'Hiobs Brüder' - Seiten 582 – 687

  • In diesem Abschnitt war ja einiges los...


    Miriam und Alan sind jetzt also sozusagen verheiratet. Ich freue micih für die beiden, allerdings frage ich mich, ob es so etwas damals wirklich gab. Die Menschen waren ja noch viel mehr in ihrem Glauben gefangen als heute und es hat mich ehrlich erstaunt, dass Miriam so gut im Helmsby aufgenommen wurde. Die Begründung, dass die Landbevölkerung und vor allem die Angelsachsen nicht wirklich viel Ahnung haben, wer oder was die Juden eigentlich sind, fand ich zwar einleuchtend, aber ich hätte gedacht, dass selbst bei dem geringen Wissen die negative Sicht auf die Juden durchgekommen wäre.
    Hat schon jemand das Nachwort gelesen und weiß, ob Frau Gablé etwas dazu schreibt? ;-)


    Haimon... Es hat mich ehrlich gesagt nicht wirklich überrascht, dass er an Alans Verschwinden beteiligt war. Mich hat das Geständnis dann auch nich so sehr geschockt. Ich bin ein klein wenig von den "Bösewichten" in diesem Buch enttäuscht, weil ich sie nicht so ganz autenthisch finde (siehe die Susanna Diskussion in dem anderen Abschnitt und auch Haimon hier). Aber trotzdem gefällt mir das Buch sehr gut - wie eigentlich immer bei der Autorin.


    Was mich dagegen schockiert hat, war, dass ich tatsächlich traurig bin, dass Regy tot ist. :wow Natürlich war es das gnädigste, aber irgendwie... Ich weiß auch nicht, wahrscheinlich habe ich gehofft, er wird doch noch irgendwie ein normaler Mensch bzw. zumindest nicht mehr so gefährlich. Vermutlich bin ich vom Disney-Weltbild geprägt, aber natürlich läuft es im echten Leben nicht immer auf ein Happy End hinaus. Leider.
    Regy war auf jeden Fall ein unglaublicher Charakter, der so perfekt dargestellt wurde, dass man ihn trotz seiner schlimmen Vergehen und seiner Bösartigkeit trotzdem doch ins Herz geschlossen hat. Das kann nur Rebecca Gablé...

  • Ja, dazu schreibt sie etwas im Nachwort. :-)


    Abgesehen davon (und das spoilere ich jetzt, weil man das erst in späteren Büchern erfährt)


    Regy ist für mich, neben King Edmund, die faszinierendste Figur. Ich bin jedesmal richtig traurig, wenn er stirbt. Allerdings finde ich das richtig so. Ein Happy End bzw. eine Läuterung zum Guten hätte ich ihm nicht abgekauft. Das hätte mir die ganze Geschichte verleidet.


    In Bezug auf Haimon muss man wahrscheinlich alles berücksichtigen, was wir im Buch über ihn und sein Verhältnis zu Alan erfahren haben. Das ist ähnlich wie Alans Gedächtnisverlust. Betrachtet man nur den Moment, also diesen einen Vorfall, wirkt es vielleicht öde oder unglaubwürdig. Bedenkt man aber den ganzen Verlauf der Geschichte, finde ich es schon schlüssig.

  • Das ist in etwa so wie bei den Kreolen mit ihren Dreiviertelblutnegern usw. oder der Einteilung in Halbjüdin Vierteljüdin etc im Dritten Reich.


    Ich frage mich, wann das mal aufhört, dieser Quatsch. Man sollte meinen, der Aberglaube mit Christi Blut an ihren Händen gehöre der Vergangenheit an. Und wenn schon müsste man der Logik zugute halten, dass es ein Römer war, der Jesus verurteilt hat. Das war doch sowieso eine politisch motivierte Hinrichtung. Eine Rebellion wäre für die Römer als damalige Herrscher über Palästina gefährlich geworden. Aber das ist off topic


    Ihr wisst was ich meine, hoffe ich.


    Tja, Haimon und Alan waren schon immer Rivalen, als Haimon die Gelegenheit bekam sich zu rächen hat er sie einfach genutzt. ich muss sagen Alan ist mir aber auch nicht sooo sympathisch. Gut er hat sicher gebessert, ist menschlicher geworden aber immer noch verfolgt er seine eigenen Interessen.

  • Zitat

    Original von Saiya
    Ja, dazu schreibt sie etwas im Nachwort. :-)


    Abgesehen davon (und das spoilere ich jetzt, weil man das erst in späteren Büchern erfährt)


    Ja, ich erinnere mich schon,


    Danke dir für den Hinweis!

  • Ich freue mich natürlich für Miriam und Alan, vor allem, dass ihr Vater sie nicht verstoßen hat wie es eigentlich damals üblich gewesen wäre. Allerdings habe ich mir auch die Frage gestellt, ob es damals alles so einfach gelaufen ist wie es hier bei den beiden dargestellt wurde. Aber da es nur ein Roman ist fühlt es sich so besser für mich an, als wenn sie nie zueinander gefunden hätten. :-]


    Das Haimon früher oder später wieder auftauchen würde, war ja klar. Ich hatte schon vermutet, dass sie nun alle nach Woodknoll ziehen und es ein längerer Kampf wird, um Helmsby zurück zu bekommen. Simon und seine Freunde haben die Sache aber gekonnt gelöst. :wow Das Haimon an Alans Verschwinden damals Schuld war, konnte ich mir auch schon denken.


    Obwohl Regy soviel Menschen brutal getötet hat, tat er mir tatsächlich auch leid, als er gestorben ist. Aber es war seine Wahl und eine Erlösung für ihn. Ich fand es gut von Alan, dass er ihm das nicht verwehrt hat.

    :lesendIlsa J. Bick - Brennendes Herz


    Es gibt mehr Schätze in Büchern als Piratenbeute auf der Schatzinsel... und das Beste ist, du kannst diesen Reichtum jeden Tag deines Lebens genießen. (Walt Disney )

  • Zitat

    Original von Jessamy
    Ich freue mich natürlich für Miriam und Alan, vor allem, dass ihr Vater sie nicht verstoßen hat wie es eigentlich damals üblich gewesen wäre. Allerdings habe ich mir auch die Frage gestellt, ob es damals alles so einfach gelaufen ist wie es hier bei den beiden dargestellt wurde. Aber da es nur ein Roman ist fühlt es sich so besser für mich an, als wenn sie nie zueinander gefunden hätten. :-]
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    Die Liebesgeschichte hier ist mir einfach zu schnulzig, völlig unabhängig davon, wie realistisch so eine Beziehung damals war.
    Wären die Zeiten nicht ganz so chaotisch, waren die Konsequenzen für Alan sicher viel schlimmer.


    Der alte Regy wird mir auch fehlen :-(


    Haimon und Susanna werden sich so schnell bestimmt nicht geschlagen geben, die Zugbrücke hochzuziehen ist auf jeden Fall bestimmt keine schlechte Idee!

  • Die sogenannte Heirat zwischen Alan und Miriam erscheint mir irgendwie an den Haaren herbeigezogen. Für mich war das nur ein Versprechen zwischen den beiden. Niemand dabei, der später sagen konnte -ja, es gab eine, wenn auch kleine, Zeremonie- nichts war schriftlich festgehalten.
    Aber na ja, den beiden hat es gereicht und wie es aussieht auch Miriams Vater. Allerdings konnte nun die Kirche mal wieder oben auf schwimmen, und natürlich auch Haimon. Das konnte er sich doch nicht entgehen lassen. :schlaeger


    Daß dieser seinerzeit bei Alans Verschwinden mitgemischt hat, war vorauszusehen. Fast perfide, wie es herausgekommen ist, aber für Regy sicher ein Freudenfest.


    Und für Alan ist nun das Kapitel abgeschlossen und er zufrieden mit seiner Verangenheit?? :gruebel

  • Zitat

    Original von Jessamy
    Ich freue mich natürlich für Miriam und Alan, vor allem, dass ihr Vater sie nicht verstoßen hat wie es eigentlich damals üblich gewesen wäre. Allerdings habe ich mir auch die Frage gestellt, ob es damals alles so einfach gelaufen ist wie es hier bei den beiden dargestellt wurde. Aber da es nur ein Roman ist fühlt es sich so besser für mich an, als wenn sie nie zueinander gefunden hätten. :-]
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    Ich habe gerade "Pforten der Nacht" von Brigitte Reibe gelesen, es spielt in Köln so um 1300. Und da stellte es sich raus, dass 2 der Protagonisten auch jüdische und katholische Eltern hatten.


    Aber stimmt, so einfach wie es hier dargestellt wird war es sicher nicht. Erstens war es selten, dass sie Angehörige verschiedener Konfessionen überhaupt begegneten, die Juden lebten ja streng abgeschirmt, und wenn doch wären sie mehr oder weniger Ausgestoßene gewesen.

  • Ein bisschen glaubwürdiger wird diese Hochzeit, dadurch, dass zur Zeit der "Anarchy" in England ja eh jeder gemacht hatte, was er wollte und irgendwelche Kirchenbanne und Enteignungen kaum durchzusetzen waren, in geordneten Zeiten wären die beiden bestimmt auf der Straße gelandet.