Andy Jones - Zwei für immer

  • Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
    Verlag: Rütten & Loening
    erschienen am 25. Januar 2016
    Originaltitel: The Two of Us


    zum Autor: Quelle: Aufbau-Verlag
    Andy Jones lebt mit seiner Frau und seinen zwei kleinen Mädchen in London. Tagsüber arbeitet er in einer Werbeagentur, am Wochenende und furchtbar früh am Morgen schreibt er. Eigentlich sollte dieses Buch ein richtiges Männerbuch werden - dass dabei nun ein Liebesroman raugekommen ist, hat ihn selbst überrascht.


    zum Inhalt:
    William Fisher ist 31 Jahre alt, als er die 40-jährige Ivy kennenlernt. Die beiden verbringen eine kurze, intensive Zeit miteinander, wie es in der ersten Phase der Verliebtheit sein sollte. Als sich plötzlich etwas zwischen ihnen verändert, rechnet Fisher schon mit einer Trennung, wird dann aber von Ivy mit einem positiven Schwangerschaftstest überrascht. Es folgen turbulente Monate, die Fisher aus seiner Sicht schildert.


    meine Meinung:
    Der britische Autor Andy Jones lässt in seinem Debüt seinen Figuren nur 19 Tage Zeit, um ihr Zusammensein unbeschwert zu verbringen. Nach so kurzer Zeit werden die beiden mit Ivys Schwangerschaft konfrontiert. Wo andere Paare Zeit haben, alles am anderen kennenzulernen und vorzubereiten, bleibt den beiden nur das Gefühl des Verliebtseins. Die Schwangerschaft verändert dann auch so ziemlich alles im Leben. Fisher lässt die Leser an seinen Gedanken teilhaben, an seinen Unsicherheiten, an seinen Wünschen und Träumen. Von Beruf ist er Regisseur und hält sich mit kleinen Werbefilmen über Wasser. Als Familienvater entsteht natürlich ein ganz anderer Erfolgsdruck.


    Fishers Umfeld bezieht ebenfalls die Familien des Paares und seinen Freundeskreis mit ein. Ergreifend ist das Schicksal seines ältesten und besten Freundes El. Dieser leidet an Huntington und es ist absehbar, dass der junge Mann bald sterben wird. So lange es geht treffen sich die beiden jeweils dienstags. Hier wurde nur so viel erzählt, wie eben notwendig, damit der Leser einen Überblick erhält. El rückt allerdings nie so in den Vordergrund, dass er Ivy verdrängt.


    Die Beziehungsgeschichte berichtet von allen Höhen und Tiefen. Die männliche Sicht ist für mich als weiblichen Leser natürlich interessant. Gerne hätte ich mehr über Ivy erfahren, der Fishers manchmal zögerliches Verhalten sicher auch nicht unbemerkt bleibt. Jones bleibt hier aber konsequent. Er vertieft einige Charakterzüge und lässt andere nebulös, wo es mehr als eine Möglichkeit gibt. Das macht die Figuren authentisch und lässt trotz der tiefgehenden Emotionen eine hohe Erzählgeschwindigkeit zu. „Zwei für immer“ ist keine herkömmliche Liebesgeschichte, die ja normalerweise endet, wenn das Paar zum ersten Mal allein sein möchte. Vielmehr fängt das Erzählen dann erst an diesem Punkt an und hat eine Menge zu bieten.

  • Meine Meinung zum Buch:


    Titel: Mal eine ganz andere Liebesgeschichte...


    Die frische Optik des Buches hat mich auf den Roman aufmerksam gemacht und da es sich hier um ein Debüt handelt, begann ich unvoreingenommen mit der Lektüre.


    In der Geschichte geht es um ein Paar, dass die Liebe mal anders entdeckt, denn kaum sind sich Ivy und Fisher begegnet, ist sie bereits schwanger. Kann sich eine Beziehung überhaupt entfalten, wenn von Anfang an klar ist, dass man was draus machen muss? Und wie wird die Schwangerschaft verlaufen, wenn die werdenden Eltern sich erst kennenlernen müssen?


    William Fisher agiert hier als Ich- Erzähler und schildert dem geneigten Leser sein Leben mit Ivy, wobei er nahezu immer von "Wir" und nicht von "Ich" spricht, was ich schon als kleine Besonderheit ansehe.


    Der Roman machte es mir anfänglich nicht leicht ihn zu mögen, was keinesfalls an Fisher lag, denn der ist ein toller Kerl mit dem Herzen am rechten Fleck. Wenn man so einen Mann an der Seite hat, dann kann eigentlich nichts schief gehen. Nein Grund für meine Antipathie war Protagonistin Ivy, denn ihr Handeln und Wirken konnte ich lange Zeit rein gar nicht verstehen. Sie geht mit Fisher einfach nicht gut um und solche Menschen mag ich nicht.


    Doch je mehr man liest, desto intensiver lernt man die Charaktere kennen und erfährt ihre Geheimnisse, die der Grund für ihr Tun sind. So wächst einem auch Ivy irgendwann ans Herz.


    Mir ging besonders nahe das Schicksal von Fishers Freund El. Das schildert der Autor sehr rührend, so dass die Augen nicht immer trocken bleiben.


    Das Ende des Romans hat mich total überrascht und tief bewegt. Er vermittelt Hoffnung, dass man zu zweit alles schaffen kann, eben Zwei für immer.


    Fazit: Ein Roman, der frischen Wind ins Liebesromangenre bringt. Gern empfehle ich dieses Buch weiter. Gelungen!


    Bewertung: 8/ 10 Eulenpunkten

  • Zu Beginn hat mir das Buch ganz gut gefallen, es war interessant mal die "andere" Seite zu sehen, da die Geschichte aus Sicht von Fisher beschrieben wird. Fisher und Ivy kennen sich erst kurz, aber sie harmonieren bisher sehr gut miteinander. Zu Beginn sind Fisher und Ivy auf dem Weg um Fishers Eltern kennenzulernen.
    Doch wer jetzt an eine romantische Lovestory denkt, bekommt erstmal einige Brocken hingeworfen, Ivy ist schon nach kurzer Zeit schwanger und jetzt versuchen Fisher und Ivy mit der neuen Situation klarzukommen und überspringen die langsame kennenlern Phase.
    Ich fand die Hauptstory nach dem Beginn etwas langatmig, es gibt auch noch einige Nebenschauplätze, wie Fishers schwer kranker Freund El und seinem Lebensgefährten, die der Hauptstory die Show stehlen bzw. mich am zum weiterlesen bewegt haben.


    Ich habe keinen richtigen Zugang zu Ivy bekommen, da sie häufig kalt und abweisend gewirkt hat, obwohl Fisher sich alle Mühe geben hat sie zufrieden und glücklich zu machen.
    Zum Ende der Geschichte wird klar warum Ivy so ist wie sie ist, für mich war das aber sehr spät, so dass ich sie im nachhinein verstehe, aber sie mir nicht wirklich sympathischer ist.
    Bin aber froh, dass ich nicht abgebrochen habe und so noch erfahren hab wie es weiter ging.


    Fazit: Interessante Idee alles aus der Perspektive von Fisher zu betrachten. Allerdings zu wenig Empathie Chance für Ivy und damit für mich nicht so gelungen. Sehr schöne Nebencharaktere, hier hat es auch direkt mit der Sympathie funktioniert, zumindestens bei mir. Insgesamt ernste Themen leicht und nett verpackt, trotzdem nimmt man was zum nachdenken mit.
    6/10 Eulenpunkten

    Das Buch ist wie eine Rose, beim Betrachten der Blätter öffnet sich dem Leser das Herz.


    (Sprichwort aus Persien)


    LG büchervamp :flowers


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  • Fisher und Ivy sind kaum ein Paar geworden, als sich herausstellt, daß Ivy schwanger von ihm ist. Die beiden haben sich noch nicht einmal als Paar richtig kennengelernt und müssen sich nun mit dem Gedanken anfreunden, gemeinsam Eltern zu werden. Die Interessen, Meinungen und Familien der beiden unter einen Hut zu bringen ist nicht einfach und die beiden landen viel schneller im rauen Beziehungsalltag, als es den beiden eigentlich Jungverliebten eigentlich recht ist. Doch sie wursteln sich durch und versuchen, ihren Weg zu finden. Das bleibt natürlich nicht ohne Mißverständnisse und Ärger. Denn es gibt noch weitere Themen, die die beiden beschäftigen und teils auch für Reibung sorgen: die Gestaltung des Weihnachtsabends, Ivys Bruder, der nach seiner Trennung bei ihnen unterkriecht und Fishers schwer kranker Freund El sind nur ein paar davon.


    Doch mir hat diese Geschichte gut gefallen - es ist endlich mal eine ehrliche Liebesgeschichte. Kein rosarotes Geschmalze, sondern das Lieben, wie es ist: wunderschön, aber auch voller Fußangeln und Baustellen. Es ist ein realistischer Liebesroman, mit lustigen, nachdenklichen und auch sehr traurigen Momenten. Für mich wurden diese Emotionen ganz wunderbar eingefangen, sie spiegeln das echte Leben wider und versinken weder in Rührseligkeit noch in zur Schau gestellter Romantik.


    Schöner Roman! Erst empfand ich ihn als ein wenig zu spröde, doch er hat mir dann immer mehr gefallen.


    Einziges Manko:


    Ansonsten gibt es eine klare Leseempfehlung von mir. Ich würde 9 / 10 Eulenpunkte vergeben.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)