Und Gott sprach: Es werde Jonas - Sebastian Niedlich

  • Kurzbeschreibung (gem. Amazon)
    Manchmal hat man einen schlechten Tag. Manchmal hat man auch einen SEHR schlechten Tag. Und manchmal wird man von einer herabstürzenden Kirchturmspitze zerquetscht. Genau das passiert Jonas – und damit könnte diese Geschichte nun auch schon wieder vorbei sein. Aber Gott (die Älteren unter uns werden sich erinnern: der Allmächtige) hat andere Pläne: Er will den etwas chaotischen und zur schlechten Laune neigenden Berliner zum neuen Messias machen. Also wird Jonas von den Toten erweckt. Die Ärzte, die Medien und eine stetig wachsende Zahl begeisterter Gläubiger drehen durch. Und Jonas? Der will eigentlich nur seine Ruhe haben. Auf gar keinen Fall will er irgendein Wunder wirken! Aber es kommt anders ...


    Eine rabenschwarze Komödie mit leicht lädiertem Heiligenschein – vom Autor des Bestsellers „Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens“.


    über den Autor (gem. Amazon)
    Sebastian Niedlich wurde 1975 in Berlin-Spandau geboren und zum Zeitpunkt seiner Geburt schriftstellerisch total unbegabt. Das änderte sich, als er lesen und schreiben lernte und seine Grundschullehrerin mit einer kreativen Geschichte und seine Mitschüler mit kreativen Comics unterhielt. Später schrieb er an Drehbüchern, bevor er auf Romane umgestiegen ist.


    Sein Debütroman "Der Tod und andere Höhepunkte meines Lebens" erschien Ende 2013 und fand sich auf zahlreichen Top10-Listen wieder, u.a. Platz #3 bei der Lovelybooks-Wahl zum besten E-Book only 2014.
    "Und Gott sprach: Es werde Jonas" ist sein zweiter Roman und erschien im September 2015.


    Heute lebt und arbeitet Sebastian Niedlich in Potsdam.


    meine Meinung
    Gestatten, Jonas, mittelmäßig erfolgreicher Autor und genervt aus Leidenschaft. Jonas' Leben läuft eher so mittelprächtig, aber immerhin hat er eine Freundin und ein Haus. Nun ja, eine Ex-Freundin, denn der gute Mann ignoriert seine Lena eher, als das er sie auf Händen trägt. Als sie auszieht, will er sie zurück. Und wird dabei von einer Kirchturmspitze tötlich getroffen. Ende der Geschichte? Mitnichten, denn Jonas kommt zurück. Und das Chaos beginnt...


    "Und Gott sprach: Es werde Jonas" war mein erster Roman von Sebstian Niedlich und ich frage mich: warum? Der Autor zeigt auf humorvolle und bissige Art, wie unsere Welt mit einem neuen Messias, der keiner sein will, umgehen würde und wie viel Chaos Gott damit produziert. Herrlich!


    Die Geschichte wird von niemand anderen als Gott höchstselbst erzählt. Ja, der Big Boss macht sich die Mühe und Freude, uns an dem Leben von Jonas teilhaben zu lassen. Und dabei zeigt sich: Gott hat Humor und ist nicht mit allem einverstanden, was so in seinem Namen passiert. Dabei lässts er Jonas, dessen besten Freund Markus, Mutter Gudrun und Ex (?)- Freundin Lena nicht aus den Augen und wir erfahren aus erster Hand, was es bedeutet, wenn man in einem Leichenschauhaus aufwacht und der Welt erklären muss, was man selbst nicht versteht. Einfach göttlich!


    Die Figuren, allen voran Jonas, sind mit sehr viel Liebe zum Detail beschrieben und haben alle ihre Macken. Während der Auferstandene gern mit den Augen rollt, sieht sein bester Freund Schrägstrich Manager Markus bei allem das große Geld und Mutter Gudrun preist den Herrn, das es eine Freude ist. Ich habe alle Figuren ins Herz geschlossen, auch wenn ich gerade mit Jonas zu Beginn gehadert habe. Typisch Mann hat er so viel Einfühlungsvermögen wie eine Schnecke und sieht sich nur zu gern ungerecht behandelt. Doch mit jedem neuen Tag erkennt er mehr und mehr, was er an seinem Leben hat und was wichtig ist. Diese Wandlung war wunderbar und köstlich humorig zu lesen. Ich habe so manches Mal schallend losgelacht, was vor allem morgens in der S-Bahn für komische Blicke sorgte. Und immerhin sind die Berliner einiges gewohnt!


    Die Geschichte selbst hat mich von Seite 1 gefangen genommen. Immerhin: man sollte schon zuhören, wenn der Erschaffer von Himmel und Erde spricht. Und das tut er mit so viel Witz, Charme und Ironie, dass ich einfach nicht aufhören konnte zu lesen. Schlaf? Überbewertet! Und das Schöne: Sebastian Niedlich hat neben all dem Witz auch so manche ernste Botschaft, die überdeutlich herauskommt, ohne belehrend zu wirken. So passierte es, dass ich von schallendem Lachen zu vielen Tränen innerhalb weniger Kapitel wechselte. So muss ein Leseerlebnis sein.


    Der Stil des Autors ist sehr gut und leicht zu lesen. Sebastian Niedlich erzählt, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, direkt, mit Ironie und hat sogar Anspielungen für Nerds versteckt. Und wer besonders gut aufpasst, erkennt so manchen Seitenhieb auf den Film "Dogma".


    Fazit: Und Gott sprach: Kauft das Buch! Genial! Lesen!

  • „Und Gott sprach: Es werde Jonas“ war mein erster Roman vom Autor Sebastian Niedlich und ganz sicher nicht mein letzter, denn der trocken-schwarze Humor konnte mich vollkommen auf seine Seite ziehen.


    Wir bekommen diesen heiteren Roman aus keiner geringeren Sicht als der von Gott persönlich erzählt. Er bringt dem Leser auf seine ganz eigene Art und Weise näher, was er sich dabei gedacht hat, Jonas zu einem Propheten zu ernennen. Dabei nimmt er kein Blatt vor den Mund und sagt frei heraus, was ihm auf der Seele brennt (Ja, auch Gott flucht, kommt darüber hinweg!). Mit diesem direkten, aber doch amüsanten Schreibstil hat mich Herr Niedlich nicht nur auf Seite eins sofort abgeholt, sondern auch noch bestens unterhalten.


    Mehr als einmal musste ich wirklich schmunzeln, weil man Jonas einfach lieben muss. Er ist als Protagonist einfach perfekt, wei er ein ganz normaler Kerl ist, der plötzlich zum göttlich erwählten Propheten aufsteigt. Manchmal ist er so schwer von Begriff, dass man ihn am liebsten schütteln möchte. Genau diese Normalität vermuttelt dem Leser den Eindruck, dass auch er durchaus an Jonas`Stelle hätte sein können. Ich habe ihm seine Rolle als Prophet meistens abgekauft und fand ihn insgesamt glaubwürdig. Nur manchmal ist er aus seinen Verhaltensweisen ausgebrochen, was mir weniger gut gefallen hat.


    Die Nebencharaktere sind liebevoll gestaltet und werten die Geschichte definitiv auf. Hier bedient sich der Autor zwar einiger Stereotypen (nervige Mutter, aufdringlicher Nachbar, geldgieriger bester Freund, Personenschützer mit Herz), aber das ist nicht weiter tragisch, da jeder noch eine individuelle Note mit auf den Weg bekommen hat. Deutlich schwerer habe ich mir mit seiner Freundin getan. Zu Beginn hatte ich ein klares Bild von ihr vor Augen und dachte, dass ich sie einschätzen kann, aber dann hat sie immer wieder so agiert, dass sie meiner Meinung nach aus ihrer Rolle gefallen ist und für mich keinen stimmigen Gesamteindruck mehr abgab. Generell fand ich die Anlehnung der Personen an biblische Charaktere gut und deren Umsetzung gelungen.


    Vom Thema her beleuchtet Herr Niedlich gesellschaftskritisch die These „Sei kein Arschloch!“. Da er dies mit schwarzem Humor verbindet, erscheint die Lektüre zunächst „nur“ ein humorvoller Roman zu sein, doch auf den zweiten Blick regt sie auch zum Nachdenken an.


    Durch die witzigen Dialoge und den unverblümten Schreibstil fliegt die Story nur so dahin. Ein wirklich tolles Buch für zwischendurch, weil man immer wieder direkt einen Anschluss findet.


    Ingesamt hat mir die Lektüre gut gefallen und ich werde sicher noch andere Bücher von Herrn Niedlich lesen. Auf schwarzen Humor sollte man durchaus stehen und auch die ein oder andere Aussage nicht allzu ernst nehmen, dann hat man auf jeden Fall seinen Spaß mit Jonas und seinen Freunden.


    8 Eulenpunkte