folgt, ja fast stalkt..nun ja...

  • Diesen Abschnitt habe ich heute auf der Hin- und Rückfahrt in der Bahn auf dem Weg zum Wollmäusetreffen gelesen. Die abgehackten Sätze stören mich inzwischen nicht mehr so sehr.


    Die Ermittlungstätigkeiten finde ich in diesem Buch interessant. Auch die strikte Trennung zwischen Profiler und Ermittlern.


    Emma und ihre Vermutungen ist echt spannend da zuzuschauen. Ich hab bei ihr immer das Gefühl, sie ist schon ein paar Schritte gedanklich voraus und der Rest kommt gar nicht so schnell hinterher.


    Das Gespräch zwischen Emma und Johannes beim Abendessen war echt interessant. Ob sich zwischen den beiden noch etwas anbahnt?


    Irgendwie ist dieser Thriller anders als andere, die ich bisher gelesen habe. Kann aber noch nicht ganz greifen warum. Vielleicht weil hier nach einer Gruppe von Mördern gesucht wird? Vielleicht weil hier mehrere Personen und Abteilungen ermitteln und gleichzeitig konkurrieren?

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Die Burg ist das Polizeipräsidium, oder? Errklärt wird das an keiner Stelle. Warum Kessel und Puppentheater? Überlege schon di ganze Zeit, ob ich an iner Stelle etwas überlesen habe.


    Ich habe letztes Jahr "Die rote Burg" von Oliver Schütte gelesen. Das Berlin in den 1920er Jahren, ein Krimi. In dem Buch gab es glaube ich eine Erklärung, aber vielleicht können die Autoren dazu noch twas sagen.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend

  • Ich bin mittlwerweile auch voll drin. Johannes scheint nett zu sein und irgendwie haben sie auch eine Gemeinsamkeit.


    Emma wünsche ich das sie etwas zur Ruhe kommt.
    Kessel weil das gebäude so aussieht denke ich und Puppentheater weil es in ihren Augen alles Puppen sind in dem Gebäude. Aber so genau weiß ich es auch nicht mehr.

  • Liebe Eulen! Nochmal kurz dazu, woher diese Begriffe kommen.
    "Die Burg" ist das LKA-Gebäude. Heißt deshalb so, weil es wirklich so aussieht wie eine burgähnliche Festung. Schaut mal auf Google Earth nach der Keithstraße 30 in Berlin, dann seht ihr es. Und innen sieht es ähnlich imposant aus - naja, zumindest im Empfangsbereich. Danach lässt es rapide nach ;-)
    Die Operative Fallanalyse sitzt bei uns unterm Dach in einem eigenen Büro, etwas abgeschieden von dem Trubel der Ermittler im Morddezernat. Daher wird es von den restlichen Kollegen gern mal ein bisschen herablassend als "Puppenkiste" bezeichnet.
    Der "Kessel" ist ein Großraumbüro der Ermittler, direkt neben Lutz' Chefbüro. Im Kessel sitzt eigentlich die MK1 drin, die Mordkommission 1, aber da es das größte Großraumbüro im Morddezernat ist, werden da auch immer die größeren Besprechungen und Präsentationen abgehalten. Es ist also immer was los da, es ist der Ort, wo die wichtigen Entscheidungen gefällt werden und die "echte" Arbeit gemacht (meinen zumindest die Ermittler). ;-)
    Wir wünschen euch noch einen schönen Montag!

  • Was für facebook Sachen?


    Danke für die Erklärung so hab ich mir das gemerkt in etwa..


    Die Sätze stören mich auch noch ab und zu und manches wenn es so ausgeführt wurd auch, aber es ist nicht mehr so schlimm wie am Anfang. Ich hab mehr mit den Namen zu kämpfen wer noch mal wer ist. Ausser Emma die find ich eigenartig.

  • Zitat

    Original von logan-lady



    Eine Abteilung beherrscht von notgeilen Polizisten,
    ...


    Das ist ein Punkt, der mir auch ein paarmal sehr negtiv aufgefallen ist.
    So etwas habe ich ( und ich arbeite auch nicht erst seit ein oder zwei Jahren ;-) ) persönlich zum Glück noch nie erleben müssen.
    Würde mir die Zusammenarbeit sehr erschweren.


    Die Sache mit dem Bild kam für mich auch sehr abrupt.


    Die Abschnitte, in denen Emma etwas "sagt" bzw. ja immer nicht sagt, kommen mir persönlich ein wenig zu oft vor.
    Ein, zweimal fand ich das ganz ok, aber nun nervt mich das eher.


    Johannes scheint ganz nett zu sein, mal schauen, ob das was wird mit den Beiden..........

  • Zitat

    Original von Rosenstolz


    Das ist ein Punkt, der mir auch ein paarmal sehr negtiv aufgefallen ist.
    So etwas habe ich ( und ich arbeite auch nicht erst seit ein oder zwei Jahren ;-) ) persönlich zum Glück noch nie erleben müssen.
    Würde mir die Zusammenarbeit sehr erschweren.


    :grin Aber Männer denken doch ständig an Sex (und Frauen gelegentlich auch ;-)), also ist das gar nicht so weit hergeholt. Da herrscht dann schon mal ein rauerer Ton.
    In meinem Berufsalltag kommt das so auch nicht vor. Da geht es gemässigter zu. :-)

  • Zitat

    Original von logan-lady
    Mir ist klar, dass gerade das Sichten von Pornofilmen nicht einfach oder die tollste Arbeit ist. Und das hier auch ein rauer Ton herrscht, ist mir auch bewusst. Jedoch war die Szene mir zu viel. Einfach nur platt und schlimmer als 14-jährige.


    Ach die Szene war das, jetzt erinnere ich mich.
    Ok, da kommen die Männer echt nicht gut weg - vorsichtig formuliert ;-).
    Hatte ich allerdings durch die folgenden Ereignisse völlig verdrängt, mir aber auch nicht so viele Gedanken drum gemacht wie ihr.


    Vermutlich weil ich die ganze Geschichte nicht so sehr ernst genommen und auch diese Szene unter "Fiktion" verbucht habe.

  • Zitat

    Original von JaneDoe
    Ich fand die Szene eher witzig und kann sie mir genauso vorstellen. Die mussten doch sicher auch ihre Verlegenheit überspielen und das ging durch den Krawall, den sie da veranstaltet haben, ganz gut.


    Unter diesem Aspekt hab ich das noch nicht betrachtet, finde aber, dass es absolut Sinn macht.
    Irgendwie eine typisch männliche Art und Weise mit etwas umzugehen, das ihnen Unbehagen bereitet - auf den Putz hauen um die Verlegenheit zu überspielen.
    Dass da noch keiner von uns drauf gekommen ist!
    Wie gut, dass wir dich haben, JaneDoe :kiss!